U.D.O. - Bochum, Zeche

Konzert vom 25.10.13
Support: Bloodbound, Pike`s Edge

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Der Abend begann mit einem persönlichen Ärgernis. Der frisch geladene Akku Pack meiner Kamera zeigte komplett LEER an (*entsetzter Blick* wtf). Auch der eilends erlaufene 2. Pack warf dieselbe Meldung heraus. Hatte etwa der Akku-Griff, der bereits beim letzten In Extremo Gig erstaunlich kurz gehalten hatte, den Arsch hoch gerissen? Mein letzter Notnagel, normale Batterien, die ich schon recht lang für solche Fälle mit mir herum schleppe waren? …Na….ausgelaufen! Tadaaa. Wenn schon Murphys Law, dann auch richtig. Also keine Bilder. I´m sorry. Dies aber war zum Glück das einzige Unerfreuliche dieses eigentlich perfekten Abends. Denn als um 19.30 Pike´s Edge die Bühne betraten, lieferten sie einen annähernd halbstündigen, perfekten Set. Das fleißige Bienchen am Mischpult zauberte zudem einen wirklich ausgesprochen guten und klaren Sound und die Setlist mit 6 Stücken hatte es in sich. Die Mischung aus Iron Saviour meets Dark at Dawn traf genau meinen Nerv und passte hervorragend in das heutige Package. Die zu Beginn des Sets verbratenen Midtempo-Stampfer, die von ihrem wunderbar, klaren und wuchtigen Sound erst so richtig lebten, fanden aber erstaunlicherweise relativ wenig Anklang beim anwesenden Publikum. Müdes Klatschen und noch extrem steif in Hüfte und Nacken, mussten viele wohl erst noch die 5 Grad Außentemperatur abschütteln. 30 Minuten und 6 Songs später war dieser ausgezeichnete Set dann leider viel zu schnell wieder vorbei. Schade. Mich haben die Jungs echt überzeugt und mit ihrem Debüt „Nameless“ neugierig auf mehr gemacht. Nach super fixem Umbau wurden die Reihen vor der Bühne langsam enger und gedrängter. Um 20.15 Uhr gaben sich dann die Schweden von Bloodbound die Ehre. Mit dem Terminator Soundtrack und einem eigenen Bloodbound Intro ließ man allerdings noch ein wenig auf sich warten. Und auch wenn deren Sound nicht ganz so klar und fett war wie der von Pike´s Edge waren die Reaktionen des Publikums wesentlich wohlwollender. Zum einen dürfte wohl die verdammt nette Discographie ein Grund sein, während ein weiterer den Namen Patrik Johansson trug. Der Symphatikus entpuppte sich nämlich als abgeklärter, geborener Entertainer und Frontmann und ließ sich auch von anfangs verhaltenen Reaktionen nicht beirren. Zudem war der 8 Songs umfassende Set recht clever aus alten Gassenhauern und aktuellen Stücken zusammengestellt. So wurden die Metalheads zum Beispiel bei „Metal Monster“ zu diversen Singspielchen animiert oder immer wieder, mit zugegebenermaßen recht platten „are you Metal“ Sprüchen, zur Interaktion gebracht. Sethighlight für mich, das Mannowar lastige „Metalheads Unite“, welches durch seine langsam schleppende Art den besten Sound des Sets besaß. Auch die schicken Doubleleads kamen hier glasklar und synchron. Der abschließende, ausschweifende Jubel ließ darauf schließen, dass es nicht nur mir gefallen hatte. Ist aber auch ein schicker Ohrwurm das Teil. Fazit: Netter kurzweiliger Set einer wirklich guten Liveband, bei der der Sound noch einen Tacken besser hätte sein dürfen. Playtime 45 Minuten.

 

Setlist Bloodbound:

Moria
Bless the Unholy
When Domons Collide
In the Name of Metal
Metal Monster
Metalheads Unite
Book of the Dead
Nosferatu

30 Minuten hieß es nun warten, bis um 21.25 Uhr die Lichter verloschen. Die Zeche war mittlerweile gut gefüllt, aber leider nicht ausverkauft. Schön auch zu beobachten, dass das eher gesetzte Publikum einen Altersdurchschnitt von 45+ bot und so erkennen ließ, dass man ebenfalls fleißig mit seinem Idol gealtert ist. Merke, der geneigte U.D.O. Fan ist relativ klein und kompakt, was selbst in der in der letzten Reihe eine hervorragende Sicht verspricht. Er hat ausnahmslos bereits vor dem Konzert eine erstaunlich ausgeprägte Bierfahne und ist nicht ganz so leicht aus der Reserve zu locken, oder gar in Ekstase zu versetzten. Macht aber nichts, denn was Udo und seine Mannen nach dem Beastie Boys Intro „Fight for your Right“, welches lautstark mitgegröhlt wurde, boten, war definitiv nicht von schlechten Eltern. Die Setlist war brillant, der Sound brachial. Schade an dieser Stelle und das definitiv einzige Manko, dass man es mit dem Lautstärke Regler definitiv zu gute meinte. Laut, lieber Soundmann, ist nämlich nicht immer gleichbedeutend mit gut. Einige Dezibel weniger wären definitiv förderlicher für den ohnehin sehr druckvollen Klang gewesen. Sei es drum, in dem Alter sind wir eh alle schon fast taub. ;) Zwar war der Meister mit seinen mittlerweile 61 Jahren doch körperlich arg eingeschränkt, steif und statuenhaft bewegungsarm, doch was Udo nicht hatte, machte seine fantastische Live-Band wieder wett. Alter Schwede, oder sollte ich sagen alter Finne! Denn was Kasperi Heikkinen und sein Gitarrenkonterfei Andrey Smirnov (Russland) hier boten, war absolute Weltklasse. Fantastische, glasklare und auf den Punkt sitzende Soli. So locker aus dem Ärmel geschüttelt, dass man nur fassungsloses auf die wieselflink flitzenden Finger glotzen konnte. Holla die Waldfee. Diese Jungs sind wirklich einmal gut. Dies durften sie auch im Mittelteil von „Mean Machine“ noch einmal unter Beweis stellen, welches mit 2 ausufernden Gitarren Soli und einem Drum Solo ein wenig in die Länge gezogen wurde. Das Bandkarussel bei U.D.O. hat sich ja schon einige Male gedreht, hier und heute allerdings stand wohl die beste Besetzung ever auf der Bühne. Auch der Rest der Band zeichnete sich durch eine ausgesprochene Spielfreude und steten Bewegungsdrang aus. Was folgte, waren 2 Stunden Metal pur. Eine Setlist durch alle Dekaden, die nur so verflog. Nach etwas über 1 ½ Stunden wartete dann die obligatorische und fast schon unumgängliche Accept Zugabe. Mit „Metal Heart“, „Balls to the Wall“ und „Fast as a Shark“ brachte man die Zeche noch einmal richtig zum kochen und lieferte den Beweis das auch 30 Jahre alte Klassiker immer noch eine Halle zum Beben bringen können. Diesen Beweis trug auch der von mir auf Anfang 60 geschätzte ältere Herr, der sich bei der Zugabe fast das Hirn aus dem Schädel bangte. Geil! So soll es sein. Fazit: U.D.O. schafft es trotz gesetzten Alter immer noch, eine verdammt klasse Show zu liefern. Das Fitnessprogramm der Stones täte ihm zwar gut, doch diesen Umstand machte die unfassbar geile Begleitband wieder wett. U.D.O. 2013 ist Metal pur. Das war mal ein richtig cooler Abend. Ausnahmslos gut aufgelegte, perfekt zueinander passende Bands und eine Spielzeit von der sich gerne andere mal eine Scheibe abschneiden dürfen. Wer hier nicht hingeht, hat selber Schuld und verpasst etwas wirklich Feines. Ein Billing, welches man sich als gestandener Metaller nicht entgehen lassen sollte. Playtime: knappe 2 Stunden.

Setlist U.D.O.:

Steelhammer
King of Mean
Future Land
A Cry Of a Nation
Trip to Nowhere
They want War
Never Cross my Way
Stranger
Stay True
In the Darkness
Azrael
No Limits
Mean Machine
Burning Heat
Metal Machine
Devil´s Bite
Go back to Hell
Timebomb
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Holy
Metal Heart
Balls to the Wall
Fast as a Shark


 

 

 

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