DEZPERADOZ - Frankfurt, Die Halle


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Support: Destination`s Calling
Konzert vom 30.03.07

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Diese Veranstaltung war eigentlich günstig gelegt, da sie das Wochenende zur Musikmesse in Frankfurt/M. einläutete. Wie so oft ziehen aber Coverbands in den großen Frankfurter Clubs dann doch mehr und so kamen die heutigen Akteure nur zu kleinen Ehren. Aber die gut 40 Anwesenden bekamen dafür das volle Pfund präsentiert. Ursprünglich waren als Opener die Egyptian Power Progger Ra’s Dawn aus Koblenz als Opener geplant, deren Drummer sich aber beim Versuch des Snowboardens (wo gab’s denn Schnee?) die Schulter brach. Kurzfristig eingesprungen und mehr als nur ein Ersatz präsentierten sich dafür die Melodic Metaller Destination’s Calling. Das Franken-Quartett aus Tauberbischofsheim, bei der Presse im letzten Jahr schon als einer der deutschen Newcomer dieses Genres gehandelt, präsentierte sich bei seinem 1-stündigen Auftritt, der um 21.30 Uhr startete, zunächst etwas scheu, dafür jedoch sehr taktsicher. Da sie außer ihrem Debüt „Invisible Walls“ im Vorfeld nur zwei Demos veröffentlicht hatten, lag der musikalische Schwerpunkt natürlich  auch auf diesem. Von den Demos kamen „Sentenced“ und „Walls Of Babylon“ zu Live-Ehren, wobei letzterer als Zugabe gespielt wurde. Von Anfang an bestach das gute Zusammenspiel der Ibanez 6-Saiter Markus Göllner und Christian Gräter. Durch die Bank Zustimmung fanden nicht nur die Performance und der Kontakt zum Publikum von Frontmann Gräter, sondern vor allem auch seine stimmlichen Qualitäten. Der Bursche hat eine echt ausdrucksstarke Metalstimme, die er hier voll ausspielte. Bei allgemein recht guten Soundverhältnissen war lediglich die zweite Stimme von Markus etwas zu leise, aber man konnte auch so hören, dass sich die Herren auch am Mikro verstehen. Neben einem Gitarrenwechsel (Stromakustik bei der Ballade „Disconnected“) und einen Ausflug bei der Zugabe auf die Tanzfläche neben der Bühne sollte Herr Göllner, wie sein Basser Steffen Singler am anderen Ende der Bühne, jedoch noch etwas an Bühnenaktivität für die Optik zulegen. Das war eigentlich auch schon alles, was man an diesem Auftritt kritisieren könnte, denn das Songmaterial (geniale Version von „Fallen From Grace“, Leute!) spricht für sich selbst und auch das bei so wenig Leuten gewagte Mitsingspielchen („Destination’s Calling“) funktionierte. Ne wirklich geile Show, da waren sich alle Anwesenden einig!

Nach einem kurzen und professionellen Umbau wurde es dann Western like. (Spielzeug)Winchester an den Mikroständern, Cowboyhüte bei den Musikern, es war also Zeit für die Western-Metaller Dezperadoz. Das einzige, was mir von der Truppe im Vorfeld bekannt war, ist Drummer Sascha Tilger (u. a. Onkel Tom), mit dem ich mal ein Interview zu seiner Metal Combo Tyrant Eyes geführt habe und eben das Debüt-Album „The Legend And The Truth“, das wirklich recht originell rüberkommt. Schon das Intro (Namensgeber der CD) und die ersten beiden Songs roggten „Die Halle“. Nicht nur Farmer Christoph Z. stellte seine Harke in die Ecke, warf seine Schürze zur Seite und begab sich zur Bühne, sondern auch die Fans. Was bleibt einem angesichts der vielen Knarren auf der Bühne auch übrig, zudem wollte auch keiner was riskieren, da man ja nie weiß, wie so ein Kuhhirte auf stetig steigenden Bierkonsum reagiert und was er dann während der Show noch so alles anstellt. Vorarbeiter Alex Kraft (voc./g., u. a. Onkel Tom) und die Asskicker an seiner Seite Alex Weigand (b.), Lars Sauer (g.) hatten die Herde aber auch ohne große Androhungen von irgendwas gleich locker im Griff, da ihr Western Metal echt partykompatibel ist und gut ankommt. Nach einer kurzen Vorstellung und ner verbalen Hymne auf die Location, die beim Farmer ein breites Grinsen ins Gesicht zauberte, folgten „Ring Of Fire“ auf Western-Art und „My Gun And Me“. Jetzt ein Bullriding-Gerät und alles wäre zu 100 % perfekt an diesem Abend gewesen. So wurden es nur 99 %, aber auch egal. Geil zu hören, dass man den ein oder anderen Song irgendwo und irgendwie schon mal gehört hatte. Bei „Rattlesnake“ z. B. kamen mir sofort Mötley Crue in den Sinn. Zu „Deadman Walkin’” tauschen beide Alex’e ihre Äxte aus, um fortan mit jeweils neuem Arbeitsgerät zu agieren. Die Version von „Riders On The Storm“ wird als mögliche neue Single angekündigt und überzeugt ebenso wie der Western-Klassiker „Rawhide“, der zudem noch geil performed, beim Publikum wahre Begeisterungsstürme auslöste. Bei den Zugaben wird „Ghostriders“ von einem offensichtlich schon länger angestellten Viehhirten mehr oder weniger angesagt und Farmer Z., der übrigens auch den Square Dance beherrscht (wie mit Olaf von Ra’s Dawn vorgeführt) reicht passend dazu ein Tablett Whiskey. Der Jacky war nach gut 90 Minuten Vollgas auch bitter nötig und mehr als nur verdient.

Hut ab für zwei Bands, die trotz wenig Publikum alles gaben und rockten wie d’ Sau! Thanx 4 that!
Jiiih Haaaa.

S e t l i s t s

Destination’s Calling:
Turning Away
Sinthetic
Sign Of Glory
Candle In The Night
Invisible Walls
Disconnected
Trapped In Silence
Sentenced
Bleeding Again
Fallen From Grace
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Walls Of Babylon

Dezperadoz:
Intro
Dust Of History
First Blood
Ring Of Fire
My Gun And Me
Rattlesnake
Ok Corral
Deadman Walkin’
Hellbilly Square
Riders On The Storm
Wind
March To Destiny
Rawhide
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Desperadoz
Ghostriders

Fotos vom Konzert findet Ihr in unserer Fotogalerie