DEEP PURPLE & EDGUY - Frankfurt/M., Festhalle
Konzert vom 22.11.2012
Frankfurt, Festhalle
Support: EDGUY
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EDGUY
Es war schon immer sein Traum, in der Frankfurter Festhalle live zu spielen, sagte EDGUY-Frontclown Tobias Sammet im Mai 2010, als sie hier als Support der SCORPIONS gespielt haben. Und guck mal einer schau, heute war es schon wieder so weit. Da hat das EDGUY-Management wieder mal seine Fänge nach Rocklegenden ausgeworfen und EDGUY im Vorprogramm von DEEP PURPLE platziert. Wenns nach mir geht, ist alles okay, aber ich befürchtete, dass die hessischen Buben etwas fehl am Platze sein könnten, da das Gros des Publikums von DEEP PURPLE doch noch ein paar mehr graue Haare hat, als das der SCORPIONS. Das waren so meine Gedanken im Vorfeld…
Schnurzegal, 45 Minuten Partymetal sind angesagt und wurden genau so umgesetzt. Die Reaktionen im Publikum waren bei den Nicht-Edguy-T-Shirt-Trägern doch recht positiv, obwohl die Festhalle um 20 Uhr ziemlich verwaist war. Ich bin richtig erschrocken, als ich 10 Minuten vor Beginn den Innenraum betreten habe. Der zweite Rang war geschlossen, der erste Rang lange nicht voll besetzt und im Innenraum war es kein Problem, in die ersten Reihen zu kommen. *Autschn*
Aber das ist den hessischen Lokalmatadoren egal, sie spielen im Rahmen der ihnen zur Verfügung stehenden Bühne ein richtig gutes Konzert. Tobi babbelt nur halb so viel, wie auf einer EDGUY-Solo-Tour, aber auch das entfacht keine Massenpanik. Selbst Probleme mit der Schminke, dem 1.FC Kaiserslautern und mit den Fans von Bayern München halten ihn nicht von einer guten Performance ab. Meine oben geschilderten Gedankengänge im Vorfeld hat Tobi glatt widerlegt und ließ uns wissen, dass DEEP PURPLE die Jungs zu dieser Tour eingeladen haben und dass sie sich nicht durch horrende Zahlungen zu dieser Tour eingekauft haben - selig sind die Glaubenden… ;-)
Knapp 50 Minuten durften EDGUY die sich ganz langsam füllende Halle aufwärmen, was auch ganz gut gelang. Nicht jeder im Publikum war von der Musik angesprochen, aber es hätte schlimmer kommen können. Der Sound war etwas Mitten- und Höhenlastig, die Lightshow für einen Opener okay und die Performance wurde, je länger die Show dauerte, immer besser. Ich denke, EDGUY haben ein paar Fans hinzu gewonnen. Mal sehen, bei wem sie in Zukunft im Vorprogramm auftauchen….
Setlist EDGUY:
Nobodys Hero
Rock Of Cashel
Tears Of A Mandrake
Pandoras Box
Lavatory Love Machine
Save Me
King Of Fools
Nach der Umbaupause wurde so einiges anders:
Mehr Lautstärke, mehr Licht, mehr Bühne, mehr Rocklegende, mehr Anstrengung.
Anstrengung? Na ja, es ist schon anstrengend, als nicht Die-Hard-Deep Purple-Fan die komplette Show uneingeschränkt toll zu finden. Zuerst streikte mal Mister Gillans Mikrofon, was aber recht schnell repariert wurde. Zu Beginn gab es einen Fünferpack ohne Schnörkel und Unterbrechnungen. Und spätestens bei „Hard Lovin´ Man“ ging das los, was mir so Bauchschmerzen bereitete. Es sind alles Weltklassemusiker da oben auf den Brettern, das wissen alle und bekommen es nun fast bei jedem Song ausgiebig noch mal vor Augen und Ohren geführt. Soli ohne Ende, Songstreckungen ohne Ende und Ruhepausen en Masse für Ian Gillan. Ich gönne sie ihm, aber das trübt für mich etwas das Gesamtbild, aber das ist nur meine bescheidene Meinung. Andere Anwesende hatten bestimmt ihre helle Freude am Dargebotenen. Das Bühnenbild kommt ohne große Schnörkel aus. Zwei Videowände rechts und links auf Höhe des ersten Ranges versorgen die Zuschauer mit dem aktuellen Livebild. Auch bei den erwähnten zahlreichen Soli sind die Kameras hautnah dabei und man kann den Protagonisten sehr gut auf die Finger schauen. Die Lightshow hat einen hohen Purple-Anteil, der Sound ist fantastisch und heftig laut im vorderen Innenraum. Musikalisch absolut hochklassig, gesanglich auf immer noch gutem Niveau – so stellen sich die grauen Eminenzen des Hardrocks heute dar und sie verdienen sich absolut ihren Applaus. Nach „Smoke On The Water“ kommt der drei Songs umfassende Zugabenteil und danach ist dann nach nicht ganz 2 Stunden Feierabend. Mein Fazit dürfte sich von selbst ergeben. Mit dem neuen Album, was wahrscheinlich im April 2013 erscheint, dürfen sie mir gerne noch mal mit hoffentlich weniger Einzeldarbietungen über den Weg laufen.
Setlist DEEP PURPLE:
Intro
Fireball
Into The Fire
Hard Lovin´ Man
Maybe I´m A Leo
Strange Kind Of Woman
The Battle Rages On
Contact Lost
Sometimes I Feel Like Screaming
Well Dressed Guitar
The Mule / Drum Solo
Keyboard Solo
Lazy
No One Came
Keyboard Solo
Perfect Strangers
Space Truckin´
Smoke On The Water
Speed King (inkl. Hit The Road Jack, It´s Now Or Never, Sweet Dream Baby-Snippets)
Hush
Bass & Drum Jam
Black Night
Fotos vom Konzert findet Ihr >hier<