MAJESTY + WISDOM + STORMWARRIOR - Nürnberg, Rockfabrik
Banners High Tour 2014 mit MAJESTY, WISDOM, STORMWARRIOR
Konzert vom 16.02.14
Homepages:
MAJESTY
WISDOM
STORMWARRIOR
Eine in Skulpturform vor der ROFA stehend aus Metal gegossene Flying V zeigt uns an, hier sind wir richtig!Die Rockfabrik Nürnberg entpuppt sich als freundliches, gut überschaubares Ambiente.
Zwei Seitengänge mit bis vor die Bühne führender Treppe erleichtern das Fotografieren und den Stand, falls es im Saal richtig voll wird. Kleine Tischecken im hinteren Bereich und an der Theke sowie der unübersehbare Merchstand auf dessen Tisch CD's, Patches und Shirts ausliegen, ziehen die Blicke der Besucher auf sich. Die Location ist in gedämpftes Licht gehüllt, bleibt dennoch über schaubar. Licht- und Soundverhältnisse liegen für alle Bands in einem sehr angenehmen Bereich.
Zunächst wird sich ein Getränk geholt. Der Fruchtsaft namens „Now“ mundet, die Flaschenpreise sind allerdings wirklich ein wenig zu happig: 3 bzw. 3,50 Euro für eine 0,25er Flasche, Öhhh, Ja...?
Für einen Sonntag ist die ROFA Nürnberg soweit das Auge reicht einigermaßen mit Leuten gefüllt.
STORMWARRIOR
hauen ihren Fans pünktlich gegen 7:30 Uhr beginnend eine volle Ladung True Vikingpowerspeed um die Ohren. „Iron Gods“ eröffnet den Reigen, dem Titeltrack vom aktuellen Kracher „Thunder & Steele“, folgen „Metal Legacy“ und „Sacred Blade“. Der Vierer um Shouter/Gitarrist Lars Ramke und Viersaiter Yenz Leonhardt gibt sich extrem spielfreudig. Bevor der nächste Song aus den Boxen dröhnt, fragt Lars Ramke: „Ihr wollt Valhalla?“, ehe er verkündet: „Das sollt ihr haben, hier kommt Valhalla!“ Was auch immer gebracht wird, STORMWARRIOR können sich auf ihr textsicheres Fanklientel im Schlaf verlassen! Der melodische Powerspeed kommt ruppig und scharf, genauso, wie man als Fan erster Stunde den Vierer kennt und liebt. Egal, welche Melodic-Hymne sie auch immer auspacken, STORMWARRIOR machen alles richtig.
Bei den zwei hintereinander folgenden Standards „Ragnarök“und „Heading Northe“ sowie der jedem bekennenden Heiden gewidmeten Hymne„Odin's Warrior's“ dreht das ROFA-Publikum völlig durch! Ein Schlußmedley mit den von STORMWARRIORS-Fans erster Stunde geforderten Speedgranaten „Defenders of Metal/Signe of the Warlord/Heavy Metal Fire/Iron Prayers“ beschließt den viel zu kurzen Set, der ruhig wesentlich länger sein dürfte. Schade, das die 'Sturmkrieger' trotz furiosen Gastspiels so zeitig von der Bühne müssen. Davon hätten wir (meine Freundin und ich) gern ein ganzes bisschen mehr gehabt. Nach den Fanreaktionen zu urteilen, sahen es andere auch so. Das war schon mal ein feiner Auftakt!
Setlist STORMWARRIOR:
Iron Gods
Thunder & Steele
Metal Legacy
Sacred Blade
Valhalla
Ragnarök
Heading Northe
Odinn's Warriors
Defenders of Metal / Signe of the Warlord / Heavy Metal Fire / Iron Prayers
WISDOM
Nach drei starken auf dem klassischen Heavy/Powermetalsektor nicht weit auseinander liegenden Scheiben, endlich auch mal hierzulande live on Stage, klettern die Ungarn WISDOM auf die Bühne. Warum sie allerdings den Mittelpart spielen, während STORMWARRIOR sich mit nur knapper Spielzeit als Anheizer begnügen müssen, bleibt ein Rätsel. Ungeachtet dessen zeigt sich, das die Ungarn seit ihres Debüts eine ungemein positive Weiterentwicklung durchgemacht haben, was einen sicheren und jederzeit das Publikum aus der Reserve lockenden Auftritt zur Folge hat. Zahlreiche in die Luft gereckte Hände, Fäuste und Pommesgabeln zur Mitte des Saales sogar einige in den hintersten Reihen geben den Verlauf des Abends deutlich wieder. Epic-Powermetalstoff des Kalibers „God Rest Your Soul“, „Judas“, „Wisdom“ oder „Dust of the Sun“ immer zwischen schnellem Speed, getragen und schleppender Atmosphäre versetzt mit satten Midtempogrooves lässt nicht den geringsten Zweifel daran aufkommen! WISDOM ziehen mit jedem gespielten Song zunehmend mehr Fans auf ihre Seite, der Merchandiseverkauf steigt nach dem Auftritt ein wenig an. Die Gitarrensektion legt astreine Posen in diversen Varianten auf's Parkett, zwischendurch gelungene Kostproben ihres Könnens gebend. Der ständig in Bewegung befindliche Fünfer sorgt mit zeitweilig dauerhaftem Stageacting als top auf der Bühne harmonierende Einheit innerhalb weniger Minuten für sprachlos machende Riesenstimmung in der Rockfabrik und schafft es dank beherzter Performance, einen Großteil des begeistert mitgehenden Publikums für sich zu gewinnen. Der von Epicsoundeffekten wie Akkustikgitarre, Keyboards, tiefem Sprechgesang, majestätischen Chören sowie dem flexiblen Organ von Shouter Gábor Nagy, der als Charismatischer Frontmann alles richtig macht), begleitete im klassischen Sektor beheimatete heroisch getrimmte Powermetal auf HELLOWEEN/STRATOVARIOUS, HAMMERFALL und IRON MAIDEN-Grundlage basierend, kommt druckvoll laut. Die Gitarren sind mindestens zwei Oktaven tiefer gestimmt, das Schlagzeug hämmert wuchtig laut, und Frontmann Gabór legt mitsamt seiner Crew einen brillianten Auftritt in der Rockfabrik Nürnberg hin. Knapp Dreiviertel des gröhlenden Mobs feiert die gesamte Band verdient ab, und wir stellen anerkennend fest: - So macht Transparentmetal richtig Spaß!
Setlist WISDOM:
War of Angels
God Rest Your Soul
Somewhere Alone
Fallin Away From Grace
Wisdom
Heaven and Hell
Dust of the Sun
Judas
Take Me to Neverland
Live Forevermore
Umbaupause und Now ist es Zeit ich meine, und nun... ist es Zeit für ein Blondes, nein nicht meine Freundin, sondern das Bier: Sie bestellt sich ein „Blondes“, ich bleibe „Now“ lieber beim Fruchtbeerensaft (Geschmacksrichtung: Johannesbeere). Eine solch fruchtig schmeckende Limo schmeckt und tut vor allem immer gut, gerade, wenn es darum geht, den Vitaminspeicher aufzufüllen. Im Anschluß an prickelnde 45 Minuten STORMWARRIOR und eine Stunde WISDOM, freuen wir uns trotz erlesener Auftritte beider Vorgruppen umso mehr auf
MAJESTY
Endlich, Zeit für puren (True) Heavy Metal!!! Minutenlang anhaltende „Hail to Majesty-Chöre“ begrüßen den Fünfer um Bandleader Tarek frenetisch. Tarek springt über die Bühne wie ein junger Gott. Der MAJESTY-Frontmann präsentiert sich mitsamt seiner Truppe bestens gelaunt. Das Publikum steht bei jedem Song in die Hände klatschend, singend und hochmotiviert Mähne schwingend wie ein sechster Mann im Fußballstadion hinter der begeistert aufspielenden Band. Hier sind echte Metalfans am Start, die jeden einzelnen Song Zeile für Zeile in und auswendig kennen! Anders lässt sich wohl kaum erklären, das während eines Teiles der Show das Publikum im Alleingang die Texte singt und auch die auf drei Seiten (links, mitte und rechts) verteilten Ohohoho-Singalongs inbrünstig mitgegröhlt werden. Gigantisch, was MAJESTY die für mich zurzeit beste Truemetalband hierzulande auf der Bühne reißen! Songauswahltechnisch gibt’s nicht das geringste zu bekritteln. Was soll man als Truemetalhead zu Knallern wie der Band eigenen Hymne „Hail to Majesty“, „Metal Law“ und „Time for Revolution“ auch anderes tun als den Kopf schütteln, die Mähne kreisen lassen, dem Gehörnten die Hand zum Gruße heben und die geballte Faust in die Luft recken??? Nach kurzem Bestaunen von Jan's Drumsolo geht’s weiter mit „Fields of War“, dem genialen Kulthit „Banner's High“, „United By Freedom“, „Heavy Metal Battlecry“ und ebenso „Hellforces“, dem stärksten Song jener kleinen Schwächephase als die Band sich kurze Zeit in HELLFORCE umbenannte). Gitarrenhexer Tristan zeigt danach, was er alles an der Axt draufhat, ehe es erneut in die Vollen geht: „Into the Stadiums“, von allen im Saal bis zur letzten Zeile mitgesungen, darf ebenso wenig fehlen. Selbst die berührende Akustik Ballade „Take me Home“ wird aus vollmundiger Kehle von zahlreichen Fans zur Verblüffung der gesamten Band, die sich von den Fans permanent angefeuert in einen regelrecht gigantischen Spielrausch hinein steigert, mitgesungen!
Da staunen sogar gestandene Truemetalcombos der Topeliteliga hierzulande nicht schlecht. Tarek und seine Mannschaft können es kaum fassen. Das Publikum geht auch diesmal vollkommen aus sich heraus, danach macht der „Thunder Rider“ dem völlig ausklinkenden Publikum die Aufwartung macht. Bei der sehnsüchtig erwarteten Überhymne „Sword & Sorcery“ liegen sich alle in den Armen, sämtliche Mähnen sind am Wirbeln, Kreisen und Rotieren, jede Zeile wird inbrünstig Vers für Vers mitgesungen. Die Musiker posen, rocken, solieren und bangen was das Zeug hält, schütteln reihenweise Arme blicken in freudestrahlend lächelnde Gesichter. Es liegt eine solch intensive Truemetalstimmung im Raum, die Sehnsüchte weckt, mich zeitweise an eine (zumindest rein stilistisch bezogen auf derartiges Textgut) MAJESTY nicht ganz unverwandte einstige Großcombo aus den USA (- MANOWAR! ) denken lässt. Dem genialen Schlußdoppel „Epic War“ und der ebenso unverzichtbaren True Metalfanbotschaft „Metal Union“ bleibt es vorbehalten, eine amtlich fette True-Metal-Party nach bestem Gutdünken zu beenden und das Publikum zu entlassen. Ich weiß, das mir am nächsten Tag der gemeine Muskelkater zu schaffen macht, doch d e r Gig war's allemal wert. Endlich einmal MAJESTY live – wie habe ich darauf gewartet. Und es hat sich gelohnt. Am Schluß bleibt noch das aller schönste am Gig festzuhalten: Keine nervigen Crowdsurfer!!! Wie geil, so müssten Heavy Metal-Gigs immer verlaufen! :-)
Das war in der Tat Majestätisch. Selbst am nächsten Morgen gingen mir gewisse Stücke nicht mehr aus dem Kopf, der Titeltrack vom neuen MAJESTY-Album „Banners High“ hat so tiefe Spuren hinterlassen, das ich den so schnell nicht mehr aus dem Kopf kriege, verdammt geile Sch... nun ja.
Setlist des von der gesamten ROFA in jeder Hinsicht verdient gefeierten Headliners:
We Want His Head
Hail to Majesty
Time for Revolution
Metal Law
Drum Solo Jan
Fields of War
Banners High
United By Freedom
Heavy Metal Battlecry
Hellforces
Guitar Solo Tristan
Into the Stadiums
Take Me Home
Thunder Rider
Sword and Sorcery
Zugaben:
Epic War
Metal Union
Nachdem im Anschluss an MAJESTY leider die Zeit fehlt, dass ich mir ein Tourplakat sichere, weil unser Fahrer schon um vier Uhr seinen Dienst antreten muss, begeben wir uns verständlicherweise umgehend zum Auto und verabschieden uns mit folgenden Worten: - Hail, Hail, Hail to MAJESTY!
Fotos: Melissa Hart