• Home
  • Reviews & Interviews
  • Live - Reviews
  • HELLS BELLES / W.E.S.P. - Offenbach, TV Turnhalle Bieber

HELLS BELLES / W.E.S.P. - Offenbach, TV Turnhalle Bieber



Konzert vom 14.03.2015

Homepages:
HELLS BELLES
W.E.S.P.

Hard’n’Heavy Freunde Offenbach


„Heavy Metal von Fans für Fans“ – so lautet das Motto des Hard’n’Heavy Freunde Offenbach e.V., der es sich auf die Fahnen geschrieben hat, mit monatlichen Metalpartys oder Konzertveranstaltungen nebst günstigen Eintritts- und Getränkepreisen die Leute samstags von der Couch wegzulocken. Dass sich dies gar nicht immer so einfach gestaltet, zeigte sich wieder mal anhand der Zuschauerzahlen: Zwar war die Halle gefüllt, hätte aber noch locker aufgestockt werden können. Ist halt leider doch so, dass viele mit den Jahren wohl immer bequemer werden und nur noch in nostalgischen Erinnerungen schwelgen, statt mit dabei zu sein, wenn, wie heute, den Großen des Rocks gehuldigt werden soll.

„AC/DC meets W.A.S.P.“ hieß es nämlich am heutigen Abend, und so startete die Tribute-Night auch vielversprechend mit den Frankfurtern W.E.S.P., einer Band, die sich wirklich nicht hinter dem Original verstecken muss. Wer die Truppe schon mal gesehen hat, weiß, wovon ich spreche. So war denn spätestens beim dritten Song „L.O.V.E. Machine“ der Knoten geplatzt; auch wenn sich die Zuschauerschar immer noch nicht bis direkt vor die Bühne traute, wurde durch die Bank weg ordentlich mitgerockt und mitgesungen. Die Vier auf der Bühne hatten unverkennbar ihren Spaß; da wurde die Streitaxt über dem Kopf gepost, und „Holmes“-Ersatzmann Holger Ziegler, der sonst bei den Thrashern von ABANDONED an der Klampfe steht, sich aber offensichtlich auch in den hiesigen musikalischen Gefilden sehr wohl fühlte, fegte über die Bühne. Sänger John stellte sein stimmliches Können bei „Sleeping (In The Fire)“ deutlich unter Beweis – das war wie Blackie in seinen besten Tagen. Natürlich durfte auch der Klassiker schlechthin „I Wanna Be Somebody“ im Programm nicht fehlen, und den bei „Blind In Texas“ eingebauten, bekannten Singspielchen wurde durch das Publikum brav gefolgt. So waren unversehens kurzweilige 70 Minuten Spielzeit vorbei, und der zweite Akt des Abends konnte seinen Auftakt finden.

Der Auftritt der All-Girl-Tribute-Band HELLS BELLES stellte für mich ebenfalls, wie auch schon der ihrer Bühnenvorgänger, eine Premiere dar, und ich war gespannt auf das, was nun folgen sollte. Und da gab es auch schon die erste Überraschung: „All Girl“? Nanu, das war doch eindeutig ein Mann am Mikro! Die Erklärung folgte natürlich auf dem Fuße: Aufgrund Erkrankung der Sängerin war Jo (eigentlich Frontmann der SAXON-Tributeband CRUSADER) kurzfristig eingesprungen – und was soll ich sagen: Zwar war ich eigentlich neugierig auf die „weibliche Intonation“ von AC/DC gewesen, aber enttäuscht war ich nun trotzdem nicht, denn der „Ersatzmann“ hatte nicht nur eine richtig gute Stimme, er gehört auch zu der Sorte Frontmänner, die genau wissen, wie einem das Publikum aus der Hand frisst. Und so bekam das ganze Spektakel noch einen besonderen Kick, wie sich die allesamt sehr ansprechenden jungen Damen um den sie deutlich um Kopfeslänge überragenden Frontmann herum an ihren Instrumenten ins Zeug legten, allen voran „Angusine“, deren Miniröckchen passend in die Schuluniform integriert worden war. Mit Songs wie „If You Want Blood“ oder „Rock’n’Roll Train“ wurde die Stimmung natürlich ordentlich angeheizt, und inzwischen war vor der Bühne keine freie Fläche mehr zu vermelden. Dann folgte bei „Thunderstruck“ das nächste Schmankerl des Abends, was sich schon aufgrund des Bühnenaufbaus abgezeichnet hatte: Neben Steffi kam nun mit Sabine eine zweite Drummerin zum Einsatz. Beide Schlagzeuge waren so positioniert, dass sich die Mädels gegenüber saßen und das Publikum deren Schlagwerk seitlich verfolgen konnte. Teils synchron, dann wieder nur durch Sabine begleitend, wenn Steffi als Hauptakteurin konzentriert den Rhythmus bestimmte. Das war schon eine geile Sache und kam saugut rüber! Saubere Arbeit! Mit „Back In Black“ verabschiedete sich Sänger Jo zunächst und übergab das Mikro an Gastsängerin Biggi, die mit „Have A Drink On Me“ ihren Einstand gab und somit doch noch für eine weibliche Stimme sorgte. „You Shook Me All Night Long“ wurde sodann von beiden Gastsängern als Duett präsentiert, was ebenfalls sehr gut ankam, und Biggi gab im Anschluss auch noch „Whole Lotta Rosie“ zum Besten. Das fetzte ordentlich. Den krönenden Abschluss läuteten selbstverständlich die „Hells Bells“ ein, untermalt durch das nach bekannter Angus-Young-Manier dargebotene Solo der Leadgitarristin, das dem ihres berühmten Vorbildes kaum nachstand. Die Begeisterung im Publikum war unüberhörbar. Kurze Verschnaufpause bevor das Grande Finale zusammen mit den Musikern von W.E.S.P. auf der Bühne durchstartete und noch mal so richtig die Hütte gerockt wurde. „TNT“ durfte hierbei natürlich nicht fehlen, und mit einer eigenständigen Interpretation durch Jo von „Let There Be Rock“ endete schließlich nach gut 100 Minuten eine riesige Metal-Party. Was tat das mal wieder gut, die alten Zeiten aufleben zu lassen! Danke an alle Beteiligten!

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.