LADIES ROCK FESTIVAL - Aschaffenburg, Colos-Saal

Konzert vom 13.09.13
Bands: Revolution Eve / Last Jeton / Miss Foxy

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Ganz im Zeichen holder Weiblichkeit stand diesmal der Aschaffenburger Colos-Saal. Drei Bands waren für das LADIES ROCK FESTIVAL angekündigt, und man durfte ob der geballten Frauen-Power gespannt sein. Wer sich an dem Abend möglicherweise auf einen Weichspüler-Gang eingestellt hatte, war jedenfalls an der falschen Adresse: Hier gab es volle Kanne auf die 12!

Bei unserer, leider etwas verspäteten Ankunft rockten bereits die vier jungen Damen der Cover Band MISS FOXY, deren breit gefächertes Repertoire von TINA TURNER über PINK bis SKUNK ANANSIE reicht. Das hörte sich musikalisch alles auch recht gut an; zu sehen gab es allerdings nicht besonders viel. Hauptsächlich lebte die Band von der Ausdrucksstärke ihrer Sängerin, die zusätzlich auch die Gitarre bediente. Ansonsten beschränkte man (oder vielmehr Frau) sich auf das Spielen der Songs, von denen allerdings jeder eine eigene Note bekam und daher der Auftritt an sich als ein hörenswerter Einstieg in den nachfolgenden Abend bewertet werden kann.

LAST JETON aus dem Frankfurter Raum fiel als nächster Act ein wenig aus dem Rahmen des heutigen Mottos. Frontfrau Saskia Hedzet befand sich nämlich durchweg in männlicher Bühnengesellschaft, was jedoch nur ihre deutliche Präsenz als Mittelpunkt auf der Bühne hervorhob. Hier spürte man auf Anhieb die Bühnenerfahrung. Melodiöser, druckvoller Rock mit Alternative-, aber auch poppigen Einschlägen – so lässt sich die Stilrichtung für Nichtkenner der Band wohl am ehesten beschreiben. Selbstsicher, energiegeladen und stimmgewaltig agierte die Powerfrau auf der Bühne, spielte posierend mit ihren Bandkollegen, bezog das Publikum mit ein, und dieses rockte freudig mit. Eine gelungene Vorstellung!

Mit der letzten Band des Abends sollte es dann noch eine Spur härter werden. Hinter REVOLUTION EVE verbergen sich fünf powergeladene und noch dazu super aussehende Ladies, die ihre von Kindesbeinen an bestehende Liebe zur Musik weitestgehend zu ihrem Lebensinhalt gemacht haben und sich hier nun im Post-Alternative-Rock-Bereich ausleben. Und so powerten die Mädels voll offensichtlicher Spielfreude ordentlich los. Kraftvoller, melodischer, facettenreicher Gesang zum Heavy-Sound der Gitarren und Drums, hinter denen übrigens eine gebürtige Kalifornierin agierte – was sich hier bot, war das Resultat aus dem musikalischen Background jeder Einzelnen. So griff z.B. Simone Wenzel, die immer wieder ihren Posten verließ, um mit ihren Bandkolleginnen zu posen, einige Jahre lang bei den Powermetallern REBELLION in die Gitarrensaiten, und Basserin Conny Marschall war seinerzeitige Mitgründerin der AC/DC Tribute-Band HELLS BELLES. Das nach einer veröffentlichten EP noch nicht sehr üppige eigene Songmaterial der Band wurde angereichert durch hervorragende Cover-Versionen wie „Barracuda“ von HEART oder dem treibenden LINKIN-PARK-Track „Given Up“. Hier passte wirklich alles zusammen. Optisch wirkungsvoll taten dazu die am Bühnenrand stehenden Ventilatoren noch ihr Übriges und sorgten durch wehende Haarpracht für ein effektvolles Zusammenspiel mit der tollen Lichtshow. Die abrockenden Fans jedenfalls dankten der überzeugenden Darbietung abschließend mit begeistertem Applaus. Dieser Abend dürfte sicherlich so einigen Zweiflern gezeigt haben, dass Rockmusik nicht allein Männersache ist und auch Frauen hier ihr Handwerk durchaus verstehen.

Fotos von Hans-W.Rock - weitere Fotos findet Ihr >HIER<