NOISEGATE FESTIVAL `07 - Langen, Stadthalle
Bands: W.A.S.P., Kamelot, Leaves´ Eyes, Sister Sin, Fairyland, Chased Crime
Festival vom 08.04.07
Konzertbericht von Mike Langer & Dirk Menzel
Homepages:
www.noisegateproductions.com
www.waspnation.com
www.kamelot.com
www.leaveseyes.com
www.sistersin.com
www.fairyland-metal.com
www.chasedcrime.de
Im letzten Jahr gastierten beim 1. Noisegate Festival an gleicher Stelle u. a. DORO und Sonata Arctica während ihrer damals anstehenden gemeinsamen Tour und in diesem Jahr kreuzten an gleicher Stelle zwei Top Acts hier ihre jeweiligen Tour-Wege. Dass dieser Event ausgerechnet an einem Ostersonntag stattfand, könnte dann letztendlich auch ein Grund dafür gewesen sein, dass insgesamt nur gut 500 Nasen den Weg in die Langener Stadthalle fanden.
Diesen Umstand durften dann zunächst die Offenbacher Progmetaller CHASED CRIME zu spüren bekommen, die mit 15-minütiger Verspätung vor eigentlich leerem Haus eröffneten. Durch familiäre „Osterlichkeiten“ war uns dieser Opener letztendlich auch nicht vergönnt.
Dies traf auch mehr oder weniger auf die französischen Melodic Metaller FAIRYLAND zu, denn zu deren Show betraten die Schreiber dieser Zeilen erst die Halle. Große Bühne mit wenig Platz, Licht und Publikum ließen dem Sextett kaum Möglichkeiten, ihren symphonischen Bombast Happy Metal aus Rhapsody, Freedom Call meets Kamelot an den Mann/Frau zu bringen. Gut 50 Peoples folgten so auch nur dem Spagat der Saitenfraktion zwischen dem Drummer am linken und dem Keyboarder am rechten äußeren Bühnenrand. Zwischen all dem „Hallo, auch da!?“ ging dieser 30-minütige Gig mit „ganz nett, aber auch nicht viel mehr“ etwas unter. (ML)
Für einige unserer FFM-Rocker sind SISTER SIN keine Unbekannten mehr, da sie im Februar bereits bei unserem Event in Bad Soden / Ts. rockten. Dort wie hier überzeugten sie und so kann man ihnen nur weiterhin viel Erfolg und eine gelungene Tour mit W.A.S.P. wünschen. Doch nun zum Gig: Deutlich mehr Fans als FAIRYLAND zogen SISTER SIN vor die Bühne. Ob es auch am knappen Outfit von Sängerin Liv lag, kann ich nicht sagen, denn der sehr stark an Motley Crue angelehnte Old School Metal kam ziemlich gut an. In den vorderen Reihen flogen reichlich Haare. Der Uptempometal fand seinen Höhepunkt im Coversong „Live Wire“ von eben Motley Crue. Da gingen sogar noch mehr Fans mit, als bisher. Sängerin Liv befand sich größtenteils auf dem Podest für Blackie´s Microständer und war so ein ständiger Blickfang, während ihre Jungs weiter unten einen sehr ordentlichen Gig ablieferten. Das hat wirklich fett gerockt! Da es noch kein vollwertiges Album von der Band gibt, warfen sie am Ende des Gigs Promo CDs ins Publikum. Auf der bandeigenen Homepage kann man sich auch fast alle Songs kostenlos und legal herunterladen. Ich denke, von diesen Sisters werden wir noch hören. (DM)
Den Zeitplan einhaltend gab es ab 19.00 Uhr dann für eine Stunde LEAVES´ EYES. Ehrlich gesagt, muss man auf diese Art von Mystic Metal stehen. Nett anzusehen mit ihren blonden Löckchen und ihrem blauen Kleidchen ist die gute Liv Kristine Espenæs Krull ja aus der Ferne, sprich meinem Standplatz in der Nähe des Mischpultes, aber mit ihrem piepsigen Stimmchen wurde mein Kontingent an Ausdauer heute doch sehr strapaziert. O.K., nicht ganz meine Mucke und unser Peter hätte hier jetzt vermutlich Lobeshymnen losgelassen, aber er war ja nicht hier. So waren für mich mehr oder weniger nur die Songs interessant, bei denen ein während seinen Gesangsparts oft grunzender Ehemann Alex Krull, der u. a. bei Atrocity in Lohn und Brot steht, in das Songmaterial mit einstieg. Auch wenn Herr Krull mit seinem ewig langen Haaren zudem optisch einiges hermacht, nervten aber mit der Zeit die „Geht noch was, Langen?“ - Ansagen. Weniger ist da manchmal mehr … Aber wir wollen hier nichts schlecht reden, denn das war es ja gar nicht. Die Show wurde vom Licht her recht ordentlich begleitet und untermalte die mit einigem Bombast und Mystik angehauchten Songs. Selbst die Akustikballade „Lyset“ konnte bei mir punkten. Den mittlerweile doch deutlich über 300 Gästen schien es ebenfalls gefallen zu haben, zumindest sah man reichlich Hände am Ende. (ML)
Mit gut 20-miütiger Verspätung durften um 20.35 Uhr die vom mir favorisierten KAMELOT endlich auf die Bühne. Die Truppe um Ausnahmemusiker wie Bandgründer Thomas Youngblood (git.), Roy Khan (vox., Ex-Conception), Casey Grillo (dr.) und Oliver Palotai (key, DORO) starteten gewohnt spielerisch stark mit „When The Lights Are Down“ in ihren Set und machten zudem von den Shows zuvor einen eingespielten Eindruck. Lediglich ein im vorderen Bereich der Halle etwas verwaschener Sound schmälerte zunächst diesen guten Gesamteindruck, bis ich den guten Sound im Bereich des Mischpultes nach einer Fotosession wieder inne hatte. Das zur aktuellen Live CD und DVD schlicht gestaltete Bühnenbild wurde durch eine hinter Mr. Youngblood platzierte Background Sängerin etwas aufgehellt. Die Dame an sich war stimmlich aber so gut wie gar nicht zu vernehmen. Der eigentlich immer gleich gekleidete Khan wirkte bis nach dem ersten neuen Song des Abends („Mourning Star“) sehr konzentriert und dadurch etwas unnahbar, was sich aber nach „Centre Of The Universe“ legte. Erstmals live gebracht wurde „Descent Of Archangel”. Daran schloss sich Oliver’s klassisches Keyboard-Solo an und mit dem Erscheinen von Simone Simons (vox., Epica) war klar, dass jetzt das Khan/Simons Duett bei „The Haunting“ folgen würde. Mit der Zugabe beginnt mit einem (trotz Violistin vom Band eingespielten?) Geigen-Solo der zweite Song und Titeltrack vom in Kürze erscheinenden neuen Album „Ghost Opera“. Als dann nach „Karma“ und „March Of Mephisto“ die Lichter ausgehen und sich meine andauernde Gänsehaut incl. des eingestellten Glücksgefühls (die Frage, welche Drogen ich genommen hätte, bekam ich übrigens öfters gestellt – sie lautete wie immer: keine!) gelegt hatte, stellte ich fest, dass laut Playtime 20 der angedachten 90 Minuten fehlten. Warum und was gestrichen wurde, entzieht sich meiner Kenntnis, dürfte sich aber mit dem Auftritt des Headliners (dessen Setlist übrigens für mich ebenfalls eine Granate war) von selbst erklären. (ML)
Endlich war der auch von mir sehnlichst erwartete Headliner W.A.S.P. an der Reihe. Ich hatte noch einige Erinnerungen an den 2004er Gig in der Frankfurter Batschkapp, bei dem sie mich mehr als positiv überraschten, abgesehen von der sehr spärlichen Spielzeit. Heute sollte es ähnlich werden …
Etwas seltsam ist es schon, wie auch bei Kamelot, wenn eine Band ein kommendes Album promotet. Normalerweise ist das jeweilige neue Werk schon erhältlich. Ein kleiner Vorteil davon ist, man kann vorab schon etwas Ohrenfutter vom zukünftigen Silberling bekommen. Nun aber zum Wesentlichen: „THE END“ wurde als Intro vom Band abgespult, bevor es brachial mit einem fetten W.A.S.P.-Medley losging. Wenn ich bei vielen meiner Live-Reviews über mangelndes Stageacting der Protagonisten klage, dann kann ich mir das hier absolut sparen. Blackie Lawless und seine Mannen fegten fast nonstop über die Bretter, dass es einem schon fast schwindelig wurde. Und das nicht nur zu Beginn des Sets, sondern über die gesamte Spieldauer. Was allein Bassist und Gitarrist da an Kilometern abspulten, war schon sensationell. Und selbst Blackie ließ sich in der Beziehung nicht lumpen. Heimlicher Star war natürlich der phänomenale Mikrofonständer, den Blackie einige Male erklomm, um die Fans von fast unter der Hallendecke aus zu dirigieren. Das sah schon richtig geil aus, wenn der baumlange Kerl in dieser Höhe auf dem Höllending ritt und heftig von vorne nach hinten oder von links nach rechts wankte. Eigentlich war es lediglich diese übliche Bühnenshow, die mich fast wieder vollkommen zufrieden stellte, aaaaber … Da besaß der Herr Lawless doch die Frechheit, nach weniger als 50 Minuten (!!!) zum ersten Mal „Good Night“ zu rufen und mit seiner Band die Bühne zu verlassen. Neee Leute, selbst bei einem Festival mit begrenzter Spielzeit ist das so nicht in Ordnung. Dass W.A.S.P. nie wirkliche Ausdauerkünstler waren, ist ja schon bekannt, aber das war doch reichlich hochnäsig. Es vergingen dann fast 4 Minuten, bis sie zurückkamen. Einige Fans waren schon auf dem Weg nach draußen, weil es einfach zu lange dauerte, bis es weiterging. Selbst nach dem ersten Song der Zugabe, dauerte es wieder ewig, bis die Band sich auf die Bühne bequemte, um noch etwas zu intonieren. Als dann die ersten Töne der Kettensäge erklangen, war wieder Stimmung in der Bude. „Chainsaw Charlie“ wurde freigelassen, die geschrumpfte Menge feierte. So schnell sind viele Fans wieder zu besänftigen ;-) Zu guter Letzt gab es natürlich eine Oberdosis „Blind In Texas“ auf die Lauschlappen. Als ich nach diesem, wirklich schon letzten Song, auf die Uhr schaute, waren grad mal 75 Minuten seit Beginn vergangen. Nun kann sich jeder selbst seine Meinung bilden. Um mich herum sah ich einige fluchende Fans mit hochroten Köpfen, sowie ausgestreckte Mittelfinger in Richtung Bühne. Leider bleibt es wohl ein schier unerfüllbarer Wunsch, W.A.S.P. mal für volle 2 Stunden (oder mehr) abrocken zu sehen. Schade eigentlich, denn so kann man sich von der ohnehin nicht mehr besonders opulenten Fanbase weitere treue Seelen vergraulen.
Fazit:
W.A.S.P. sind live schon richtig geil. Sie bieten ein volles Brett für Augen und Ohren! Das ist wirklich vorbildlich. Leider wird durch die extrem kurze Spieldauer vieles Positive wieder zunichte gemacht. (DM)
Setlists:
SISTER SIN:
Hostile / Violent
Writings On The Wall
Minor You Major Me
All Systems Go
Eye to Eye
Pusher
On Parole
Breaking New Ground
Live Wire
White Trash
LEAVES´ EYES:
Intro (Vinland Saga)
Farewell Proud Men
Ocean’s Way
The Crossing
Into Your Light
The Thorn
Leaves’ Eyes
New Found Land
Norwegian Lovesong
Temptation
Lyset
Legend Land
Solemn Sea
Elegy
KAMELOT:
Intro
When The Lights Are Down
Soul Society
Mourning Star
Center Of Universe
Instrumental
This Pain
Descent Of Archangel
Key Solo
The Haunting
Forever
Encore 1
Violin Intro - Ghost Opera
Epilogue
Karma
Encore 2
March Of Mephisto
WASP:
The End (Intro)
Medley:
On Your Knees
Inside The Electric Circus
Hate To Love Me
L.O.V.E. Machine
Wild Child
Take Me Up
The Real Me
The Idol
I Wanna Be Somebody
Leave Me To Die
Chainsaw Charlie
Blind In Texas
Fotos vom Festival findet Ihr in unserer Fotogalerie
Diesen Umstand durften dann zunächst die Offenbacher Progmetaller CHASED CRIME zu spüren bekommen, die mit 15-minütiger Verspätung vor eigentlich leerem Haus eröffneten. Durch familiäre „Osterlichkeiten“ war uns dieser Opener letztendlich auch nicht vergönnt.
Dies traf auch mehr oder weniger auf die französischen Melodic Metaller FAIRYLAND zu, denn zu deren Show betraten die Schreiber dieser Zeilen erst die Halle. Große Bühne mit wenig Platz, Licht und Publikum ließen dem Sextett kaum Möglichkeiten, ihren symphonischen Bombast Happy Metal aus Rhapsody, Freedom Call meets Kamelot an den Mann/Frau zu bringen. Gut 50 Peoples folgten so auch nur dem Spagat der Saitenfraktion zwischen dem Drummer am linken und dem Keyboarder am rechten äußeren Bühnenrand. Zwischen all dem „Hallo, auch da!?“ ging dieser 30-minütige Gig mit „ganz nett, aber auch nicht viel mehr“ etwas unter. (ML)
Für einige unserer FFM-Rocker sind SISTER SIN keine Unbekannten mehr, da sie im Februar bereits bei unserem Event in Bad Soden / Ts. rockten. Dort wie hier überzeugten sie und so kann man ihnen nur weiterhin viel Erfolg und eine gelungene Tour mit W.A.S.P. wünschen. Doch nun zum Gig: Deutlich mehr Fans als FAIRYLAND zogen SISTER SIN vor die Bühne. Ob es auch am knappen Outfit von Sängerin Liv lag, kann ich nicht sagen, denn der sehr stark an Motley Crue angelehnte Old School Metal kam ziemlich gut an. In den vorderen Reihen flogen reichlich Haare. Der Uptempometal fand seinen Höhepunkt im Coversong „Live Wire“ von eben Motley Crue. Da gingen sogar noch mehr Fans mit, als bisher. Sängerin Liv befand sich größtenteils auf dem Podest für Blackie´s Microständer und war so ein ständiger Blickfang, während ihre Jungs weiter unten einen sehr ordentlichen Gig ablieferten. Das hat wirklich fett gerockt! Da es noch kein vollwertiges Album von der Band gibt, warfen sie am Ende des Gigs Promo CDs ins Publikum. Auf der bandeigenen Homepage kann man sich auch fast alle Songs kostenlos und legal herunterladen. Ich denke, von diesen Sisters werden wir noch hören. (DM)
Den Zeitplan einhaltend gab es ab 19.00 Uhr dann für eine Stunde LEAVES´ EYES. Ehrlich gesagt, muss man auf diese Art von Mystic Metal stehen. Nett anzusehen mit ihren blonden Löckchen und ihrem blauen Kleidchen ist die gute Liv Kristine Espenæs Krull ja aus der Ferne, sprich meinem Standplatz in der Nähe des Mischpultes, aber mit ihrem piepsigen Stimmchen wurde mein Kontingent an Ausdauer heute doch sehr strapaziert. O.K., nicht ganz meine Mucke und unser Peter hätte hier jetzt vermutlich Lobeshymnen losgelassen, aber er war ja nicht hier. So waren für mich mehr oder weniger nur die Songs interessant, bei denen ein während seinen Gesangsparts oft grunzender Ehemann Alex Krull, der u. a. bei Atrocity in Lohn und Brot steht, in das Songmaterial mit einstieg. Auch wenn Herr Krull mit seinem ewig langen Haaren zudem optisch einiges hermacht, nervten aber mit der Zeit die „Geht noch was, Langen?“ - Ansagen. Weniger ist da manchmal mehr … Aber wir wollen hier nichts schlecht reden, denn das war es ja gar nicht. Die Show wurde vom Licht her recht ordentlich begleitet und untermalte die mit einigem Bombast und Mystik angehauchten Songs. Selbst die Akustikballade „Lyset“ konnte bei mir punkten. Den mittlerweile doch deutlich über 300 Gästen schien es ebenfalls gefallen zu haben, zumindest sah man reichlich Hände am Ende. (ML)
Mit gut 20-miütiger Verspätung durften um 20.35 Uhr die vom mir favorisierten KAMELOT endlich auf die Bühne. Die Truppe um Ausnahmemusiker wie Bandgründer Thomas Youngblood (git.), Roy Khan (vox., Ex-Conception), Casey Grillo (dr.) und Oliver Palotai (key, DORO) starteten gewohnt spielerisch stark mit „When The Lights Are Down“ in ihren Set und machten zudem von den Shows zuvor einen eingespielten Eindruck. Lediglich ein im vorderen Bereich der Halle etwas verwaschener Sound schmälerte zunächst diesen guten Gesamteindruck, bis ich den guten Sound im Bereich des Mischpultes nach einer Fotosession wieder inne hatte. Das zur aktuellen Live CD und DVD schlicht gestaltete Bühnenbild wurde durch eine hinter Mr. Youngblood platzierte Background Sängerin etwas aufgehellt. Die Dame an sich war stimmlich aber so gut wie gar nicht zu vernehmen. Der eigentlich immer gleich gekleidete Khan wirkte bis nach dem ersten neuen Song des Abends („Mourning Star“) sehr konzentriert und dadurch etwas unnahbar, was sich aber nach „Centre Of The Universe“ legte. Erstmals live gebracht wurde „Descent Of Archangel”. Daran schloss sich Oliver’s klassisches Keyboard-Solo an und mit dem Erscheinen von Simone Simons (vox., Epica) war klar, dass jetzt das Khan/Simons Duett bei „The Haunting“ folgen würde. Mit der Zugabe beginnt mit einem (trotz Violistin vom Band eingespielten?) Geigen-Solo der zweite Song und Titeltrack vom in Kürze erscheinenden neuen Album „Ghost Opera“. Als dann nach „Karma“ und „March Of Mephisto“ die Lichter ausgehen und sich meine andauernde Gänsehaut incl. des eingestellten Glücksgefühls (die Frage, welche Drogen ich genommen hätte, bekam ich übrigens öfters gestellt – sie lautete wie immer: keine!) gelegt hatte, stellte ich fest, dass laut Playtime 20 der angedachten 90 Minuten fehlten. Warum und was gestrichen wurde, entzieht sich meiner Kenntnis, dürfte sich aber mit dem Auftritt des Headliners (dessen Setlist übrigens für mich ebenfalls eine Granate war) von selbst erklären. (ML)
Endlich war der auch von mir sehnlichst erwartete Headliner W.A.S.P. an der Reihe. Ich hatte noch einige Erinnerungen an den 2004er Gig in der Frankfurter Batschkapp, bei dem sie mich mehr als positiv überraschten, abgesehen von der sehr spärlichen Spielzeit. Heute sollte es ähnlich werden …
Etwas seltsam ist es schon, wie auch bei Kamelot, wenn eine Band ein kommendes Album promotet. Normalerweise ist das jeweilige neue Werk schon erhältlich. Ein kleiner Vorteil davon ist, man kann vorab schon etwas Ohrenfutter vom zukünftigen Silberling bekommen. Nun aber zum Wesentlichen: „THE END“ wurde als Intro vom Band abgespult, bevor es brachial mit einem fetten W.A.S.P.-Medley losging. Wenn ich bei vielen meiner Live-Reviews über mangelndes Stageacting der Protagonisten klage, dann kann ich mir das hier absolut sparen. Blackie Lawless und seine Mannen fegten fast nonstop über die Bretter, dass es einem schon fast schwindelig wurde. Und das nicht nur zu Beginn des Sets, sondern über die gesamte Spieldauer. Was allein Bassist und Gitarrist da an Kilometern abspulten, war schon sensationell. Und selbst Blackie ließ sich in der Beziehung nicht lumpen. Heimlicher Star war natürlich der phänomenale Mikrofonständer, den Blackie einige Male erklomm, um die Fans von fast unter der Hallendecke aus zu dirigieren. Das sah schon richtig geil aus, wenn der baumlange Kerl in dieser Höhe auf dem Höllending ritt und heftig von vorne nach hinten oder von links nach rechts wankte. Eigentlich war es lediglich diese übliche Bühnenshow, die mich fast wieder vollkommen zufrieden stellte, aaaaber … Da besaß der Herr Lawless doch die Frechheit, nach weniger als 50 Minuten (!!!) zum ersten Mal „Good Night“ zu rufen und mit seiner Band die Bühne zu verlassen. Neee Leute, selbst bei einem Festival mit begrenzter Spielzeit ist das so nicht in Ordnung. Dass W.A.S.P. nie wirkliche Ausdauerkünstler waren, ist ja schon bekannt, aber das war doch reichlich hochnäsig. Es vergingen dann fast 4 Minuten, bis sie zurückkamen. Einige Fans waren schon auf dem Weg nach draußen, weil es einfach zu lange dauerte, bis es weiterging. Selbst nach dem ersten Song der Zugabe, dauerte es wieder ewig, bis die Band sich auf die Bühne bequemte, um noch etwas zu intonieren. Als dann die ersten Töne der Kettensäge erklangen, war wieder Stimmung in der Bude. „Chainsaw Charlie“ wurde freigelassen, die geschrumpfte Menge feierte. So schnell sind viele Fans wieder zu besänftigen ;-) Zu guter Letzt gab es natürlich eine Oberdosis „Blind In Texas“ auf die Lauschlappen. Als ich nach diesem, wirklich schon letzten Song, auf die Uhr schaute, waren grad mal 75 Minuten seit Beginn vergangen. Nun kann sich jeder selbst seine Meinung bilden. Um mich herum sah ich einige fluchende Fans mit hochroten Köpfen, sowie ausgestreckte Mittelfinger in Richtung Bühne. Leider bleibt es wohl ein schier unerfüllbarer Wunsch, W.A.S.P. mal für volle 2 Stunden (oder mehr) abrocken zu sehen. Schade eigentlich, denn so kann man sich von der ohnehin nicht mehr besonders opulenten Fanbase weitere treue Seelen vergraulen.
Fazit:
W.A.S.P. sind live schon richtig geil. Sie bieten ein volles Brett für Augen und Ohren! Das ist wirklich vorbildlich. Leider wird durch die extrem kurze Spieldauer vieles Positive wieder zunichte gemacht. (DM)
Setlists:
SISTER SIN:
Hostile / Violent
Writings On The Wall
Minor You Major Me
All Systems Go
Eye to Eye
Pusher
On Parole
Breaking New Ground
Live Wire
White Trash
LEAVES´ EYES:
Intro (Vinland Saga)
Farewell Proud Men
Ocean’s Way
The Crossing
Into Your Light
The Thorn
Leaves’ Eyes
New Found Land
Norwegian Lovesong
Temptation
Lyset
Legend Land
Solemn Sea
Elegy
KAMELOT:
Intro
When The Lights Are Down
Soul Society
Mourning Star
Center Of Universe
Instrumental
This Pain
Descent Of Archangel
Key Solo
The Haunting
Forever
Encore 1
Violin Intro - Ghost Opera
Epilogue
Karma
Encore 2
March Of Mephisto
WASP:
The End (Intro)
Medley:
On Your Knees
Inside The Electric Circus
Hate To Love Me
L.O.V.E. Machine
Wild Child
Take Me Up
The Real Me
The Idol
I Wanna Be Somebody
Leave Me To Die
Chainsaw Charlie
Blind In Texas
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