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DESTINATION’S CALLING - Summers End Festival

Interview vom 25.08.12
Interviewpartner:  Markus Christian (git.)

Homepage:
DESTINATION'S CALLING

 

 

F-R:
Moin Christian, zunächst mal herzlich Willkommen auf dem Summers End Festival. Was bedeutet es für euch als doch relativ unbekannte Band die Bühne mit STRATOVARIUS und EVERGREY zu teilen?


Markus:

Für uns ist das natürlich eine sehr große Ehre und es macht riesig Spaß. Wir freuen uns schon seit ewigen Zeiten auf diesen Gig. Es ist immer was Besonderes, dann auch mit größeren bekannten Bands zusammen zu spielen. Gerade, wenn das Publikum dann auch noch so abgeht wie heute in Andernach, dann ist das natürlich noch mal was Besonderes und macht einfach tierisch Spaß.

F-R.:
DESTINATION’S CALLING. Im deutschen Melodic Metal Underground durchaus ein Begriff, aber für viele andere doch eine unbekannte Nummer. Erzähl doch mal kurz was über euch. 


Markus:
Uns gibt’s seit 1999. Wir haben vorher schon in ein paar anderen Bands zusammengespielt, aber DC als Band gibt’s seit 1999. Wir haben dann 2001 ne Scheibe aufgenommen, „Master of the Light“, war ne Demo-CD, die wir damals im Proberaum eingespielt haben. Das war schon ein erstes Lebenszeichen und enthält auch heute noch von den Fans geforderte Songs. Dann haben wir 2003 im Studio in München eine Promo-CD aufgenommen und dann dort auch 2005 die „Invisible Walls“-CD, die dann 2006 zunächst in Eigenproduktion erschien und dann 2008 von Silverwolf Productions noch mal neu veröffentlicht wurde. Ja, und jetzt haben wir uns dann etwas länger Zeit gelassen, aber gut Ding will Weile haben und wir haben dann eben dieses Jahr im Juni die neue CD „End of Time“ veröffentlicht.

F-R.:
Kommen wir zum neuen Album „End Of Time“. Sechs Jahre hat es gedauert bis der„Invisible Walls“ Nachfolger das Licht der Welt erblickt hat. Wieso die lange Zeitspanne zwischen den beiden Veröffentlichungen? Das birgt doch die hochgradige Gefahr nach einem guten Album in der Versenkung zu verschwinden?

Markus:
Das stimmt, ja. Zum einen war es so, dass wir eben noch diese Wiederveröffentlichung gehabt haben, das war 2008. Da war man weltweit noch mal etwas mehr präsent. Dann war es allerdings aufgrund auch von beruflichen Geschichten. Also da hat sich einiges getan und da musste man die Band, sag ich mal, etwas auf Eis legen. Im Hintergrund haben wir aber trotzdem Songs weitergeschrieben und dementsprechend waren wir immer tätig, aber natürlich jetzt nicht mehr so in vorderster Front. Klar, das Argument ist natürlich da, dass man da eventuell in der Versenkung verschwindet, aber uns war es wichtig, dass das Album für uns passt und das war eben letztes Jahr dann richtig für uns, ins Studio zu gehen und es hat sich gut angefühlt und jetzt sind wir wirklich auch sehr zufrieden mit dem Produkt. Die Reaktionen geben uns ja auch Recht, dass wir das alles ganz richtig gemacht haben.

F-R.:
Genau das ist jetzt die nächste Frage, schließen wir direkt an. Bei „Invisible Walls“ hat sich damals die einheimische Presse vor Lob überschlagen. Wie sieht es bis jetzt bei „End Of Time“ damit aus?

Markus:
Ähnlich. Wir haben wirklich sehr gute Kritiken bekommen und auch breit gefächert, sag ich mal. Natürlich gibt es immer wieder welche, die dann irgendwas finden, was ihnen jetzt nicht ganz so passt, aber das sind meistens auch subjektive Sachen. Das heißt, das Gros der Kritiken ist wirklich hervorragend und auch das Feedback von den Fans ist umwerfend und macht uns natürlich stolz auf die Scheibe.

F-R.:
Stilistisch hat ihr im Vergleich der beiden Alben zueinander nicht wirklich viel verändert. O k, ein Musiker sieht das meistens anders. Welche Unterschiede gibt es dann doch?

Markus:
Zum einen glaub ich, sind wir weg von diesem typischen Melodic Power Metal, wie er z.B. von Gamma Ray sag ich mal gespielt wird, von Helloween oder so. Wir sind mehr – find ich jetzt – in die skandinavische Ecke gegangen mit den etwas riff-orientierteren Songs und haben uns da vielleicht auch noch ein bisserl so ne Nische erspielt, so ne Mischung aus Queensryche-mäßigem Sound, aus gewissen Anleihen von Evergrey und auch Kamelot zum Teil. Aber auch natürlich noch das Eingängige, das wir auch früher schon in unseren Songs gehabt haben. Ich denke, wir sind jetzt noch eigenständiger geworden und haben einfach jetzt einen Stand in der Szene, wo wir sagen, das ist unser Sound und den können wir jetzt noch weiter entwickeln und noch dran feilen.

F-R.:
Genau, das Rad neu zu erfinden ist im Melodic Metal sehr schwer. Mir viel auf, dass diesmal die melodische Nähe zu EVERGREY und vor allem euer Gitarrenspiel sehr stark an Gus G mit FIREWIND erinnert. Beabsichtigt oder reiner Zufall?

Markus:
Beabsichtigt: Nee! Man lässt sich vielleicht unterbewusst durch irgendwas inspirieren, aber grade diese Firewind-Vergleiche kann ich eigentlich nicht unterschreiben, weil keiner von uns hört Firewind. Das war dann natürlich eventuell, wenn man das so empfindet, ein Zufall. Gut, was Fakt ist, wir hören alle sehr gern Evergrey. Von daher findet sich dann natürlich das ein oder andere auch in unserem Sound wieder. Ich denk, wir verpacken das in unseren eigenen Stil und das ist das, was zählt. Es ist das auch, wo wir hin wollen, das wir eben dann einen geschlossenen Sound in uns finden, der zu uns passt und uns auch abhebt vielleicht von anderen Melodic-Metal-Bands.

F-R.:
„End Of Time“ weist mehr langsamere Stücke auf als noch sein Vorgänger. Steht das irgendwie im Einklang mit dem Albumtitel? 


Markus:
Im Einklang weniger denk ich mal. Es hat sich zum einen so entwickelt, zum anderen aber, gut doch, wenn man die Atmosphäre von dem gesamten Album betrachtet, dann macht es wieder Sinn, dass die Songs etwas getragener sind, dass auch einige Uptempo-Nummern dabei sind, aber dass im Gesamten das doch eher kraftvoller und mehr laid-back gespielt worden ist und von dem her, die Gesamtatmosphäre passt in sich von dem Albumtitel. Auch das Cover-Artwork ist dementsprechend hervorzuheben, von unserem Sänger sehr gut in Szene gesetzt. Da haben wir glaub ich eine ganz runde Sache geschaffen.

F-R.:
Eure Alben bestechen immer durch einen sehr guten Sound für den diesmal Sascha Paeth (u. a. AVANTASIA, KAMELOT) verantwortlich zeichnet. Wieso als unsigned Band dieser Schritt zu einem professionellen Produzenten, wenn derzeit doch vieles im Homerecording machbar ist?

Markus:
Vieles, aber nicht alles, und gerade diesen Sound, den wir jetzt auf dieser Scheibe haben, den kann man vielleicht annähernd mit Homerecording so hinbekommen, aber uns war wichtig, einfach den Input zu haben auch von ihm. Und wie gesagt, dieser Sound, der ist schon einzigartig auch von der Arbeitsweise, wie sie arbeiten. Wir haben auch viel gelernt und ich denke, dass es jetzt für uns auch eine gewisse Erfüllung eines Traumes ist, mit ihm zusammen zu arbeiten und einfach mal sehen, wie geht’s da zur Sache, wie sind die Arbeitsabläufe. Es war einfach auch eine Erfahrung für uns, die uns, denk ich, auch weiterbringt in der Zukunft.

F-R.:
Ihr seid nach wie vor ohne Plattenlabel und vermarktet eure Veröffentlichung komplett selbst. Wie kommt der Interessierte an eure Alben?

Markus:
Wir haben trotz dem fehlenden Plattenvertrag ein sehr gutes Vetriebsnetz als unsigned Band. Unsere Scheibe ist bei Amazon zu erhalten, es gibt sie bei vielen verschiedenen Mail-Ordern, wie z.B. dem Hellion oder Melodicsound oder AOR Heaven und viele verschiedene mehr. Zudem haben wir auch in Amerika zwei Vertriebspartner, z.B. CD Insane und Inearhar-Records. Und auch in Japan sind wir mit Rock Avenue Records am Start. Das sind diese Mail-Order, die die physikalischen CDs verkaufen. Wir haben noch die Möglichkeit, über unser Presswerk auch die digitalen Vertriebsportale zu nutzen, d.h. wir sind in iTunes drin, auch bei Amazon und Musicload gibt’s die mp3-Version etc. Das heißt, wir sind eigentlich vertriebstechnisch ganz gut aufgestellt und von dem her ist es für jeden eigentlich möglich, ne CD auch gut zu erhalten. Und auch zu einem angemessenen Preis vor allem.

F-R.:
Kannst du mal eine lustige Anekdote von einem Gig oder aus dem Proberaum zum Besten geben, die noch nicht veröffentlicht wurde?

Markus:
Puh, da muss ich überlegen …. Naja, lustig ist es immer, wenn unser Sänger singt (lacht) … Nee, gut, lustig ist ja immer relativ. Im Nachhinein lustig ist es, wenn natürlich auf einem Gig irgendwas schief geht. Das gibt natürlich verschiedene Anekdoten, dass z.B. das Intro einfach weiterläuft und dann während unseres Songs dann noch Intro-Geplänkel, während wir schon spielen, noch läuft. Im Nachhinein sieht man das lustig, aber währenddessen ist es natürlich nervig. Ansonsten haben wir viel Spaß bei den Aufnahmen, konkrete Anekdoten fallen mir jetzt leider nicht ein, aber es ist immer sehr lustig. Das sind halt Momentaufnahmen, die man dann in dem Moment auch erlebt und da fällt mir grad nix spontan ein, tut mir leid.

F-R.:
So, dann jetzt deine abschießenden Worte an unsere Leser und eure Fans.

Markus:
Erstmal vielen Dank für das Interview und für euer Interesse, dass ihr auch so weit gelesen habt. Ich würde euch empfehlen, unsere Songs anzuchecken, entweder auf unserer Homepage oder auch bei Amazon oder sonst wo. Zieht’s euch rein, es ist wirklich eine sehr gute Musik, und wir würden uns freuen, wenn ihr euch vielleicht auch per E-Mail bei uns meldet oder sonst irgendwie. Wir sind auf jeden Fall für jeden Spaß zu haben, und deshalb werden wir eben auch weiterfeiern mit den anderen Bands und mit den Fans hier in Andernach. Vielen Dank.

Danke für das Interview und alles Gute für die Zukunft!

Mike von FFM-Rock                                                              

Foto by Astrid Reich