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AXXIS - Mörlenbach-Weiher, Live Music Hall


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Interviewpartner:  Bernhard Weiss (voc.)
Interview vom 17.09.11 im Rahmen des Konzerts vom gleichen Tag

Homepage:
www.axxis.de

F-R:
Moin Bernhard, lang ist’s her, dass wir im Rahmen eines Interviews geplaudert haben. Ich hab mal nachgeguckt: 2006 in Göttingen bei der 100. Sendung von Radio Melodic war das. Jetzt 5 Jahre danach promotet ihr eure Anniversary DVD „20 Years of AXXIS“ mit Live-Shows, was Anlass zum Plaudern gibt. Die Doppel-DVD, aufgenommen Ende 2009, komplett alles selbst produziert, veröffentlicht im Juni 2011 ohne Label… Was veranlasste euch zu diesem Schritt?

Bernhard:
Ursprünglich hatten wir gar nicht vor, eine DVD zu machen. Wir dachten uns, WENN wir eine DVD machen, dann machen wir ein richtig hammergeiles Ding. Wir haben Terrabites von Festplatten voll, wo wir wirklich eine geile DVD als „AXXIS-History“ hätten produzieren können. Das hätte unheimlich viel Geld gekostet, deshalb haben wir immer wieder gesagt, wir schieben das auf nächstes Jahr und nächstes Jahr und nächstes Jahr. Während der 2009er Anniversary-Show in der Zeche Bochum, wo wir uns nur auf den Live-Bereich konzentriert hatten, sagten viele Fans im Vorfeld, dass es doof wäre, wenn wir die ganze Arie nicht einfach aufnehmen würden. Wir haben immer wieder abgelehnt, da wir der Meinung waren, dass wir keinen Bock auf irgendwelche teuren DVD-Companies haben. Wir wollten uns auf die Show konzentrieren und das finanzielle Risiko der Zeche-Show lag ja auch bei uns. Ich hatte auch keinen Bock, mir da irgendwelche finanziellen Steine ans Bein zu hängen. Deshalb war die DVD gar nicht geplant. Und dann haben viele Fans gesagt: O.K., dann machen wir’s! Dann nehmen wir den ganzen Scheiß einfach auf. Wir nehmen unsere Billig-Kameras mit. Die standen dann auch überall im Publikum und haben die ganze Sache aufgenommen. Wir hatten über Alex Landenburg (dr.) Kleif Baltes kennen gelernt, der ein riesiger AXXIS-Fan ist und der schon bei so vielen gearbeitet hat, die mal Wacken gemacht haben oder in Düsseldorf bei so ner Fernseh-Company gewesen ist. Er hat also schon mal so ein bisschen Ahnung von der ganzen Materie. Und er war dann so unser Superviser, wo alles dann hinlief, er hat alles gecuttet und fertiggemacht, während ich im Studio den Sound gemacht habe. Danach haben wir uns überlegt, dass wir, WENN wir jetzt eine DVD daraus machen und wir genau wissen, dass wir unseren eigenen Qualitätsansprüchen damit gar nicht gerecht werden können, dann betiteln wir das so, wie es auch ist, nämlich ein im Prinzip von den Fans aufgenommenes Bootleg, kein illegales, sondern ein offizielles, von uns genehmigtes. Nur bearbeiten wir das so, dass wir das Beste aus dem Material herausholen, was wir herausholen können. Und das heißt, dass wir die ganzen verschiedenen Videoformate erst mal auf ein Format bringen mussten, das hat ja schon tierisch lange gedauert. Das musst du dir mal überlegen, das waren drei Stunden Mix, die ich da machen musste, da hab ich bald die Krise gekriegt. Wenn ich an einem Song was geändert habe, was dann besser war, musste ich das an den anderen Songs auch noch mal machen. Das war immer sofort eine Kettenreaktion. Das hat dann echt fast ein Jahr gedauert, bis wir das Bildmaterial und auch den Ton dann hinbekommen haben, so dass wir sagen konnten, das ist authentisch, das ist so, wie die Band live war, wir können alles so abstempeln. Und dann kam noch dazu, dass wir festgestellt hatten, ja scheiße, jetzt spreche ich ja deutsch. Wir haben ja auch viele Fans im Laufe der letzten Jahre in Spanien gehabt usw. … Also, bevor wir jetzt nur auf den Markt in Deutschland gehen, lassen wir Untertitel machen. Und dann haben wir in spanisch, französisch, englisch, also in drei Sprachen Untertitel gemacht. Kleif hat dann die Krise gekriegt. Er hat am Ende der Produktion gesagt: „Passt mal auf, Freunde, mein ganzes soziales Umfeld ist zusammengebrochen, ich hab keine Freundin mehr, alles nur wegen dieser Scheiß-Axxix-DVD“ (Gelächter). Dann sind wir nach einem Jahr hin und haben den ganzen Scheiß dann fertig gemacht. Und da bin ich auch den Fans dankbar, grad auch den spanischen und französischen Fans, die dann gesagt haben, wir übersetzen das Deutsche von dir Slang-gerecht – was ja nicht so einfach ist – in unsere Sprache. Bisher hat sich noch keiner beschwert, scheint wohl gelungen zu sein.

F-R.:
Das erklärt dann auch diesen offiziellen Bootleg-Charakter, der auf dem Cover in einem Banner mit drauf ist.

Bernhard:
Genau, wir hatten keine vernünftige HD-Kameras und keine Kräne, wie man das heute auch gewohnt ist. Normalerweise ist man heute auch gewohnt, einen riesigen Surround-Sound zu fahren und hammergeile HD-Aufnahmen zu haben usw. Was bei uns aber wirklich geil rüber kommt, und das hätte ich nicht gedacht, dass wir es geschafft haben ist, dass sie sagen, hammergeil, das ist ein sehr authentisches Konzert. Man hat das Gefühl, man ist dabei, auch wenn mal hier ne unscharfe Stelle ist oder da der Focus sich erst scharf stellt und so was. Das hat jetzt so einen wirklichen Bootleg-Reiz, auf einem sehr hohen Level muss ich sagen, aber es ist auf alle Fälle keine HD-Aufnahme, weißt du“. Und von daher trifft dieses „Official Bootleg“ den Nagel auf den Kopf.

F-R.:
Was hat dir bei dem Jubiläumskonzert am 13.12.09 in der Zeche Bochum am besten gefallen und was nicht?

Bernhard:
Also, was mir am besten gefallen hat war, dass wir mal eine Pause gemacht haben. Das haben wir noch nie gemacht. Das war völlig ungewöhnlich für uns, dass wir mitten im Konzert ne Pause machen und dann kommt der Obel (Anm. Red.: Ein Comedian) auf die Bühne. Das hat mir total gut gefallen, weil es einfach mal was anderes war. Das war nicht so ein Heavy Metal-Konzert, vier vorn drauf, ab in die Fresse, bumm nach Hause gehen. Das war wirklich total facettenreich. Wir haben im ersten Block erstmal so das neue Material gespielt und sind dann langsam von der Zeit her vom Jahr 2010 zurückgegangen ins Jahr 1989 und mittendrin wurde das dann gebreakt vom Obel, der dann ein bisschen Comedy gemacht hat. Dann haben wir irgendwelche Videos gezeigt im Hintergrund – also, das war total der Hammer.
Was mich im Nachhinein geärgert hat war, dass wir doch nicht so viel Focus auf die Aufnahmen z. B. auch auf die Audio-Aufnahmen gelegt haben. Wir haben da einfach ganz schnell so einen 60-Spur-Recorder da hingekackt, dann haben wir schnell die Mikrofone da dran gemacht, also gar nicht mehr kontrolliert und alles nur so aufgenommen. Dadurch, dass das so gut geworden ist, hätte man, wenn man da ein bisschen professioneller rangegangen wäre, soundtechnisch richtig was machen können und auch uns ne Menge Arbeit erspart, weil wir z. B. ein Tomm-Mikrofon verloren hatten und wir mussten dann mit der Kamera optisch immer gucken, wann haut Alex auf die tiefe Trommel und das musste man dann irgendwie da wieder reinsetzen. Das war echt kein Mix, das war ne archäologische Kleinarbeit, was wir da gemacht haben. Ehrlich, das war richtig hart.

F-R.:
Auf der aktuellen Tour spielt ihr nur Songs der ersten 3 Alben, also „Kingdom Of The Night“, „AXXIS II“ und „The Big Thrill“? Wagnis, Herausforderung oder einfach Bock auf die alten Zeiten?

Bernhard:
Eigentlich ist es ein Wagnis gewesen, weil ich sehr auf das neue Material stehe, also das hat Power ohne Ende. Gerade wenn wir das Programm von der Dramaturgie her aufbauen, hat es einen unheimlichen Reiz, auch das alte Material zusammen mit dem neuen zu spielen. Das kommt tierisch geil an bei den Leuten, im Ausland noch mehr. Wir wissen natürlich auch, dass die Leute bei „Kingdom of the Night“ manchmal stehen geblieben sind und damit ihre Erinnerungen verbringen. Aber das würde ja bedeuten, dass wir in Zukunft keine Musik mehr machen, das wollen wir natürlich nicht, also versuchen wir uns weiter zu entwickeln in irgendeiner Art und Weise. Aber es ist für mich ein Wagnis gewesen insofern, weil wir zu viele verschiedene Facetten von musikalische Stilen in unserem Bereich schon durchlebt haben, dass wir nicht wussten, ob diese Songs heute noch Bestand haben können. Also ich mein, das waren Songs, die waren relativ klar gestrickt, die gingen auf die Essenz einer Idee und da wurde drauf rumgeritten. Und das war das Schwierige auch damals, die wirklich guten Ideen überhaupt erstmal zu finden und sich nicht hinter Virtuosität zu verstecken und progressiv zu sein, weil man eben keine gute Idee hatte, so sag ich mal. Wir haben dann echt gedacht, das würde nicht klappen, weil wir uns ja so ein bisschen weiter davon entfernt hatten. Und es kommt tierisch an, also von daher macht es jetzt im Nachhinein unheimlich Bock die Sachen zu spielen, weil wir die lange nicht mehr gespielt haben. Am Anfang war es aber ein Wagnis.

F-R.:
Außer dir und Harry Oehlers (key.) war vom aktuellen Line Up keiner bei den alten Platten dabei. Wie fanden die „neuen“ Jungs die Idee mit der jetzt zu spielenden Setlist?

Bernhard:
Der Marco (Anm.: Wriedt, git.) z. B. findet das hammergeil, weil der ist damit groß geworden. Sein Vater ist noch Fan von uns gewesen. Er ist von seinem Vater noch als kleiner Junge auch so rangebracht worden an die Musik. Und für ihn ist das der Hammer, das Größte, jetzt die alten Schwarten zu spielen, die er früher so gehört hat. Das hätte ich ehrlich auch nicht erwartet, dass er das so geil findet. Ich hab eigentlich gedacht, die junge Generation mit allem Drum und Dran ist moderner ausgelegt, aber er ist älter von seinem Geschmack als wir. Er steht wirklich so auf die Deep Purple-Geschichte und auf die Jimi Hendrix-Sachen. Er hat ein unheimlich breites musikalisches Bandwissen, er steckt uns da alle zehn Mal in die Tasche. Das ist unglaublich, also wirklich ein sehr kompetenter Musiker, auch vom Musikhören her. Und in dem Punkt gibt’s überhaupt keine Probleme. Das sind eigentlich mehr wir, die so ein bisschen Probleme damit haben, weil das ja für uns die Vergangenheit ist, die haben wir schon zigtausend Mal gespielt. Die neuen Sachen sind eigentlich die Herausforderung, die immer wieder neu einzubauen in so ein Image von AXXIS. Die machen uns natürlich immer am meisten Spaß. Aber wenn man so die Reaktion der Leute sieht muss ich sagen, bin ich jetzt nicht unzufrieden mit dem Programm.

F-R.:
Wer auf ein AXXIS-Konzert geht kauft sich mit dem Ticket nicht nur gute Live-Musik, sondern auch Entertainment, Klamauk und manchmal auch einen Sänger, der ob seiner vielen Quasseleien oftmals kritisiert wird. Wie gehst du damit um?

Bernhard:
Ich geh da ganz normal mit um. Ich meine, wenn ich’s nicht machen würde, würde ich mit anderen Sachen kritisiert werden. Kritisiert wirst du ja immer, egal, was du machst. Von daher find ich das immer toll, wenn die Leute sich am Abend unterhalten fühlen und wir nicht einfach nur ein Konzert musikalisch durchholzen. Ich persönlich liebe immer Konzerte, wo einfach immer was passiert, wo man den Leuten abnimmt, das ist eine spontane Geschichte, das sind Interaktionen mit dem Publikum, die eben nicht geplant sind. Und das sind so Sachen, die wir eben immer machen. Wir versuchen Voraussetzungen zu schaffen, wo wir in Situationen geraten, die spontan kommen - auch vom Publikum. Wo einer was sagt und ich reagier drauf, oder irgendwas anderes. Und das macht auch für uns die Sache immer spaßig. Von daher ist das für mich und macht das ganz viel Spaß. Ich sehe ja auch die Reaktion der Leute. Und wenn ich merke, das ist Scheiße, dann hör ich auf. Irgendeiner ist immer dabei, der sagt: „mach mal Mucke da“. 

F-R.:
Bleiben wir bei der Zeit. Wenn überhaupt, was würdest du bei AXXIS oder bei dir selbst ändern, wenn du die Zeit noch mal zurückdrehen könntest?

Bernhard:
Ich kann eigentlich nichts finden, wo ich sagen würde, ich würde was anders machen. Alle Sachen, auch die, die sich im Nachhinein, sag ich mal, als kritikwürdig oder als Fehler erwiesen haben, waren wichtig für uns, sonst wären wir jetzt nicht da, wo wir jetzt sind. Also die ganze Fraktion, die ich schon während der Produktionsphase kritisiert habe z. B. die „Matters Of Survival“, wo ich schon in Amerika gemerkt habe, der Produzent, der Keith Olson, ein netter Typ und so, gar keine Frage, hat auch ganz viele Sachen produziert – aber es war einfach der falsche Mann für AXXIS. Auch die Musik, die er machen wollte, war für ihn persönlich falsch. Er war kein Soundgarden-Produzent, er war ein Whitesnake-Produzent, dafür war er ja auch eingestellt worden. Eigentlich wollte er so einen – der Grunge kam ja da auf – so einen auf modern machen. Dazu war er nicht fähig und wir waren auch wirklich die falsche Band dafür. Wenn man das hinterher dann weiß - ich sag mal - klar, kann man ja sagen, hätte man die „Matters Of Survival“ anders machen können. Aber für uns war es wichtig, weil wir daraufhin festgestellt haben, wir wollen unabhängig werden von diesem Ding, was die Journalisten und die Plattenfirmen uns immer sagen. Der Produzent ist unheimlich wichtig. Da haben wir aber auch gemerkt, dass wir uns abkoppeln müssen von der ganzen Scheiße. Wir können selber dann auch lernen und selbst produzieren, und wir haben jetzt so ne Technik entwickelt, wo wir relativ unabhängig unsere eigenen Platten aufnehmen und fertigmachen können. Und der Erfolg gab uns dann Recht. Wir haben nach „Back To The Kingdom“ alles selber gemacht und das ging richtig gut ab. Und zwar ohne große Produzenten, ohne große Namen. Die von unserer Plattenfirma haben damals gesagt: die Presse braucht große Namen - und ich weiß, die waren alle sehr gut, aber wenn die scheiße produzieren bringt das auch nix.

F-R.:
Ein Satz noch zu einem neuen AXXIS Album. Wann kommt’s und wie wird es betitelt?

Bernhard:
Ja, also wir haben Songs aufgenommen. Was wir jetzt gemacht haben ist Folgendes: Wir haben unser eigenes Label gegründet …... Im Januar fing das an, wir haben jetzt sechs Monate dafür gebraucht. Wir haben in dieser Phase nicht einen Song geschrieben, nicht einmal gesungen, sind nicht einmal irgendwie im Studio gewesen, also musikalisch auch keine Konzerte gemacht, nichts. Einfach um die DVD im eigenen Label voranzutreiben. Haben da unheimlich viel gelernt mit GVL und dieser ganzen Scheiße, die da im Hintergrund abläuft. Wir haben dann aber auch gemerkt - pass mal auf, ich sitz jetzt die ganze Zeit mit meinem fetten Arsch zu Hause auf diesem Scheiß Stuhl, immer guck ich in diesen Scheiß-PC rein, telefonier rum … wir müssen mal wieder Musik machen, irgendwas. … Jaa, aber wir haben doch keine Zeit, Songs zu schreiben, lass uns Coverversionen machen, lass uns einfach irgendwelche Songs nehmen, irgend’nen Scheiß, damit wir irgendwas machen. Dann haben wir immer so am Wochenende, wenn wir mal Zeit hatten, uns mal hier und da getroffen, nur Harry (Anm.: Oehlers, key), der Marco und ich. Wir sagten uns, komm, wir nehmen mal einfach einen Song auf. Daraus sind dann 20 Songs entstanden, wo wir jetzt überlegen, ob wir die nicht als Download freigeben, also mal checken, was der Markt so herbringt, wenn wir nur Download machen. Das sind dann so Songs wie Kraftwerk „Wir sind die Roboter“, so Sachen, die mit Metal gar nix zu tun haben, jedoch in einer eigenen AXXIS-Interpretation. Da sind mit Sicherheit auch Sachen dabei, wo du sagst, ouh, das ist aber grade an der Schmerzgrenze. Aber das ist ja auch der Reiz, der Reiz, dass du mit Sachen umgehst, die eigentlich nix für dich sind. Ich finde, da sind teilweise richtig geile Sachen dabei, also richtig gute Sachen dabei. Das darf man aber nicht als ernstes, offizielles Album nehmen, das würden wir als Download irgendwann mal bereitstellen. Und dann kommt auch wahrscheinlich wieder ein neues Album, aber ganz ehrlich gesagt, dafür muss der Markt sich auch ändern. Ich hab echt keinen Bock mehr, dass jeder Penner mit mir Geld verdient, nur ich nicht. Da hab ich keinen Bock drauf. Spotify, Simfy, Downloadstream - die Fans zahlen zum Teil 30 Euro Monatsbeitrag und ich krieg nix davon. Nichts, aber wirklich nichts  und da hab ich echt keinen Bock mehr drauf. Ich fühl mich da auch ehrlich gesagt beklaut. Warum soll ich denn noch mehr Produkte schaffen, die man von mir klauen kann, da wäre ich ja bescheuert. Da muss sich die Situation erstmal ändern, und dann würden wir auch ein neues Album machen - mit Sicherheit.

F-R.:
Diese Frage bekommen alle meine Interviewpartner gestellt. Kannst du mal eine lustige Anekdote von einem Gig oder aus dem Proberaum zum Besten geben, die noch nicht veröffentlicht wurde?

Bernhard:
Ich glaub, da ist alles veröffentlicht. (lacht) Ja, spontan wüsste ich jetzt auch nix, obwohl es unheimlich viele Sachen gibt. Auf der DVD ist ja der beste Witz drauf: Mit unserer Dame, die wir auf die Bühne holen - die Gudrun. Gudrun ist supergut drauf und fährt auf AXXIS voll ab. Ich sag: Biste AXXIS-Fan? Ja. Superklasse. Woher kennst du AXXIS? Also ich kenn die ganzen Songs von euch usw. Ja, welche CD haste denn von AXXIS? Ja, äh, keine. Und ich so: Ja, äh, wie keine? Woher kennste denn AXXIS? Ja, youtube! Ich so: Wie? Youtube? .. Ja, die hört sich das alles so auf youtube an. …. Das ist keine witzige Geschichte, also das ist wirklich ein Spiegelbild der Generation, was grade abgeht. Und das ist heute gang und gebe, überall. Also: Du bist bekannt und pennst unter der Brücke. Ne, so isset. Aber das war jetzt keine witzige Geschichte, ich überleg mir vielleicht noch eine. Jetzt fällt mir keine ein. … Und die Geschichten, die witzig sind, die kann ich nicht alle erzählen (Gelächter).

F-R.:
Da sind wir auch schon am Ende. Deine abschließenden persönlichen Worte an eure Fans und unsere Leser sind jetzt erwünscht.

Bernhard:
Ja, es ist, ich sag mal wichtig, wenn man das Musikgeschäft weiter interessant halten will, müssen die Leute den Bands das durch Kauf der CD einfach auch zeigen. Dann weiß das Business, die Fans und auch die Musiker, ja, es lohnt sich weiter dran zu arbeiten und weiter einen Schritt nach vorne zu gehen, sonst wird das so enden wie auch in vielen anderen Musikbereichen. Die Plattenindustrie geht weiter den Bach runter und jetzt auch selbst Myspace usw. Auch diese Szenen werden irgendwann mal abkacken und dann wird die Musik-Szene sich nur noch mit Hobby-Musikern füllen, was ja nicht schlimm ist auf der einen Seite, aber natürlich manchmal an Qualität echt zu wünschen übrig lässt. Das wäre natürlich sehr schade, wenn das Niveau sinkt – und das merkst du ja auch selber, wenn und was heutzutage veröffentlicht wird. Quantität geht vor Qualität - Ich weiß nicht, ob der Fan das wirklich haben will. Wenn er’s haben will, dann hat er’s verdient, dann wird das in Zukunft auch so sein. Wer das nicht haben will, der sollte sich wirklich die Bands kaufen, auf die er steht.

F-R:
Also auch AXXIS …

Bernhard:
Wenn er da drauf steht, natürlich ja (Gelächter)

Danke für das Interview und die Zeit, die du dir genommen hast. Alles Gute für die Zukunft!

Mike von FFM-Rock                                                                         Foto by AXXIS