GOTTHARD - Köln, Essigfabrik
Konzert vom 07.11.14
Support: Hardcore Superstar
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GOTTHARD
HARDCORE SUPERSTAR
Kritik:
Bahnstreik, Köln versinkt im Verkehrschaos. Doch davon lassen sich scheinbar die wenigstens abhalten. Die Parkplätze sind bereits um kurz nach 18 Uhr bereits alle belegt. Auf Spätnachzügler freut sich wie üblich das Ordnungsamt Köln, um nach Konzertbeginn die Scheibenwischer mit lustigen bunten Zetteln zu verschönern. Eine Unart. Fakt ist, die Reihe ist lang, die Schwarzmarkthändler erfreuen sich naiver Leute und guter Geschäfte. Für 25 € kaufen und 5 Meter weiter für 40 € wieder vertacken ist schon ein feiner Gewinn für 60 Minuten Auf- und Ablaufen. Pro Karte versteht sich. Leute, tut Euch selber einen Gefallen und boykottiert solche Penner. Ihr macht Euch schließlich selbst die Preise kaputt. Heute einmal pünktlicher Einlass in die Essigfabrik, was gut ist, auf der langgezogenen Straße parallel zum Rhein zieht es mal wieder wie Hechtsuppe. Böse Zungen munkelten ja bereits im Vorfeld, dass man den eigentlichen Headliner ja bereits um 20 Uhr auf die Bühne schicken würde. Und so ganz Unrecht hatte man mit diesen Aussagen nicht. HARDCORE SUPERSTAR haben eine mehr als beachtliche Fanbase am Start, die textsicher die ersten Reihen in Beschlag haben und frenetisch jede Zeile mitsingen. Der schwedische Vierer platzt zudem schier vor Spielfreude. Sänger Jocke scheint heute morgen die extra sprungstarken Kelloggs gegessen zu haben, steht keine Sekunde ruhig, hüpft wild umher oder sucht die Kommunikation mit den Fans. Vic posed an seiner Klampfe, was das Zeug hält und selbst Drummer Adde meldete sich immer wieder einmal von seiner Schießbude. Der Sound anfangs leise, aber blitzsauber, wurde schnell lauter gepimpt. Songtechnisch bietet man hier fast eine Art "Best Of" Setlist, die für ziemlich genau 45 Minuten herreichte. Viel Jubel, eine Prise Selbstbeweihräucherung und eine großartige Stimmung blieben nach der Verabschiedung der Schweden und die Bestätigung: HARDCORE SUPERSTAR rocken bis der Arzt kommt !
Setlist HARDCORE SUPERSTAR:
Moonshine
My Good Reputation
Dreaming In A Casket
She´s Offbeat
Last Call For Alkohol
Above The Law
Run To Your Mama
Glue
We Don´t Celebrate Sundays
GOTTHARD lassen nun einige Zeit auf sich warten, gehen dann aber mit brachialem Sound und “Bang” gleich in die Vollen. Die Stimmung, getragen durch den superben Support, gleich auf dem Höhepunkt, ebbt lange Zeit nicht ab. Stampfende Midtempo Rocker, die vor allem durch die beiden Gitarren grollen wie Sau, halten Tempo und gute Laune hoch. Bühnentechnisch beschränkt man sich auf die große Caddy Front des aktuellen Albums, hinter dem das Drumkit von Hena thront. Ansonsten befindet sich auf der Bühne heute mehr und dichterer Nebel als in den Walliser Alpen das komplette Jahr. Dies tut der Spielfreude aber keinen Abbruch. Doch Gotthard wären nicht Gotthard, wenn man im Laufe des Sets nicht auch viele ihrer Balladen spielen würde. Gerade diese kommen verdammt gut an, denn das darf ich hier auch noch einmal bestätigen, Sänger Nic hat eine echt fantastische Stimme. Schade nur, dass man durch die ruhigen Songs, die immer gleich im Doppelpack zum Besten gegeben werden, meiner Meinung nach zu sehr die Bremse tritt. Sei es drum, die Setlist ist lang, reicht für zwei satte Stunden und unterhält sehr ausgewogen. Ob man nun mäßige Drum– oder Keyboard-Soli allerdings wirklich braucht, lasse ich einmal im Raum stehen. Das Publikum altermäßig breit gestreut, mit vielen sehr trinkfreudigen älteren Semestern durchsetzt, sorgt immerhin dafür, dass es angenehm kühl in der Essigfabrik bleibt. Denn das pausenlose Öffnen der Kühlschränke sorgt für lückenlose kühle Luftzüge. Wieso dann allerdings wieder einmal der komplette Boden inclusive Toiletten nahezu schwimmt bleibt wohl mal wieder ein Rätsel dieser Location. Oder sollte man sagen, Leute, das Bier kommt fein und diszipliniert oben rein, und sehr akurat unten wieder raus, wenn man denn nah genug am Pissbecken steht. Mit dem sehr ausgewalzten Deep PurpleCover „Hush“ steuert man dann irgendwann dem unabdingbaren Ende entgegen und hinterlässt ausgepowerte und zufriedene Gesichter. Fazit: Ein sehr fettes Package, welches hier durch die Hallen donnert und zudem mit sehr ausgewogenen, feschen Setlists unterhält. Unentschlossene dürfen hier bedenkenlos ein Ticket schnappen, Spielzeit und Spielfreude überzeugen und hinterlassen mehr als nur positive Eindrücke.
Setlist GOTTHARD:
Bang
Get Up And Move
Sister Moon
Right On
Master Of Illusion
Fist In Your Face
Feel What I Feel
The Call
Heaven
Remember It´s Me
What You Get
Starlight
Train
C´est La Vie
One Life One Soul
Drum Solo
Mountain Mama
Hush
Lift It Up
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Thank You
Anytime Anywhere
Fotos: Martin Bothmann
Weitere Fotos vom Konzert findet Ihr >HIER<