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METAL HAMMER PARADISE 2014 - Ferienpark Weissenhäuser Strand



Festival am 14. und 15.11.2014
Bands: EDGUY, WITHIN TEMPTATION, POWERWOLF, DORO u.v.a.

Homepage:
Metal Hammer Paradise

Das zweite Metal Hammer Paradise ist Geschichte und auch in diesem Jahr war es wieder ein sehr entspanntes Event bei dem man im Vergleich zum Vorjahr in Puncto Organisation sogar nochmal zulegen konnte und auch der Zuschauerzuspruch lag mit 3500 Fans höher als bei der ersten Auflage.

Freitag, 14. November
Da die Appartements in der Ferienanlage Weissenhäuser Strand diesmal den zahlenden Fans vorbehalten sind, mussten wir uns außerhalb eine Unterkunft suchen, was aber erstaunlich gut geklappt hat und so beginnt unser Wochenende mit dem Einchecken im Hotel Kim, einem netten kleinen Hotel unter koreanischer Leitung. Gegen 15 Uhr sind wir dann vor Ort und bekommen ohne Wartezeit sofort unsere Bändchen und können uns die Location näher betrachten. Im Vergleich zum letzten Jahr fallen sofort die Wegmarkierungen auf dem Boden auf, die einen sicher zu den Bühnen, bzw. zum Stand mit den Autogrammstunden leiten. Ansonsten hat sich zum Vorjahr kaum etwas verändert aber warum sollte es auch? Schließlich war das Festival bereits im letzten Jahr nahezu perfekt organisiert.
Musikalisch beginnt das Metal Hammer Paradise für uns mit D.A.D., die nach einer kurzer Begrüßung durch Metal Hammer Chefredakteur Thorsten Zahn als erste Band auf die Hauptbühne im Zelt steigen.
Zu den Livequalitäten der Dänen muss man nicht viel sagen und auch heute zünden Nummern wie der Dauer-Opener „Dschihad“, „Grow Or Pay“ oder Monster Philosophy“ problemlos, wobei das Publikum gegen Ende des Gigs ein wenig schwächelt und man daher auf den Akkustikpart mit „A Laugh And A Half“ und das obligatorische „It’s After Dark“ verzichten muss, schade.
Als nächstes stehen SÓLSTAFIR auf dem Plan, doch kaum sind wir vor der Bühne im Baltic Ballroom angekommen, zeigt uns die Bühnendeko deutlich, dass hier nun DR. LIVING DEAD spielen werden. Wohl dem, der sich am Metal Hammer Stand einen aktuellen Flyer mit den Spielzeiten besorgt hat. Wo wir schon mal da sind, schauen wir dem Treiben eine halbe Stunde zu, denn die Thrasher sind ja auch für Nichtanhänger der Musikrichtung mit ihren Masken zumindest ein Hingucker und so gibt es ein paar wirklich gelungene Fotos.
Gegen halb acht treibt es mich zur Autogrammstunde von D.A.D., von denen ich mir einige Fotos vom letzten Auftritt und eine Gitarre signieren lasse, die nun als Wandschmück bei mir im Wohnzimmer hängt.
Danach wird in der Pizzeria für das leibliche Wohl gesorgt, denn der Abend wird schließlich noch etwas länger.
Rechtzeitig zu FREEDOM CALL sind wir aber wieder vor Ort und erleben in einem gut gefüllten Saal ein Power Metal Gewitter erster Güte. Die Jungs haben ordentlich Spaß und auch die Reaktionen des Publikums lassen die Gesichter der Musiker strahlen. Aufgrund des engen Zeitrahmens müssen wir allerdings auch hier nach knapp 30 Minuten wieder die Bühne wechseln, um pünktlich zu DOROs Showbeginn vor der großen Zeltbühne zu sein.
Man kann über die kleine Düsseldorferin sagen was man will aber live liefert sie einfach immer eine gute Show und viele Leute, die über sie lästern, waren vor 30 Jahren noch gar nicht geboren oder machten zumindest noch in die Windeln, während DORO schon mit WARLOCK auf der Bühne stand. Das Zelt ist jedenfalls voll und das Programm bietet alles was der Fan sich wünscht. Vom Opener „I Rule The Ruins“ über „Burning The Witches“ bis zu neuerem Material wie „Raise Your Fist“ ist alles dabei und so dürfte DORO auch heute keine unzufriedenen Fans zurücklassen. Wir müssen leider auch hier wieder 15 Minuten vor Showende gehen, denn GAMMA RAY wollen wir doch nicht verpassen.
Was sich dann allerdings im „Baltic Ballroom“ abspielt, spottet jeder Beschreibung. Während es beim Opener „Avalon“ noch keine Platzprobleme gibt, wird es beim folgenden „Heaven Can Wait“ deutlich voller und bald kann man kaum noch einen Blick auf die Bühne werfen, da es inzwischen keinen freien Bereich mehr gibt. Dies ist einer der wenigen kleinen kritikpunkte an diesem Wochenende. Während eine Truppe wir KNORKATOR auf der großen Bühne das Zelt leerspielt, müssen GAMMA RAY auf der wesentlich kleineren Bühne stehen und viele Fans finden keinen Einlass mehr. Dieses Dilemma wird sich auch am nächsten Tag bei AMORPHIS und U.D.O. fortsetzen, denn auch diese Bands sprengen das Fassungsvermögen des Baltic Ballrooms deutlich. Hier sollte für nächstes Jahr anders geplant werden.
Aufgrund der Überfüllung gehen wir durch den Hinterausgang Richtung Zelt und kommen grade noch rechtzeitig zum Showbeginn von WITHIN TEMPTATION. Zugegeben, ich bin mit den Niederländern nie richtig warm geworden und daher nutze ich nun auch eine der Sitztribünen im Zelt um mir den Auftritt von dort aus anzusehen. Für mein Gefühl ist es nicht so voll wie bei DORO und auch die Performance lässt mich weitestgehend kalt. Dazu gibt es während des ersten Songs weibliche Vocals vom Band. Ob das nun Unterstützung für SHARON DEL ADEL ist oder eine Hintergrundstimme, die zum Song gehört vermag ich nicht zu sagen, auffällig ist es in jedem Fall. Ehrlicherweise sei aber angemerkt, dass es auch durchaus Fans gibt, die die Truppe abfeiern aber einen Headliner stelle ich mir doch anders vor.

Samstag, 15. November
Nach einem guten Frühstück beginnt der zweite Tag für uns mit einem Mittelalter Workshop. Drei Mitglieder von SALTATIO MORTIS haben sich freundlicherweise bereit erklärt den Leuten den Dudelsack etwas näher zu bringen. Das tun sie auf sehr unterhaltsame Weise und am Schluss darf sich auch noch eine Zuschauerin selbst am Gerät versuchen und allen wird klar, dass Dudelsack spielen eine äußerst schwierige Angelegenheit ist.
Als zweiter Programmpunkt des Tages steht für uns die Lesung von FRANK SCHÄFER auf dem Plan. Der Autor mehrerer Bücher erzählt Anekdoten, liest aus seinen Werken und sorgt damit für viele Lacher. Die Stunde hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Musikalisch läuten die Isländer SÓLSTAFIR, die wir ja gestern schon sehen wollten, den zweiten Tag ein. Mit ihrem psychedelischen Stoner Rock hat die Gruppe um Frontmann Aðalbjörn Tryggvason keine Probleme das Publikum sofort auf seine Seite zu ziehen und meine Freundin und Fotografin in Personalunion hat eine neue Lieblingsband, getreu meinem Motto: „Auf jedem Festival eine neue Band für sich entdecken.“
Waren es gestern ALPHA TIGER und GAMMA RAY, bei deren terminlicher Überschneidung sich die Power Metal Fans ärgerten, ist es heute die Mittelalterfraktion, die sich über Gleiches bei FEUERSCHWANZ und SALTATIO MORTIS höchst unerfreut zeigt. Wir entscheiden uns erst für einen kurzen Abstecher zu Feuerschwanz, die allerdings mit ihrer Sex Sells Optik eher durchfallen, bevor wir uns vor die große Bühne begeben um den Moritaten von SALTATIO MORTIS zu lauschen. Es ist schon interessant, die drei Herren, die vormittags noch in Jeans und T-Shirt den Dudelsack erklärt haben, jetzt in Bühnenmontur zu sehen. Auf jeden Fall sind die Jungs das erste Highlight des Tages und die Menge singt, tanzt und feiert mit Sänger Alea dem Bescheidenen und seinen Kollegen.
Da ENTOMBED A.D. kurzfristig absagen mussten und SATYRICON nicht ganz meine Baustelle ist, haben wir zwischendurch etwas Zeit fürs leibliche Wohl zu sorgen und uns das Händlerangebot etwas näher anzusehen. Dass ich hier 33,- Euro für eine schöne, handgemachte Geldbörse ausgebe, sei dabei nur am Rande erwähnt.
Eigentlich wäre es jetzt Zeit für AMORPHIS, aber die Schlange auf der Treppe Richtung Baltic Ballroom lässt uns von dieser Idee Abstand nehmen. Stattdessen begeben wir uns direkt ins Zelt, wo mit POWERWOLF der heimliche Headliner des Wochenendes spielt. Die „Scheinrumänen“ um Frontmann ATTILA DORN haben mit ihrem letzten Album nicht umsonst die Spitze der Charts gestürmt und so sind auch die Publikumsreaktionen nicht überraschend. Die Fans skandieren vor Showbeginn und zwischen den Songs immer wieder „POWERWOLF, POWERWOLF“, eine Beifallsbekundung, die an diesem Wochenende keiner anderen Band zu Teil wird und den Stellenwert des Quintetts deutlich macht. Neben Songs wie „Amen & Attack“, „Prayer In The Dark“, Raise Your Fist Evangelist“ oder „Lupus Dei“ stehen vor allem Mitsingspielchen hoch im Kurs, bei dem das Publikum offensichtlich nicht müde wird und sich von ATTILA DORN und Keyboarder FALK MARIA SCHLEGEL immer wieder in zwei Lager teilen lässt um „gegeneinander“ anzutreten.
POWERWOLF sind auf jeden Fall der stimmungsmäßige Höhepunkt und auch der Publikumszuspruch ist bei keiner anderen Band so hoch wie bei den Saarländern.
Da sich bei uns inzwischen erste Ermüdungserscheinungen einstellen, verzichten wir auf den Weg in den Baltic Ballroom, in dem U.D.O. gleich spielen sollen und warten im Zelt geduldig auf EDGUY, die dieses Jahr den Headliner des Festivals geben. Die Stimmung von POWERWOLF können TOBIAS SAMMETT und seine Truppe zwar nicht halten aber für eine gute Party sind EDGUY immer zu haben und daher feiert die Menge zusammen mit den Jungs aus Fulda einen fulminanten Festivalabschluss, bei dem auch die Showelemente nicht zu kurz kommen und so erinnert der überlebensgroße Spacecop tatsächlich ein bisschen an ähnlich aufblasbare Figuren die bei AC/DC schon zum Einsatz gekommen sind. Mit seinen Ansagen hält sich TOBI heute etwas zurück, was vielleicht aufgrund der norddeutschen Mentalität auch nicht die schlechteste Wahl ist und so können EDGUY auf jeden Fall einen Punktsieg für sich verbuchen.

Fazit: Auch die zweite Ausgabe des Metal Hammer Paradise war für uns wieder ein sehr gelungenes Festival und so gehört an dieser Stelle auch FKP Scorpio für die schnelle und problemlose Akkreditierung und dem Metal Hammer für die Ausrichtung ein fettes Dankeschön gesagt. Wir freuen uns auf jeden Fall schon wieder aufs nächste Jahr, wenn das gemütlichste Indoor-Festival wieder seine Tore öffnet.

 Fotos vom Festival findet Ihr >HIER<

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