SUBSIGNAL

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19.10.11 - Mailer
Interviewpartner:  Markus Steffen (git.)


Homepage:
www.subsignalband.com

F-R:
Moin Markus, zunächst meinen Glückwunsch zu „Touchstones“, eurem zweiten SUBSIGNAL Album. Das Album hat in der Prog-Szene offensichtlich eingeschlagen wie eine kleine Bombe und euch viel positiven Zuspruch vor allem in der Presse beschert. Wie zufrieden bist du als Bandkopf mit dieser überwältigten Reaktion im Vergleich zu früheren Veröffentlichungen?

Markus:
Danke, Mike! Ich bin momentan natürlich überglücklich über die Reaktionen. Wir konnten uns zwar auch in der Vergangenheit nicht über mangelnden positiven Zuspruch von Seiten der Presse beklagen, aber dieses Mal ist es schon etwas Besonderes. Und wir sind jetzt ja auch mit ‚Touchstones‘ in die deutschen Charts eingestiegen – das ist für mich eine Premiere. Irgendwas müssen wir wohl richtig gemacht haben.

F-R.:
Zur Geschichte von SUBSIGNAL. Ihr habt euch bereits zu Zeiten von SIEGES EVEN gegründet und nachdem diese 2008 begraben wurden, gingen SUBSIGNAL offiziell an den Markt. Wie kam es zur Gründung von SUBSIGNAL und dem Split bei SIEGES EVEN?

 

Markus:
SUBSIGNAL wurde bereits 2007 von Arno und mir als Zweitprojekt ins Leben gerufen, in dem wir unsere Softrocker-Seite ausleben wollten
J Spaß beiseite! Wir wollten SUBSIGNAL einfach als Spielwiese für Songs benutzen, die für SIEGES EVEN eher nicht gepasst hätten. Darüber hinaus wollten wir beide auch endlich einmal die Gelegenheit nutzen, als eigenständige Songwriter aufzutreten. Bei SIEGES gab es das unausgesprochene Gesetz, dass ein Song erst dann ein SIEGES EVEN-Song ist, wenn jeder seinen Senf dazugegeben hat – das war nicht nur anstrengend, sondern zuweilen auch kontraproduktiv. Zum Split kam es aber nicht wegen SUBSIGNAL, sondern weil es zwischen den beiden Parteien – Arno und ich auf der einen, Alex und Oliver (Anm.: Holzwart) auf der anderen Seite – auf der menschlichen Ebene immer öfter zu Konflikten kam.

F-R.:

Wie schwer war es für dich und Arno (Anm.: Menses, voc.) neue, geeignete Musiker zu finden, welche a) die Holzwarth-Brüder (SIEGES EVEN) technisch ersetzen konnten und b) musikalisch in euer neues musikalisches Konzept passten?

Markus:
Das war recht einfach. Ralf Schwager (Bass) und David Bertok (Keys) kannten wir ja schon von der Paramount-Tour, bei der sie mit DREAMSCAPE im Vorprogramm waren. Wir wussten also um ihre technischen Fähigkeiten. Und Roel hatte sich über unsere Myspace-Seite beworben. Fast noch wichtiger war uns aber die menschliche Komponente, denn ständige Spannungen hatten Arno und ich in den letzten Jahren mit SIEGES EVEN zu genüge. Alle wussten, in welche Richtung die musikalische Reise gehen würde – offenbar war es genau das, was auch die anderen suchten. Wir hatten also auch eine Menge Glück, dass wir in dieser Konstellation zusammenfunden haben – und vor allem so schnell, dass wir nahtlos an SIEGES EVEN anschließen konnten.

F-R.:
Mit welchen Attributen würdest du einem Prog-Fan, der SUBSIGNAL bisher noch nicht kannte, den musikalischen Unterschied zu SIEGES EVEN erklären?


Markus:
Ich denke, dass vor allem die Songs, die von mir stammen, schon ein gewisses Trademark haben, dass auch viele SIEGES EVEN-Songs auszeichnet. Aber uns war es dieses Mal wichtig, den Fokus auf den Song und dessen Aussage zu legen, also die vordergründige Technik, die mir bei SIEGES EVEN natürlich sehr gut gefallen hat, in den Hintergrund zu drängen bzw. so einzubauen, dass sie nicht aufdringlich wirkt. Vielleicht kann man sagen, dass die SUBSIGNAL-Musik emotionaler, melancholischer und melodischer ist. Und natürlich haben wir nun endlich Keyboards in der Band.

F-R.:
Mir selbst ist das SUBSIGNAL Debüt „Beautiful And Monstrous“ leider nicht bekannt. Welche musikalischen und inhaltlichen Unterschiede stellst du dazu fest?


Markus:
Man kann sicherlich hören, dass wir als Band zusammengewachsen sind. Auf dem Debüt war das noch eher eine two-man-show von Arno und mir, denn wir hatten quasi das ganze Album schon im Alleingang fertig geschrieben, bevor das Line-Up komplett war. Durch die vielen Konzerte und Tourneen sind wir uns menschlich näher gekommen. Und das hat auch dazu geführt, dass sich nun alle Musiker viel mehr einbringen konnten. David etwa hat nicht nur den Song ‚The Size Of Light On Earth‘ geschrieben, sondern auch einige Texte. Ich finde, dass diese Tatsache dem Abwechslungsreichtum der neuen CD sehr gut getan hat.

F-R.:
„Touchstones“ ist für mich ein Album, das man wirklich zu jeder Tageszeit und Stimmungslage hören kann. Es ist abwechslungsreich und birgt viele Stimmungsfacetten in sich. Wie entsteht bei euch ein solches Album?


Markus:
Arno, Dave und ich schmeißen meist fertige Songs in unseren virtuellen Übungsraum in WWW, der Dropbox, und jeder macht dann seine eigenen Arrangements zu den Stücken. Dann arbeitet Arno an seinen Gesangslines, zu denen dann Dave oder ich die Lyrics verfassen. Und nach dem Songwriting geht es dann an die Vorproduktion – wir hatten ‚Touchstones‘ vor den eigentlichen Aufnahmen einmal komplett aufgenommen - und danach gingen wir an die ‚richtige‘ Produktion im Studio.

F-R.:

Jetzt, mit einigem Abstand zur Produktion und zum Release, siehst du welchen Song auf „Touchstones“ als deinen Favoriten an und warum?

Markus:
Das ist immer eine schwierige Frage und auch immer abhängig von meiner Stimmungslage. Mir persönlich liegt ‚My Sanctuary‘ sowohl musikalisch als auch textlich sehr am Herzen. Aber derzeit liebe ich auch ‚The Size Of Light On Earth‘ wieder sehr. Bei dem Song muss einem einfach das Herz aufgehen.

F-R.:
In der Vergangenheit hast du die Alben mit deinen Bands immer komplett in einem Studio aufgenommen. „Touchstones“ wurde nun in verschiedenen Studios aufgenommen und letztendlich von eurem vormaligen Produzenten Kristian Kohlmannslehner „nur“ gemischt und gemastert. Wieso habt ihr euch zu diesem Schritt entschieden?

Markus:
Wir wollten einfach ein wenig Abwechslung und frischen Wind in das Klangbild bringen, was keine Kritik an Kristian’s hervorragender Arbeit sein soll. Das war ganz einfach eine künstlerische Entscheidung, die Kohle wahrscheinlich auch versteht. Für mich war es sehr erfrischend mit Kalle Wallner an den Gitarren zu arbeiten – er ist ja selber ein ausgezeichneter Gitarrist und hat mir immer wertvolle Inputs gegeben. Das war großartig. Und ich denke Arno ging es nicht anders: Er hat ja mit unserem Livemischer Charly Czajkowsky (der ja auch schon für RAGE gearbeitet hat) die Vocals aufgenommen – ich finde, das Ergebnis spricht für sich.

F-R.:
Ich hatte vor ein paar Jahren das Glück dich bei deiner Studioarbeit beobachten zu können. Arbeitest du auf „Touchstones“ auch wieder mit so vielen Gitarrenspuren innerhalb eines Songs wie damals zu SIEGES EVEN-Zeiten?

Markus:
Gott sei Dank nicht!!!
J Wir sind da wesentlich sparsamer mit den Tracks umgegangen als auf ‚The Art of Navigating By The Stars‘ von SIEGES EVEN (wobei ich die Gitarren auf dieser Scheibe noch immer sehr liebe, vor allem die cleanen). Die Songs auf ‚Touchstones‘ haben das einfach nicht gebraucht. Klar, es geht schon noch eine Menge ab, aber insgesamt habe ich den Aufwand schon ziemlich zurückgefahren.

F-R.:
Diese Frage bekommen all meine Interviewpartner gestellt. Kannst du mal eine lustige Anekdote von einem Gig oder aus dem Proberaum zum Besten geben, die noch nicht veröffentlicht wurde?

Markus:
Die lustigste Anekdote ist, dass wir gar keinen Proberaum mehr haben
J Auf der SUBSIGNAL-Tour mit SAGA haben wir so einige lustige Momente mit der Hauptband erlebt, die ich hier aber nicht zum Besten geben kann…. Nur soviel: Sollte ihr mit SAGA auf Tour sein, müsst ihr damit rechnen, dass eure Duschen als Toiletten missbraucht werden.

F-R.:
So, dann entlasse ich dich mit einem Schlusssatz an eure Fans und unsere Leser.


Markus:
Vielen Dank für die Unterstützung und all das positive Feedback. Ich hoffe, wir sehen uns auf Tour!!!

Danke für das Interview und alles Gute für die Zukunft!

 

Mike von FFM-Rock                                                Foto by Stephan Langerwisch

 

 

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