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ROCK MEETS CLASSIC 2013 - Frankfurt/M., Jahrhunderthalle

rmc 2013

Konzert vom 25.02.13

Homepage:
www.tourneen.com

ROCK MEETS CLASSIC 2013 – es geht ins vierte Jahr und es wird immer größer. Mittlerweile ist man, wie bereits im letzten Jahr, bei fünf Rockgrößen angelangt. Vor drei Jahren waren es noch drei, im Jahr danach (nur) vier, weil Steve Lee leider vor der Tour durch einen tragischen Unfall aus dem Leben gerissen wurde…

 

Das Konzept scheint vom Publikum angenommen zu werden, zumindest hier in Frankfurt, in der ausverkauften Jahrhunderthalle und das trotz der übertrieben hohen Ticketpreise. Auf dem Programm bzw. der Bühne standen Chris Thompson, Steve Augeri, Eric Bazilian und Paul Rodgers. Die angekündigte Bonnie Tyler musste wegen Krankheit leider passen. Im Vorfeld wurde man im Foyer darüber informiert und es gab die Möglichkeit, den Ticketpreis erstattet zu bekommen, wenn man „nur“ wegen Bonnie Tyler gekommen wäre und die Show nun nicht sehen wolle. Ich weiß nicht, ob davon Gebrauch gemacht wurde, denn das Lineup war trotzdem hochklassig! Zwei Besetzungswechsel gab es auch in der Band und dem Backgroundchor: Schlagzeuger Martin Schmidt wurde in diesem Jahr durch Randy Black (Primal Fear) ersetzt, ebenso wie Sängerin Verena Schock durch Kolinda Brozovic. Ansonsten waren noch Amanda Somerville, Tiffany Kirkland, Sascha Krebs, Ralf Scheepers, Oliver Hartmann, Alexander Beyrodt, Jimi Kresic und der musikalische Leiter Matt Sinner auf der Bühne. Die Namen der 43 Musiker des Bohemian Symphony Orchestra Prague kenne ich nicht, aber den des Dirigenten: Bernhard Wünsch – nach 2012 zum zweiten Mal dabei.

Den Anfang machte, nach dem orchestralen Intro, Chris Thompson. Vom letzten Jahr kannte man ja seine mittlerweile kratzige Stimme, die er trotzdem noch gut einzusetzen wusste. Letztes Jahr war er der Eisbrecher, heute gelang es ihm mit diesem Auftritt (noch) nicht ganz.

Nach Chris kam der von mir mit Spannung erwartete Ex-Journey-Frontmann Steve Augeri auf die Bühne. Am Nachmittag habe ich zuhause noch die 2001er Live-DVD von Journey angeschaut, um mich in Stimmung zu bringen. Optisch ist Steve heute jünger als 2001, bloß stimmlich war er meilenweit von der damaligen Klasse entfernt. Er sang viel zu leise und bei kritischen Passagen zog er das Mikro sehr weit vom Mund weg. Beim Opener „Seperate Ways“ rettete ihn ganz klar der Background-Chor, der den Chorus komplett übernahm. Bei „Wheel In The Sky“ eierte er bedenklich rum. Das machte mir schon etwas Angst. Irgendwie war das nicht sein Tag und er hatte auch Probleme mit seinem Monitorsystem, an dem er ein paar Mal rumwerkelte. Trotzdem bekam er artig seinen Applaus, wenngleich er mich nicht überzeugte, trotz der Journey-Superhits.


Danach kam die Überraschung schlechthin: Eric Bazilian. Man kennt ja den ein oder anderen Song der Hooters (oder auch mehr). Und wenn diese Songs im heutigen Gewand noch mal an Klasse und Tiefgang zulegen, dann hat der Sänger alles richtig gemacht und man kann an von einem mehr als gelungenen Auftritt sprechen. Sogar eine Strophe in deutscher Sprache baute er in den Gänsehauthit „One Of Us“ ein, was mit spontanem Applaus honoriert wurde. Bravo!


Kurze Pause…

Nach der Pause durfte Chris Thompson noch mal ran und jetzt war es endlich soweit: Bei „The Voice“ und „Mighty Quinn“ brach das Eis, das ziemlich hüftsteife Auditorium erhob sich und ging endlich mal mit. Leute, wir sind hier nicht beim Volksfest der Schlagermusik – wir sind bei einem (symphonischen) Rockkonzert ;-)


Nun hätte eigentlich Bonnie Tyler auf dem Plan gestanden, daraus wurde aber aus o.g. Gründen nix. Sie wurde aber mehr als würdig vertreten:
Amanda Somerville sang eine grandiose Version von „Total Eclipse Of The Heart“, ebenfalls mit spontanem Applaus, während Tiffany und Kolinda danach „Holding Out For A Hero“ mit ihren tollen Stimmen veredelten. Also ich habe Bonnie Tyler nicht vermisst.


Danach kam eine lebende Legende auf die Bretter: der unglaubliche Paul Rodgers. Schon beim ersten Ton von „Wishing Well“ hatte ich Gänsehaut. Auch bei Paul, den ich 2008 mit Queen zum letzten Mal live gesehen habe, kann man sagen, je älter, desto jünger. Eine tolle Stimme, ein toller Entertainer. Leider färbte meine persönliche Begeisterung nicht so richtig auf das Publikum ab – warum auch immer. Diese zeitlosen Klassiker sollten doch mehr als reichlich zum Mitmachen animieren. Na ja, ich war jedenfalls mittendrin im Konzert und ließ mir die Laune nicht verderben. Stimmlich auf einem nach wie vor Top-Niveau schmetterte Paul seine Klassiker ins Publikum. Bei „Shooting Star“ tauchte Steve Augeri im Backgroundchor auf und sang locker mit und beim vorletzten Song „All Right Now“ kamen alle Sänger noch mal auf die Bühne und performten gemeinsam und die Halle ging endlich mit. Zum Abschluss, nachdem Mat die Band und Sänger/innen vorgestellt hat, gab es mit „Rock´n´Roll Fantasy“ den fulminanten Abschluss eines tollen Abends.

 

Mein Fazit für 2013:
Das Konzept ROCK MEETS CLASSIC darf ruhig weiter wachsen. Auch dahingehend, dass es mehr optische Effekte auf der Bühne gibt. Bei dieser Show waren schon mal zwei Videoleinwände hoch oben unter der Hallendecke im Einsatz, was den Komfort auf den hinteren Sitzplätzen erheblich verbesserte. Nun dürfte auf der Bühne noch mehr abgehen, als die bekannten Feuerfontänen. Tipp: Pyros, Laser, Nebel oder sonstige Gimmicks.
Musikalisch möchte ich anmerken, dass mir oftmals der Rock zu sehr unterging. Ich saß direkt vor Olli und Alex, bloß habe ich häufig NICHTS von den Gitarren gehört! Da sollte der Soundmann doch mal nachbessern. Vom Billing her war ich Monate vor Veranstaltung mehr als angetan – ja fast begeistert. Erfüllt haben meine Erwartungen Paul Rodgers und überraschenderweise Eric Bazilian. Chris Thompson kratzig-solide und Steve Augeri leider nicht ganz soooo toll. Da hätte mehr Druck und Power in seiner Stimme sein dürfen. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wer 2014 am 16.März in der Jahrhunderthalle auf der Bühne steht. Ich werfe mal ein paar meiner Wunschkandidaten in den Raum:

Steven Tyler? Klaus Meine? Meat Loaf? Sting? Joe Elliot? Alice Cooper? Sammy Hagar? John Fogerty? Michael Sadler? David Lee Roth? Thommy Shaw? David Coverdale? Joey Tempest? Kelly Hansen? Jack Blades? Mike Tramp? Chad Kroeger? Biff Byford? Geoff Tate? Doogie White? Kevin Cronin?

Ich denke, das dürfte als Anregung ausreichen ;-)

Hier noch die Setlisten das Abends:


Orchester:
Childs Anthem

Chris Thompson:
For You
Davy´s On The Road Again
Questions

Steve Augeri:
Separate Ways
Wheel In The Sky
Faithfully
Don´t Stop Believin´

Orchester:
He´s A Pirate

Eric Bazilian:
All You Zombies
500 Miles / Bird Of Prey
One Of Us
Johnny B. (mit Unterstützung von Geiger Lukas Cach)

Orchester:
Hungarian Dance No. 5

Chris Thompson:
The Voice
Mighty Quinn

Amanda Somerville:
Total Eclipse Of The Heart

Tiffany Kirkland & Kolinda Brozovic:
Holding Out For A Hero

Paul Rodgers:
Wishing Well
Can´t Get Enough
Feel Like Makin´ Love
Shooting Star
All Right Now
Rock´n´Roll Fantasy



Bilder vom Konzert gibt es >hier<{pgslideshow id=408|width=100|height=80|delay=3000|image=M}