HEAVEN AND HELL - Offenbach, Stadthalle


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Support: Stone The Crow
Konzert vom 17.06.07

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www.heavenandhelllive.com
www.stonethecrow.de

Wie groß ist eigentlich die Chance, einen Ronnie James Dio persönlich in der Offenbacher Innenstadt zu treffen? Ich würde mal sagen: annähernd null Prozent, es sei denn, Heaven & Hell sind in der Stadt. Und so hatte ich das unfassbare Glück diese null Prozent auf hundert Prozent zu schießen, denn es ist wirklich wahr, ich habe ihn getroffen. Pure Neugier trieb mich erst zur Stadthalle, um mal zu gucken, wie die Lage dort so etwa vier Stunden vor dem Gig  ist. Nach der Inaugenscheinnahme der Location drehte ich noch eine Runde durch die Innenstadt, vorbei an einem Nobelhotel, in dem ich die Band vermutete. Leider war auf den ersten Blick nix zu sehen und so stand ich an der roten Ampel und wartete auf grün. Ein Blick nach links, ein Hammerschlag auf den Kopf!! Das gibt's doch nicht, da stand der gute Ronnie mit seinem Bodyguard an der Fußgängerampel und wartete auch auf grün. Ich sofort rechts um die Ecke und auf der Busspur angehalten. Ein Griff nach meinen Fanutensilien (Hochglanzfoto und Mob Rules-Picture Disc) und raus aus'm Auto. Die beiden hatten grad die Strasse überquert, als ich ihnen hinterherlief und einfach mal „Ronnie“ rief. Sofort drehten sich beide um und Ronnie kam mit schon ausgestreckter Hand auf mich zu. Die Frage nach Autogrammen wurde sofort bejaht. Ich packte die LP und das Foto aus, welche er anstandslos signierte. Ein kurzer Smalltalk zum heutigen Abend beendete dann dieses Treffen und so zog ich grinsend von dannen und fuhr nach Hause, um mich auf den Gig einzustimmen.

Vor ziemlich genau einem Jahr weilte Ronnie James Dio mit seiner Band ebenfalls in Offenbach und gab ein verdammt geiles Konzert im Capitol. Nun war der Gute wieder in der Stadt. Andere Band, andere Location. Alles zwei Nummern größer, auch wenn die Offenbacher Stadthalle nicht ausverkauft war, was mich sehr überraschte, da in diesem Sommer nur 2 Gigs auf deutschem Boden geplant sind. Als Vorgruppe war eine Band namens „Stone the Crow“ am Start. Nie gehört und das wird sich für mich auch nach dem Konzert nicht bessern. Um 20 Uhr fingen die 4 Jungs an, das Publikum anzuheizen. Von den tropischen Temperaturen her war das eher unnötig. Auch waren die Reaktionen anfangs doch etwas verhalten, da schon die Stilrichtung keine Sekunde ins Vorprogramm von Black Sabbath ... ähm ... Heaven and Hell passte. Eine Mischung aus Creed, Pearl Jam, Rage against the Machine und H-Blockx konnte mich hier und heute wirklich nicht begeistern. Viele sahen das ähnlich und so bildeten sich vor den Getränkeständen lange Schlangen und im Foyer konnte man kaum noch nen Stehplatz ergattern. Aber es gab auch Anwesende, die sich der Musik annahmen und auf Zuruf des Sängers die Hände in die Höhe streckten. Diese hatten dann so ihren Spaß, obwohl der Sänger mit Mikroproblemen zu kämpfen hatte. Zum Sound an sich noch eine Bemerkung: PERFEKT ! Nach etwa 40 Minuten wurde dann die Bühne geräumt um den alten Herren Platz zu machen.

21 Uhr 06
à E5150… Geklimper… THE MOB RULES! GÄNSEHAUTFAKTOR bei geschätzten 800%. Leider wurde dieser erste Song durch mangelnde Lautstärke und schlechten Sound getrübt, was sich aber Gott sei Dank bald deutlich besserte. Da waren sie nun, in Farbe und livehaftig in der legendären Mob Rules-Besetzung: Vinnie Appice, Geezer Butler, Tony Iommi und der göttliche Ronnie James Dio. Ich stand in Nähe des Doomriffmasters Iommi und konnte ihm sehr gut auf die Finger gucken. Es ist schon Wahnsinn, welche Riffs er in seiner Karriere kreiert hat. Scheinbar mühelos spielte es all diese Klassiker. So locker vom Hocker, dass man nur mit der Zunge schnalzen konnte. Auf der linken Seite der Bühne stand Geezer Butler (leider des Öfteren im Dunkeln) und schrubbte sich alle Finger wund. Er spielt ja - wie nur wenige - den Bass ausschließlich mit den Fingern. Und das auch noch mit einer Intensität, die ihresgleichen sucht. Im Hintergrund werkelte Vinnie Appice mit der Präzision eines Uhrwerks auf seinem mächtigen Drumkit. Irgendwo hinter den Aufbauten befand sich aber noch der „inoffizielle“ Keyboarder Scott Warren. Er wird weder im Lineup genannt, noch bekommt man ihn während des Gigs zu Gesicht. Und nicht zu vergessen: One of the biggest Voices in Metal – Mister Ronnie James Dio. Er war definitiv der Bewegungsaktivste auf der Bühne. Man beachte: der Mann wird in Kürze 65! Die Setlist umfasste ja, wie vorher angekündigt, nur Songs aus der DIO-Ära. Und was sind da für Knaller dabei!! Man kam aus der Gänsehaut gar nicht mehr heraus, so gigantisch war die Darbietung. Unterstützt wurde diese musikalische Zeitreise von einer hervorragenden Lightshow. Das Backdrop war praktisch die Leinwand für eine Vielzahl an optischen Effekten. Vom „Heaven & Hell-Coverartwork“ über einen Sternenhimmel, fallenden Regen, blätterlose Bäume, Dämonen, Livevideos der Musiker und und und… Rechts und links neben den Drums waren die schmiedeeisernen Zäune, hinter denen die Backline stand. Und davor (und einer dahinter) rockten 3 (4) Mann, die zweifelsohne Metalgeschichte geschrieben haben. Ach Leute, ich bin jetzt noch hin und weg! Das man so etwas noch erleben darf, ist schon fett. Und gleichzeitig war das der dritte Haken in meiner Sammlung, der „muss ich gesehen haben-Bands“ in diesem Jahr. Als einzigen neuen Song bekamen wir „The Shadow Of The Wind“ aus dem kürzlich veröffentlichten Album „The DIO Years“ zu hören. Und mit „I“ und „Computer God“ waren auch zwei Songs vom eher weniger beachteten und unterbewerteten Album „Dehumanizer“ vertreten. Als einen der Höhepunkte kann man wohl das 17-minütige „Heaven & Hell“ bezeichnen. Ein Meilenstein mit feinem Mitsingpart. Nach diesem Song gab es noch die Zugabe „Neon Knights“, die noch mal alle mobilisierte, bevor dieses bombastische Erlebnis ein Ende fand. Triefend nass geschwitzt und überglücklich traten wir dann den Weg in Richtung Bckstagebereich an, um noch etwas zu meeten und zu greeten  ;-)

Setlist HEAVEN AND HELL:
E5150
The Mob Rules
Children Of The Sea
I
The Sign Of The Southern Cross
Voodoo
Vinnie Appice Solo
Computer God
Falling Off The Edge Of The World
Shadow Of The Wind
Tony Iommi Solo
Die Young
Heaven and Hell
Neon Knights


Showtime ~ 100 Minuten 

                                                                                                                                Foto: Stefan Hoidn

Weitere Fotos vom Konzert findet Ihr in unserer Fotogalerie

 

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