LACRIMAS PROFUNDERE – Frankfurt/M., Nachtleben


Konzert vom 09.05.14
Support: ELANDOR

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LACRIMAS PROFUNDERE
ELANDOR

Das pünktliche Erscheinen zum Konzertbeginn um 19.00 Uhr ist für einen Arbeitnehmer und Familienvater an einem Freitag schwer zu schaffen.

 
Heute traf es im Frankfurter Nachtleben die Supportband ELANDOR aus Rüsselsheim, von deren 55-minütigem Auftritt ich nur gut das letzte Drittel mitbekam. Ehrlich gesagt, auch nicht wirklich schlimm, denn der dargebotene Dark Rock des noch jungen Quartetts klang mir zu monoton, was u. a. an der gleichbleibenden Stimmlage vom Sänger lag. OK, es ist schwer, als Rezensent über eine Band etwas Aussagekräftiges zu berichten, wenn du als Einstieg bei einer dir unbekannten Band mit einem Schlagzeugsolo „begrüßt“ wirst, dann einen getragenen Song namens „Spirit Alive“ hörst, der zwar gut arrangiert war und in der ersten Hälfte ohne Gitarre performt wurde, aber von vielen, teils den Song bestimmenden Keyboardparts, die als Samples vom Band kamen, unterlegt war. Der durchaus gut bestückten Fanschar konnte man entnehmen, dass dieser jedoch die Performance dieses Songs und des letzten Stückes, einer Live Premiere zum gerade in Arbeit befindlichen neuen Longplayer, sehr gut gefallen haben muss. Mein Ding war das hier nicht und in Sachen Stageacting ist auch noch jede Menge Luft nach oben, denn außer beim Gitarristen war keinerlei Bewegung festzustellen.


LACRIMAS PROFUNDERE waren bis heute ein weiterer weißer Fleck auf meiner Konzertliste. Obwohl es die Band jetzt schon 21 Jahre gibt, kannte ich sie bis zum Release des aktuellen und 10. Studioalbums „Antiadore“ vor gut einem Jahr auch nur vom Namen her. Dies hat sich mittlerweile aber geändert und so finden sich jetzt 2/3 dieser Longplyer in meiner CD-Sammlung wieder. Schubladisierte man sie einst in den Doom und Gothic Rock/Metal, schipperten die Bayern auf den letzten drei Alben jedoch mehr im Dark Rock/Metal Bereich, der in den letzten Jahren meine Aufmerksamkeit erregte. Ohne große Erwartungshaltung und völlig unvoreingenommen ging ich die Show hier im Nachtleben an und war zunächst überrascht, keine Fledermaus ähnlich gekleideten Gestalten auf der Bühne und im Publikum zu sehen, sondern (zumindest oben auf der Bühne) gestandene Rockmusiker - vom Metaller bis hin zum Alternativ Rocker war alles dabei. Und genau so spielten sie auch auf. Völlig abgezockt, tight - man hatte kürzlich erst ein paar Shows in Fernost absolviert und absolut locker war die Performance des Fünfers. Fragt mich an dieser Stelle bitte nicht, wer neben den etatmäßigen Gesichtern an der Gitarre und am Gesang da noch auf der Bühne stand, denn ich hab nur mitbekommen, dass der über die ganze Show hinweg grinsende Schlagzeuger als „Steelpanther“ vorgestellt wurde, und ich den Namen des Bassisten, der nun gar nicht auf der Bandbesetzungsliste steht, akustisch nicht verstanden habe. Sei’s drum. Musikalisch war das hier ein Schmankerl, wobei das Hauptaugenmerk der Setlist mit sechs Titeln auf dem zu promotenden aktuellen Album und je drei Stücken von den beiden Alben davor bestand. Die rund 100 Anwesenden waren vom ersten bis zum letzten Song voll dabei – mitsingen, jubeln während und nach jedem Song, gelungene Mitsingspielchen. Die durchweg sehr gute Stimmung übertrug sich nicht nur auf die Band, sondern hatte mich auch schon beim dritten Song „Antiadore“, den ich auf Platte noch nicht mal als den stärksten empfand, gepackt. Die für mich spieltechnisch und musikalisch nachhaltigsten Songs am heutigen Abend waren das tiefgängig treibende Groovemonster „Remembrance Song“ mit satten Gitarrenlicks, die Powerballade „My Mescaline“, wobei Sänger Roberto Vitacca hier zur Hochform auflief, „My Release in Pain“, der Song, dem ich es durch sein Video zu verdanken habe, überhaupt auf die Band gekommen zu sein und in der Zugabe das düster, sphärische „A Sigh”, einer der wenigen längeren Titel der Band überhaupt. Wie im Flug waren jetzt 17 Songs, die allesamt rockiger als auf Platte ausfielen, an mir vorbeigeflogen und ein Blick auf die Uhr verriet, dass die Herren gerade mal 75 Minuten auf der Bühne gestanden haben. Das ist eben der Vorteil von kurzen auf den Punkt gebrachten Songs, die mit einer Schnittmenge aus langsamen CREMATORY, rockigeren HIM und ein wenig SISTERS OF MERCY recht schnell umschrieben sind. Meine Herren, ein fettes Danke für diesen kurzweiligen und unterhaltsamen Abend. Ich bin am 04. November im Schlachthof in Wiesbaden wieder am Start. Das steht fest!

Setlist LACRIMAS PROFUNDERE:
Dead to Me
Be Mine in Tears
Antiadore
Her Occasion of Sin
Again It's Over
Remembrance Song
My Velvet Little Darkness
Dear Amy
My Mescaline
What I'm Not
My Release in Pain
Amber Girl
I Don't Care
A Pearl
--------
Abandon
A Sigh
Ave End

 

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