THERION + GRAVE DIGGER - Langen, Stadthalle
 
 
 Double Headliner Tour Therion und Grave Digger
 Support: Sabaton
 Konzert vom 08.02.07
 
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Apropos Publikum…
War es noch zu früh oder sollten das alle sein, die heute die 1800er Halle in Langen füllen sollen!? Uff, nur eine Handvoll hundert Leute gaben sich heute die Ehre, diesem musikalisch recht unterschiedlichen Package beizuwohnen. Auf jeden Fall machten Sabaton ihren kurzen Job hervorragend. Es stimmten der tolle Sound (muss man gleich nochmal lobend erwähnen!), das Stageacting / Headbanging, die Vocals trafen die Töne und die Fans gingen gut mit. Es liegt wohl auch daran, dass die Band, wie oben schon erwähnt, in unseren Breiten keine Unbekannten mehr sind. Sänger Joakim Brodén wies öfters als ein Mal auf den kommenden Gig Ende Mai (wiederum) in „Die Halle“ in Frankfurt-Fechenheim hin. Er fragte die Fans, ob sie dort dann anwesend sein werden und er bekam die deutliche, überlaute und gewünschte Antwort. Na ja, das wird dann ja reichlich eng in Fechenheim ;-) Die Band wurde nach ihrem letzten Song mit reichlichem Applaus überschüttet und erntete deutliche Sabaton/Zugabe-Rufe. Gut gemacht!
Nun wurde die Bühne für den eigentlichen Grund meines Kommens hergerichtet. Grave Digger stehen auf der Running Order. Da fragt man sich, ob denn die 2 Jahre seit dem letzten Gig schon wieder vorbei sind? Nun ja, Grave Digger sind da schon fleißig. Wenn man aber die Zuschauerzahlen sieht, wird man da schon nachdenklich. Kann auch eine Art Überpräsenz schuld sein? Denn 2004, 2005 und 2007 sind schon ein enger Zeitrahmen für eine jeweilige Tournee. Somit wird das „Heimspiel“ für Schlagzeuger Stefan Arnold aus Offenbach zu einem eher gemütlichen Abend im kleinen Kreis. Mit dem Titelsong des brandneuen Albums gelang, nach dem kurzen instrumentalen Intro, ein passender Einstieg in fast 2 Stunden Totengräbermetal. Große Bühne, feine Lightshow, schönes Backdrop, ein bisschen Feuer auf der Bühne, amtliche Lautstärke und scheiß Sound! Ja was war denn da los? Eben noch, bei Sabaton, gab’s nix zu meckern und nun ist auf einmal alles um hohe zweistellige Prozentpunkte schlechter. Ich selbst stand genau auf der Höhe des Soundmixers und taub bin ich bestimmt nicht. Aber was er da hingemischt hatte, war eine kleine Katastrophe. Die Bassdrums waren dermaßen verwaschen, die Snare absolut flach, der Bass von Jens Becker (im Jason Newsted-Gedächtnis Look) wummerte bloß undifferenziert und die Keyboards, vom diesmal unmaskierten H.P. Katzenburg, waren nur sporadisch bzw. in eigenen Solophasen zu hören. Hmm, damit mussten wir also nun leben? Nicht ganz! Bei den beiden letzten Songs hat er es dann tatsächlich hinbekommen, dass man ALLE Instrumente deutlich hören konnte. Zum Glück waren die Fans sehr songsicher und feierten einfach nur eine geil rockende Metalparty. Nach und ab dem 3. Song wurde Uncle Reaper und seine Mannen lautstark abgefeiert, was ihn zu Sprachlosigkeit hinriss. So möchte man das haben, auch wenn es grad mal 500 Fans sind. Man bekommt somit bestätigt, dass zumindest dieser Haufen Hartmetaller mit der geleisteten Arbeit dieses Urgesteins des deutschen Metals mehr als zufrieden ist. Die Setlist umfasste eine Querbeetmischung aus alt und neu, wobei ich etwas mehr neu bevorzugt hätte. Aber das kann man ja in 1-2 Jahren wieder „korrigieren“ ;-) Es machte schon mächtig Spaß und mit 115 Minuten Showtime wurde eine Metalvollbedienung abgeliefert. Was soll denn da noch kommen? Ach ja, Therion……
Nach einer langen Umbaupause von über 35 Minuten wurde dann die letzte Band des Abends auf die Bretter geschickt. Die Bühne präsentierte sich nun in voller Größe mit Vorhängen, „Käfigen“ und Kerzen. Sah schon cool aus! Ich muss gestehen, dass mir die Band absolut unbekannt war. Und nach den ersten paar Minuten wurde mir auch klar, warum. Ich bin absolut kein Nightwish Fan, comprende?
Der Sound war bombastisch laut und deutlich besser, als noch bei Grave Digger. Na also, es geht doch wieder. Die Band betrat die Bühne unter beachtlichem Jubel der fast noch komplett anwesenden Fanschar. Das hätte ich nicht erwartet. Sind die also doch so bekannt? Ich kann’s nicht sagen. Sie kamen erstmal ohne jegliche Gesangsangestellte auf die Bühne und nach einer Weile wurde mir die erste Gänsehautwelle über den Körper gejagt. Es betrat eine blonde, in ein schwarzes trägerloses Kleid gehüllte Diva die Szenerie und ließ Montserrat Caballé erblassen. Ach du liebe Zeit, das brauch ich ja wie ein Loch im Kopp. Und damit nicht genug! Es folgte eine weitere Dame des gleichen Kalibers und noch zwei männliche Kollegen, die sich alle irgendwie mit dem Gesang abwechselten. Einer der männlichen Sänger hatte auch wohl einen kleinen Sprachfehler. Ständig rief er während der Songs „Hey-Hey-Hey….“ Ich muss sagen, nicht nur ich hab’s schon beim ersten Mal kapiert, was er wollte, er aber scheinbar nicht. Der erste Song, der mir richtig gut gefiel, war der vierte und auch gleichzeitig mein letzter. Der Song wurde fast ausschließlich von dem dunkelhaarigen Sänger dargeboten, der eine beachtliche Powermetalstimme hatte. Doch als Madame 1 & 2 ihren erneuten Angriff auf die Lauschlappen starteten, war bei mir der Ofen aus. Frischluft umschmeichelte kurz danach meine gepeinigten Ohren und die Gänsehaut ließ nach…
Bitte nicht falsch verstehen: Das, was die Band musikalisch abgeliefert hat, war allerhöchstes Niveau. Auch der Gesang der männlichen Fraktion war klasse. Aber wenn diese Tarja-Clones in Aktion treten, kann ich nicht länger lauschen. Es gibt halt Sachen, gegen die man sich nicht wehren kann ;-)
 Setlist - Sabaton:
 ???
 Attero Dominatus
 Rise of Evil
 Into the Fire
 Primo Victoria
 Metal Crüe
 
 Setlist - Grave Digger:
 Intro
 Liberty or Death
 United
 Grave in the No Mans Land
 Excalibur
 The terrible one
 Valhalla
 Lionheart
 The House
 Circle of Witches
 In the Dark of the Sun
 Maidens of War
 The Raven
 Highland Tears
 Morgane Le Fay
 Silent Revolution
 Knights of the Cross
 Rebellion
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 The last Supper
 The Grave Digger
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 The round Table
 Heavy Metal Breakdown
 
 Setlist - Therion:
 liegt nicht vor
 
                                                                                                                               Foto © Stefan Hoidn
 
 
 weitere Fotos vom Konzert gibt's in unserer Fotogalerie zu betrachten ...
 ... und ein Interview mit Chris Boltendahl findet Ihr hier
 
         
        
