BANG YOUR HEAD 2013 - Balingen, Messegelände
Festival vom 12./13.07.13
Bands: ACCEPT, SAXON, PRETTY MAIDS, LORDI, RAGE, THUNDER u.v.a.
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BYH!!!
Was früher das letzte Juni-Wochenende war, ist nun Pflichtprogramm am 2. Juli-Wochenende: "Horsts große Sommer-Metal-Party", auch bekannt unter dem Namen BANG YOUR HEAD!!!, das in diesem Jahr seine 18. Auflage feierte, somit im nächsten Jahr Volljährigkeit erlangt und gleichzeitig feiert der Chef des Ganzen dann seinen 50. Geburtstag!!! Na, wenn das mal keine fette Party wird ... aber noch schreiben wir das Jahr 2013 und auch das diesjährige BYH war wieder ein Fest allererster Sahne! Dieses erneut miterleben zu dürfen, war genial und an dieser Stelle sei schon mal ein herzliches Dankeschön an Ines & Horst Franz und deren gesamtes Team ausgesprochen ... es ist phantastisch, was Ihr da immer aufzieht!!!
Eigentlich wollten wir - da bereits beim HiRock auf der Loreley verpasst - zu H.E.A.T. vor Ort sein, aber anderweitige Verpflichtungen ließen uns nicht früher loskommen. Nächstes Etappenziel, der MASTERPLAN sozusagen, war, gleichnamige Band, die mit "Novum Initium" gerade erst ein megastarkes Album auf den Markt gebracht hat, zu sehen ... weit gefehlt, Stau und Umleitungen machten uns einen gewaltigen Strich durch die Rechnung :-( Wir kennen dafür nun auch mal das Umland und die Innenstadt von Böblingen ... Doch hey, wir ließen uns die Laune nicht verderben, denn immerhin reichte es dann noch, pünktlich zum Showstart von PRETTY MAIDS vor der Bühne zu stehen ... für mich fühlt sich das immer ein wenig nach "nach Hause kommen" an, dazu Sonnenschein, nette Leute treffen, perfekte Stimmung vor und auf der Bühne. Genial!!!!!!!!!!!!!! Die Party kann beginnen!
Ja, was soll ich sagen ... Ronnie und Ken, die Gründerväter aus den 80er Jahren, und ihre Jungs am Bass (Rene Shades), Keyboard (Morten Sandager) und an der Schießbude (Allan Tschicaja) verstehen, was es heißt, eine geile Party zu machen. Während sie vor zwei Jahren aufgrund ihrer Verspätung den Set mit Jeff Scott Soto tauschten, waren sie nun endlich auf der großen Open Air Bühne zu sehen. Die Stunde Spielzeit mit Klassikern wie "Red, Hot And Heavy", "Future World", "Needles in the Dark", "Back To Back", "Yellow Rain" und neueren Songs wie "Little Drops Of Heaven", "I.N.V.U." und dem Hammersong "Mother Of All Lies" vom ganz aktuellen Album verging rasend schnell und ... bitte, bitte, lieber Horst: Beim nächsten Mal bitte noch ein Stückchen weiter noch oben rutschen lassen im Billing! Die Band macht einfach riesigen Spaß!!!!!!!!!!! Unterdessen freue ich mich aber schon mega auf die anstehende Herbsttour mit Pink Cream 69 bzw. Bonfire!
Nach kurzer Umbaupause standen sodann die Finnen um Sänger Timo Kotipelto, STRATOVARIUS, auf dem Programm. Wenn ich das richtig verfolgt habe, spielten sie vier Songs von der aktuellen Scheibe "Nemesis" ("Abandon", "Halcyon Days", "Dragons" und "Unbreakable") und unzählige Soli ... nee, das brauch ich nun wirklich nicht. Technisch sicherlich sehr versiert, aber mich langweilt so was eher, manchmal, nur manchmal ... wie diesmal ... nervt es mich dann einfach nur. Und die extrem hohe Stimmlage kann ich auch nur zeitweise ertragen ... Aber, wenn man sich dann so ein bisschen über das Gelände bewegt, sich die Füße vertritt, ein bisschen plaudert hier und da ... dann fällt es nicht mehr gar so sehr ins Gewicht :-) Ich drück's mal so aus: Die Musik von Stratovarius ist so kompliziert wie deren Bandgeschichte. "Hunting High And Low" reißt's dann aber wieder raus und ich bin "versöhnt" :-)
Und gleich noch einmal Gäste aus Finnland ... die Monster, die 2006 den Eurovision Song Contest gewannen und für einen riesen Hype sorgten ... LORDI!!!!!!!!! Ich war mächtig gespannt, sie live auf der Bühne zu erleben, denn vor zwei Jahren spielten sie in der Halle und es gab keine Möglichkeit mehr, hineinzukommen; als sie dann im letzten Jahr quasi vor unserer Haustüre gastierten, war ich krank ... aber jetzt war die Zeit "für ein kleines bisschen Horrorshow" endlich gekommen :-) ... Intro "God Of Thunder" (Kiss ... selbstredend!) ... Da kann ja nix mehr schief gehen! Mit ihren Bühnenoutfits (die Armen - bei dieser Hitze muss das unter den Kostümen und den Masken eine Tortour gewesen sein!) und ihrer Show sorgten sie natürlich für mächtig Wirbel, Krawall und Stimmung. Hits wie "The Riff", "Supermonstars", "Devil Is a Loser", selbstverständlich "Hard Rock Hallelujah" und "Would You Love a Monsterman?" hatten sie natürlich ebenso im Gepäck wie effektvolle Showelemente. Soundtechnisch enttäuschend, optisch eine Wucht! Es war ein Erlebnis, die Monsterbande mal gesehen zu haben, wenngleich ich sie nun nicht sooooo oft wiedersehen muss wie den Headliner des Freitagabends, der mir nie und nie zu viel werden wird: SAXON!!!!!!!!
Boah, war das geil!!!!!!!!!! Danach hätte ich eigentlich direkt nach Hause fahren können, denn besser könnte es eigentlich nicht kommen ... the eagle has landed und das im wahrsten Sinne des Wortes (und des Songs!). Ein Brett, ein Kracher an den anderen gereiht, ein phantastisch aufgelegter und stimmlich brillanter Biff, eine Band um ihn herum, die einfach alles richtig macht und eine perfekte Show präsentiert. 30 Jahre und kein bisschen leise ... nein ... ich glaube, es an anderer Stelle schon das eine oder andere Mal geäußert zu haben: Sie werden immer besser! Uuuuuuuuuuuuuuunglaublich!
Setlist Saxon:
Procession
Sacrifice
Wheels Of Terror
Power And The Glory
Heavy Metal Thunder
Motorcycle Man
I've Got To Rock (To Stay Alive)
To Hell And Back Again
Night Of The Wolf
The Eagle Has Landed
Conquistador
Drum Solo
Solid Ball Of Rock
Stand Up And Fight
Dallas 1 PM
And The Bands Played On
747 (Strangers In The Night)
Wheels Of Steel
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Crusader
Strong Arm Of The Law
Denim And Leather
Princess Of The Night
Um diesen genialen Auftritt mit einem einzigen Wort zu umschreiben: OHRGASMUS!!!
Die anschließenden Hallen-Konzerte mit DIE APOKALYPTISCHEN REITER und ONSLAUGHT gaben wir uns an diesem Abend nicht mehr, sondern fuhren direkt zu "unserer Perle von Balingen", was diesem Festivaltag noch das entsprechende "Krönchen" aufsetzte.
Tag 2 - 13.07.13
Die ersten Bands dieses Tages (REBELLIOUS SPIRIT, ALPHA TIGER und HELL) fielen unserer nächtlichen Party und einem späten Frühstück zum Opfer, kann ich aber gut verschmerzen. Das war's allemal Wert! Nach den letzten Klängen von HELL ging es dann weiter mit der (inzwischen aber völlig neu besetzten) NWOBHM-Legende ANGEL WITCH. Sehr solider Auftritt, keine großartigen Überraschungen, jetzt nicht unbedingt mein "Aha"-Erlebnis des Tages, vielleicht war ich auch noch zu müde ...
Aaaaaaaaaaaaaaber ... kurz nach halb zwei war ich dann fit genug, um ganz weit vorne bei Morgana Lefay abzurocken. Lange nicht mehr live gesehen, aber sie haben nichts an Charme und Spielfreude verloren. Charles Rytkönen ist eine absolute Rampensau und der 40minütige Auftritt verging wie im Flug. Mit einem Songmix aus all ihren Schaffensphasen (allzu viele Alben existieren ja leider nicht und der letzte Output liegt nun auch schon wieder 6 Jahre zurück) wussten sie das Publikum auf's Beste zu unterhalten. Mensch, das war richtig, richtig großes Kino. Veranstalter Horst Franz schien auch sichtlich Spaß zu haben. Man konnte ihn (bei anderen Bands übrigens auch) eine ganze Weile am Bühnenrand sitzen sehen: Er beobachtete die Band, er beobachtete das Publikum und wirkte sowas von zufrieden und glücklich ... und servierte zwischendurch Drinks! Das z. B. ist auch so eine Randerscheinung des Festivals, die ich als absolut positiv auf- und mitnehme: Ihm nehme ich ab, dass da sein ganzes Herzblut dran hängt, dass er besorgt um das Wohl seiner Bands und seiner Gäste ist, Ansagen wie "Passt auf Euch auf!", "Kommt gut nach Hause", "Lasst das Auto stehen, wenn Ihr getrunken habt" usw. sind nicht einfach so daher gesagt ...
Bestens angeheizt bestaunten wir anschließend die 1985 gegründete und inzwischen wieder auferstandene Band SANCTUARY aus Seattle: Mit Warrel Dane am Mikro, Lenny Ruthledge und Brad Hull an den Gitarren, Jim Sheppard am Bass und Dave Budbill an den Drums. "Taste Revenge", "Seasons of Destruction", "The Mirror Black" und "Future Tense" vom Album "Into The Mirror Black" wussten ebenso zu gefallen wie "Battle Angels", "White Rabbit" und "Soldiers of Steel", allesamt aus "Refuge Denied". Die Krönung des Ganzen war aber "Die For My Sins". Sanctuary stellten zudem noch zwei neue Songs ihres Ende des Jahres erscheinenden Albums vor.
Immer wieder ein Brett auf Festivals ist das "wütende Trio": RAGE! Dazu muss man nicht viel sagen: Die Urgesteine Peavy Wagner und Victor Smolski sowie der nun schon auch schon seit 2006 die Felle verdreschenden André Hilgers sind Garanten für großartige Shows! Hauptaugenmerk lag dabei auf ihrem 2012 erschienenen Album "21".
Was sich dem dann aber anschloss, war eine Offenbarung: Ich hatte sie noch nie live erlebt, aber das wird sich hoffentlich ändern, auch wenn ich gleichsam befürchte, dass sich dies schwierig gestalten könnte: THUNDER! Geschickt gewählt war dabei schon mal das Intro: AC/DCs "Thunderstruck" ... und dann eine volle Stunde purer Rock'n'Roll ... ein völlig unscheinbares Erscheinungsbild (Marke Buchhalter nach Feierabend!), keine Lightshow, kein Nebel, keine special effects, NICHTS ... AUSSER DAS, WAS ALLE WOLLTEN: ROCK'N'ROLL. Die Band wurde frenetisch abgefeiert, ich meine, es war auch die einzige Band, bei der lautstark nach einer Zugabe verlangt wurde. Das war eine Freude, den Jungs da oben zuzuschauen, insbesondere Frontmann Danny Bowes fegte über die Bühne wie ein Derwisch, animierte das Publikum unentwegt zum Mitmachen, Mitsingen, Mittanzen ... was perfekt gelang! Um es mit ihrem eigenen Song auszudrücken: Das waren wahrhaft keine "Loser", sondern ABSOLUTE WINNER!!!!!!!!!!!!! Fett, fett, fett!!! Also, wie gesagt: Ich hoffe ganz, ganz dringend auf ein Wiedersehen!
Nach so viel Abfeiern hat man einiges an Kalorien verbraucht und die Tatsache, dass Death Metal, wenn auch Melodic Death Metal, so ganz und gar nicht meine Baustelle ist, war nun der richtige Zeitpunkt für eine kleine ... ausgedehnte ... Stärkung gekommen: Dem Auftritt von AT THE GATES zogen wir ein leckeres Baguette und ein paar Getränke beim benachbarten "Subways" vor ...
ICED EARTH - man mag es mir verzeihen - konnte ich mir nur für ein paar wenige Songs ("Dystopia", "Dark Saga", "Pure Evil" und "Burning Times") anhören, das ging mir irgendwann mächtig auf die Nerven und ich wollte Kräfte schonen für den Headliner des Samstagabends, auf den ich mich schon mächtig gefreut hatte ... Doch, das möchte ich fairerweise erwähnen: ICED EARTH wurden ordentlich gefeiert und haben ihren Co-Headliner-Status sicherlich verdient, aber Geschmäcker sind nun mal verschieden, meinen trafen sie (an diesem Tag jedenfalls) nicht.
Um 21.15 Uhr endlich, endlich war es soweit: STAHL AUS SOLINGEN ... THE ONE AND ONLY ... ACCEPT!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Wie geil! Und zum ersten Mal (2011 waren wir nur am 2. Tag beim BYH) sahen wir sie in der neuen Besetzung mit einem großartigen, stimmgewaltigen und facettenreichen Sänger: Mark Tornillo! Vermissen wir Udo? Klare, knappe Antwort: Nein! Das klingt jetzt sicher gemein, aber der Band hätte nichts besseres passieren können. Ein absoluter Gewinn für eine Band, die - zu Recht - zu den größten deutschen Bands zählt! Nicht zu vergessen auch die grandiosen weiteren Bandmitglieder: Wolf Hoffmann, Hermann Frank (g.), Peter Baltes (b.) und Stefan Schwarzmann (dr.). Sie spielten gleichermaßen die Mörderhits von den alten und den neuen Accept-Scheiben. Da kann man nix, aber auch gar nix falsch machen!
Setlist Accept:
Intro
Hung, Drawn And Quartered
Hellfire
Restless And Wild
Losers And Winners
Stalingrad
Breaker
Shadow Soldiers
Bucket Full Of Hate
Bulletproof
Pandemic
Princess Of The Dawn
Up To The Limit
Fast As A Shark
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Metal Heart
Teutonic Terror
Balls To The Wall
Outro (Bound to Fail)
Damit - und der anschließenden inoffiziellen Aftershow-Party - ging ein wunderbares Festivalwochenende zu Ende, von dem wir noch lange träumen, sprechen und über viele lustige Anekdoten lachen werden und uns gleichermaßen auf eine Fortsetzung freuen, wenn es am 11./12.07.2014 wieder heißt: BANG YOUR HEAD!!!
Wir sagen: DANKE, dass wir dabei sein und so viel Tolles erleben durften! Für uns nach wie vor das schönste Festival, das Deutschland zu bieten hat.
Fotos © 2013 Stefan Hoidn
Weitere Fotos vom Festival findet Ihr >HIER<