NECROS CHRISTOS
Interviewpartner: Mors Dalos Ra (Vocals, Guitars, Keyboard)
Mailer
Homepage:
www.darknessdamnationdeath.com
"Doom of the Occult" ist eines der phantastischsten Death Metal Alben die mir seit langer Zeit in den Player gekommen sind. Ein unglaublich frisch klingendes, dynamisches Konzeptwerk, das vor allem in punkto Düsternis, Anspruch und Härte neue, außergewöhnliche geradezu wohltuende Maßstäbe im Death Metal Bereich setzt. Damit wurde es nun endlich Zeit, etwas genauer hinter die Kulissen zu blicken, mit anderen Worten, der dahinterstehenden Band mal einige gezielte Fragen zu stellen. NECROS CHRISTOS heißt die aus der Landeshauptstadt Berlin kommende Truppe, der ein kleines Meisterwerk ganz besonders seltener Art gelungen ist, dessen textlich sowie musikalisch hochkarätiger Inhalt den Rahmen normal gängiger Standardton Konserven von der Stange gleich in mehrfacher Hinsicht locker übersteigt.
FFM-Rock:
Was macht dieses Album im Vergleich zu den Vorgängern so besonders? Allein am speziell ausgewählten Thema kann’s nicht so ganz liegen...
Mors Dalos Ra:
Was meinst Du mit "Vorgängern"? Wenn Du Dich auf unser erstes Album beziehst; "TIR" war ebenfalls schon ziemlich außergewöhnlich, allerdings ist das Konzept auf "Doom..." noch um einiges komplexer. Auf unserem ersten Album waren alle Songs in der gleichen Tonart und besaßen den gleichen Aufbau, um einen Mantra artigen Fluss zu erreichen. Kennst Du Peter Paul Rubens "Höllensturz der Verdammten"? Ein Strudel an Körpern, die in den Abgrund fallen. So klang und klingt TIR. Auf "Doom..." ist fast jeder Song in einer anderen Tonart, das Arrangement nicht mehr vorhersehbar, die Leads von unserem 2ten Gitarristen Reverend nicht von dieser Welt, das Drumming von Herrn Raelin unglaublich tight und massiv, der Bass von Mister Shepherd beschwörend und absolut präsent und die Produktion klar und trotzdem verdammt dunkel…
FFM-Rock:
Wie seid ihr auf dieses wirklich außergewöhnliche Thema gekommen? Ihr beschreitet damit recht ungewöhnliche Wege, die euch, wenn man die zahlreich positiv ausgefallenen Resonanzen in diversen Magazinen betrachtet, neue bisher verschlossene Türen öffnen oder wie seht ihr das?
Mors Dalos Ra:
All das ist ein fließender Prozess der auf der stetigen Suche nach Verborgenem basiert. Ich befasse mich nun schon mehr als die Hälfte meines Lebens mit okkulten Dingen, da lernt und liesst man (im Idealfall) jeden Tag auf dieser Erde. Über die durchweg positiven Resonanzen freuen wir uns sehr, auch wenn es viele geben wird und gibt, die mit dem hohen Akustikanteil auf der Scheibe nichts anfangen können.
FFM-Rock:
Kommen wir nun zum Inhalt von "Doom of the Occult". Worum geht es inhaltlich bei dem hinter dem Album steckenden stilistischen Konzept? Sind die Neun Arme des Chanukka-Leuchters in etwa mit den Neun Welten zumindest in gewissen, bestimmten Punkten aus der germanischen Glaubensmythologie bzw. -lehre vergleichbar? Welche Bedeutung haben beispielsweise die Arme des neunfachen Jüdischen Leuchters? Stimmt es, das jeder von ihnen eine Geschichte erzählt, bzw. eine ihm innewohnende Bedeutung besitzt, die nur den eingeweihten der alten jüdischen Mysterien Religion bekannt ist. Stimmt das?
Mors Dalos Ra:
Wer suchet, der findet. Ich kann aus Zeitgründen hier (bedauerlicherweise) keine Nachhilfe in jüdischer Geschichte und Mystik erteilen, auch wenn ich es gerne tun würde. Und bitte, mit germanischer Mythologie hat das Ganze überhaupt nichts zu tun. Das Album basiert in seinen Grundzügen auf dem Chanukka Leuchter, ohne jedoch Bezüge zur eigentlichen Thematik dieses Festes zu nehmen. Der Leuchter ist das Konstrukt, eine architektonische Variante um diese Masse an Musik in Form zu gießen. Die 9 Metal Songs des Albums sind die 9 Flammen des Necros Christos, durch welche Er sein Wesen und Wirken offenbart. Durch ihr Hören wird eine nach der anderen entfacht und die Entität erwacht zum Leben. Die ersten beiden Flammen "Baal of Ekron" sowie "Hathor of Dendera" sind uralten Götzen und Gottheiten und ihrer Anbetung gewidmet. Die Flammen 3 und 4 ("Necromantique Nun" und "Invoked from Carrion Slumber") handeln von den dunklen Künsten der Totenbeschwörerin von En-Dor, zu finden in 1.Samuel 28, 7 – 13. Die mittlere und größte Flamme handelt von der indischen Dreifaltigkeit Kali, Shakti und Shiva und enthält mehr indische Wörter als englische. Zahlreiche Übersetzungen und Telefonate mit einem Freund in Indien waren nötig um den Song fertig zu stellen. Die Flammen 6 und 7 werden von "Succumbed to Sarkum Phagum" und "Visceras of the Embalmed Deceased" repräsentiert, welche sich aus alt ägyptischer Sicht mit der Vergänglichkeit des Körpers und des Fleisches befassen. Die letzten beiden Flammen "The Pharaonic Dead" und "Descending into the Kingly Tomba" handeln über die letzte Ruhestätte der Pharaonen.
FFM-Rock:
Zur Musik, Mir sind z. B. Mercyful Fate, alte Samael und Paradise Lost Einflüsse aufgefallen, an welchen Bands oder Stilen habt ihr euch orientiert als ihr dieses ich wiederhole mich gern noch einmal, grandiose Meisterwerk aufgenommen habt?
Mors Dalos Ra:
Vielen Dank für das Kompliment. Als Haupteinflüsse würde ich immer Black Sabbath, Mercyful Fate, Candlemass und Morbid Angel nennen, auch wenn man die ein oder andere Band nicht direkt in unserem Sound hört.
FFM-Rock:
Nennt mir mal fünf Scheiben, die aus eurer Sicht in keiner gut sortierten Heavy Metal Tonträger Sammlung fehlen sollten...
Mors Dalos Ra:
Nur fünf? Here we go:
Black Sabbath – Black Sabbath
Mercyful Fate – Don`t break the Oath
Candlemass – Tales of Creation
Angel Witch – Angel Witch
Rainbow – On Stage
FFM-Rock:
Ich kann mir vorstellen, das es ein recht langwieriger Prozeß gewesen ist, alles, gerade auch die orientalischen Parts so ab zu mischen, das ihr mit dem Endergebnis wirklich in allen Belangen zufrieden sein könnt. Oder gibt es da noch etwas, das ihr im Nachhinein gesehen, vielleicht noch verbessern würdet?
Mors Dalos Ra:
Es war in der Tat ein langwieriger Prozess. Ich kenne nur eine Stelle innerhalb einer der Metal Songs, die eigentlich anders geplant war und bei der ich es immer noch Schade finde, dass wir den Part nicht wie geplant aufgenommen haben. Ansonsten würde ich nichts ändern…
FFM-Rock:
Prima, das ihr auf Samples und ähnlich künstliches Gedöns verzichtet habt. Dadurch klingt das Album im Ganzen kompakter, direkter, schlicht ursprünglicher. Ich nehme an, das war bewußt gedacht...? Hattet ihr schon immer ein Faible bzw. einen Bezug für derart mystische Thematiken?
Mors Dalos Ra:
Ja, das war eine bewusste Entscheidung. Wir hätten viel früher fertig sein können, hätten wir nicht diesen Aufriss betrieben, aber Qualität und Authentizität stehen für mich/uns nun mal an erster Stelle.
FFM-Rock:
Hättet ihr mit einem derartigen Erfolg von "Doom of the Occult" gerechnet? Das Album fährt aus meiner Sicht völlig zurecht viele positive Kritiken ein.
Mors Dalos Ra:
Nein, ich hatte eigentlich prophezeit, dass sich daran die Geister scheiden werden.
FFM-Rock:
Am meisten fasziniert mich der Fakt, das ihr das unheimliche, sehr düstere Element, das den Inhalt von D. o. t. O. gekonnt widerspiegelt, derart kompakt, geradezu extrem Gänsehaut erzeugend auf den Punkt gebracht habt, wie es beispielsweise bei den ersten drei Samael Alben der Fall gewesen ist. Woran hat es gelegen, das ihr das so ursprünglich und natürlich klingend hin bekommen habt?
Mors Dalos Ra:
Durch unsere Erfahrung mit der Materie. Bei uns ist alles echt und niemand verstellt sich. Wir sind authentisch im Umgang und authentisch in unserer Musik. Ich lass in Interviews nicht den bösen Wutz raushängen sondern betone immer wieder gern, dass ich Respekt und Verständnis für alle Seelen und Religionen dieser Welt habe, meine eigene, tief religiöse Persönlichkeit besitze und mein Glaube die Musik von NECORS CHRISTOS in etwas Spirituelles verwandelt.
FFM-Rock:
Steht dieses Jahr noch eine Tour auf dem Plan?
Mors Dalos Ra:
Eher nein, nur ausgesuchte Einzelgigs. Danke für das Interview!
FFM-Rock:
Danke auch für das Interview, alles gute für die Zukunft und weiterhin erfolgreiches Schaffen!
Nur fünf? Here we go:
Black Sabbath – Black Sabbath
Mercyful Fate – Don`t break the Oath
Candlemass – Tales of Creation
Angel Witch – Angel Witch
Rainbow – On Stage
FFM-Rock:
Ich kann mir vorstellen, das es ein recht langwieriger Prozeß gewesen ist, alles, gerade auch die orientalischen Parts so ab zu mischen, das ihr mit dem Endergebnis wirklich in allen Belangen zufrieden sein könnt. Oder gibt es da noch etwas, das ihr im Nachhinein gesehen, vielleicht noch verbessern würdet?
Mors Dalos Ra:
Es war in der Tat ein langwieriger Prozess. Ich kenne nur eine Stelle innerhalb einer der Metal Songs, die eigentlich anders geplant war und bei der ich es immer noch Schade finde, dass wir den Part nicht wie geplant aufgenommen haben. Ansonsten würde ich nichts ändern…
FFM-Rock:
Prima, das ihr auf Samples und ähnlich künstliches Gedöns verzichtet habt. Dadurch klingt das Album im Ganzen kompakter, direkter, schlicht ursprünglicher. Ich nehme an, das war bewußt gedacht...? Hattet ihr schon immer ein Faible bzw. einen Bezug für derart mystische Thematiken?
Mors Dalos Ra:
Ja, das war eine bewusste Entscheidung. Wir hätten viel früher fertig sein können, hätten wir nicht diesen Aufriss betrieben, aber Qualität und Authentizität stehen für mich/uns nun mal an erster Stelle.
FFM-Rock:
Hättet ihr mit einem derartigen Erfolg von "Doom of the Occult" gerechnet? Das Album fährt aus meiner Sicht völlig zurecht viele positive Kritiken ein.
Mors Dalos Ra:
Nein, ich hatte eigentlich prophezeit, dass sich daran die Geister scheiden werden.
FFM-Rock:
Am meisten fasziniert mich der Fakt, das ihr das unheimliche, sehr düstere Element, das den Inhalt von D. o. t. O. gekonnt widerspiegelt, derart kompakt, geradezu extrem Gänsehaut erzeugend auf den Punkt gebracht habt, wie es beispielsweise bei den ersten drei Samael Alben der Fall gewesen ist. Woran hat es gelegen, das ihr das so ursprünglich und natürlich klingend hin bekommen habt?
Mors Dalos Ra:
Durch unsere Erfahrung mit der Materie. Bei uns ist alles echt und niemand verstellt sich. Wir sind authentisch im Umgang und authentisch in unserer Musik. Ich lass in Interviews nicht den bösen Wutz raushängen sondern betone immer wieder gern, dass ich Respekt und Verständnis für alle Seelen und Religionen dieser Welt habe, meine eigene, tief religiöse Persönlichkeit besitze und mein Glaube die Musik von NECORS CHRISTOS in etwas Spirituelles verwandelt.
FFM-Rock:
Steht dieses Jahr noch eine Tour auf dem Plan?
Mors Dalos Ra:
Eher nein, nur ausgesuchte Einzelgigs. Danke für das Interview!
FFM-Rock:
Danke auch für das Interview, alles gute für die Zukunft und weiterhin erfolgreiches Schaffen!