BEYOND THE RAINBOW – Aschaffenburg, Colos-Saal
Konzert vom 27.09.13
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www.beyond-the-rainbow.de
Der Herbst steht vor der Tür und die Hallenkonzerte haben die Freiluftsaison abgelöst. Viele Touren stehen an, aber auch ein Konzert einer RAINBOW-Tribute Band namens BEYOND THE RAINBOW, über die im Vorfeld der Show in Aschaffenburg schon einige positive Reaktionen zu hören waren. Zudem singt bei dieser Band ein mir seit vielen Jahren vertrauter Alexx Stahl (ROXXCALIBUR, Ex-Viron). Ein Grund mehr, seine Fähigkeiten auch hier mal anzutesten.
Tja, und dann kam es fast anders als gedacht. An der Kasse im Colos-Saal prangte ein Hinweis, dass das heutige Konzert ohne den Organisten Andreas König stattfinden würde, da dieser einen akuten Notfall mit seinem gerade geborenen Säugling hatte. An dieser Stelle gleich mal alles Gute für das Kind und die Eltern!
Die Band selbst hatte daraufhin beschlossen, die Show doch zu spielen, musste hierzu aber die Setlist in Teilbereichen abändern, da RAINBOW-Material zum Teil eben nur mit dem Keyboard bzw. der Hammond Orgel funktioniert, wie Alexx dem Publikum dann zu Beginn der Show erklärte. Neben dem jetzt auf der rechten Seite verwaisten Platz des Keyboarders fiel dagegen die weiße Marshall Wand vom Gitarristen Andy „Doc“ Kraus um so mehr ins Auge. Und Doc war neben Alexx dann auch der Blickfang des Abends. Es war nicht nur seine autarke Erscheinung, die einem Ritchie Blackmore doch sehr ähnelte, sondern vor allem die Art und Weise, seine weiße Fender Stratocaster zu spielen. Songs wie „Kill The Rainbow“ oder „Lady Of The Lake“ funktionierten in der ersten Sethälfte auch ohne Keyboard ganz gut, aber man merkte doch, dass etwas in den Liedern fehlt, was bei „Gates Of Babylon“ mehr als deutlich wurde. Hierdurch kam aber Alexx’s Stimme auch wieder mehr zur Geltung, die er meines Erachtens mit dem RAINBOW-Songmaterial besser ausspielen konnte, als bei VIRON oder ROXXCALIBUR, wo er doch sehr oft und lang anhaltend in den Höhen agieren muss, was auf Dauer der Stimme nicht förderlich ist. Für mich nicht ganz so überzeugend kam Alexx bei den eingeschobenen DEEP PURPLE Nummern „Black Night“ oder Perfect Strangers“ rüber, wobei hier wiederum das Gitarren/Vocal Duell bei „Strange Kind Of Woman“ eine Punktlandung darstellte. Nach einem perfekt gelungenen „Catch The Rainbow“ ging’s dann in eine kurze Pause.
Im 2. Setteil, wieder gespickt mit RAINBOW-alltime Klassikern wie „Man On The Silver Mountain“, All Night Long“ oder „Long Live Rock’n’Roll“ hatte ich das Gefühl, dass hier die Songs etwas schneller als im Original gespielt wurden und ein wenig Eigeninterpretation Einzug hielt. Trotzdem blieb man bei der Gitarre nah am Original; Bass und Drums, hier ziehe ich meinen Hut vor dem doch schon lebensälteren Herrn Matz Kraus an den Kesseln, spielten punktgenau, und über den Gesang hab ich ja schon genug gelobhudelt. Den gut 200, durchweg im gehobenen Lebensalter anwesenden Zuhörern gefiel die Performance des Quintetts mit Homebase Heidelberg ebenfalls, und so war auch ein Mitsingspielchen bei „Smoke On The Water“ kein Problem, die Leute bei der Stange zu halten. Zugaben wie „Mistreated“ oder „Burn“ rundeten einen, trotz fehlenden Keyboarders, doch gelungenen Auftritt ab.
BEYOND THE RAINBOW, eine Tribute Band, die ich auch so wärmstens empfehlen kann, obwohl ich doch einer derjenigen bin, der mehr auf selfmade steht.