PRETTY MAIDS - Siegburg, Kubana
Konzert vom: 01.05.14 Siegburg, Kubana
Support: Dirty Passion
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Pretty Maids
Dirty Passion
Kritik:
Das Kubana ist ja mal eine richtig geile und urgemütliche Location. Hier kann man quasi mit den Bands am Tisch speisen, welche sich von der gediegenen Atmosphäre angesteckt, vor dem Gig noch einmal durch die Speisekarte futtern. So lümmeln sich heute auch Pretty Maids und Dirty Passion an einem der wuchtigen Holztische, während Ken Hammer mit mir zusammen Richtung Klo latscht. Bands Hautnah. Ein Umstand, der heute viele enttäuscht haben dürfte ist, da GUN BARREL verletzungsbedingt absagen mussten. So zog sich die Runningorder entspannt auseinander und machte Dirty Passion mit voller Spielzeit zum Gewinner des Abends. Satte 45 Minuten hatte der Schweden Vierer nun, um das Kubana anzuheitzen. Der Sound war satt und klar, die Band gut aufgelegt. Und dass die Schweden Potential besitzen, bewiesen sie, da sie auch mich mit ihrem Pussy / Glam Rock mit jedem Song ein wenig mehr begeistern konnten. Dies ging scheinbar nicht nur mir so, denn nach jedem Song wurde der Applaus länger und Rufe lauter. Der Grund schien die clever zusammen gestellte Setlist zu sein, die stetig und merklich steigern konnte und potentielle Hits eher gegen Ende versammelte. So war der Blick auf die Uhr auch von Unglauben geprägt, denn die 45 Spielminuten schienen nur so verflogen zu sein. Ein Umstand der klar für DIRTY PASSION spricht. Griffiger Glamrock von dem man auch in Zukunft noch hören dürfte.
Eine ganz andere Liga sind dann aber um 21.30 Pretty Maids. "Do you want Danish Dynamite"? Und wie man wollte ! Die Setlist war heute Abend dermaßen höllisch gut zusammengebastelt, dass man als Fan erster Stunde so manches Freudentränchen wegdrücken durfte. Hit reihte sich an Hit. Heute Abend kann man von Dynamit eigentlich gar nicht sprechen, sondern hier bekommt man gleich die Jahresproduktion einer ganzen Fabrik um die Ohren geblasen. Der Sound knallt und ist locker doppelt so laut wie noch bei DIRTY PASSION. Allerdings versteht der Bursche an den Reglern sein Handwerk und kann einen durchgängig brachialen Livesound bieten. Die Band um Ken Hammer und Ron Atkins ist verdammt gut aufgelegt, scheint die positive Atmosphäre des Kubana mit auf die Bühne gebracht zu haben und feuert einen Hit nach dem anderen unter das Volk. Eine bessere Bandretroperspektive habe ich selten gehört. Verschnaufpausen gibt es keine. So verkneife ich mir lange Zeit den Weg zu Pinkelbude und hetze, welch passender Zufall, schnell zu "Little Drops of Heaven" zum Örtchen um gleich danach den nächsten Nackenbrecher in Empfang zu nehmen. Alte Gassenhauer wie die frenetisch mitgegröhlten all time Klassiker "Back to Back" und "Red Hot and Heavy" beenden dann nach 75 Minuten den regulären Set. Die etwas ruhigere Zugabe überrascht zwar ein wenig, versöhnt aber weiterhin mit exquisiter Songauswahl. 30 Jahre und kein bißchen leise. Die Dänen waren heute Abend so gut wie lange nicht (wobei die Livequalitäten der Herren ja noch nie Anlass zur Kritik bot). Mir bleibt als Fazit nur noch eines zu sagen: Scheiße war das geil!!!! Wieder einmal. Eine Setlist zum Heulen schön und Dänemarks Metal Import No. 1 in feinster Spiellaune. Leute hin da, besser kann man seinen Abend nicht verbringen.
Setlist PRETTY MAIDS:
Nuclear Boomerang
Psycho-Time-Bomb-Planet-Earth
Rodeo
Final Day Of Innocence
Virtual Brutality
My Soul To Take
Pandemonium Who What Where When Why
Tortured Spirit
Little Drops Of Heaven
Another Brick In The Wall - Part 2
I.N.V.U.
I See Ghosts
Please Don't Leave Me
Future World
Mother Of All Lies
Back To Back
Red, Hot and Heavy
Setlist, durch Rotation, heute in teilweise anderer Reihenfolge.