BRAINSTORM - Essen, Turock

Konzert vom: 05.04.14 Essen, Turock
Support: Bloodbound, Gun Barre

Homepages:
www.brainstorm-web.net
www.bloodbound.se
www.gunbarrel.de

Kritik:

Alles in fester Metal Hand am Ende der Essener Fußgängerzone. Turock, Panic Room, Cafe Nord, hier trifft sich die Szene. Allerdings hatte die Parkplatznot am heutigen Abend doch arg an meinem Nerven gezerrt, denn zur besten Einkaufszeit waren Parkplätze nämlich mit Gold aufzuwiegen. So hieß es endlos um den Block kurven und sich von der eher fragwürdigen Klientel, die sich hier im Umfeld aufhielt, gleich mehrfach quasi die Felgen vom Auto glotzen zu lassen. Nach langer Suche stand die Karre dann aber endlich und war gegen später auch nicht auf Steinen aufgebockt. Lucky Day. Positive Überraschung gleich zu Beginn. Der bis dahin geheime zweite Support hatte nun einen Namen: Gun Barrel. Die vier Kölner gerade eben nach eigenen erfolgten Tourstart und CD Präsentation vor gut 2 Wochen bestens eingestimmt, verliehen diesem eh schon geilen Package gleich noch das entsprechende Sahnehäubchen. Da die Running Order recht straff war enterte das Quartett dann auch bereits um 19.30 die Bühne des Turock um die neue Scheibe „Damage Dancer“ zu promoten und mit „Lonely Rider“, „Brother to Brother“ und „With Might an Main“ einige recht alte Gassenhauer unter das Volk zu ballern. Der gut 35 minütige Set verflog, die Band war ausgezeichnet aufgelegt und gerade mit den älteren Stücken konnte man viele Fansympathien sichern. Da auch der Sound paßte, hätte der Einstieg in diesen Abend gar nicht besser stimmen können. Schade nur, dass Drummer Toni, verbannt in die Dunkelheit des Back Bereichs immer ein wenig außerhalb des Bandgefüges stand. Gönnt dem Burschen mal ne Lampe Jungs ;) Ich freu mich auf jeden Fall aufs Kubana in 3 Wochen.

Setlist Gun Barrel:
Front Killers
Damage Dancers
Dancing on Torpedoes
Vultures are Waiting
Brother to Brother
With Might an Main
Bashing Thru
Lonely Rider

Der Umbau ging irre fix vonstatten und um 20.15 begann der kleine Siegeszug von Bloodbound. Witzigerweise gehen die Schweden ja mit genau jenen 7 Songs bereits seit letztem Herbst fleißig im Vorprogramm hausieren und Klinken putzen, doch sind die Reaktionen auf diese Setlist immer noch so überschwänglich, so daß ich durchaus verstehen kann, daß man hier wenig bis gar nichts umstellt. Der Sound war ausgesprochen gut und das Publikum von der ersten Sekunde an auf der Seite der Schweden. Wieder verstand es Sänger Patrik meisterlich die Massen zu lenken und zu unterhalten. Ein wirklich geiler Auftritt, der ein weiteres mal die Live Qualitäten der Schweden ganz fett unterstrich. Eigentlich ließe sich die eh schon ausgezeichnete Songauswahl aus dem immens guten Songpool der Jungs beliebig erweitern und umstellen, doch um ehrlich zu sein bekommt man durch den 7 teiligen Set bereits die absolute Nordische Power Metal Vollbedienung, die nach ihrem Ende keinerlei Wünsche mehr offen ließ und nach 40 Minuten überall grinsende Gesichter hinterließ.

Setlist Bloodbound:
Moria
When Demons Collide
For the King
In the Name of Metal
Metalheads Unite
Book of the Dead
Nosferatu

Brainstorm durften sich nun 25 Minuten Zeit lassen um ihren Siegeszug zu beginnen. Also alle schnell raus in den eingezäunten Raucherbereich oder an eine der beiden Tränken. Und holy Shit ich bin aus dem Ruhrpott ja einiges an trinkfester Gesellschaft gewohnt, doch was hier heute Abend weggebechert wurde, dürfte schon diverse Rekorde geschlagen haben. Das führte spätestens zu Beginn von Brainstorm dazu, dass gerade größere Gruppen von Metalheads so hochachtungsvoll waren, dass sie die frisch gereichten Gerstensaft-Becher zur Hälfte über sich und den Boden gossen, dessen Bierspiegel langsam aber stetig anstieg. Mit winzig angestrengten Augen und bedenklicher Schräglage sorgte dann der Weg zur Pipibox beim einen oder anderen dann doch teilweise für Erheiterung der Umstehenden. Doch kommen wir zu Brainstorm. “Firesoul” seit gestern auf dem Markt, CD Nr. 10 und 25 Jahre Bandbestehen. Ein Umstand der im Laufe des Sets von Sänger Andy stolz verkündet wurde und die anwesenden verleitet ein „Happy Birthday lieber Brainstorm“ anzustimmen. Lautes Gelächter der ohnehin verdammt gut aufgelegten Band, die sich über so viel Schwachsinn erst einmal königlich amüsierten. Doch kommen wir zum eigentlichen Gig der heute für eine Live DVD aufgezeichnet wurde. Wenn ich richtig gezählt habe verfolgten 5 Kameras das Geschehen um und auf der Bühne um die Präsentation der kompletten „Firesoul“ würdig auf digitales Medium zu bannen. Noch eine Runde Mitleid für die arme Sau an der Kamera, die rechts vor der Bühne stand und hier eine recht unübliche Eigenart des Turock kennenlernen durfte. Hier bläst nämlich dauerhaft und stetig eine verdammt starke Klimaanlage eiskalte Luft genau in Klöten-Höhe ins Publikum und garantiert so eine garantierte Temperatur von gefühlten 15 Grad in der Hose. So fängt der frühe Vogel im Turock zwar immer einen Platz in der ersten Reihe aber im Kombipaket wohl auch gleich den Besuch beim Urologen. Der Sound war anfangs richtig geil und mit 3 alten Gassenhauern wurde erst einmal die Betriebstemperatur der Fans erhöht. Danach dann die klare Ansage, dass „Firesouls“ nun komplett durchgeblasen werde. Geiler Kommentar von Andy. „Ihr könnt hier jetzt eh nicht raus, da müsst ihr also durch, ob ihr wollt oder nicht“. Aber natürlich wollte man, zudem die aktuelle Scheibe wieder ein echter Killer geworden ist, der allerorts von der Presse abgefeiert wird. Habt ihr fein hinbekommen Jungs. Thumbs Up ! Schade nur, dass der Sound im Laufe des Sets ein wenig litt und der übliche Mischpultfehler begangen wurde. Stetig lauter aufdrehen und nicht nachpegeln. Schade, denn hier verschenkte man hörbares Potential an die Liveaufnahmen. Nach dem Durchzocken der aktuellen Scheibe blies man noch einige alte Hits unter das deutlich schwankende Volk und beendete mit einer Spielzeit von 1.45 Stunden einen Top Gig mit geiler Songauswahl. Was bleibt also als Fazit? Preislich absolut fair. Käufer der CD bekamen heute Abend sogar ein exclusives Shirt gratis dazu. Spielzeiten sowie Band- und Songauswahl über jeden Zweifel erhaben. Ein sehr geiler Abend den ich definitiv anpreisen und weiter empfehlen darf.

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