SOULFLY + DISENGAGE - Aschaffenburg, Colos-Saal


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Konzert vom 20.07.06

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Wahnsinn, was habe ich diesen Sommer schon geschwitzt. Ich müsste eigentlich nur noch ein Strich in der Landschaft sein, soviel Wasser wie ich verloren habe. Aber nun ja, Dank dem Bier bzw. dem Radler kann ich meine Linie gut halten. Aber nur soviel dazu. Was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass ich zwar schon etliche Male arg geschwitzt habe diesen Sommer, aber an diesem Abend im Colos-Saal war es unbeschreiblich. Der Schweiß tropfte von der Decke und niemand der Anwesenden hatte irgendetwas Trockenes an sich.

Als ich ankam, stand noch der größte Teil des Publikums vor dem Colos-Saal. Wo ich dann drinnen war, wusste ich schon warum. Hitze, Hitze und nochmals Hitze, aber im Vergleich zu dem, was noch kommen sollte, war es noch harmlos. Der Opener DISENGAGE gab sich alle Mühe die Meute auf den Headliner vorzubereiten (hätte fast gesagt, warm zu machen), doch irgendwie sprang der Funke nicht über. Es gab zwar hier und dort den einen und anderen Moshpit, aber diese Metalcore artigen Klänge kamen beim Soulfly Publikum nicht richtig an. Der Sänger nervte zu dem noch mit seinem ständigen „we  are DISENGAGE from the united states“ Gequassel. Na ja, sei es drum, der Headliner machte diese Truppe eh schnell vergessen.

Soulfly präsentierten sich kraftvoll und gut gelaunt. Das Charisma vom Frontmann Max Cavalera ist sowieso der Hammer und so hat er die Meute auch schnell im Griff. Musikalisch wurde alles geboten, von SEPULTURA Klassikern wie „Territories“ und das unverzichtbare „Roots Bloody Roots“ bis hin zu den Soulfly Gassenhauern wie „Eye For An Eye“, „Prophecy“, Seek`n Strike“ und natürlich „Back To The Primitive“, bei dem der Saal aus vollem Halse mitgrölte. Wunderbar, einsame spitze! Das Publikum an diesem Abend war eh klasse, jeder freute sich mit dem anderen und keiner wollte dem anderen etwas Böses. Alle gingen voll mit und ich musste mir schon mal eine Ausrede für meine Frau einfallen lassen, wie ich an so viele andere Haare kommen konnte. Ich wusste nicht, ob sie es mir abkaufen würde, dass sämtliche Haare, die so an mir klebten, von den ganzen Headbangern um mich herum waren.

Alles in allem war es ein sehr geiler Abend mit guter Musik und vielen Gleichgesinnten. Einzig und allein war nur die kurze Spieldauer (Soulfly hörte nach ca. 75 Minuten auf) sehr, sehr schade. Hätte ewig weiter machen können.

Einen besonderen Dank nochmals an das Colos-Saal Team, welches sogar solch kleine Einlagen wie z.B. den Ventilator ins Publikum zu halten oder Wasser in die ersten Reihen zu verteilen (sei es nun in die Münder oder über die Köpfe) brachte. Große Klasse!

                                                                                                                            Foto © 2006 by: Britta Stippich