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ROCKPALAST BOOTLEG: EPICA + SONIC SYNDICATE - Köln, Underground


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Konzert vom 21.06.07
WDR Rockpalast Aufzeichnung

Homepages:
www.sonicsyndicate.com
www.epica.nl
Rockpalast Bootleg

Zum Glück hatten die sinflutartigen Regenfälle des Tages endlich nachgelassen, als es Richtung Underground ging. Vom Urlaubsverkehr halbwegs unbeschadet und mit Top Parkplatz direkt vor der Tür, ging es trockenen Fußes direkt nach drinnen. Sauber war's heute, um nicht zu sagen blitzeblank - was 5 Kamera-Teams und ein Haufen Mediavertreter so ausmachen können. Die Jungs von Sonic Syndicate tummelten sich bereits am Einlass und standen für Fotos und Smalltalk zur Verfügung. Hier zählt noch Fannähe und unkomplizierter Umgang mit denselbigen. Punkt 20 Uhr enterten die Schwedischen Senkrechtstarter dann die Bühne. Man ... was Promo Fotos so alles kaschieren können, so extrem jung hätte ich den Haufen nun wirklich nicht geschätzt; auf Bildern sehen sie immer älter aus. Macht aber nix, denn was die 3 Sjunnesson Brüder und ihre Mitstreiter boten, war mehr als fein. Erfrischender und agiler Melodic Death der Extraklasse. Die derzeitige Tour mit Megadeth dürfte Ihnen zusätzliches Selbstvertrauen verpasst haben und so wurden die Songs frei von der Leber weg herunter gezockt. Der Sound war vom ersten Takt an fein und druckvoll, wie es sich für eine WDR Rockpalast Aufzeichnung gehört. Auch am Gesang zeigte man sich in Bestform und bewies, dass Overdubs oder Nachbearbeitung den Burschen wohl fremd sein dürften. Für mich gehören Sonic Syndicate bereits jetzt nach nur 2 Alben zur schwedischen Elite und der gelungene Sign bei Nuclear Blast dürfte sie noch zusätzlich in aller Munde bringen. Weniger schön, dass meine fast neue Canon meinte rumzuspinnen und komplett an ihre Grenzen stieß. Als ob das nicht genug wäre, versagte der Batteriegriff (welchen ich dem Fotohändler meines Vertrauens nächste Woche mit Anlauf in den Arsch rammen werde) bereits nach 60 statt den angegebenen 500 Bildern seinen Dienst. Und so ging nach leider nur 60 Minuten ein sehr solider Gig auch schon viel zu schnell vorbei.

Playtime: 60 Minuten

Setlist:
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Aftermath
Denied
History
Only Inhuman
Flashback
Enclave
Unknown Entity
Callous
Jailbreak
Psychic
Blue Eyed Fiend
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Nach knappen 20 Minuten emsigem Umbau beglückten dann die Holländer von Epica das angereiste Volk. Simone sah wieder lecker aus in ihrer Ledercorsage und die Ventilatoren auf dem Bühnenboden sorgten für eine wehende rote Mähne (Notitz an mich selber: "Dem Burschen im Fotoladen eine ballern, weil ich davon keine Fotos machen konnte").
Der Großteil des Sets bestand aus neuen Songs des kommenden Albums. ABER....bereits zu Anfang machte sich doch herbe Entäuschung bei mir breit, denn der Sound war einfach Scheiße, um das mal salopp zu formulieren. Die Gitarren zu leise (von druckvoll keine Rede), ebenso wie Simones wunderschöne, klare Stimme, von der man kaum etwas hören konnte. Auch die Synthies, welche ja sowas wie  Markenzeichen des Epica Sounds sind, waren viel zu leise und kaum zu hören. Dafür zerhämmerten die viel zu lauten Drums den kompletten Gesamtsound. Ärgerlich, zumal ich dachte, dass solch ein Mülltonnen-Schlagzeug-Sound seit Metallicas St.Anger der Vergangenheit angehört. Diesen Widrigkeiten zum Trotz war die Bühnenperformance gewohnt gut. Typisch für Epica Konzerte: die rechte Seite mit Ad Sluijter an der Gitarre und Yves Huts am Bass, die erst gegen Ende des Sets langsam aus sich herausgehen. Die Jungs brauchen wohl immer eine Weile, um locker zu werden und auf Touren zu kommen. Souverän wie immer Simone, mit recht passablen deutschen Ansagen, und Sympath Mark Janson, welcher schon mit verschmitztem Lächeln und Schalk im Blick auf die Welt gekommen zu sein scheint. Die neuen Songs waren soweit ganz nett....glaube ich.....denn an dieser Stelle  muss ich wieder auf die Mülltonnen-Drums verweisen, die ein genaues Heraushören von Melodien oder Rhythmen eher unwahrscheinlich machten. Mit der netten B-Seite "Linger" verschafften dann Simone und Coen Janssen an den Keys den restlichen Jungs eine kleine Verschnaufpause. Und endlich einmal konnte man die Stimme von Simone Simons in vollen Zügen genießen. Mit "Never Enough" folgte die ebenfalls neue erste Singleauskopplung der neuen Scheibe. Wirklich extrem catchy und eingängig dieser Song und zu Recht als Auskopplung gewählt. Hatte was von Within Temptation und dürfte uns nach Erscheinen viel Freude bereiten.
"Seif Al Din" brachte dann auch endlich mal so etwas wie richtige Stimmung in die Bude, da war's aber leider mit dem Set schon so gut wie vorbei. Wie zu erwarten, wurde mit dem göttlichen "Consign To Oblivion" der Auftritt beendet, welches für längere Standig Ovations sorgte. Leider war dann auch hier nach kanppen 65 Minuten aus die Maus.

Playtime: 65 Minuten

Setlist:
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Indigo (New Song)
The Obsession Devotion (New Song)
Menace Of Vanity (New Song)
Cry For The Moon
Beyond Belief (New Song)
Linger
Blank Infinity
Never Enough (New Song)
Seif Al Din
Facade Of Reality
Consign To Oblivion
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                                                                                                                                Foto: Martin Bothmann

Weitere Fotos vom Konzert findet Ihr in Kürze in unserer Fotogalerie