MOB RULES – Nürnberg, Rockfabrik/Underground


Konzert vom 26.04.13
Support: Phönix Rising, Sinwell

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www.phoenix-rising.de

Seit vielen Jahren war ich mal wieder in der schmucken Rockfabrik in Nürnberg und war gespannt, wie man hier auf die geringer werdenden Besucherzahlen bei den Live-Shows reagiert hat. Nun, in Nürnberg hat man sich das große Gebäude zu Nutze gemacht und einen "Kellerraum" mit einem Fassungsvermögen für gut 300 Leute hergerichtet, um dort auch Konzerte veranstalten zu können. Das "Underground" hat eine große Bühne, eine ausreichende Theke, Toiletten und sogar Sitzmöglichkeiten wurden in einem sehr ansprechenden Ambiente verbaut. 5 - 6 Treppenstufen höher dann der direkte Zugang zur großen Rockdisse incl. dem großen Sommergarten (u. a. für die Raucher) - perfekt!

Als erster der beiden heutigen Supports spielten PHÖNIX RISING, von denen ich bisher, außer dem Namen, noch nichts gehört hatte. Die ersten beiden Heavy Rock Nummern klangen schon mal ganz gut und wärmten an. Das Setzen einer ersten Duftmarke gelang dem Quartett aus Mönchengladbach mit dem dritten Song "Digital Dreams" vom Debütalbum, der zu viel Applaus im Publikum führte. Der Song ballerte ordentlich und erinnerte nicht nur vom Gesang her etwas an einen gewissen OZZY. Von daher erscheint es auch nicht verwunderlich, dass ihre eigene musikalische Ausrichtung in den seligen 80ern angesiedelt ist und sie ihre Vorlieben geballt und mit viel Spaß bei der Sache ausleben. Da man in Nürnberg gut ankam, fiel es auch nicht schwer, bei der neuen Heavy-Nummer „Right Now“ das Publikum in den Song erfolgreich mit einzubinden. Eigentlich schade, dass die Show schon nach 35 Minuten ein Ende finden musste, denn die Kombination aus Stimmungsmache i. V. m. unterhaltsamem Heavy Rock und viel Applaus hätte von mir aus noch andauern können.


Am Local Support SINWELL schieden sich dann die Geister. Die eigene Fanbase machte mächtig Lärm, aber die Fans von PHÖNIX RISING und MOB RULES taten sich mit dem Songmaterial recht schwer. Kein Wunder, denn progressiver Modern Rock/Metal ist nicht jedermanns Sache. Die Nürnberger spielten sehr tight auf. Handwerklich an den Instrumenten und songwriterisch war das hier ganz großes Kino, jedoch auch sehr anspruchsvoll und nicht gerade leicht verdaulich. So sah sich der neutrale Beobachter doch eher von weiter hinten die 55-minütige Show des 4ers an, der mit Tommy Resch auch ein bekanntes Gesicht aus alten SINNER Tagen in seinen Reihen wähnte. Die, die vorne blieben und Ahnung von gutem Gitarrenspiel hatten, kamen bei dem sehr vielfältig agierenden Saitenmann voll auf ihre Kosten. So erntete man nach den Songs und zu Ende des Sets zwar braven und ordentlichen Applaus, aber trotz redlichem Bemühen vom Frontmann über den kompletten Set hinweg kam hier und heute mehr leider nicht dabei heraus.


Nach gut sieben Jahren beehrten MOB RULES dann auch mal wieder den Süden der Republik, was gut 100 Leutchen in die Rofa zog, um sich die deutschen Nordlichter auf ihrer „Cannibal Nation“-Tour reinzupfeifen. Die, die vor Ort waren, wurden mit einer gut gemischten Setlist aus älterem Material wie z. B. „Pilot On Earth“, aber auch aktuellem Material von der „Cannibal Nation“ beschallt, da es ja letztendlich darum ging, das aktuelle Album noch einmal zu promoten. Derjenige, der das Sextett bereits kannte, wird festgestellt haben, dass das aktuelle Line Up sich wirklich gefunden hat und zusammengewachsen ist. Wirklich jeder der Akteure spielte seinen Part voll aus, wobei sich als Aktivposten neben Frontmann Klaus Dirks und Bassmann Markus Brinkmann hier und heute Nikolas Fritz hervortat, der seine Schießbude nicht nur ausdrucksstark bearbeitete, nein, er lebte regelrecht sein Drumming. Vermutlich jeder Fan wird seine Vorlieben in Sachen der Songs der bislang sieben Alben der Melodic Metaller haben, aber ein kleines Highlight bildet mittlerweile bei jeder Show der Solopart von Sven Lüdke (git.) und Jan Christian Halfbrodt (key.) bei „Last Farewell“. Richtig fett kam heute auch die Halbballade „End Of All Days“ rüber und „Land Of Wind And Rain“ uferte dann in Feierlaune des Crowds aus, was der Band ein sichtlich breites Grinsen ins Gesicht zauberte. Selbst der eigentlich immer im Hintergrund agierende und bekannt ruhig agierende Rhythmusgitarrist Matthias Mineur ließ sich von der großartigen Stimmung anstecken und genoss seine kurzen Ausflüge zu seinem Saitenpartner. „Hollowed Be Thy Name” ist und war durch seine Höhenlagen immer schon der Maßstab für Dirks’ Stimme, die aber trotz der langen Setlist und 100 Minuten Show offensichtlich gut trainiert war. Auch bei der Auswahl der Zugabentitel in Form von „Black Rain“ und „Rain Song“ machte man alles richtig und durfte anschließend das Bad in der Fanmenge wohlverdient genießen.

Setlist:
Unholy War
Children Of The Flames
Trial By Fire
Temple Fanfare
Pilot Of Earth
Celebration Day
Cannibal Nation
Lost
Astral Hand
Veil Of Death
Last Farewell
End Of All Days
Telebox Fool
In The Land Of Wind And Rain
Hollowed Be Thy Name
Black Rain
Rain Song

Fotos by Mike Langer

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