FOREIGNER - Hanau, Amphitheater

Foreigner

Konzert vom 25.07.2013
Suppport: The Fuse

Homepages:
Foreigner
The Fuse



Schon seit Ende November des letzten Jahres, als die Tour publik wurde, stieg bei uns die Vorfreude auf die Rückkehr von Mick Jones und seiner Band! Nun war es endlich so weit und nach mehr als 3-wöchiger Dürre mit hochsommerlichen Temperaturen stand das „überdachte Open-Air“ endlich an. Und wie es halt so ist, musste prompt an diesem Abend kurz vor Beginn von FOREIGNER der Himmel seine Schleusen öffnen. Während Kollege Stefan mit samt seiner Fotoausrüstung Schutz unter den vordersten linken Zeltdachzipfel suchte (die Securites ließen die Fotografen nicht mal ein paar Schritte weiter in den Graben, um sie besser vor der warmen Dusche zu bewahren), standen wir ziemlich weit oben vor dem Soundboard komplett im Trockenen, während hinter uns im Freien die Welt unterging. So bildeten sich auch einige kleine Sturzbäche und suchten sich den Weg in den Innenraum.

Da wir erst pünktlich zum Ende von THE FUSE auf das Gelände kamen, kann ich leider nichts von der Band berichten. Ursprünglich war der Beginn von FOREIGNER auf 20.45 Uhr angesetzt. Da tobte aber grad das Unwetter und so verzögerte sich der Start um etwa 10 Minuten. Im Vorfeld habe ich bereits im Netz gelesen, dass Gründungsmitglied und Bandboss Mick Jones bei den vorherigen Konzerten nicht von Anfang an mit auf der Bühne stand. Im letzten Jahr wurde er sogar häufig komplett von dem nunmehr festen Bandmitglied Bruce Watson ersetzt. Wenn ich richtig informiert bin, hatte Mick vor längerer Zeit eine Herzoperation und scheint sich nun langsam wieder an seine alte körperliche Form heranzutasten. Aber sein wir mal ehrlich, mit Ende 60 ist das mehr als beachtlich, überhaupt noch auf der Bühne zu stehen. Und so kam die Band für die ersten 4 Songs ohne Mick auf die Bretter und irgendwie machte sich bei mir ein etwas skeptisches Gefühl breit. FOREIGNER ohne Mick ist irgendwie nicht so wie ich es seit 2003, als er die Band wieder auf die Beine stellte, gewohnt bin. Aber meine kleine Enttäuschung war nicht von langer Dauer, denn nach 25 Minuten kündigte der hervorragende Frontmann Kelly Hansen seinen Boss mit folgenden Worten an:


He ist the Architect of Foreigner, he ist the Man who wrote the Songs and produced the Albums, he is a recent Inductee into the Songwriters Hall of Fame, he is the original Dirty White Boy, please make some Noise for the Leader and Founder of Foreigner: Mister Mick Jones.

Mick betrat unter tosendem Jubel und Applaus die Bühne, um sich zurück in die Herzen der Fans zu rocken. Mission mehr als geglückt, denn nun wurde auch der anfängliche schlechte Sound spürbar besser und auch endlich lauter. Somit hat auch der Soundmann endlich in die Spur gefunden und der Abend entwickelte sich zu einem einzigen Triumphzug. Ein kurze Verschnaufpause gab es mit den beiden akustisch dargebotenen Songs „When It Comes To Love“, vom auch schon wieder 4 Jahre alten und noch aktuellen Studioalbum mit neuen Songs CAN´T SLOW DOWN und „Say You Will“. Die Band bot eine tadellose Leistung, gesanglich wie musikalisch. Das ist schon fett, wenn 6 Mann die Songs SINGEN !! Das Singen meine ich wörtlich, kein Playback, keine sonstigen technischen Verfremdungen – nur Gesang. Bloß Drummer Chris Frazier beschränkt sich auf die Taktvorgabe. Nach dieser musikalischen Verschnaufpause, bei dem das Publikum trotzdem voll mitging und mitsang, wurden die Akustikklampfen wieder gegen die elektrischen getauscht aber das Gaspedal nicht komplett durchgetreten, denn "That Was Yesterday" ist nun auch nicht wirklich ein Vollgasrocker. Nach diesem Song ergriff Mick Jones das Wort und begrüßte Hanau und die anwesenden Frankfurter (??) und stellte erstmal die Band einzeln vor. Insbesondere bedankte er sich beim mittlerweile festen Bandmitglied Bruce Watson und dem genialen Kelly Hansen, der seine Visionen der Foreigner-Songs perfekt interpretiert. Nicht zu vergessen natürlich auch der bereits seit über 20 Jahre in der Band als Multiinstrumentalist rockende Thom Gimbel, der vor 10 Jahren von der Band DOKKEN zu FOREIGNER gewechselte Jeff Pilson, der (hoffentlich endgültig) wieder genesene Michael Bluestein und Drummer Chris Frazier. Von einigen Seiten hört man, es wäre nur noch ein Coverband, die FOREIGNER-Songs spielt, oder ohne Lou Gramm ist das kein FOREIGNER mehr. Hat wer Lou Gramm die letzten Jahre mal live erlebt? Ich schon und bin froh, dass Kelly Hansen nun bei FOREIGNER singt. Meinem Wissen nach gibt es weltweit nur noch eine einzige altehrwürdige weltberühmte Band in Originalbesetzung und das ist ZZ TOP. Was ist denn mit Kiss, AC/DC,W.A.S.P., Accept, Motörhead, Whitesnake, Journey und wie sie alle heißen? Sind das auch Coverbands?? Alle Bands haben ihr Personal mehr oder weniger verändert, ohne eine Coverband zu sein – Punkt! Zurück zum Thema…
Mit „Feels Like The First Time“ ging es nun ganz weit zurück in die Vergangenheit. Die Stimmung war immer noch prächtig und ebbte bis zum Schluss auch nicht mehr ab, denn Kelly Hansen fegt wie ein Derwisch über die Bühne und durch den Fotograben und klettere ein bisschen die Gerüststreben der Lichtaufbauten nach oben und animierte die Fans. Bassist Jeff Pilson, der schon nach 2 Songs triefte wie ein Kieslaster, bangte sich den rot-blonden Schopf von den Schultern. Brutal geil!! Dann kam der in meinen Augen und Ohren immer noch bei weitem gewaltigste Livesong von FOREIGNER, nämlich „Urgent“. Schon allein das Saxophonspiel von Thom Gimbel jagt mir immer wieder eine Gänsehaut nach der anderen über den Buckel – großes Kino!! Danach durften sich Michael und Chris mit ihren Soli präsentieren, bevor „Jukebox Hero“, in einer ausgedehnten Version, das reguläre Set beendete.

Die Zugabe beinhaltete den Mitsingsong „I Wanna Know What Love Is“ und den finalen Rausschmeisser „Hot Blooded“, bei dem das ganze Amphitheater noch mal ordentlich mitging. Noch ein kleines Schmankerl: Bei diesem Song tauschten Michael und Jeff im laufenden Betrieb ihre Instrumente. So wurde aus dem Bassisten der Keyboarder und umgekehrt. Nach 95 Minuten war dieser, man kann es wirklich schon sagen, Triumphzug in Sachen Best-Of-Foreigner leider schon vorbei. Es hat unheimlich Spaß gemacht, es war ein tolle Atmosphäre, ein saugeile Band und Hits für die Ewigkeit.


Setlist FOREIGNER:

Double Vision
Head Games
Cold As Ice
Waiting For A Girl Like You
Dirty White Boy
When It Comes To Love (Acoustic)
Say You Will (Acoustic)
That Was Yesterday
Band Introducing
Feels Like The First Time
Urgent
Keyboard & Drum Solo

Jukebox Hero
..............................................
I Wanna Know What Love Is
Hot Blooded



Fotos vom Konzert findet Ihr >HIER<

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.