LORDI - Köln, Essigfabrik

Konzert vom 18.02.15 Köln Essigfabrik

Supports: Sinheresy ,Palace

Homepages:
www.lordi.fi
www.sinheresy.com
www.palace-music.de

Kritik:

Äußerst schade, daß scheinbar nicht nur in Langen, sondern deutschlandweit die Ticket-Verkäufe von LORDI rückläufig sind. Der Euro-Vision-Songcontest brachte dereinst ja ausverkaufte Hallen. Doch wie man merkt, ist Ruhm wie so oft vergänglich und am Ende zählt einfach definitiv die Qualität und die Güte der ausgestoßenen Alben. Auch die Essigfabrik ist heute zur Hälfte abgehangen und die gut 400-450 Anwesenden Nasen verlieren sich ein wenig im übrigen Raum, sind aber bester Laune. Großer erster Andrang beim Merch, der aber bei gesalzenen Headliner Preisen auch recht schnell wieder abklingt. Pünktlich um 20 Uhr entern Palace die Bühne. Shame on Me. 25 Jahre Bandgeschichte und 6 Alben, aber der deutsche Vierer war mir bis dato völlig unbekannt. Dabei ist der lupenreine Teutonen-Metal gar nicht mal so übel. Ein feiner Livesound unterstreicht noch zusätzlich die instrumentalen kraftvollen Qualitäten, der in die Jahre gekommenen Herrschaften. Schade nur, daß Sänger und Gitarrist HP Piller stimmlich nicht gänzlich meinen Nerv treffen kann. In jedem Fall aber ist der Gute ein feiner Frontmann, dem das sehr willige und feierlaunige Publikum natürlich bestens in die Hände spielt. Überhaupt ist die Stimmung beim ersten Anheitzer PALACE ganz vorzüglich. Die 30 Minuten Spielzeit verfliegen am Ende nicht nur, sondern werden auch mit guter Songauswahl entsprechend ausgefüllt.

Weitere 30 Minuten Wartezeit vergehen. Gelangweiltes Thekenpersonal harrt auf Kundschaft während geschäftiges Treiben um und auf der Bühne herrscht. Um 21 Uhr entern dann die Italiener von SINHERESY die Bühne. Eigentlich ist es wenig überraschend durch deren Herkunft und dem Gesangsduo Cecilia und Stefano, daß man stark angelehnt nach Lacuna Coil klingt. Und die frischen wie griffigen Riffs klingen richtig fein. Schade nur, daß man gesangstechnisch immer wieder mit den Duetten nach Baukastenprinzip einbricht und man hier wenig Abwechslung kredenzen kann oder echte Akzente zu setzen weiß. Schade eigentlich, denn Potenzial ist durchaus vorhanden. An dieser Stelle darf ich einen grundsoliden 30 minütigen Gig attestieren, würde aber dringend zu mehr gesanglicher Eigenständigkeit und Mut raten, die selbstauferlegten Grenzen ein wenig zu verschieben.

Als pünktlich um 22 Uhr das Licht verlischt und Kiss mit "God Of Thunder" als Intro aus den Boxen bollert schaut man in den ersten Reihen ausschließlich in strahlende Gesichter. Die Finnen-Monster sind da. Bestes Licht, satter, guter Sound und eine spielfreudige Band, die ihr wie geschmiert laufendes Bühnenprogramm herunter spult. Wieder einmal muss ich den Hut ziehen wie agil die Jungs und Mädels (allen voran Gittarero "Amen") in den schweren, dicken Kostümen über die Bühne toben. Respekt! Zwei Backgroundsängerinnen und diverse kostümierte Statisten unterstützen den Finnen-Fünfer bei kurzen, ins Programm gepackten Showeinlagen. Schön, daß man die Musik im Vordergrund und alles in gewissen optisch netten Bahnen hält. Auch die vielen Einzelsoli arten nie in egomanes, selbstverliebtes Gedudel aus, sondern schmiegen sich perfekt dosiert und optisch smart unterstützt perfekt in die Setlist ein. Schade nur, daß man sämtliche Pyroeinlagen früherer Tage komplett gestrichen hat. Mit so wenigen Zuschauern wäre dies finanziell aber wohl auch nicht zu stemmen gewesen. So bietet man eine abwechslungsreiche, breit gefächerte Setlist, die bis auf zwei längere Ansagen auch recht gestrafft unters Volk geschossen wird. Dies ist auch dringend nötig, denn beim Spielfreudigen "Amen" tropft der Schweiß bereits nach 1 Stunde in Strömen aus jeder Öffnung des Kostüms. Gerne hätte es hier der ein oder andere Gassenhauer mehr sein dürfen, doch die gut 95 Minuten Spielzeit stimmen durchweg versöhnlich und die Setlist dürfte heute viele Liebhaber gefunden haben. Fazit: Ein optisch ansprechender Auftritt an dem es wenig auszusetzen gibt. Grundsolider Monster Gig mit wenig echten Überraschungen, dafür aber schickem Unterhaltungswert.

Setlist Lordi:

Nailed By The Hammer Of Frankenstein
This Is Heavy Metal
Hard Rock Hallelujah
Deadache
Hellas´s Kitchen (Keyboard Solo)
Hell Sent In Clowns
(Drum Solo)
Blood Red Sandman
Don´t Let Your Mother Know
(Bass Solo)
How To Slice A Whore
Horrifiction
It Snows In Hell
The Riff
Amenn´s Lament to Ra II (Guitar Solo)
Not the Nicest Guy
Sir Mr. Presideath Sir
Devil Is A Loser
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Scare Force One
Who´s Your Daddy?
Would You Love A Monstermann

 

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