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A CHANCE FOR METAL FESTIVAL 2013 – Riedstadt, Sporthalle



Konzert vom 05.10.13
Bands: Steelpreacher, Dragonsfire, Black Abyss, Orcus Patera  

Homepages:
www.acfmf.de
www.facebook.com/ACFMF


Nach sechs Jahren JUZ Rüsselsheim ging es für das A CHANCE FOR METAL Festival  erstmals in die Sporthalle im südhessischen Riedstädter Ortsteil Leeheim. Nein, man wurde seitens der Veranstalter nicht größenwahnsinnig, dieser Locationwechsel hatte rein finanzielle Gründe. Unterm Strich fand dieser Wechsel jedoch zur richtigen Zeit statt, da man mit 230 Zahlenden einen neuen Rekord verbuchen und die Zuschauerzahl aus dem letzten Jahr nahezu verdoppeln konnte. An der Ausrichtung wurde jedoch nichts geändert. Vier Bands mit je 45 Spielzeit zum Eintrittspreis von 9 €. 0,33 l Bier = 1,50 €, 0,5 l Äppler = 2 € und die Brat-/Rindswurst für 2,50 €. Von Fans für Fans eben.

Aber Mucke gab es auch. Den Anfang machten ORCUS PATERA aus Mainz. Von dieser Band hatte ich vorher noch nie gehört. Kein Wunder auch, denn im schwarzmetallischen bin ich musikalisch ja auch nicht zu Hause und den 5er gibt es auch erst seit 2010. Musikalisch bewegte sich das Quintett zwischen Black Metal bei den Shouts/Grunts und in musikalischer Hinsicht teilweise auch melodischem Death Metal. Eine wirklich interessante Mischung, die durch den sehr charismatischen und bewegungsfreudigen Sänger, der alleine durch eine Schweißerbrille sich selbst ab und an ein bizarres Aussehen verlieh, optimal rübergebracht wurde. Auch die Musiker spielten technisch gut und ausdrucksstark ihr Songmaterial, welches auch durch weitere harte Einflüsse gespickt war, runter, was aber für einige von den bis dato 100 Anwesenden eine doch etwas zu schwere Kost darstellte. So verließen zur Sethälfte doch einige mit verwirrten Gesichtszügen die Halle.
http://orcuspatera.de

Der Beginn von BLACK ABYSS verzögerte sich um gut 10 Minuten, da einem Gitarristen der Amp abgeraucht war. Die ACFMF-Crew hatte hier aber schnell einen Ersatz parat, und so oblag es dem 5er, die Halle wieder etwas zu füllen. Mit ihrem musikalischen Gewand aus Power- und Thrash Metal mit vielen mehrstimmigen Chorpassagen hatten sie in Leeheim auch leichtes Spiel. Zudem hatten die Schwaben mit ihrem Bassisten Felix, den an diesem Abend agilsten und showtechnisch sehenswertesten Musiker in ihren Reihen. Dieser Catweazle like Sympath rockte und poste wirklich alles in Grund und Boden, so dass Frontmann Olli hier fast nur die 2. Geige spielte. Inwieweit die bisher vier Alben in der Setlist Berücksichtigung fanden, vermag ich nicht zu sagen, da ich die Band an diesem Abend auch zum ersten Mal bewusst erlebte (ca. drei Songs beim Taunus Metal Festival 2012 zähle ich nicht dazu), aber die Mehrheit der Songs lag auf dem aktuellen Album „Possessed“ aus dem letzten Jahr. Auch wenn sich hier und da in den Liedern ein Riff der ein oder anderen bekannten Band heraushören ließ und auch der finale Track „Eye Of The Storm“ nach STORMWARRIOR klang, war das hier alles leichte und zufriedenstellende Kost, die den Funken aufs Publikum überspringen ließ, wie der abschließende Applaus bescheinigte.
http://www.black-abyss.de

Was soll ich über DRAGONSFIRE noch alles schreiben, was noch nicht erlebt und geschrieben wurde? Heimspiel in Leeheim – das erklärt vielleicht auch die gestiegene Zuschauerzahl. Eine Band, ein Veranstalter, der Wagnisse eingeht und durch konsequentes Rühren der Werbetrommel und stete Präsenz auf vielen kleinen Bühnen der Republik zu dem Underground Metal Act geworden ist, den er heute auch wieder zelebriert. Die tobenden Fans fressen den vier Hessen quasi aus der Hand, wenn sie ihre kleinen Hymnen von der Bühne in den Saal schmettern. Mit „Steel Eel“, der schrägsten und kürzesten Nummer des Quartetts, oder der Live Welturaufführung von „Allied Force“ zückte man aber wieder ein Ass der Abwechslung aus dem Ärmel. Die rote Pommesgabel – ein weiteres Kultrelikt der Band! Ja, auch sie wurde heute wieder verlost und fand ihren Gewinner in einem megastolzen Jungmetaller. Aber es gibt doch noch was „semi neues“ zu berichten. Auch wenn der neue Gitarrist Sebastian Bach (nein, nicht der lange blonde Schlacks von SKID ROW, sondern der Ex-MINOTAURUS Klampfer) schon ein paar Shows gespielt hat, so sah ich ihn heute das erste Mal. Und ich muss sagen, er schlug sich gut. Hier und da noch ein wenig mehr Bewegung auf der Bühne und dann wird das was. Alles in allem ein solides Heimspiel, das man so auch erwartet hatte.
www.dragonsfire.de

Ja, und wer es in der Szene noch nicht mitbekommen hat, der hatte hier und heute etwas versäumt. Das ACFMF war ein fast schon vorgezogener Tourauftakt zur im November stattfindenden gemeinsamen Tour von DRAGONSFIRE und STEELPREACHER – der „Metal und Durst Ding-Tour“. Für mich auch hier wieder das erste Aufeinandertreffen mit der mir bis dahin unbekannten Kombo aus Koblenz. Mit ihrem oldschool Outfit wie Zebra Spandex und Kutte oder Jeans mit Lederweste konnte man schon erahnen, wo der Bartl den Most holt. Heavy Rock, traditioneller Heavy Metal oder Rotz Rock alter Schule bestimmte die nächste ¾ Stunde, die einem fast schon viel zu kurz vorkam. Wie auch BLACK ABYSS, bediente man sich beim eigenen Songmaterial (man blickt hier auf vier Tonträger zurück) auch bei anderen Szenegrößen, und so klingt hier und da auch mal was von älteren RUNNING WILD Songstrukturen durch. Durch den wechselnden Gesang vom Gitarristen Preacher oder vom Bassisten Mu (beide Ex-Claymore) erhalten die Songs aber eine Eigendynamik, die zum Feiern und Trinken geradezu einlädt. Showelemente sucht der Fan allerdings vergebens, dafür sind die beiden Fronter zu sehr ans jeweilige Mikro gefesselt. Aber das braucht man bei dieser Mucke auch gar nicht. Hier zählt zuhören, anstecken lassen und mitfeiern! Das hätten auch mal diejenigen tun sollen, die nach DRAGONSFIRE vorzeitig die Heimreise angetreten haben. Dem Trio auf der Bühne machte das offensichtlich aber nichts aus und es rockte, was das Zeug hielt. Den Schlusspunkt setzte man mit dem AC/DC Cover „Dirty Deeds“ und gab den ausgepowerten Metallern dann den Rest zur Glückseligkeit eines wieder mal gelungenen Festivalabends beim ACFMF.
http://www.steelpreacher.de  

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