SCOTT STAPP - Köln, Luxor

 

Konzert vom: 28.04.14 Köln, Luxor
Support: BLACKWELL

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Scott Stapp
Blackwell

 

 Kritik:

Scott Trapp in Köln. Das wollten sich heute viele nicht entgehen lassen. So war die Schlange vor dem Kölner Luxor recht beachtlich. Volle Hütte möchte ich meinen. Doch als erstes durfte das Duisburger Quintett BLACKWELL auf die Bühnenbretter. Sehr schade denn ich hatte auf die eigentlich angekündigten Schweden von VOODOO SIX gehofft. So mußte ich und alle Anwesenden erst einmal mit dem Tausch leben. Es ist noch gar nicht so lange her, da hatte ich hier im Luxor schon einmal das Vergnügen mit der Truppe aus Duisburg. Allerdings war der Eindruck damals wie heute der gleiche. BLACKWELL sind musikalisch solide und gefällig, reißen das Publikum aber nicht wirklich mit. So ist die Stimmung im Publikum nach den ersten Songs eher reserviert, unterkühlt und zurückhaltend. Zwar versucht Sänger Marc immer wieder mit lockeren Sprüchen das Eis zu brechen, schafft dies aber nicht so wirklich. Erst im späteren Verlauf des knapp 40 minütigen Sets, als die Songs mehr Melodie und Groove bekommen, darf man anerkennend höflich Applaus entgegen nehmen. Musikalisch gestaltet sich der Fünfer mit seinem bluesig, kantigen Rock gar nicht mal so schlecht, dessen Genre teilweise schwimmend ist. Doch störe ich mich wieder einmal an den Livequalitäten von Sänger Marc Stahlberg. Dieser ist nämlich scheinbar nicht in der Lage, lang gezogene Töne wirklich halten zu können. Das Ergebnis schräg bis mittelprächtig. Da auch die Stimmlage deutlich eingeschränkt ist, live für mich ein mehr oder minder suboptimales Erlebnis. Nichts desto trotz ein solider Gig mit respektabler Darbietung und nettem Unterhaltungswert.

Setlist BLACKWELL:

Digest
My Own Liberty
Light comes Out
I`ll Go Your Way
Lost Inside
Misunderstood
Stay Alive
From Your Sun

 

Eine ganz andere Nummer ist dann um kurz vor 21 Uhr Scott Stapp. Eigentlich viel zu schade für das kleine Luxor zelebriert der charismatische alte wie neue CREED Shouter einen wundervollen Konzertabend, der definitiv keinerlei Wünsche offen lässt. Das superbe aktuelle Album "Proof Of Live" findet gleich mit 9 Songs Einzug in die Setlist, während man das eher kantige Debüt "The Great Divide" lediglich mit dem besten Stück "Justify" streift. Gut so, denn so finden insgesamt 6 alten Creed Hits, mit deutlich mehr Potential ihren Weg in das Set. Hier und heute bedient man also sowohl Neu- als auch Altfans. Die Reaktionen sind dementsprechend frenetisch. Die Stimmung mitreißend. Immer wieder bilden polarisierende Ansagen von Scott den Brückenschlag zu den folgenden Songs, in denen er sich textlich mit seinem Leben, Eskapaden und Dämonen auseinander setzt. Höhepunkte innerhalb des Sets existieren nicht, denn der ganze Abend scheint ein ekstatisch losgelöster Abgesang auf das Leben zu sein. Den Glauben. Geschickt mischt man immer wieder aktuelle mit alten Stücken und hält so die Stimmung am Limit. Entsprechend fällt so immer wieder der Jubel und der Applaus aus. Was bleibt ist einen erfrischenden Abend zu einem Preis, der zu jeder Minute seinen Eintritt wert war. Mitreißend und begeisternd. Von mir kann es an dieser Stelle also nur eine uneingeschränkte Empfehlung geben. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass dem genialen Rock Erlebnis "von Proof Of Live" baldigst ein genauso fantastischer Nachfolger folgen wird. Ein Top Rock Act. Ein geiler Abend.

Setlist SCOTT STAPP:

Slow Suicide
What if (Creed song)
Justify
My Own Prison (Creed song)
New Day Coming
Bullets (Creed song)
Break Out
Higher (Creed song)
Hit Me More
One Last Breath (Creed song)
Only One
With Arms Wide Open (Creed song)
Jesus Was a Rockstar
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Crash
My Sacrifice (Creed song)
Proof of Life

 


Bilder vom Konzert gibt es >hier<