ELUVEITIE - Köln, Essigfabrik

Konzert vom 25.11.14

Support: Arkona, Skalmöld

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Kritik:

Boah Kalt! So sammeln sich viele rote Nasen zügig und ohne lässige es-ist-ja-noch-Zeit Zigarette in der Essigfabrik. Allerdings nicht ohne vorher eine doch recht intensive Körpervisitation seitens der Security über sich ergehen zu lassen. Praktizierende Wall-of-Death-Anhänger müssen ja irre gefährliche Leute sein wie es scheint. Oder mit anderen Worten, selten so ein friedliches Volk wie heute Abend gesehen. Straffes Programm und satte Spielzeit für den heutigen Dreierpack. So starten die Isländer Skalmöld bereits um 19.30 Uhr. Eigentlich müsste man mit den 3 Gitarren die Halle nur so zum Beben bringen, doch das altbekannte Livesound-Problem tritt auf. Unmengen Bass, undefinierbare Gitarren. Schade, sehr schade in diesem Fall den Skalmöld haben eine echt starke Fanbase am Start, finden von Beginn an fette Unterstützung im Publikum und die Stimmung ist ausgesprochen gut. Beflügelt hiervon tauen die Isländer auch immer weiter auf und bolzen einen 7 Song starken Set unters Volk der sehr kurzweilig am Ende mit 45 Minuten zu verbuchen ist. Viel Applaus und sehr lauter Jubel sprechen hier Klar für den Sechser aus dem hohen Norden. Schade nur, dass der Sound so schlecht war, sonst hätten die Burschen bereits zu Beginn einen Höhepunkt des Abends dargestellt.

Setlist Skalmöld:

Árás
Gleipnir
Aó hausti
Miógarósomur
Meó fulgum
Narfi
Kvaóning

Zügiger Umbau der von russischer Folklore begleitet wird stimmt im Abschluss auf Arkona ein. Doch als die Russen in ihren Tuniken, um 20.30 die Bühne Stürmen schlägt sofort der selbe Kritikpunkt wie bei Skalmöld zu Buche. Der Sound ist extrem schlecht. Außerdem hätte die ein oder andere Tunika mal eine Wäsche vertragen können, denn der ein oder andere Recke müffelt bedenklich. Auch wählt man die Songauswahl meines Erachtens schlecht. Zu unausgewogen im Songwriting wird nie wirklich klar wohin der Weg eigentlich führt. Hat man sich auf eine Rhythmus einmal eingestellt, schlägt man kurz darauf in eine neue völlig andere Richtung. Eingängig geht definitiv anders. Zumal gerade in den ersten Stücken so etwas wie Melodie deutlich fehlt. Die dünnen Flöten oder Dudelsack Töne von Vladimir kommen aufgrund des miesen Sounds schlecht zu Geltung. Auch Sängerin Masha kann mich zu keiner Zeit überzeugen. Kreischen, Brüllen, Klagen, Sprechgesang, von allem ist etwas dabei, nur keinerlei Meldieführung, geschweige denn Eingängigkeit der man folgen könnte oder ein getroffener Ton. Entsprechend sind die Reaktionen. Unterkühlt, zurückhalten freundlich, die aus dem Publikum entgegenschlagen. Das man es dann aber doch kann, beweist man mit den letzten drei Songs des Sets. Hier schraubt man das Geknüppel und eintönige Geschraddel komplett gen Null und fährt den folkloristischen Anteil völlig nach oben. Und siehe da, eine komplett andere Band steht auf der Bühne. Die Stimmung schnellt von Null auf hundert im Publikum, das ab hier weder beginnt zu feiern. So kommen Arkona auf satte 60 Minuten von denen allerdings definitiv nur die letzten 15 Minuten überzeugen konnten.

Ein weiterer knapper Umbau bei dem man 2 kurze Stiegen vor den Backdrops anbringt um die gleich folgende Enge ein wenig auseinander zu ziehen. Ein Pause die die zu 2/3 gefüllte Essigfabrik noch einmal zur Hälfte leert. Pipi und Nikotinpause, die um 21.50 abrupt von erlöschenden Lichtern unterbrochen wird. Der schweizer Achter verteilt sich sehr homogen auf der Bühne, wechselt oft die Plätze und bolzt gerade mit den ersten drei Songs erstmal eine Beachtliche Breitseite in die Menge. Aber auch hier ist der Sound nicht gänzlich zu meiner Zufriedenheit. In den folkigen Part sehr fein ausgesteuert und ausgewogen bricht dieser mit Einsatz der Gitarren teilweise stark ein. Schade denn die Songauswahl ist stark und vor allem das FAUN Cover „AnDro“ macht in der Eluveitie Version echte Laune. Nur wenige kurze Ansagen unterbrechen die Songs. Und wenn man „The Call of the Mountains“ schon so in schweitzer-deutsch angepriesen bekommt, will man ihn dann auch so hören. Gefälligst ;) Der Mix aus schnellen Nummern und ruhigen melodischen Stücken, bei denen meist Anna ans Mikro tritt ist außerdem gut zusammengestellt. Und genau diese ruhig, moderaten Stücke sind es am Ende die die Essigfabrik am meisten und am lautesten zum Kochen bringen. So falsch kann der damalige Schritt mit „Evocation I – The Arcane Dominion“ also doch nicht gewesen sein. So verfliegen die folgenden 90 Minuten recht schnell und abwechslungsreich. Auszusetzen gibt es an einem Headliner wie Eluveitie wenig. Lediglich am Sound könnte man in Zukunft noch ein wenig schrauben, denn mit der heutigen Location (die soundtechnisch als nicht schwierig gilt) hätte man alle Optionen dazu gehabt. Fazit: Nette Bandzusammenstellung mit satter Spielzeit, vor allem für die Supports, bietet value for money und reichlich Grund für die Nackenmuskulatur ihre Daseinsberechtigung zu beweisen. Eluveitie beweisen hier locker das sie nicht nur ewiger Anheitzer, sondern auch ausgezeichneter Rausschmeißer sind.

Setlist Eluveitie:

King
Nil
From Darkness
Carry the Torch
Thousandfold
AnDro
Sucellos
De Ruef vo de Berge
Omnos
The Nameless
Inception
Kingdom Come Undone
The Silver Sister
Vianna
A Rose For Epona
Quoth The Raven
Havoc
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Helvetios
Inis Mona


Weitere Fotos vom Konzert findet Ihr in Kürze >HIER<

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