AXXIS

10 axxis1

Interview vom 25.09.2024

Interviewpartern: Bernhard Weiß

Homepage:
AXXIS

FFM-Rock:
So Bernhard, dann legen wir mal los! Natürlich zu Beginn direkt die Frage die allen auf der Seele brennt: 35 Jahre AXXIS, das soll es jetzt gewesen sein?

Bernhard Weiß:
Sagen wir mal so, der Harry (Oellers - Keyboarder, Anm. d. Autors) und ich haben die AXXIs GbR und der Harry möchte zum 31.12. aufhören. Er will auch keine Musik mehr machen, die Corona-Phase war für ihn ein reinigender Prozess, wodurch er festgestellt hat, dass er keinen Bock mehr auf den ganzen Kram hat. Mit den ganzen Apps, mit der KI, die jetzt kommt und den ganzen Playbacks, die im Hintergrund bei den Bands laufen, ist das nicht mehr die Welt aus der wir kommen. Die Zeiten wo man einfach ehrlich Musik gemacht hat sind auch vorbei und da hat er keine Lust mehr drauf, aber Du kannst ihn auch später selbst fragen. Deswegen hört er zum Jahresende auf und wenn bei einer GbR aus zwei Leuten einer aufhört ist die GbR aufgelöst.
Ob ich jetzt mit AXXIS weitermache, das kann ich noch gar nicht entscheiden, das hat mich ja selbst auch überrascht. Ich muss erstmal schauen, wie das ohne Harry weitergeht, denn wie gesagt, die GbR gibt es danach nicht mehr. Das hat jetzt aber nichts mit der Band, da muss ich schauen, ob ich das alleine hin kriege oder nicht. Weil Bock alleine habe ich da nicht drauf, ich habe ja seit ich mit 18 in der Gruppe bin immer mit jemand zusammen gearbeitet.
Erst mit Walter Pietsch und auch noch mit Werner Kleinhans ganz am Anfang, wo wir im Kampf oder mit Kontrapunkt gegenseitig um unsere Ideen debattierten. Alleine Songs zu schreiben ohne Feedback zu bekommen finde ich total bescheuert, das ist wie eine App mit KI zusammen zu stellen und sich da irgendwas herum zu basteln. Und da bin ich noch nicht sicher, ob ich das bewerkstelligen kann, denn Harry steigt ja de facto aus.
Im Januar haben wir noch drei Shows und da müssen wir abwarten, wie es da weiter geht, ob wir einen Keyboarder rein holen. Das will ich eigentlich nicht, ich will da niemand Fremdes drin haben, da die Bandkonstellation hervorragend ist, die Stimmung ist super und ich will kein Atom in dieses Molekül AXXIS hinein packen, wo dann wieder Theater ist. Das hatten wir immer wieder, wenn wir Musiker reingeholt haben, die nicht mit uns gewachsen sind, das passt dann manchmal nicht. Da ist es besser man trennt sich, denn wenn bei AXXIS eines wichtig ist, dass die Stimmung gut sein muss, sonst können wir keine gute Musik machen. Das kann ich jetzt noch nicht alles absehen und deswegen haben wir gesagt, so wie es jetzt mit dieser Formation ist, das ist dann vorbei.

FFM-Rock:
Und mit Matthias, Eurem Gitarristen Songs zu schreiben ist keine Option?

Bernhard Weiß:
Das könnte man jetzt erwarten! Nun war das bei Harry so, dass der sehr harmonisch keyboardmäßig drauf war, und vor allem auch Gitarrist ist, er beherrschte beides, weswegen wir eine sehr breite Range hatten. Das bestimmte die Art, wie wir ans Songwriting rangehen, ich komme auch ausschließlich von der Gitarre und Harry gab eben den Kontrapunkt und ging die Sache vom Piano aus an, da hatte man ein größeres Spektrum.
Das Problem ist ja auch, dass jetzt gerade die Platte rauskommt bei uns und ich keine Nerven habe, mich um die Zukunft zu kümmern. Sondern mich eben drum kümmere die Scheibe zu promoten, was jetzt ansteht, und auf Tour gehen, da kann ich mir keine großen Gedanken machen, wie es mit AXXIS weitergeht, weil ich da auch keine Vorstellung habe. Das lasse ich echt einfach auf mich zukommen und schaue dann weiter.

FFM-Rock:
Bei Eurem Label Phonotraxx habe ich den meisten Kontakt mit Harry gehabt, hat er das alles gemanagt?

Bernhard Weiß:
Nein, ich habe da auch Dinge in die Hand genommen, die Idee kam ja von mir und wir waren einfach ein gutes Team. Er hat immer die ganze Steuerarie bewältigt, die ganzen betriebswirtschaftlichen-Sachen, er hat ja auch BWL studiert, daher kann er super diese ganzen administrativen Sachen klären. Mit dem Finanzamt, mit der GEMA, mit GVL usw., und das ist auch das andere Problem dass ich habe, gar nicht zu wissen, ob ich das überhaupt kann.
Da muss ich mich auch erstmal umschauen, das ist alles Neuland für mich, mich vom kreativen in den organisatorischen Bereich zu begeben. Bisher gab es da eine schöne Arbeitsteilung und ich habe Bedenken, ob ich das fertig bringe. Heute beispielsweise die Abrechnung mit dem Colos-Saal, das habe ich noch nie gemacht, sondern unser Manager oder der Harry. Jetzt muss ich das alles lernen, wie das funktioniert, mit Mwst., sieben Prozent, neunzehn Prozent, ein hochkomplexes Thema. Ich darf mich ja nicht veräppeln lassen, ich muss also zusehen, dass ich weiß, was hier passiert.


"Ich habe noch nie ganz alleine für AXXIS Songs geschrieben, ich brauche immer Interaktion und Feedback"

Weiß ist ein Teamplayer


FFM-Rock:
Wie sehen das die anderen Musiker?

Bernhard Weiß:
Die würden gerne weitermachen, ich habe mit allen in der Band ein Gespräch gehabt, die sagen, das klappt auf alle Fälle. Jetzt ist das Problem dass alle denken, der Sänger hat ein großes Ego und denkt er wäre wichtig, das tue ich aber gar nicht. Für mich war AXXIS immer Teamwork, ich sehe mich nicht als der Mittelpunkt der Band, obwohl alle sagen AXXIS ist Bernhard Weiß. Ich empfinde das komplett anders, deswegen habe ich noch nicht das starke Selbstbewusstsein oder Arroganz zu sagen, ich wäre die Formation alleine und deswegen wird das schon weiter laufen.
Das kommt bei mir noch nicht an, auch wenn der Dirk (Brand – Schlagzeuger, Anm. d. Autors) und alle mir das immer sagen, es muss bei mir ankommen, das tut es aber nicht. Ich bin ein Teamplayer und ohne Team kann ich nichts machen. Du musst auch sehen, dass die anderen Mitglieder andere Jobs haben und andere Bands, das ist nicht so eine Sache wie mit Harry, wo ich jeden Tag mit ihm kommunizieren kann.

FFM-Rock:
Ist mir bekannt, Dirk habe ich in dem Jahr schon live mit SUBSIGNAL gesehen.

Bernhard Weiß:
Gut, da weißt Du ja Bescheid, der ist Hans Dampf in allen Gassen, der nimmt was er kriegen kann – zurecht, er ist ja wirklich gut! Der Matthias (Degener – Gitarrist, Anm. d. Autors) ebenso, der hat auch andere Bands, der Rob (Schomaker – Bassist, Anm. d. Autors) hat seinen Job mit allem drum und dran wo er Gas gibt. Aber wie gesagt, das was AXXIS ausmacht sind eben zwei Leute, Harry und Bernhard und wenn einer ausfällt ist es eben nicht mehr AXXIS.
Das wollten wir auch mit dieser Botschaft klar machen, dass wir sagen, die AXXIS GbR hört auf zu existieren, danach wird es vielleicht AXXIS heißen, aber es wird nicht AXXIS sein. Ich weiß ja nicht, was für Songs ich schreibe, vielleicht werden die jetzt Speed Metal, keine Ahnung (lacht).

FFM-Rock:
Ich finde die Sichtweise von Dir interessant, dass Du nicht im Alleingang Songs schreiben willst. Ich saß hier schon mit Tony Clarkin, Gott hab ihn selig, der nun gar nichts aus der Hand gegeben hat.

Bernhard Weiß:
Ja, solche Leute gibt es auch, finde ich dann aber weniger optimal, eine Band ist eine Band und wir besprechen auch immer alles untereinander. Ich brauche immer eine Interaktion, das ist ganz wichtig bei allen Dingen, Reflektion, selbst Kampf. Wenn ich eine Idee richtig geil finde ist es wichtig, dass mein Gegenüber mir klar macht, dass die scheiße ist, manchmal überzeugt er mich, manchmal jedoch nicht. Und wenn das weg fällt, dann empfinde ich das als problematisch, weil ich nicht weiß, was für Lieder dabei rauskommen.
Ich habe noch nie alleine Songs geschrieben, ein paar Ideen natürlich, aber für unsere Truppe das nie bis zum Ende so gelassen. Bisher habe ich immer auf die Ratschläge anderer gehört, was man hier und da anders machen könnte, habe die als Inspiration aufgenommen und daraufhin viele andere Sachen kreiert. Es war immer ein „Give and Take“, am Anfang war der Keller mit Ideen und da wurde ein Hochhaus draus.
Wie gesagt, mit den zwei Leuten der GbR hat das gut geklappt, aber wenn einer austritt hört die auf zu existieren. Ich weiß ja noch nicht einmal, was jetzt mit dem Finanzamt ist, womöglich brauche ich eine neue Steuernummer, mit der IHK weiß ich auch nicht wie das weitergeht, wenn ich Einzelperson bin. Ich habe das noch nie gemacht und bin mir nicht sicher, ob ich das schaffe, auch zeitlich. Aber Mat Sinner wird wahrscheinlich sagen, dass es geht, ich kann das nicht.
Du musst Dir vorstellen, ich mache AXXIS seit 35 Jahren, davor auch schon, eigentlich seit der Zeit, wie die noch ANVIL hießen, das ging schon ab 1982 los, als ich eingestiegen bin. Es war immer eine Interaktion, mit Reibereien bis zum Streit, aber es war immer eine Interaktion mit anderen Musikern. Zu Beginn waren es fünf, dann haben wir festgestellt, dass wir mit fünf Leuten zwar Songs schreiben können, aber die geilen Songs schreiben Walter und ich, dann haben wir ausgemacht, dass nur noch Walter und ich das übernehmen.
Als Walter ausstieg, habe ich ebenfalls einen Break gemacht, das war vor „Back To The Kingdom“, dann haben Harry und ich uns daran versucht. Ihn kannte ich schon seit der „Axxis II“ ganz gut, oder sogar schon der Tour zu „Kingdom Of The Night“ und haben uns da angegliedert. Du musst Dir auch das Vokabular ansehen, dass wir im Laufe der Zeit entwickelt haben, das ist entstanden, wenn jemand neues in die Band kommt, missversteht er das mit Sicherheit, weil er nicht weiß wie ich es meine.
Es wird ein unglaublich langer Prozess werden, überhaupt mal auf ein Level zu kommen, dass wir kreativ arbeiten können und es nicht persönlich nehmen, wenn ich sage die Idee sei scheiße. Mit dem Harry war das super, weil wir konnten uns das wirklich an den Kopf hauen, dem anderen sagen, dass er den Kram wegwerfen soll, das war richtig hart so schön ruhrpottmäßig, aber wir haben das nie persönlich genommen.
Als ich das mit anderen Gitarristen wie Marco Wriedt oder Stefan Weber gemacht habe, haben die direkt die Krise gekriegt und es persönlich genommen. Es ging aber nur um die Idee, nicht um die Person, die wir nicht gut fanden oder eben gut fanden. So etwas muss wachsen und in meinem Alter fällt es sehr schwer etwas ranwachsen zu lassen. Diesen Prozess den muss ich erst einmal durchleben und nächstes Jahr sagen, ob ich AXXIS alleine weiter mache, auch wenn das nicht mehr die Band ist, die sie mal war. Das wollten wir den Leuten mit diesem Album schon klar machen.

FFM-Rock:
Du bist ja schon lange dabei, hast viel erlebt, von den Zeiten, wo von außen viel rein geredet wurde bis zu heute, wo man alles im Alleingang machen kann. Wie siehst Du die Musikszene heute, wann war Musik machen einfacher?

10 axxis4Bernhard Weiß:
Einfach war es nie, es gab immer Vor – und Nachteile bei der ganzen Sache. Der Vorteil damals war, den ich seinerzeit als Nachteil angesehen habe, dass die A&R-Manager bestimmten welche Band auf den Markt kommt, wer groß wird. Heute gibt es ja YouTube und keine A&R mehr, die eine Band oder eine ganze Szene aufbauen oder gar kreieren, wodurch eine ungeheure Vielzahl veröffentlicht wird.
Ich sehe es ja an mir, ich bin mit der ganzen Masse schier überfordert und würde mir wünschen es gäbe jemanden, der das ganze vorher filtert. Die Aufgabe übernehmen heute Algorithmen, dir zu sagen, dass Du Dir dies oder jenes anhören sollst, und das finde ich gar nicht gut. Ich fand aber auch damals die ganzen A&R-Manager nicht gut, welche die Macht hatten Metal auf einmal radiotauglich zu machen. Oder plötzlich zu sagen Grunge sei jetzt das Maß der Dinge in der Rockmusik, immer wieder neue Wellen.
Als ich anfing war da die NWOBHM, das schwappte auf Deutschland über mit Bands wie HELLOWEEN, dann kam BON JOVI und der Hair Metal, dann der Seattle Rock, so ging es immer weiter. Da waren Leute, die haben Trends gesetzt, das gibt es gar nicht mehr, es gibt ja nicht mal mehr einen Trend. Es gibt nur noch eine große Masse an Bands – und jetzt kommt´s – die immer mainstreamiger werden. Eine Tendenz, die ich total komisch finde, mein Gesang eckt heute total an. Der ist nicht mehr so glattgebügelt im Midrange wie etwa David Coverdale, sondern wirkt penetranter.
Das war früher in den Achtzigern normal, da hatten wir YES, RUSH, tausend andere Bands, aber auch David Coverdale. Heute growlen sie alle oder haben ein angenehmes Midrange-Timbre, was ich eigentlich gut finde, es mich jedoch ob der Austauschbarkeit zu Tode langweilt. Wenn ich Sänger aus den Achtzigern höre, Freddy Mercury, den hörst Du sofort raus, AXXIS ist zwar jetzt selbst gelobt, aber hörst Du raus. Manchmal hörst Du im Radio Bands, wenn die mir den Namen nicht sagen würde, wüsste ich nicht wer das ist. Ich empfinde das als sehr glattgebügelt, vermutlich wurde es deswegen so radiotauglich.

FFM-Rock:
Ob Radiotauglichkeit heute noch so entscheidend ist gerade im Rockbereich lasse ich mal dahin gestellt, wo eben die A&R dahinter standen und genau das einforderten. Wichtiger ist doch heute auf die Vorgaben von Spotify einzuhalten.

Bernhard Weiß:
Das ist doch krank, wenn wir auf die Bedürfnisse von YouTube oder den Algorithmus von Spotify eingehen, das ist ja Wahnsinn. Wir haben das jetzt auch mit dem neuen Album, wenn das so ist, dass die Leute das unbedingt so hören wollen, dann machen wir eben Musik nach Algorithmus. Dann kriegt er das eben, während die Leute, die die CDs kaufen die Originalsongs bekommen, Spotify hingegen bekommt die verkürzten Versionen, damit wird die Kunden ja nicht überfordern.
Harry sagt das ja auch, wir finden das total langweilig, was da so alles für Bands spielen. Bands mit ihren gleichen Beats, die da ein bisschen verzerrte Gitarren lauter machen und sagen „jetzt machen wir Metal“. Bands wie ALESTORM, die da mit dem Gummientchen auf der Bühne stehen, oder J.B.O., wie sie alle heißen, alles tolle Bands, aber das hat mit dem was ich unter Metal verstehe gar nichts zu tun. Und dann wird uns vorgehalten, wir würden Musik für den Fernsehgarten machen, aber eines stelle ich jetzt mal richtig, wir haben noch nicht im Fernsehgarten gespielt. Alle andere, die in der Rockszene so einen auf True Metal machen, die spielen da auch. Das finde ich kranke Welt, das finde ich komisch, irgendwas läuft da aktuell ziemlich verkehrt.

FFM-Rock:
Aktuell läuft gerade aber einiges verkehrt, wo vieles nicht mehr zusammen hängt. Ich habe ja auch jüngere Interviews von Dir gelesen und schon einige Aussagen von Dir auf der Bühne mitbekommen, da legst Du auch mal den Finger in die Wunde, was ich persönlich gut finde.

Bernhard Weiß:
Vieles ist ja auch so, wie ich das sehe, das ist der Unterschied. Warum mache ich wohl Rockmusik, nämlich um genau das sagen zu dürfen. Ich mache das ja nicht, um die Leute auf irgendwelchen Kreuzfahrtschiffen zu animieren, deswegen habe ich mich nicht für die Rockmusik entschieden. Uns wurde damals vorgeworfen, dass wir beim Rockerclub im Bierzelt spielen, wir als Bierzeltband abgestempelt wurden, und heute spielen die alle auf dem Kreuzfahrtschiff. Das hat Heino auch gemacht, und da spielen die jetzt alle, es heißt halt nur anders. Aber für mich ist das okay, wenn das jemand machen will.
Heute haben wir eine neue Situation, es ist ja so, dass die Fans mittlerweile mit den Bands alt werden, das gab es früher nicht, da wurde viel ausgetauscht, Elvis war auch irgendwann nicht mehr so populär oder die BEATLES lösten sich auf, im Pop-Bereich wurde munter ausgetauscht, oft noch schön mit Kontrahenten vermarktet, wie eben BEATLES und STONES. Aber die Bands aus meiner Jugendzeit, die sind heute alle noch am Start, IRON MAIDEN waren damals schon auf dem Cover vom Metal Hammer und sind heute immer noch Coverthema vom Metal Hammer, AC/DC oder wie sie alle heißen.
Das hätte man sich früher nicht vorstellen können, das die das alle so lange machen, bis über das Rentenalter hinaus. So wie heute hat sich noch nie eine Generation an dem letzten Rest festgehalten, weil das andere danach nicht mehr da ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Bands, die heute erfolgreich sind in zwanzig Jahren noch so ein Standing haben wie IRON MAIDEN heute. Die werden auch keine Evergreens mehr schreiben, so Hits wie „Number Of The Beast“ oder so.

FFM-Rock:
Naja, das haben unsere Eltern auch gesagt, aber es stimmt schon, dass gerade diese Generation ihr Erbe gut verwaltet. Wellen gab es schon immer, in den Neunzigern kam nach dem Grunge der Dark Metal mit PARADISE LOST und so, die heute eher zweite Liga sind, später die New Metalwelle, wo nichts groß hängen blieb außer vielleicht LINKIN PARK, die total im Mainstream angekommen sind, in den Nullerjahren gab es den Viking Metal, der ja auch abgeebbt ist….

Bernhard Weiß:
…. Und jetzt machen sie alle ihren True Metal, ihr „Hail Hail Metal“, diese ganzen Schlachtrufe ziehen sich durch alle Sparten. Dann ziehen die sich alle an wie Wikinger oder französische Degenfechter und was weiß ich noch alles. Das heißt, heute muss man sich anmalen und ein bisschen Feuer spuken, und dann ist das Metal. Kann man ja machen, ist ja völlig legitim, aber das ist eine Welle, die mich vollkommen langweilt. Bitte, wenn das nicht Mainstream ist, dann weiß ich auch nicht, es machen ja alle. Und das ist für mich die Definition von Mainstream, wenn es alle machen, wir sind da ja die Ausnahme.
Wenn meine Stimme aneckt, dann bin ich ja schon dankbar, das ist Rock´n´Roll, das soll Dich nerven, Du Penner. Das ist der Sinn von Rock´n´Roll, dass ich Dir auf den Sack gehe mit meiner Botschaft, und keinesfalls zu sagen, wie toll das doch klingt. Ich mein, warum habe ich Rockmusik gemacht? Ich wollte gegen mein Elternhaus rebellieren, ich fand das alles scheiße, das ganze Establishment, die ganze Politik, Umweltverschmutzung, die ganze Verarsch die ablief, auch mit Bomben – und Raketenstationierungen.
Damals wurden die Grünen gegründet, da wollte ich auch politisch ein Statement setzen, Rockmusik war ein Lebensgefühl, das sagte: „Fuck the System!“, das war das Ding.
Es gab viele verschieden Jugendwellen, die Punks haben es dann noch anders gemacht, die haben es mit Anarchie versucht, wir im Rockbereich mit Botschaften, und heute? (singt) „Friede, Freude Eierkuchen, Bier her, Bier her oder ich fall um“. Pillerentchen auf der Bühne, das ist doch eine Lachnummer, da ist ja Loriot mehr Heavy Metal mit seinen Pillerentchen in der Badewanne. Weil die Botschaften noch skandalös waren, die der damals gesagt hat, alleine weil er ans Spießertum appelliert hat. Weißt Du was ich meine, das ist doch Wahnsinn, das ist auch der Grund warum Harry sagt, er weiß nicht was mir machen sollen, wir wären völlig fehl am Platz.


"Wenn Du mit sieben Kilometern zu schnell erwischt wirst ist nächste Woche das Knöllchen da, bei der Loveparade kamen 21 Menschen ums Leben, da wurde bis heute keiner dafür zur Verantwortung gezogen"

Manchmal ist die Justiz schwer zu verstehen


FFM-Rock:
Da verstehe ich den Harry auch ein Stück weit, es laufen Dinge tatsächlich sehr seltsam zusammen. Du hast eben Umweltschutz angesprochen, da war ich ja auch mit dabei, und wir haben wirklich was erreicht für die Luftreinhaltung für die Gewässer, unsere Proteste haben doch mehr Emissionen eingespart, als es heute noch zum Einsparungen übrig wären. Du hast Dich ja selbst bei einem Konzert echauffiert, dass Feinstaub im Vergleich reine Luft gewesen wäre früher.

Bernhard Weiß:
Ja, so Sachen erzähle ich gerne beim Konzert, weil die mich aufregen und das muss ich loswerden. Was ich auch gerne bringe ist, dass ich direkt angehalten werde, wenn ich mit der roten Plakette in die Innenstadt fahre, aber wenn bei der Loveparade 21 Menschen zu Tode kommen ist keiner verantwortlich. Da wurde bis heute noch keiner zur Rechenschaft gezogen, das musst Du mir mal erklären, bei mir schlägt die Staatsmacht zu, wenn ich sieben Stundenkilometer zu schnell in der Stadt fahre.
Da ist irgendwas ins Wanken gekommen, was schwer zu fassen ist, was auch politisch schwer zu gegensteuern ist. Auch einer der Gründe, warum es gerade politisch solche Panneparteien wie die afd schaffen, weil die genau diese Lücke da ausfüllen. Da könnte ich kotzen, aber ich kann nicht mal die afd dafür verantwortlich machen, da muss ich die anderen verantwortlich machen, wenn die zu blöd sind, da was zu regeln, das darf doch nicht wahr sein. Ich leide unter dieser Doofheit, die da um mich herum ist, da leide ich total drunter.
Auf der Bühne erzähle ich auch gerne von „Fire And Ice“, den habe ich 1989 als junger Bengel geschrieben, der gilt heute noch. Weil wir heute wieder Krieg haben, die ganze Scheiße ist schon wieder von vorne am Start, es hat sich nichts geändert. Was sich geändert hat, dass sich die Probleme verlagert haben, die Ruhr ist jetzt sauber, der Rhein ist sauber, wir haben kein Fischsterben mehr, saurer Regen ist auch nicht mehr da, dafür schon wieder Raketen überall.

FFM-Rock:
Und genau darauf habe ich eben angespielt, was umwelttechnisch durch unsere Generation verändert wurde, weit mehr als heute hierzulande noch zu machen ist. Dennoch wird unsere Generation als die großen Umweltsünder dargestellt, und damit habe ich ein Riesenproblem.

Bernhard Weiß:
Jetzt verstehst Du was ich meine! Im WDR haben sie ein Lied gesungen „Oma is ne Umweltsau“, nur hat die Oma nur sonntags Fleisch gegessen, die hat auch kein iPhone mit irgendwelchen Edelmetallen da drin, die hatte noch nicht mal ein Telefon zuhause. Das Telefon kam erst in meiner Generation auf, ich musste noch zum Telefonhäuschen rennen, wenn ich Interviews gemacht habe mit Amerika. Wir hatten auch kein Auto in der Familie, Opa war der einzige, der ein Auto hatte, dass ich mit achtzehn ein Auto hatte war eine Sensation. Danach fing es aber an, heute hat jedes Kind sein eigenes Auto, die erzählen uns was von Nachhaltigkeit und „Oma is ne Umweltsau“. Auf Facebook vielleicht, im richtigen Leben ist da keiner nachhaltig, da könnte ich lachen über diese Scheinheiligkeit, da schreiben wir auch Lieder drüber.
Und dann kommen die Presseleute, die wir da haben an und suchen irgendeinen Keyboardsound heraus und kritisieren AXXIS als Fernsehgartenband. Verstehen die überhaupt noch, um was es geht? In vielen Redaktionen sitzen Leute, die gar keine richtigen Journalisten sind und das mehr aus Spaß machen, die setzen sich gar nicht mehr mit Bands auseinander. Ich weiß noch als wir das Coversongalbum gemacht haben, da haben wir ganz schlimme Kritiken gekriegt, was ich sogar gut fand, denn das war der Sinn dieses Coveralbums.
Überall wo wir spielen haben wie diese Coverbands, im Colos-Saal spielen Coverbands habe ich gesehen, in der Zeche Bochum bei uns spielen neunzig Prozent nur noch Coverbands. Keiner baut mehr neue Bands auf und dann wundern die sich, wenn sagen wir mal VÖLKERBALL mehr Gage kostet als AXXIS. Das ist lachhaft, wir schreiben unsere Songs noch selbst und die stehen als Schmarotzer da und kassiere die Kohle, das kann doch nicht wahr sein.
Leider war der Ehrliche schon immer der Dumme in unserer Gesellschaft, dann muss ich mir noch so einen Blödsinn anhören von Möchtegernjournalisten, die sich mit uns gar nicht beschäftigt haben. Das Coversongalbum sollte weh tun, weil es ein Zeichen war an die Leute da draußen, dass wir auch schmarotzen, wenn es weiter so geht mit den Coverbands. Dann nenn es von mir aus Schmarotzeralbum, „ReDiscovered“, Songs die schon einmal aufgenommen wurden, damit haben wir aufgezeigt, dass wenn sich jetzt alle nur bedienen würden, gäbe es nichts mehr Neues. Uns wurde ja nicht einmal die Frage gestellt warum wir das gemacht haben, alle haben geschimpft, das täte weh, aber das sollte auch weh tun.


"Eigentlich dachte ich, durch die ganze Freiheiten des Internet, dass man keine Plattenfirma mehr braucht um sich zu promoten, gäbe es mehr Vielfalt, aber irgendwie machen alle das Gleiche"

Da kann jemand der aktuellen Musikszene nicht so viel abgewinnen


FFM-Rock:
Okay, mit Hobbyjournalisten fühle ich mich auch angesprochen, aber ich weiß schon wie Du das meinst. Aber wir sehen das ja aus der Fanwarte, wir sind alle auch Fans, AXXIS hatte ich schon mit dem ersten Album auf dem Schirm. Generell erachte ich beschäftigen mit den Dingen, die man tut als sehr wichtig.

Bernhard Weiß:
Ne klar, ich beobachte das ja nur, das ist einfach die Situation in der wir gerade leben. Das kann man kritisieren, ich nehme das einfach zur Kenntnis und sage, da hat sich ganz schön was verschoben. Auf der anderen Seite gab es auch Dinge die sich positiv entwickelt haben man hat innerhalb der 35 Jahre vernetzt,, man kennt viele Leute, man ist mehr in der Szene drin als früher, das finde ich schön. Wenn ich zum KnockOut Festival gehe oder woanders hin, kenne ich alle Leute, das ist wie heimkommen, daher auch der Titel „Coming Home“, jetzt wo Konzerte wieder möglich sind. Das liegt aber nicht nur an der Szene selbst, sondern, dass wir so lange dabei waren.
Am Anfang hatten wir es sogar schwer, weil uns keiner den Erfolg abgenommen hat. Damals gab es eher kleine Labels wie Noise Records, RAGE war bei Noise, sogar große Bands wie HELLOWEEN waren bei denen. Wir hatten direkt einen Majordeal gehabt bei der EMI Electrola, das kam allen suspekt vor, das konnte ja nur Fake sein. Was wir in den zehn Jahren davor gemacht haben, hat keiner realisiert, da hat auch keiner danach gefragt, die haben es einfach als Fake dargestellt. „Kingdom Of The Night“ war damals ei Fakealbum, von der EMI gesignte Truppe, so wurde das aufgenommen.
Der Hammer ist, dass Metal Hammer und Rock Hard aus Dortmund kamen, die haben uns gar nicht registriert, obwohl wir dort im Umkreis immer aufgetreten sind. Die hatten gar Ahnung von der eigenen Szene, die da stattfindet, das fand ich 1989 ganz schlimm. Als wir dann das erste Interview mit Holger Stratmann gegeben haben, hat der uns beim RockHard für doof verkauft. Das fand ich sehr schade seinerzeit, weil wir vor zehn Jahren auch schon viel Energie in die Sache gesteckt hatten.
Wir hießen da nur anders, erst hieß die Band BOLD AS LOVE, später ANVIL, die gab es ja schon, dann AXIS mit einem X, was ja nicht ganz so weit vom ersten Namen weg lag. Da hätte man uns schon registrieren können, AXXIS mit Doppel-X kam erst mit dem Plattenvertrag. Wir sagen ja immer AXXIS mit den zwei „X“ gab es seit 1989, aber eigentlich gab es uns schon viel länger, 1984 haben wir schon Pop Am Rhein gespielt mit dem Namen AXIS, das war ein Nachwuchsfestival in der Düsseldorfer Philipshalle.
Ich fand das eine sehr bunte Zeit, wenn ich überlege, was ich da für Musik gehört habe, von ABBA über SCORPIONS, JUDAS PRIEST bis RUSH, HEART fand ich auch tierisch, dann kamen BON JOVI die ebenso auch geil fand. Eine große Range verschiedener Bands, auch mit poppigem Einschlag, was ich toll fand, da waren wir breit aufgestellt vom musikalischen Geschmack in der Band. Heute eckt das an, denn man muss so argumentieren und so die Musik gestalten für diese Klientel. Da muss ich ehrlich Harry Recht geben, da kann man fast eine KI drüber laufen lassen. Jene kann das womöglich noch besser als die Menschen, wenn das Songwriting nur noch so abstrakt gemacht wird, damit das funktioniert, um die Leute zum mitmachen zu animieren.
Ich mein, wir machen das ja auch, aber wir konzipieren die Songs nicht stur da drauf. Im Prinzip haben wir das sogar angefangen und wurden belächelt, heute ist eine ganze Szene draus geworden. Aber wir sind die Fernsehgartenband, da kriege ich mich echt nicht mehr ein, sorry. Und das ärgert mich insofern, weil es nicht wertgeschätzt wird, was wir die ganze Zeit gemacht haben. Da kommen Leute, die nächstes Jahr schon nicht mehr da sind und erlauben sich ein Urteil über eine Band, ohne einen Plan zu haben, was die Band überhaupt ausmacht.
Da gibt es ein Interview von der DVD, wo der Bob Arns von der EMI Electrola selbst nicht versteht was den Erfolg von AXXIs ausmacht. Der hat ganz viele gute Bands gesignt, die aber nicht erfolgreich waren, wir waren erfolgreich, die Presse hat uns kritisiert ohne Ende, aber die Fans haben es geliebt. Erst drei Jahre später hat er verstanden was das Phänomen an AXXIS ist, das erkennst Du jedoch nicht, wenn Du die Band nur oberflächlich betrachtest.
Dass wir beispielsweise Texte haben, die sehr breit aufgestellt, die politisch sind, nicht nur Sex, Drugs, Rock´n´Roll, auch mit der Musik haben wir experimentiert. Wenn das heutzutage ein Nachteil ist, dass eine Band die Möglichkeiten, die sie hat nutzt, dann stimmt was nicht. Wir haben mal eine Sängerin eingebunden, das habe ich noch nicht bei vielen Bands gehört, wir machen das, wir trauen uns das, aber das wird dann abgestraft. Nicht beim Publikum, die finden das geil, die Fans bewundern das sogar, dass sie nicht wissen, was für ein Album sie bei uns bekommen.
Das kann natürlich auch in die Hose gehen, das ist das Risiko was man als Künstler hat, dass man ein Album macht, das nicht den Zeitgeist trifft, spannend bliebt es allemal. Oder man macht es wie viele andere Bands, wo man weiß, was man kriegt, nur mit anderem Text drauf, etwas anderer Sound und das ist das das selbe wie die Platte davor. Das hat Dieter Bohlen auch schon gemacht, so weit ist es in der Rockmusik gekommen. Das finde ich sowas von langweilig, ich entdecke nichts Neues mehr.

FFM-Rock:
Da musst Du schon im Progressive-Sektor wildern, letztens habe ich die neue LEPROUS, besprochen, eine norwegische Band, die sehr eigen ist. Oder direkt bei Dir, beim Dirk seiner anderen Band, die ich echt liebe. Aber erfolgreich werden so Acts nicht, die kommen nicht über eine gewisse Fanbase hinaus.

Bernhard Weiß:
Nein, mit Innovationen wird es schwer erfolgreich zu sein. Das ist ja nicht schlimm, das ist eben so wie es sich entwickelt hat, was damit zu tun hat, dass die Fans heute reicher sind als die Musiker. Denen ist es möglich sich ein Ticket für 7.000€ zu kaufen, um auf ein Kreuzfahrtschiff zu gehen. Ich hätte mir das damals never ever leisten können, das war Arbeitermusik, das kam aus den Stahlkocherstädten wie Birmingham oder Dortmund. Da war sowas unerschwinglich, heute geht das, unter den Fans sind sehr viele Akademiker, Ärzte, usw
Das Gute an der Entwicklung ist natürlich, dass heute jeder Musik veröffentlichen kann, wir mussten unserer Zeit viel Geld investieren. Jeder kann selbst schauen, dass er Fans generiert, auch über YouTube versuchen aufzufallen, Videos zu produzieren ist erschwinglich geworden. Nimm nur Plakate, da musstest Du 1989 1.000 oder 2.000 D-Mark bezahlen, da musste ein Grafiker her, das war sehr teuer, heute gehst Du zu Flyeralarm, druckst 10.000 Plakate und zahlst vielleicht einen Hunderter oder so. Das ist der Vorteil der heutigen Zeit, dass die Bands die Chance haben ohne eine Plattenfirma oder andere Promoter was aufzubauen, etwa mit eigenem YouTube-Channel. Da müssen sie nur irgendwie Aufmerksamkeit erregen, das ist für die total genial.
Das als Konsequenz davon jetzt alles gleich klingt, das hätte ich nicht erwartet, ich habe gedacht durch diese Aktionen gibt es Vielfalt und viele verschieden Richtungen, im besten Fall entsteht etwas Neues. Aber nein, was passiert ist eine fortschreitende Gleichschaltung, das schockiert mich. Diese Freiheit des Internet verfehlt komplett die Möglichkeiten, aber das System kennt man leider schon. Ich weiß noch als Radio NRW gegründet wurde, da habe ich gedacht, dass der blöde öffentlich-rechtliche Rundfunk, WDR und so, der da in Nordrhein-Westfalen Hoheitsgebiet hatte endlich mal in die Schranken gewiesen wird. Privatradio war die Verheißung von Vielfalt, und was machen die?
Radio NRW sendet im kompletten Bundesland an durchweg Mainstreammusik, die noch weniger auffällt, als das was der WDR macht. Der Westdeutsche Rundfunk hat wenigstens mal EINS LIVE, die mal was ausprobieren, der öffentlich-rechtliche Funk ist als jetzt weniger Mainstream als die Privaten. Ich folgere da wirklich draus, dass die Menschen mit Freiheit nicht umgehen können, je freier die sind, umso mehr schalten sie sich einander gleich. Ist das das Ergebnis, ist das wirklich so, oder ist das eine These, die ich jetzt einfach mal so in den Raum stelle? Ich kann es mir ja selbst kaum vorstellen, aber bei allen Beispielen, die ich habe ist das so. (Schaut mich mit großen Augen fragend an).

FFM-Rock:
Bernhard mach Dir keinen Kopf, vierzehn TAYLOR SWIFT-Alben unter den ersten 60 Plätzen der deutschen Albumcharts können Dich nur schwerlich widerlegen! (lacht)

Bernhard Weiß:
So ist es wirklich! Und die hat uns übrigens fünf Plätze gekostet, die Scheibe ist genau da rausgekommen, als sie in scheiß Gelsenkirchen gespielt hat. Da kletterten vier oder fünf Alben hoch in die Charts, sonst wären wir noch höher eingestiegen, wobei das mit Platz 17 unser höchster Chart Entry ever war. Aber solche Gedanken machen wir uns, vielleicht spinnen wir auch, und es ist alles anders, aber das ist, was wir so erfahren, das kann jetzt subjektiv sein, aber Du empfindest das ja auch, dass es in die Richtung läuft.
Von der Bertelsmann-Stiftung gibt es eine Studie dazu, die sich fragt, warum die Jugend der Achtziger und Neunziger rebelliert hat, und heute nicht mehr so, außer mit Fridays For Future und so Sachen. Das ist aber nur ein Ausschnitt der Jugend heute, die meisten Jugendlichen sichern sich eher ab, wollen Statussymbole und Sicherheit. Vielleicht haben wir uns auch sicher gefühlt und wollten ausbrechen, heute wird zu sehr versucht nicht anzuecken, alles das was wir als spießig bezeichneten. Und dann wählen noch so viele die afd, aber möglicherweise ist das deren Art Revolte, aber das geht nach hinten los.

FFM-Rock:
Bevor wir jetzt endgültig hier im Weltschmerz versinken und Dein Essen kalt wird, will ich Dich nicht länger aufhalten. Ich bedanke mich für das Interview wir sehen uns später.

Bernhard Weiß:
Kein Problem, war ohnehin Leerlauf, viel Spaß beim Schreiben, kam ja jetzt einiges zusammen. (lacht)

Rainer Petry von FFM-Rock                                                                                                    Foto by Painer Petry

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.