SISTER SIN – Göteborg, Sticky Fingers
Konzert vom 23.03.13
Homepages:
www.sistersin.com/
www.stickyfingers.nu/
www.livjagrell.se/
ENGLISH VERSION >> see below
Im Oktober 2012 war‘s, als ich Sister Sin zum ersten Mal sah und hörte. Und wie!!! Eigentlich war ich nach Trollhättan gefahren, um mir W.A.S.P. anzuschauen (was nebenbei bemerkt relativ enttäuschend war) und wusste beim Betreten der Halle nicht einmal, wer als Support mit dabei sein würde, doch was Sister Sin und allen voran Liv Jagrell in diesen 30 Minuten ablieferten, hat mich sofort zum Fan werden lassen. Als ich dann auch noch während des W.A.S.P. Gigs Gelegenheit bekam, ein paar Worte mit der äußerst attraktiven und sympathischen Frontfrau mit der Powerstimme zu wechseln, war es endgültig um mich geschehen. Als die Tourdaten in Schweden für 2013 rauskamen, war klar, dass ich mich um eine Akkreditierung für die Konzerte in Göteborg und Trollhättan bemühen würde. Auch hier wurde der durchweg sehr positive Eindruck der Band bzw. insbesondere von Liv (in Schweden duzt sich übrigens jeder und der Nachname spielt nur eine untergeordnete formelle Rolle) nur bestätigt, da die Antwort auf die Akkreditierungsanfrage unserer Redaktionsleitung Sylvi (besten Dank für deinen super-Support) für beide Konzerte nur Minuten auf sich warten ließ und (latürnich) positiv ausfiel.
Genug der Vorrede, wir sind ja nicht zum Spaß hier, jetzt wird gearbeitet:
Die Sonne schien den ganzen Tag bei um die 0 Grad, als ich mich bei fies kaltem Wind auf den Weg in Schwedens zweitgrößte Stadt machte, um zum ersten Mal einem Konzert im Sticky Fingers beizuwohnen. Bereits bei meiner Ankunft so gegen 20:45 wurden mir mehrere Dinge schlagartig klar: 1. Wenn auf der Homepage des Sticky Fingers 21:00 Uhr angegeben ist, so ist damit die Zeit gemeint, wann der Klub öffnet und nicht der Konzertbeginn. 2. Der Klub befindet sich ziemlich zentral in Göteborg und dort bekommt man schnell ein finanzielles Problem, wenn man ein Auto im Gepäck hat, welches man nicht so einfach mit in den Klub nehmen kann, sondern am besten irgendwo davor abstellt. Bei Parkticketpreisen von bis zu 20 kr (ca 2,30 EUR) für 30 Minuten in Verbindung mit der Ungewissheit des Konzertbeginns und dessen Dauer, sowohl der viel zu frühen Ankunft, ist man dann gerne bereit, ein paar 100 Meter weiter Richtung Hafen eine etwas billigere Abstellmöglichkeiten in Kauf zu nehmen. 3. Nachts ist es kälter als Draußen… soll heißen, dass obwohl die Temperatur inzwischen auf „nur“ -2 Grad gesunken war, lag die gefühlte Außentemperatur durch den schneidenden Wind bei umgerechnet ca -15 Grad.
Endlich in der kuscheligen Atmosphäre und Wärme des Sticky Fingers angekommen, fühlte ich mich sofort wohl. Wie so üblich in Schweden, wird das Rauchverbot hier wirklich ernst genommen und so war die Luft gut, die Getränkepreise in Ordnung, genügend Sitzmöglichkeit an der Bar vorhanden, was will der alternde Metaller mehr? Kaum an der Bar Platz genommen, fiel mein Blick auf eine Bekannte aus dem Oktober vergangenen Jahres: Liv (welche zwar zwischenzeitlich nach Stockholm umgezogen ist, aber eigentlich aus Göteborg kommt) wanderte von einem Tisch zum nächsten, um sich mit den Leuten zu unterhalten. Leider war ich dann doch ein wenig spät dran, um ebenfalls ein „Hallo, wie geht’s“ auszutauschen, denn so langsam war es Zeit, sich umzuziehen und die Stimme aufzuwärmen. Und was dann kam, war das große Warten. Ach wie gut, dass es Smartphones gibt, um sich die Zeit im Internet oder mit vorab aufgespielten Videos zu vertreiben, von daher kein Problem, dass die Band erst um 23:40 Uhr!!! die Bühne betrat.
Was in der folgenden Stunde vor den ca 100 Anwesenden geschah, war mir bereits beim Konzert als Support von W.A.S.P. bekannt: Richtig guter Rock! Angenehm laut, toller Sound, super Spielfreude, ständiger Kontakt mit den Fans, 0-Arroganz, mit anderen Worten: geile Party mit geiler Musik! Latürnich ist Liv der Mittelpunkt und Blickfang und obwohl die Bühne winzig war, stand sie nie still, sondern hopste, bangte, gestikulierte… eine wahre Powerfrau mit Powerstimme! Und einfach nie außer Atem die Gute, da macht sich der (Haupt- oder Neben- keine Ahnung was ist was?) andere Beruf als Persönlicher Trainer und Pilatesausbilder in einem Stockholmer Fitnessstudio bemerkbar. Keine Pausen, sondern ein Song mit Mitgröhlrefrain jagt den nächsten und es ist fast nicht möglich still stehen zu bleiben, sondern automatisch rhythmitisiert sich der eigene Körper mit dem Geschehen auf der Bühne. Einzelne Songs hervorzuheben ist im Grunde unnötig, denn es gab keine Schwächen oder gar Längen im Set. Meine persönlichen Highlights (nur um es mal erwähnt zu haben) sind „Outrage“ und „Fight Song“ und das Sister Sin eine absolute Live Band sind zeigte nicht zuletzt die Präsentation dieser Songs. Das Tempo wurde stets hochgehalten und als dann um 0:40 Uhr die Band von der Bühne ging (ohne Zugabe, was aber auch albern gewesen wäre, denn die Band musste um von der Bühne zu gehen, direkt in den Klub zu den Leuten) waren trotzdem alle zufrieden, denn alle, die eben nicht auf der Gästeliste standen, entrichteten einen Obolus in Höhe von 80 kr (ca 9 EUR) und dafür bekam man 60 Minuten lang ordentlichen Rock um die Ohren geschlagen. Wer will sich denn da bitte beschweren?
Fazit: Ich freue mich auf ein Wiedersehen in 2 Monaten in Trollhättan.
PS: Nach dem Konzert hatte ich dann doch noch Gelegenheit, ein paar Worte mit Liv zu wechseln und ein weiteres Mal muss ich mich wiederholen: Was für ein sympathische Frau! Ich habe heute Morgen noch das Live-Review meines Kollegen Stefan Hoidn bzgl. Paul Di Anno in Mainz gelesen und da fällt einem ja nichts mehr ein, außer dass man die Einstellung von Liv und ihren Bandkollegen, die sich auch alle fleißig unter das „gemeine Fußvolk“ mischten gar nicht genug wertschätzen kann. Bleibt zu wünschen, dass Sister Sin die nächsten 20-30 Jahre so bleiben wie sie sind!
Setlist:
01. MMXII (Intro)
02. End Of The Line
03. Fight Song
04. Heart Of Cold
05. One Out Of Ten
06. The Chosen Few?
07. Outrage
08. 24/7
09. Beat Em Down
10. On Parole
11. Love/Hate
12. Rock And Roll
13. Sound Of The Underground
14. Better Than Me
Showtime: 60 Minuten
Fotos © Dirk Hauer 2013
ENGLISH VERSION:
It was in October 2012 when I first saw and heard Sister Sin. What a blast! Actually I went to Trollhättan to see the 30th anniversary Tour of W.A.S.P. (which for the record was quite disappointing) and I confess that when I entered the Arena Älvhögsborg I did not even know which band would support Mr. Lawless, but what kind of show Sister Sin and especially Liv Jagrell delivered in those 30 minutes made me instantly become a fan. While the main act was on the stage I ran into Liv by coincident and used the opportunity to exchange a few words with the really attractive and absolutely sympathetic frontwoman with the powerful voice. After that I was definitely lost. As the tour dates for Sweden 2013 came out there was no doubt about that I would seek accreditation for the concerts in Gothenburg and Trollhättan. Once again I experienced the consistently positive impression of the band and in particular Liv as the answer to the accreditation request of our editorial manager Sylvi (thanks a lot for your support) took only a few minutes and (goes without saying) was positive.
But enough with the small talk, we are not here for fun, there is some work to do:
The sun shone all day and a nasty cold wind was blowing when I started my trip to Sweden's second largest city to attend for the first time at Sticky Fingers. When I arrived at 20:45 several things all of a sudden were made undoubtedly clear to me: 1. when the homepage of the Sticky Fingers says 21:00 it does not specify the time the concert starts but when the club opens. 2. The club is located quite centrally in Gothenburg, where you fast can get a financial problem if you have a car in the luggage, which is not that easy to take with you into the club, but has to be parked somewhere near. When parking ticket prices of up to 20 kr (approximately 2,30 EUR / 2 GBP) per 30 minutes in conjunction with the uncertainty of the time when the concert is about to begin and much more important when it will end, it seems like a pretty good idea to search for a cheaper parking space even if this means walking. 3. At night it is colder than outside... is supposed to say that although the temperature had now fallen to "only" -2 degrees, the outside temperature was perceived by the biting wind at the equivalent of about -15 degrees.
Finally I arrived in the cozy atmosphere and warmth of Sticky Fingers, and felt immediately at ease. Thanks to the Swedish smoking ban regulation which I really appreciate the air was good and as the prices for drinks are quite ok and some seats at the bar were still not occupied the aging metalhead was quite satisfied.
Hardly seated at the bar my eyes fell on an acquaintance which I knew from last October: Liv was walking from one table to the next in order to chat with people. Unfortunately I was too surprised at the moment and just when I thought to say "Hi, how are you" too it was time for her to leave the bar to get changed and warm up the voice. What happened next was the big wait. Thank God that there are smartphones: to kill time you always can put out these little things of your pocket and start surfing the internet or watch videos and so forth. No problem for me that the band first entered the stage at 23:40!
What happened in the next hour in front of approximately 100 attendees was already known from the concert in October as support of W.A.S.P.: Really amazing Rock! Pleasantly loud, great sound, great enthusiasm, constant contact with the fans, zero-arrogance, in other words, great party, great music! Of course Liv is the center and focal figure and although the stage was tiny, she never stood still, but bounced, banged, gestured... a real energetic woman with a power voice! And never out of breath thanks to her other profession as personal trainer/fitness teacher. No breaks, but one song with sing along chorus chases the next, and it is almost impossible to stand still, but automatically the own body reacts to the beat coming from the stage. No need to point out particular songs (see setlist at the end), because there were no weaknesses or even lengths in the set, just killers no fillers. My personal highlights though (to have only mentioned it if you are asking) are "Outrage" and "Fight Song" and that Sister Sin is an amazing live act once more has been demonstrated not only by the presentation of these two songs. The pace was always held up and at around 0:40 as the band walked off the stage everybody should have been pleased and I saw a lot of happy faces. The entrance fee to this great Rock event (for all those not on the guest list) was 80 kr (approximately 9 EUR/ 8,10 GBP) and for that small amount you got 60 minutes packed with stunning rock songs! Just remember: for the same amount you could have parked your car close to Sticky Fingers for 2 hours but where is the fun with that? So does anyone have complaints? I don’t think so.
Conclusion: I look forward to seeing you again in 2 months in Trollhättan.
PS: After the concert I finally got the opportunity to have a chat with Liv and once again I have to repeat myself: What a charming and down-to-earth woman! Just this morning I read at www.ffm-rock.de the live review of my colleague Stefan Hoidn regarding Paul Di Anno’s concert in Mainz and I am running out of words because of Ex-Iron Maiden frontmans attitude in regard to the fans. Thanks a lot to Liv, Dave, Jimmy and Strandh showing respect to their fans which hopefully lasts as long as Sister Sin keeps on Rockin’ (and beyond!).
Setlist:
01. MMXII (Intro)
02. End Of The Line
03. Fight Song
04. Heart Of Cold
05. One Out Of Ten
06. The Chosen Few?
07. Outrage
08. 24/7
09. Beat Em Down
10. On Parole
11. Love/Hate
12. Rock And Roll
13. Sound Of The Underground
14. Better Than Me
Showtime: 60 minutes