FULL METAL CRUISE 2013
FULL METAL CRUISE 2013
Festival auf See vom 05.-12.05.13
Homepage:
www.full-metal-cruise.com
Für alle, die keine Gelegenheit hatten, Europas größte Metal-Kreuzfahrt mitzumachen, hier eine kleine Zusammenstellung der Live-Events auf dem Schiff (in alphabetischer Reihenfolge) sowie der Landkonzerte. Ein Dankeschön an Roy, der sich so viel Mühe gemacht und diesen Beitrag FFM-Rock als Gastautor zur Verfügung gestellt hat!
BETONTOD spielte gleich am ersten Abend am Pool und dann am Tag darauf im Theater. Die Band gehört ja eher zum Punk Rock als zum Metal, allerdings kamen die Jungs beim Publikum sehr gut an. Der Sänger glänzte mit witzigen Ansagen und Punk Songs sind ja auch immer sehr lustig und machen Stimmung und Spaß. Sehr positiv fand ich, dass die Band nicht zweimal das gleiche Set gespielt hat. Der Refrain des Songs "Glück Auf" (Wir müssen aufhörn weniger zu trinken) wurde zum Motto der Cruise. Die Band wurde von der Crew der "Mein Schiff 1" zur Besten Band der ersten Tage gewählt und durfte deshalb am 10.05. ein weiteres Konzert spielen. Dies fand allerdings zeitlich so statt, dass sich Besucher des Landkonzerts von AVANTASIA schon hätten klonen müssen, um es zu sehen. Die Band war auch so an Bord sehr freundlich und hat sich eigentlich ständig unter die Reisenden gemischt.
CIRCLE II CIRCLE spielten am Donnerstag am Pool und Samstag im Theater. Eigentlich sollte CIRCLE II CIRCLE schon am ersten Tag das komplette SAVATAGE-Album "Edge of Thorns" spielen. Das wurde allerdings auf den zweiten Abend verschoben. Das erste Set am Pool war dann mehr eine Best Of Zusammenstellung aus eigenen Songs und SAVATAGE-Klassikern. Die Band spielte eigentlich ein gutes Konzert, allerdings wollte die Stimmung nicht so wirklich aufs Publikum überspringen. Das zweite Konzert litt etwas darunter, dass zur gleichen Zeit die Tombola Auslosung stattfand. Außerdem war ich da so platt, dass dies eins der wenigen Konzerte war, bei dem ich gesessen habe. Das Konzert war allerdings wieder gut. Irgendwie wollte die Band aber bei mir nicht zünden.
D.A.D. spielten in der letzten Nacht um 2:00 Uhr vor nur noch knapp 150 Leuten, denn am nächsten Morgen musste man die Kabinen bis 9:00 Uhr geräumt haben. Was haben sich die Veranstalter dabei nur gedacht. Die Band hatte vorher auf dem Hafengeburtstag gespielt, kam dann an Bord, als wir schon angelegt hatten, und es dauerte ewig bis die aufgebaut hatten. Ich kenne ja schon den ein oder anderen D.A.D. Song, aber bis auf einen konnte ich nicht wirklich einen mitsingen. Dazu kam, dass die Band nicht wirklich Lust zu haben schien, vor nur so wenig Zuschauern zu spielen. Nach genau einer Stunde gingen sie von der Bühne und kamen nicht mehr wieder. Kein Auf Wiedersehen, kein Danke an die Fans, die an der Bühne standen. D.A.D. waren die größte Enttäuschung der FMC.
DEVIL’S TRAIN spielten am Donnerstag am Pool und samstags im Theater. Diese Band machte mir sehr, sehr viel Spaß. Sie spielten zwar das, was ich "Rotz-Rock" nenne, aber das machten sie sehr, sehr gut. Da die Band bisher nur eine CD am Markt hat, kamen auch einige Cover Versionen (wie zum Beispiel "Born To Be Wild") zum Zuge. Allerdings gefielen mir die eigenen Songs viel besser. Ich konnte mich nach dem ersten Gig kurz mit dem Sänger und dem Drummer unterhalten. Witzig war auch, dass ein Mädel aus der Crew während des Konzerts neben mir genauso gerockt hat wie ich selbst. Beim zweiten Set hatten die Jungs ein paar Mädels als Background Tänzerinnen rekrutiert. Das kam zwar bei den männlichen Zuschauern gut an, allerdings hat das auch irgendwie von der Band selbst abgelenkt. Ich fand deshalb den ersten Gig deutlich besser, was nicht heißt, dass der zweite schlecht war.
DEW SCENTED spielten am ersten und zweiten Abend im Theater. DEW SCENTED haben die Stange der härteren Bands an den ersten Tagen so gut wie alleine hochhalten müssen. Ich habe leider nur den ersten Gig gesehen. Der zweite war nämlich erst um 2:00 Uhr nachts, und ich musste am Morgen um 7:00 Uhr raus, weil wir nach Stonehenge wollten. Dieser eine Gig war allerdings ein gelungener Einstieg in die Cruise. Es war eigentlich das allererste Konzert. Und die Band tat das, was sie tun sollten. Sie ließen es richtig krachen. Ich wollte mich zuerst noch schonen, weil mir die Band eigentlich gar nicht so zusagt... aber die Jungs haben mich vom Hocker gerissen und ich bin dann doch vor zur Bühne. War ein klasse Auftritt der Band.
DORO spielte 4x auf dem Schiff und dazu noch die Einlaufhymne in den Hamburger Hafen. Ja, ich geb’s zu. Ich bin DORO Fan. Am Montag ging’s deshalb ins Casino, um einen besonderen Gig zu sehen. Die Metal Queen trat auf und die Band spielte unplugged. Das Casino war mehr so die Kuschelecke, dort stand sie quasi in den Zuschauern, die zumeist auf dem Boden gesessen haben, weil sonst ab Reihe 5 niemand mehr was gesehen hätte. Natürlich funktionieren unplugged die Balladen eher besser, aber das Konzert war wirklich klasse. Am nächsten Tag spielte sie im Theater und die Setlist war identisch mit der vom Vortag, allerdings waren die Instrumente diesmal angeschlossen. Wieder super Stimmung beim Konzert. Gleiches am dritten Abend, der wieder im Theater stattfand. Diesmal war die Setlist allerdings leicht abgewandelt, aber auf Klassiker wie „All We Are“ und „Für Immer“ kann sie halt einfach nicht verzichten. Hier hat sie aber „Earthshaker Rock“ gespielt, eines meiner Lieblingslieder. Am letzten Abend spielte Doro dann am Pool noch ein wegen Regens etwas verkürztes Set. Sie mischte sich unter die Fans und trotz des schlechten Wetters war die Stimmung gut. Die Einlaufhymne in den Hafen hat sie dann auch noch gesungen.
ERIC FISH spielte auch insgesamt 4x auf der Cruise. Ich hab ihn allerdings nur einmal gesehen. Auf ERIC FISH hatte ich mich eigentlich sehr gefreut, allerdings hat er mit seinen akustischen Konzerten leider keinen Blumentopf gewinnen können. Die Songs kannte auch kein Mensch auf dem Schiff und irgendwie wollte keine Stimmung aufkommen. Ich hätte mir gewünscht, dass er mal einen Subway To Sally Song spielt, um die Leute mitzureißen. Leider passierte das nicht. Das schwache erste Konzert und auch die Tatsache, dass wir am Tag danach am Bug des Schiffes eine Gerstenkaltschale zu uns nahmen und sich kurz nachdem wir dort Platz genommen haben, Herr Fish und sein Gefolge und der Bembers am Nachbartisch gesetzt hatten und der Mann eine ziemliche Krise hatte, vielleicht auch wegen des eher dürftigen Auftritts am Vortag, haben mich dann davon abgehalten, die weiteren Konzerte zu sehen.
ESKIMO CALLBOY spielten am Donnerstag im Theater und samstags am Pool. Diese Band würde einen schweren Stand haben, hab ich vor der Cruise gedacht. Mit einer Mischung aus Hip Hop und Industrial Metal kommt man bei mir eigentlich nicht weit. Allerdings funktionierten die Songs live viel besser als auf CD, dazu kamen noch witzige Sprüche und Ansagen, und die Band war, glaub ich, die einzige, die im Theater einen Circle Pit hinbekommen hat, wenn auch ein wenig anders als der normalerweise ist. Dazu waren die Jungs auf dem Schiff supernett und haben wirklich Fannähe gezeigt. Die Band war für mich wirklich ne Überraschung...
FIREWIND spielten am ersten Tag am Pool und am Montag im Theater. Auch FIREWIND schafften es, zwei unterschiedliche Sets zu spielen. Leider hat die Band viel zu wenig Zuschauerzuspruch bekommen, denn die beiden Gigs der Jungs um Gus G. waren klasse. Die Leute, die die Band dann doch gesehen hatten, machten auch ordentlich Alarm, und die Band spielte trotz der wenigen Zuschauer einfach so, als wäre der Laden voll. So muss es sein, und hoffentlich sehen die Band beim nächsten Mal mehr Leute.
GAMMA RAY spielten genau umgekehrt wie FIREWIND, am ersten Tag im Theater und am zweiten Tag am Pool. Bei GAMMA RAY hab ich zum ersten Mal gedacht, hoffentlich geht das mit dem Seefahren gut. Während des ersten Konzerts verließen wir nämlich die Elbe und kamen auf offenes Meer, und das Schiff fing teilweise ordentlich an zu schaukeln. Mr. Hansen und Co. waren in Hochform, und auch hier gab es zwei leicht abgewandelte Sets. Da ich ja über HELLOWEEN überhaupt erst zum Metal gekommen bin, ist Kai H. einer meiner Helden, und hier wurde quasi ein Best Of Gamma Ray, gemischt mit ein bisschen Helloween gespielt. Beide Konzerte waren sehr, sehr kurzweilig und machten viel Spaß.
HEAVEN SHALL BURN spielten am zweiten Tag im Theater und am fünften Tag am Pool. HEAVEN SHALL BURN präsentierten auf der Cruise ihr neues Album „Veto“, aus dem dann auch der ein oder andere Song kam. Die beiden Konzerte waren sehr gut, allerdings hat sich bei mir im Laufe der Cruise herauskristallisiert, dass ich im Moment nicht so sehr auf diese Härte in der Musik stehe. Das Album hatte ich trotzdem gekauft und die Band ging auch richtig ab. Leider kam die Coverversion von BLIND GUARDIANs „Valhalla“ nicht. Die Band machte allerdings ordentlich Alarm und kam beim Publikum auch sehr gut an. Beim Meet & Greet waren die Jungs super nett, haben alles signiert und am Schluss noch etliche Fotos mit Fans gemacht. Super!
IN EXTREMO spielten am Dienstag am Pool und am letzten Abend im Theater. Leider spielten IN EXTREMO zweimal das gleiche Set. Das war allerdings auch der einzige Wermutstropfen, denn die Band spielte zwei tolle Konzerte, verbreitete eine tolle Stimmung. Leider waren die Konzerte viel zu kurz, denn jedes Mal hätte es für mich noch mindestens eine Stunde weitergehen können. Beim zweiten Konzert stand am Anfang der Mille von KREATOR neben mir und hat ordentlich mitgerockt. Sensationell! Ich kann nur sagen: Daumen hoch!
KREATOR spielten am Donnerstag und Freitag im Theater. Leider war beim ersten KREATOR Gig der Sound wirklich miserabel. Es war anfangs kaum zu erkennen, welcher Song grade gespielt wurde. Im Laufe des Konzerts wurde es besser, allerdings nicht wesentlich. KREATOR spielten am ersten Tag ein Best Of mit hauptsächlich neueren Songs und am zweiten Abend ein Old School Set. Trotz des schlechten Sounds am ersten Tag fand ich diesen Auftritt besser. Insgesamt gesehen waren die beiden KREATOR Konzerte für mich persönlich sehr erfolgreich, denn ich hab da gleich zwei Drumsticks und das Pick vom Mille mitgebracht, die nun Teil meines "Phantom Antichrist" Boxsets sind.
MASTERPLAN spielten am Montag am Pool und dienstags im Theater. MASTERPLAN begannen, warum auch immer, am Pool deutlich verspätet und waren auch sehr nervös, weil es der erste Auftritt in der neuen Besetzung war. Ich bin ein großer Fan der Band. In den ersten Reihen war die Stimmung sehr gut, und auch die neuen Songs kamen sehr gut an. Ich bin jedenfalls froh, dass die Band wieder da ist. Der zweite Auftritt im Theater war leider sehr spät. Wieder sahen eher wenige Leute die Band. Ich stand ganz vorne an der Bühne und hatte wieder viel Spaß. Auch hier trifft zu, was auch FIREWIND ausgemacht hat. Auch wenn wenig Leute da waren, spielten sie einfach so, als wäre der Laden voll.
ONKEL TOM spielte insgesamt 4x - ich hab allerdings nur 1 1/2 Konzerte gesehen. Das erste ONKEL TOM Konzert fand mittags am Pool statt. Die Zeit erwies sich eher als Nachteil, weil um die Zeit die Headbanger noch nicht in Stimmung für Sauflieder sind. Leider hab ich das Unplugged Konzert verpasst. Nachts machte Herr Angelripper dann aber richtig Spaß, aber irgendwie war mir mehr nach seriösem Metal...
SABATON spielten am Donnerstag am Pool und am letzten Abend im Theater. SABATON waren mit Sicherheit die Gewinnerband der FMC. Man hat richtig gemerkt, wie die Stimmung von der Band auf das Publikum über ging. SABATON begann beide Sets mit „Ghost Division“, spielte aber zwei ziemlich verschiedene Sets; brachten immer wieder witzige Einlagen, holten einen Stripper aus dem Publikum, verteilten Bier. Die Songs kommen live noch viel besser als auf Platte. Die Band hat mich so überzeugt, dass ich nach der Cruise direkt noch 3 weitere SABATON Alben gekauft habe. Also Live unbedingt ansehen... ich freu mich schon aufs Knock Out Festival.
SANTIANO spielten am Sonntag zur Hafenausfahrt am Pool, dazu noch Sonntagnacht und Montagabend im Theater. SANTIANO waren sehr umstritten, weil es ja eigentlich eine Schlagerband ist. Allerdings muss ich sagen, passten ihre Texte super zur Cruise und deshalb fand ich es persönlich toll, dass sie dort gespielt haben. Mir haben sie jedenfalls Spaß gemacht. Allerdings kamen sie bei den Metallern natürlich nur bedingt an.
U.D.O. spielten am Freitagnacht im Theater und dann am Samstagmittag am Pool. U.D.O. spielten zweimal das gleiche Set, allerdings eines, bei dem man nix falsch machen kann. ACCEPT-Klassiker und die besten U.D.O. Songs, dazu noch ein paar vom neuen Album, das zu dem Zeitpunkt noch nicht auf dem Markt war. Die Stimmung bei beiden Konzerten war super, und auch wenn die beiden Auftritte grad mal knapp 12 Stunden auseinander waren: Das hat richtig Spaß gemacht. Lustig war auch, dass wir vor dem ersten Auftritt bei AVANTASIA waren und einer der Gitaristen direkt neben uns stand... wir ihn aber nicht erkannt haben, bis er abends auf der Bühne war.
VAN CANTO spielten am ersten Abend im Theater, montags am Pool und akustisch im Casino. Ich kann leider mit dem A Capella Metal nicht viel anfangen. Trotzdem hatte die Band was. Ich habe sie allerdings nur im Theater gesehen und mich hat natürlich das „Master Of Puppets“-Cover am meisten mitgerissen. Der Sound war da allerdings nicht so gut, und die Art Musik zu machen ist sicherlich Geschmackssache. Die Band kam im Theater allerdings ziemlich gut an.
LANDKONZERTE:
Ich habe auch noch zwei der Landkonzerte gesehen. Das Ganztagesfestival in Le Havre mit SEPULTURA fiel aus. Deshalb hier die 4 Bands, die ich an Land gesehen habe:
DENDERA in Southampton:
DENDERA ist eine junge Nachwuchsband aus England. Die Band hat Potenzial und klingt ein bisschen wie eine Mischung aus IRON MAIDEN, SAXON und ICED EARTH. Die neue Platte war gerade erschienen und DENDERA spielten fast ausschließlich Songs daraus. Man merkte, dass die Band Spaß hatte, und die Songs sind wirklich gut. Das Album habe ich mir nach dem Konzert gekauft, und die Jungs waren so nett, es mir zu signieren. Ich konnte mich dann auch noch kurz mit der Band unterhalten. Waren super.
PRIMITAI in Southampton:
PRIMITAI waren zwar gut, aber nicht so gut wie DENDERA. Trotzdem hatten wir auch hier viel Spaß und das, obwohl schon zu dem frühen Zeitpunkt in der Halle das Bier ausgegangen war. Die Band hat gleich drei Gitarristen, und das ist meiner Meinung nach einer zu viel. Trotzdem war auch das eine sehr kurzweilige halbe Stunde.
SAXON in Southampton:
SAXON sind für mich eine Band wie AC/DC. Die Platten gefallen mir nicht so, aber live sind sie eine Macht. So war es auch diesmal und dass sie das komplette „Denim & Leather“-Album live gespielt haben, ist dazu noch mal ein Highlight gewesen. Das Konzert wird demnächst als Live-CD erscheinen. Es wird doch eher selten vorkommen, dass man die Band noch mal in solch einem kleinen Club spielen sieht, deshalb war das eine ganz besondere Atmosphäre. Tolles Konzert!
AVANTASIA in Amsterdam:
Ich hatte AVANTASIA ja schon in Fulda gesehen. Das Konzert im Melkweg in Amsterdam war aber noch mal eine Klasse besser. Mir kam die Band zum einen viel eingespielter vor. Dazu kommt noch, dass die Teilnehmer der Cruise und die holländischen Zuschauer dann eine ganz besondere Mischung war, die sich gegenseitig hochgeschaukelt haben. Für mich war es eins der besten Konzerte des Jahres.
Bericht geschrieben von Roy Wörsdörfer