HiRock Festival 2013 - Loreley

06 HiRock-Festival-2013-Loreley
Festival vom 01./02.06.13

Homepage:
www.hirock.de

 

Die Festivalsaison ist eröffnet und so zog es uns am ersten Juniwochenende auf die Loreley zum erstmalig stattfindenden HiRock-Festival. Hochkarätige Bands haben uns schon seit ein paar Wochen das Maul wässerig gemacht und nun war es endlich soweit. Der Wettergott ist in diesem Jahr nicht unbedingt kalendertauglich und so war es am Samstag den ganzen Tag über bewölkt und doch sehr kühl. Die Wolken hatten allerdings erbarmen und behielten ihr Wasser während des Festivals für sich. Als wir vom ziemlich verwässerten Parkplatz in Richtung Zeltplatz liefen, begrüßte uns der kleine Sturzbach auf dem Trampelpfad parallel zum Campground. Na super... Als nächstes durften wir uns in die elend langen Schlange an der Bändchenausgabe einreihen. Zum Glück wurde die Wartezeit durch schöne melodische Rockmusik der bereits spielenden Band FM untermalt, die wir so leider komplett verpasst haben. Schade, aber nun also rein ins Getümmel:

Heute war das ursprüngliche Programm etwas kürzer, da Mandoki & his Soulmates kurz vor dem Festival ihre Teilnahme absagten. Das hat mich jetzt nicht wirklich zu Tränen gerührt. Blos um Midge Ure war es etwas schade, den ich gerne mal live erlebt hätte. Aber egal, dann müssen es jetzt halt die übrigen 3 Bands richten.

Mit Rick Springfield stand eine für mich unbekannte Größe auf der Running Order. JESSIES GIRL kennt wahrscheinlich jeder, ebenso wie CELEBRATE YOUTH, aber damit endet auch schon mein Wissensstand um Mister Springfield. Der sympatische Ü60er legte, trotz anfänglicher Soundprobleme, sehr flott los und nach ein paar Songs stellte er fest, dass er schwitzt aber eiskalte Hände hat, was ihn wohl beim Gitarrespielen etwas beeinträchtigte. Unbeeindruckt zog er dann seine Jacke aus und sorgte für ordentlich Stimmung, indem er die Bühne verließ und die Fans in den vordersten Reihen persönlich abklatschte. Super, aber es geht noch besser! Was sollte man doch gleich mit einer Absperrung machen? Richtig, drüber klettern! Gesagt getan und nur mit Mikro bewaffnet stürmte er alleine quer durch das Publikum, sang weiter, ließ sich diverse Biere reichen und prostete mit den Fans, sang weiter, stand für Fotos parat, sang weiter, gab Autogramme, schüttelte Hände, sang weiter.... Das nenn ich mal eine coole Show! Seine Band rockte derweil auf der Bühne und der Chef im Publikum. Nun dürften mittlerweile auch seine Finger Betriebstemperatur haben. Zurück auf den Brettern ließ er noch ein paar Rosensträuße propellerartig über seine Gitarrensaiten fetzen und somit war die Bühne übersät mit Rosenblüten und Blättern. Das gefiel ihm so gut, dass er das im Laufe des Gigs noch ein paar Mal wiederholte. Optisch cool, aber nicht wirklich nötig. Egal, das gehört zu seiner Show, die nicht nur durch seine Aktivitäten jenseits der Bühne jetzt schon für die Überraschung des Festivals sorgte. Selbstverständlich war seine Musik das i-Tüpfelchen und so hinterließ Mister Springfield eine zufriedene und gut eingestimmte Menge, die nun auf die nächste Band wartete. (DM)


Setlist RICK SPRINGFIELD:
Wide Awake
I've Done Everything for You
Living in Oz
Celebrate Youth
Our Ship's Sinking
State of the Heart
I Hate Myself
Rock of Life
The Man That Never Was
Love Is Alright Tonite
Don't Talk to Strangers
Human Touch
Jessie's Girl


Survivor – für mich der Act an diesem Tag, auf den ich mich am meisten freute. Vor ein paar Wochen verkündete Bandboss Frankie Sullivan, dass nach der Rückkehr von Jimi Jamison nun auch der Ur-Sänger Dave Bickler wieder dabei ist und man damit zwei Sänger in der Band hat. Hmmm, einerseits geil, dass man EYE OF THE TIGER vom ursprünglichen Sänger zu hören bekommt, andererseits ein gewagtes Experiment. Die Karriere von Jimi Jamison vor seinem Wiedereinstieg bei Survivor habe ich doch recht interessiert beobachtet, da er solo sowie live ziemlich aktiv war, unter anderem mit dem One Man´s Trash-Projekt, bei Rock meets Classic und auch mit seinem Kumpel Bobby Kimball. Deswegen war ich etwas überrascht, als er die Reunion mit seinen alten Bandkumpels verkündete, mit denen er in der Vergangenheit nicht immer im Reinen war. Wie Jimi sich live schlägt, war mir also sehr wohl bekannt, jetzt muss nur noch Dave Bickler einschlagen, wie eine Bombe und ich wäre sehr glücklich gewesen. Leider kam es anders, als erhofft. Um absolut nichts zu verpassen, mogelten wir uns in die zweite Reihe um alles hautnah mitzuerleben. Frankie Sullivan übernahm sofort das Rockstar-Kommando und die Band legte flott los. Dann kam Dave Bicklers Einsatz... Au weia, das hörte sich aber gar nicht souverän an, was der gute Dave da zum Besten gab. Als Jimi dann wieder die Vocals übernahm, war fast alles im grünen Bereich, aber Dave war definitiv der Schwachpunkt in dieser Band. Er machte einen schüchternen Eindruck, was sich in der dünnen und nicht tonsicheren Stimme niederschlug. Entweder war er zu lange aus dem Rennen oder er war nie ein guter Livesänger – ich weiß es nicht. Selbst der sonst immer fröhliche Jimi wirkte unzufrieden. Seine Ansagen beschränkte er auf ein Minimum, was ich so auch nicht gewohnt war. Schade, denn auch das Songpotential gibt deutlich mehr her, als heute geboten wurde. Für mich ist dieses Experiment gescheitert und die Band sollte es überdenken. Denn man tut auch dem Dave so, außer vielleicht finanziell, keinen Gefallen. (DM)


Setlist SURVIVOR:
Feels Like Love
Can't Give It Up
Take You On a Saturday
High on You
Rockin' into the Night
It's The singer, Not The Song
Rebel Girl
Keyboard Solo - Walter Tolentino
The Search Is Over
I Can't Hold Back
Burning Heart
Eye of the Tiger

 

Nach diesem doch nicht ganz so tollen Auftritt stand nun eine Umbaupause von über einer Stunde auf dem Plan. Da Toto nicht wirklich zu meinen Interessensfavoriten zählten, war die lange Pause geeignet, um mal etwas Futter zu sich zu nehmen, da die Wartezeit vor den Imbissbuden in den bisherigen, angenehm kurzen Pausen, zu lang war, um nichts zu verpassen. Nachdem wir nicht gerade vorzüglich gespeist hatten, machten wir uns auf die Suche, nach einem Bekannten. Telefonisch haben wir kurz nach halb neun grade einen Treffpunkt ausgemacht, als plötzlich das Intro für Toto begann. Krass, 25 Minuten vor dem geplanten Beginn. Was wir nun in den kommenden fast 2 Stunden zu hören und zu sehen bekamen, war – ich muss es mal so deutlich sagen – der absolute Hammer! Außer den Radiohits und ein paar Bobby Kimball-Impressionen von der 2010er Rock Meets Classic-Tour, hab ich von Toto eigentlich kaum etwas auf dem Schirm. Was soll ich sagen? Wir hatten es nun mit einer Band zu tun, die heute live dermaßen abräumte, dass ich es kaum glauben wollte. Selbst die progressiv-verschachtelten Songs kamen bei mir gut an. Und von den Hits wurden auch nicht alle gespielt, was ich persönlich für sehr vorteilhaft befand, denn so konnte ich mehr von „den anderen Toto“ kennenlernen. Wo wir es vorhin bei Survivor doch von einer teilweisen dünnen gesanglichen Leistung hatten, so war das, was Joseph Williams hier ablieferte, einfach nur Weltklasse! Er machte nicht den kleinsten Fehler und seine Stimme hatte nicht das leichteste Zittern in schwierigen Tonregionen. Meine Herren, meinen allergrößten Respekt, für die Leistung!! In den letzten Jahren bin ich deutlich kritischer geworden, was Gesangsleistungen von älteren Musikern betrifft und ich schreibe auch, wenn mir die Leistung nicht passt. Aber hier gab es nichts, aber auch gar nichts zu bemängeln. Ich war begeistert! Aber auch die anderen Bandmitglieder lieferten einen fantastischen Gig ab. Steve Lukather, der mittig im Rampenlicht platziert war, war auch in einer Topform und legte eine tolle Spielfreude an den Tag ohne es in Sachen Selbstdarstellung zu übertreiben. Und noch ein paar Worte zu dem Sound: Das war einfach nur Joseph Williams-Niveau! Noch Fragen? Wie gesagt, knapp 2 Stunden unterhielten uns Toto auf das Allerfeinste und ich kann jetzt schon sagen, dass ich bei einem zukünftigen Gig in meiner Nähe wieder dabei sein werde. Vielleicht kenne ich bis dahin dann schon mehr Songs!? (DM)


Setlist TOTO:
On the Run/Goodbye Elenore/Childs Anthem
Goin' Home
Hydra
Rosanna
Wings of Time
Falling in Between
I Won't Hold You Back
Pamela
99
White Sister
Better World
Africa
How Many Times
Stop Loving You
Hold the Line
Home of the Brave

 

Mein Fazit zu Tag 1:
Saukalt aber trocken mit postiven wie negativen Überraschungen. Hätte nicht gedacht, dass zwei der drei Bands, die ich gesehen habe, bei mir so einschlagen. Das sind gute Voraussetzungen, für den zweiten, deutlich hardrockigeren Tag.



Der Wettergott hatte mein Zähneklappern vom Vorabend vernommen und schickte den ganzen Tag Sonnenstrahlen in Richtung Loreley. So war das brav! Heute schlugen wir fast pünktlich zu Beginn von H.E.A.T. im Amphitheater auf, das sichtbar besser besucht war, als gestern. H.E.A.T. kann man immer ins Rennen schmeißen, die machen einfach nur gute Laune. Der perfekte Opener für diesen Nachmittag. Sie hatten nur einen begrenzten Raum auf der Bühne zur Verfügung, da Drumkit und Backline von den Black Star Riders bereits aufgebaut war. Aber das bremste H.E.A.T. nicht und sie fegten über die Bühne, wie es sich für junge Kerle gehört. Wir schauten uns die Performance diesmal von ganz hinten an, da es dort unter den Bäumen schön schattig war. Aber selbst von dort, wurde man von dem geilen Sound mitgerissen. Da ist ein fähiger Soundengineer an den Reglern, aber es geht auch anders, dazu später mehr. (DM)


Setlist H.E.A.T.:
Breaking the Silence
Better Off Alone
1000 Miles
Late Night Lady
Straight For Your Heart
Beg Beg Beg
Downtown
Falling Down
Heartbreaker
Danger Road
Living on the Run
It's All About Tonight

Nachdem H.E.A.T. sehr gut angeheizt hatten, standen mit Black Star Riders die Nachfolgeband von Thin Lizzy auf dem Programm. Das erst vor ein paar Tagen erschienene Debütalbum wurde reichlich berücksichtigt, doch die meiste Stimmung im Publikum gab es verständlicherweise bei den Thin Lizzy-Klassikern. Mit dem Opener des nagelneuen Albums wurde das Set eröffnet und dann gleich Jailbreak nachgeschoben. Die 3-Gitarren-Fraktion erzeugte einen geilen Sound, der durch den diesmal nicht übermäßig posenden Marco Mendoza und den neuen Mann an den Drums Jimmy DeGrasso grundfundiert wurde. Da Thin Lizzy Geschichte ist, stand selbstverständlich das neue Album mit einem hohen Anteil auf der Setlist. Vielen im Publikum war das Material noch nicht geläufig, aber diese Visitenkarte hat gesessen, würde ich mal behaupten. Und auch BSR nutzten den halbrunden Vorplatz vor der Bühne und suchten Kontakt zu den Fans. Ein kleiner Fan mit Micky-Mäusen auf den Ohren, der kurz zuvor von einem Ordner über die Absperrung in den Vorplatz gehoben wurde, so dass er freie Sicht hatte, durfte ein „Ohhhhh Hooo Hooo Hooo Hooow“ in Rickys Mikro brüllen. Coole Sache! Einen kleinen Tipp noch an Ricky Warwick: BOUND FOR GLORY ist NICHT der Opener Eures Albums ;-)
Nach fast einer Stunde war dieser richtig gute Gig leider schon vorbei. Mir hats gut gefallen und alle im weiten Rund haben einen repräsentativen Eindruck vom neuen Weg der Black Star Riders bekommen. (DM)


Setlist BLACK STAR RIDERS:
All Hell Breaks Loose
Jailbreak
Bloodshot
Kingdom of the Lost
Rosalie
Hoodoo Voodoo
Valley of the Stones
Hey Judas
Massacre
Bound for Glory
Cowboy Song
The Boys Are Back in Town


Für mich, da wir ja nur am 2. Tag dieses schöne Festival besuchen konnten - und aufgrund einer Autopanne noch viel weniger mitbekamen als geplant - war der Auftritt von EUROPE der absolute Höhepunkt! Ca. um 18.00 Uhr betraten Joey & Co. die Bühne der historischen Freilichtbühne und es war von Anfang an ein Heidenspaß, den Schweden zuzuhören und auch zuzuschauen. Sie haben ja nun - auch unter Berücksichtigung der eingelegten "Pause" - bereits etliche Jährchen auf dem Buckel, was man ihnen aber nicht ansieht. Ganz im Gegenteil: Mir gefallen sie - nicht nur optisch, sondern vor allem musikalisch, weitaus besser als in den 80ern! Sie sind gereift, in jeder - und vor allem POSITIVER - Hinsicht! Würde ich den Werbeslogan des wohl bekanntesten schwedischen Möbelhauses auf die Band umbasteln wollen, würde dieser lauten: "Posed Du noch oder rockst Du schon?" :-) Mit "Riches To Rags", "Firebox" und "Not Supposed To Sing The Blues" schüttelten sie gleich mal lässig 3 Songs aus dem "Knochensack" (= dem aktuellen Album "Bag Of Bones"). "Scream of Anger" vom 84er Album "Wings Of Tomorrow" konnte hier genauso punkten wie "Superstitious" vom Platin veredelten "Out Of This World". Der "Schmachtfetzen" - und das ist jetzt wirklich nicht böse gemeint - schlechthin ... When lights go down ... "Carrie", der neben "The Final Countdown" wohl JEDEM bekannte Song sorgt für Gänsehaut und gleichzeitig gute Stimmung ... ich glaube, so ziemlich alle in meinem Umfeld waren sehr textsicher!!! Nach "Love Is Not The Enemy" ("Secret Society", 2006) wird es mit "Sign Of The Times" wieder etwas ruhiger. Ein endgeiler Song ... Nach John Norums Soloeinlage, kündigt sich das "Girl From Lebanon" (1991) an. Nach der Demonstration von Joeys Deutschkenntnissen ("Scheißdreck") und nach dem Motto: Das Beste zum Schluss lassen es die Schweden noch einmal richtig krachen: "Seven Doors Hotel" (HAMMERLIED !!!!!!! vom Debütalbum), "Cherokee", "Rock The Night" (mein Favorit!) und als Zugabe "Prelude" und "Last Look At Eden" vom gleichnamigen Album und ... NATÜRLICH ... da da da da dadadadada THE FINAL COUNTDOWN!!!  Nach ca. 75 Minuten geht ein sensationeller Auftritt einer absolut spielfreudigen, phantastisch gelaunten und grandiosen Band zu Ende. Kann ich nur sagen, auch wenn es abgedroschen klingt: ALTER SCHWEDE, DAS HAT GEROCKT! Tack så mycket! Det var bra! (SH)


Setlist EUROPE:
Riches to Rags
Firebox
Not Supposed to Sing the Blues
Scream of Anger
Superstitious
Sign of the Times
Carrie
Love Is Not the Enemy
Seven Doors Hotel
Girl From Lebanon
Cherokee
Rock the Night
Prelude
Last Look at Eden
The Final Countdown


Jetzt wurde es für mich mehr als nostalgisch, denn meine aktive Hardrock-Konzertkarriere begann genau mit dieser Band am 9. Dezember 1980: „Here´s a Song for ya !“ Das waren die ersten Worte, die ich im zarten Realschulalter damals in der Frankfurter Festhalle von einem Hardrocksänger vernahm. Gemeint waren die Worte von David Coverdale, dem Mastermind der weißen Schlange. Und heute war es genauso. Mit den gleichen Worten stieg er auch in diesen Set ein – FETT! Bis dahin zumindest... Was ist eigentlich mit dem Soundengineer passiert, der gestern und heute den ganzen Tag einen so tollen Sound ins weite Rund zauberte? Der wurde wohl durch einen tauben Kollegen ersetzt, denn wie konnte man auf einmal die brachiale Lautsärke und den extrem höhenlastigen und übersteuerten Sound erklären?? Boah neee, das hätte nicht sein müssen.
Mister Coverdale ist zweifelsfrei ein charismatischer und begnadeter Frontmann mit über 40 Jahren Erfahrung auf dem Buckel. Leider muss er dieser langen Zeit einen deutlichen Tribut zollen, was seine Stimme betrifft. Er gibt sich sichtbar Mühe und auch viele der hohen Screams kommem noch ganz passabel rüber, aber ansonsten hat er doch häufig zu kämpfen. Oftmals half die Band mit ihren Backingvocals dem Chef aus der Breduille, aber das gelang auch nicht immer. Um sich selbst zu entlasten, hielt David häufig das Mikro in Richtung Publikum bzw. ging gleich auf Wanderschaft und ließ die Fans in den ersten Reihen ins Mikro singen. Und um weiter (Gesangs) Zeit von der Uhr zu nehmen, bekam jeder Musiker die Möglichkeit, sich ausgiebig in Soli zu ergießen. Ein barhändiges Drumsolo ist zwar ein Eyecatcher, aber auf einem Festival mit arg begrenzter Spielzeit ebenso überflüssig, wie Gitarrenduelle oder ein Mundharmonikasolo. Nun ja, mich hat diese Zusammenstellung der Gesamtperformance und der Sound nicht zu Jubelsprüngen hingerissen, wenngleich es musikalisch nix zu meckern gab. David hatte gesanglich schon bessere Zeiten, aber sein Rockstar-Appeal ist ihm treu geblieben. Hoffen wir mal, dass er seiner Stimme auch mal die nötige Regenerationszeit gibt, damit wir wieder eine bissigere weiße Schlange zu sehen bekommen. (DM)


Setlist WHITESNAKE:
Give Me All Your Love
Ready an' Willing
Can You Hear the Wind Blow
Don't Break My Heart Again
Is This Love
Gambler
Love Will Set You Free
Pistols at Dawn
Steal Your Heart Away
Forevermore
Best Years
Bad Boys
Fool for Your Loving
Here I Go Again
Still of the Night

 

Der Headliner bei diesem Festival ist zum Glück Journey, was ja erst kurz vor der Veranstaltung endgültig festgelegt wurde. Also dann ab in die letzte Runde, es wird fett!!!! Vor 2 Jahren haben die älteren Herren und der jüngere Herr hier eine saustarke Performance hingelegt – ich erwarte heute nicht weniger. Das Hitrepertoire von Journey könnte mehrere Konzertabende füllen und so war ich mal gespannt, was uns die Band auftischt. Ich würde mal sagen, es war eine solide Setlist mit keinerlei Überraschungen, was die alten Songs betrifft. Viel mehr hätte ich mir auch Songs aus den beiden starken Alben mit Arnel Pineda gewünscht. Leider ein vergeblicher Wunsch, aber die alten Hits rocken auch wie Sau. Selbstverständlich ließ sich auch Arnel nicht lumpen und verließ die Bühne mehrmals in Richtung Fans. Begleitet wurde das schmächtige Kerlchen von einem mehr als 3 mal so umfangreichen Bodyguard, der aber keinerlei Arbeit hatte, alles lief rockig flockig fröhlich und euphorisch ab. Arnel genoss sichtlich das Bad „an“ der Menge. Da durfte natürlich sein Chef Neil Schon nicht kneifen und nutze auch den Platz vor der Bühne, um sich und seine Soli zu präsentieren. Arnel war wie immer fast ununterbrochen in Bewegung, rannte, hüpfte, sprang und was weiss ich noch alles – ein richtiger Rock´n´Roll-Derwisch! Ross Valory stiefelte wie immer locker und lässig über die Bühne, Jonathan Cain switchte von Piano zu Keyboard zu Rythmusgitarre und zurück und schaute irgendwie etwas gelangweilt – keine Ahnung warum. Deen Castronovo am Schlagzeug ist schon eine Augenweide und wenn er dann noch die Lead-Vocals übernimmt (Keep On Runnin) fragte man sich, wie ein Drummer bloß so geil singen kann ;-) Bei einem Großteil der Songs ist der Mitsingfaktor extrem hoch und so hatte das gesamte Theater viel zu tun und einen Riesenspaß, behaupte ich jetzt mal. Bei OPEN ARMS und FAITFULLY war, wie gewohnt, Feuerzeugalarm. Das sah geil aus! Leider ging es dann auch schon dem Ende entgegen und mit der Stadion-Rockhymne schlechthin (Don´t Stop Believin´) wurde das reguläre Set beendet. Die Uhr zeigte schon kurz nach 23 Uhr und im Laufe des Tages habe ich gehört, dass eben um 23 Uhr wegen Lärmschutz Feierabend sein sollte. Druff geschissen, einer geht noch! So kam die Band wirklich nochmal zurück und beendete einen saustarken Gig und ein geiles Festival mit Lovin', Touchin', Squeezin'.

 

Setlist JOURNEY:
Separate Ways
Any Way You Want It
Chain Reaction
Only the Young
Stone in Love
Keep on Runnin' (Deen on Vocals)
Edge of the Blade
Lights
Keyboard-Solo (Jonathan Cain)
Open Arms
Escape
Dead or Alive
Guitar-Solo (Neil Schon)
Wheel in the Sky
Faithfully
Be Good to Yourself
Don't Stop Believin'
Lovin', Touchin', Squeezin'

 

 

Mein Fazit zum Festival:
Das Top-Billing am zweiten Tag war kaum zu überbieten. Bin mal gespannt, ob es eine Fortsetzung gibt und vor allen Dingen, mit welchen Bands.
Das Festivalgelände an sich ist schon eine Wucht, von dieser Seite gibt es also nix zu meckern. Die Bändchenausgabe war verbesserungswürdig, da die Wartezeiten viel zu lange waren. Da wir nicht gezeltet haben, kann ich nichts zu der Situation auf dem Campground sagen, aber es durfte sehr feucht und matschig gewesen sein. Die Getränke- und Verpflegungsstände dürften beim nächsten Mal etwas besser organisiert sein. Die Wartezeiten zogen sich nämlich fast über die kompletten Umbaupausen hin, so dass man kaum rechtzeitig wieder auf seinem Platz sein konnte, ohne was zu verpassen. Und ich denke ja gar nicht dran, während des Konzertes zu den Ständen zu gehen ;-)
Ganz schlimm erwischt hat es das Parallelfestival in Inzell. Dort wurde der zweite Tag komplett abgesagt, wegen des Jahrhunderthochwassers. Sehr sehr schade für die Besucher vor Ort, aber mit Sicherheit die einzig richtige Entscheidung, denn Leib und Leben hat nun mal oberste Priorität.

Ich könnte mich dran gewöhnen, wenn sich das HiRock im Festivalkalender etabliert.

HiRock-Festival 2014 – sehr gerne wieder!

Livereview verfasst von Sylvia Hoidn (SH) und Dirk Menzel (DM)

Bilder vom Festival gibt es >hier<

 

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