OUTLOUD


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21.07.11 – Mailer
Interviewpartner:
Mark Cross (dr.)

Homepage:
http://outloud-rock.com
 

 

 

F-R:
Moin Mark, Musik sollte zwar nicht wirklich was mit Politik zu tun haben, aber eine Frage dahingehend sollte an einen englischen Wahlgriechen schon gestattet sein. Wie sieht es derzeit bei dir in Athen dahingehend aus?

Mark:
Ich glaube ich bin einer der wenigen, die es geschafft haben sich der Wahlpflicht zu entziehen, da ich kein Griechischer Staatsbürger bin, nur seit vielen Jahren hier lebe. Die Situation hier ist sehr ernst, nur glaube ich, dass der Grieche selbst sich noch nicht so richtig darüber im Klaren ist wie weit das Finanzsystem gefährdet ist. Man vergisst Probleme hier sehr schnell und sobald die Sonne scheint ist alles wieder gut!! Falsch!
Obwohl ich dazu sagen muss, dass sich mittlerweile viele gegen die Regierung stellen, die das alles verursacht hat und Unmengen von Geldern über die Jahre verschwinden ließ. Seit ewigen Zeiten herrschen hier zwei Familien, die ein korruptes System eingeführt und entwickelt haben, an das sich die Bevölkerung natürlich gewöhnt hat und es wäre sehr angebracht diesen altmodischen Brauch zu erneuern!
Es ist doch klar, wenn man in einem Land mit Durchschnittsgehältern von 800 Euro (seit 2 Monaten gekürzt auf 630!!) leben muss, und als kleines Beispiel für eine pissige lowfat Milch im Supermarkt 1,20 plus Euro, für eine Tasse Kaffee in der Mittagspause 4 Euro und am Abend ein Bier in der Stammkneipe von 5-7 Euro zahlt, keiner Steuern zahlen will!! Dazu kommt noch eine MWST von 23% und das so genannte „Fakelaki“, der Briefumschlag den sich der Steuerfahnder gerne unterm Tisch geben lässt und wehe nicht, dann gibt es richtig Ärger, den Du für die nächsten Jahre bitter abbezahlen darfst, ob Du nun schuldig warst oder nicht! Legal kommt man gegen so was nicht an und alle halten die Klappe damit man bei den Fahndern nicht auf die „Black List“ kommt, meine Parole wäre „Hau den Lukas“!!!. Somit träumt hier jeder von einem Beamten Job!!
Der Großteil der Griechen hat sich seit Jahrhunderten mit der Landwirtschaft und dem Fischfang beschäftigt, Ende der 60er mit dem Tourismus (den er gnadenlos ausbeutete)  und wurde in den 80zigern dem kommenden Kapitalismus ausgesetzt und mit Plastikgeld und Krediten ohne Ende gefüttert, welches vor ca. 10 Jahren zu einem Börsensturz führte, wobei die meisten völlig Pleite gingen und alles auf die Regierung geschoben wurde, richtig, aber der Grieche selbst hat nie die richtige Erfahrung und notwendige Bildung bekommen mit Geld umzugehen und großkotzig gelebt. Viele haben ihre Autos und Häuser, aber Schulden und Kredite ohne Ende und die Fehler die gemacht wurden, will natürlich keiner einsehen! Ich könnte mir vorstellen, dass Griechenland eine ähnliche Situation wie Argentinien erleben wird. Meine Zeit ist hier jetzt komplett abgelaufen und ich bin seit einigen Monaten damit beschäftigt ganz nach England zu ziehen. Mit zwei weiteren Bands, Tank und Tainted Nation hab ich dort auch viel zu tun und werde im August auf Tour sein.

 

F-R.:
Heftig, sehr heftig – aber deutliche Worte. Meinen Respekt für dieses offene Statement! Kommen wir jetzt zur Musik. Mit „Love Catastrophe“ haben OUTLOUD jetzt ihr zweites Album am Start, was ein paar Fragen und Antworten zum Anlass gibt. Wieso dieser Album Titel?

Mark:
War es die Ex von Chandler (Anm.: Mogel, voc.) oder.... haha, Nein! Auf dem Album haben wir den Song „Love Catastrophe“ der eigentlich nur „Catastrophe“ heißen sollte. Bob (Anm.: Katsionis, git./key.) meinte, dass da die meisten Texte Herzschmerz beinhalten, das Wort „Love“ an erster Stelle angebracht sei. Hinzu kommt, dass wir nun mal in einer Zeit leben, wo die  Kommunikation unter Menschen schwieriger geworden ist und Sex über 0800 Nummern gesponsort wird, kann man das auch wunderbar als „Love Catstrophe“ bezeichnen! Auch die Ironie sich in unerwartete Verhältnisse einzulassen, oder der Stress mit der/dem Ex usw., alles zusammen gefasst ergibt eine wunderbare „Love Catstrophe“.

F-R:
Für Jason Mercury zockt jetzt Sverd T. Soth am Bass. Warum kam der Wechsel zustande?


Mark:
Der Wechsel kam kurz nach der ersten VÖ (Anm.: „We’ll Rock You To Hell And Back Again“) und Sverd war vom ersten Gig schon dabei. Es ist manchmal schwierig ein kurzfristig zusammengestelltes Line Up fest beizubehalten. Die Zeiten sind vorbei wo vier uralte Freunde eine Band gründen und im Proberaum zocken. Ich vermisse diese Zeiten sehr!

F-R.:
„Love Catastrophe“ fällt im Vergleich zum Debüt „We’ll Rock You To Hell And Back Again“ deutlich softer aus. Die AOR-Anteile wurden weiter hochgeschraubt, was ich bei den vielen Metal Musikern bei OUTLOUD so nicht vermutet hätte. Wie kam’s?

Mark:
Ich glaube wir werden älter, weiser oder auch sensibler?? Haha.. Meistens ist es doch so, das die erste Scheibe spontaner als die Zweite klingt und ich glaube, dass es hier auch der Fall ist. Auf LC haben wir uns etwas mehr auf die Produktion konzentriert und weniger auf überflüssige Bestätigungselemente. Ich glaube, dass wir auch auf diesem Album unser wahres Gesicht zeigen, Metal hin und her, wir sind von den Bands der 70er und 80er beeinflusst worden!

F-R.:
Im Gegensatz zur aktuellen Musik steht diesmal irgendwie das Artwork des Covers. O k, es passt zum Debüt-Artwork, dessen Idee von Bob Katsionis (git./key.) seinerzeit stammte, sieht auch jetzt eye catchig aus, spiegelt aber nicht wirklich den musikalischen Inhalt des Albums wieder, wie noch beim Debüt. Was gibt’s dazu zu erzählen?

Mark:
Das Artwork überlassen wir eindeutig Bob, der kann das ja und ist der Artistic Freak was Foto, Video und Grafiken angeht ...... klar gibt jeder sein Kommentar dazu, aber hier waren wir auch alle einstimmig einer Meinung! Natürlich wollen wir den Femme Fatale Schein beibehalten, aber absolut dem Clyche und typischen bunten Metal Covers der heutigen Zeit weit entgehen!

Andernfalls kann man aber auch den „Eyecatch“ der Band in der Brille interpretieren: .... Oh shit, OUTLOUD...... they are trouble, here comes another Love Catastrophe!

F-R.:
In wie weit konntest du dich als Drummer auf „Love Catatrophe“ songwriterisch einbringen oder stammen die Songs alle wieder von Chandler Mogel (voc.) und Tony Cash (git.)?

Mark:
Ich hatte zu dem Zeitpunkt viele andere Projekte und habe mich nur Drum technisch beteiligt und einige Arrangements geändert während der Pre Production. Alle Songs stehen ausschließlich, Bob, Tony und Chandler zu. Auf dem nächsten Album wird aber einiges von mir dabei sein.

F-R.:
Zu „Love Catastrophe“ gab es einen Labelwechsel von Frontiers zu AOR-Heaven. Warum?

Mark:
Bei den heutigen Verkaufszahlen ist es sehr schwer gesunde Deals an Land zu ziehen und Frontiers wollte erst eine VÖ Ende des Jahres, das war zu spät für uns. Außerdem hatten sie zu viele andere Bands im Vorspann, interessant war es bei der ersten und wir waren sehr zufrieden, da sie viele Bands droppten um sich auf die Besten mehr zu konzentrieren. AOR Heaven hat sich für den Europa Release angeboten und das passte auch vom Timing her. Ich hoffe, dass sich die CD gut verkaufen lässt.

F-R.:
Welches Kaufargument würdest du einem Musikfan mit auf den Weg geben sich gerade OUTLOUD’s „Love Catastrophe“zu kaufen?

Mark:
LC klingt frisch, munter und nicht langweilig. Einfach gute Laune vom Anfang bis zum Ende, gute melodische Rock Tunes, fine Lyrics, great Riffs and Solos, eine Ballade, Power Grooves und mid/up Tempos und great Performance!!
Ich merke immer wieder, dass wenn man an einer Produktion zu lange rumschraubt, um sie perfekter hinzubekommen als den Vorgänger, man sich selber verarscht! Spontaneität und Groove sind das A und O ..... et voila, die Pladde lebt und bebt!

F-R.:
Diese Frage kennst du ja bereits. Kannst du mal eine neue lustige Anekdote von einem Gig oder aus dem Proberaum zum Besten geben, die noch nicht veröffentlicht wurde? Z. B. letztes Wochenende von der Show mit Twisted Sister…

Mark:
Die verlief eigentlich zu ruhig und easy!
J Nur vor einigen Wochen hatten viele wieder ihren Spaß bei einem „Big Ballz“ (AC/DC tribute) Gig, als ich zum zweiten Mal hinter den Drumriser viel, der mal wieder zu klein für mich war!!

F-R.:
So, damit sind wir auch schon am Ende dieser Plauderei. Deine abschließenden Worte an eure Fans, unsere Leser und Interessierte sind jetzt gefragt.

Mark:
Be rock, be happy und lasst Euch nicht runter kriegen!
www.outloud-rock.com
www.mcross.com
www.crossroads-productions.net

 

Danke für das Interview und alles Gute für die Zukunft!
Mike von FFM-Rock                                                                   Foto by Mark Cross

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