HÄMATOM - Köln, Werkstatt
Konzert vom 02.04.15 Köln, Werkstatt
Support: Gloomball
Kritik:
Auf dem Bürgersteig vor der Werkstatt türmen sich die Bierkisten. Die wohl größte Gruppe des Abends glüht vor. Aber auch so ist der Getränkemarkt 5 Meter neben der Werkstatt heute verdammt gut frequentiert und dessen Besitzer wirft immer wieder mit breiten Grinsen einen freudigen Blick auf das wohl bald erhältliche kostenfreie Leergut. Der Einlass erfolgt zügig und drinnen geht das Trinkgelage den weiter. Pünktlich entern GLOOMBALL dann um 20 Uhr die extrem beengte Bühne. Da das Schlagzeug von Danny fast die komplette Rechte Seite einnimmt und bis an den Bühnenrand reicht, knubbeln sich die anderen Jungs recht körpernah links. Der Sound stimmt und mit „The Quiet Monster“ haben die Jungs ein mehr als machvolles Album ganz frisch am Start, aus dem man auch direkt die ersten beiden Songs „Monster“ und „Straight to Hell“ in die Menge bläst. Auffällig wie gut und locker die Mannheimer aufgelegt sind. Lockere Sprüche, viel Kontakt mit dem Publikum, sowie extreme Spielfreude sprechen klar für sich. Das superbe Debüt „The Distance“ kann man auf Grund der Spielzeit leider nur mit drei Songs „Burning Gasoline“ „Blown Away and Gone“ und „The Distance“ präsentieren. So bleiben am Ende verdammt gut genutzte 40 Minuten Spielzeit, auf die man mit viel Applaus antwortet. Mich haben die Burschen zur Gänze überzeugen können und mit diesen Knallerscheiben in der Bewerbungsmappe dürften Headliner Shows wohl nur eine Frage der Zeit sein. Ich drücke auf jeden Fall die Daumen.
Setlist Gloomball:
Monster
Straight to Hell
Blown Away and Gone
Toward the Sun
Burning Gasoline
Overcome
The Distance
Blood Red World
Pünktlich um 21.15 Uhr entern dann die Vier Himmelsrichtungen die Bühne. Das Gedränge vor der selbigen ist immens und die Stimmung bereits jetzt völlig enthemmt. Mit „Leichen pflastern Unseren Weg“, „Sturm“ und „Ahoi“ ballert man auch sofort echte Highlights in die brodelnde Masse und schlagartig verwandelt sich die Werkstatt in eine schweißtreibende Sauna. Echte Zeit zur Erholung bietet man kaum und HÄMATOM beweisen, was für geile Live-Schweine sie doch sind. Auch macht der über die komplette Spielzeit tobende und äußerst aggressive Moshpit dem Bandnamen alle Ehre. Dumm nur, dass nun etliche Flaschen zu Bruch gehen und der Boden mit Scherben übersät ist. Vielleicht sollte man sich in der Werkstatt einmal Gedanken über dieses Problem machen und auf Plastik umschwenken. Auch konnten viele der immer mehr genervten Umstehenden kaum noch dem Geschehen auf der Bühne folgen, weil ein Auge immer wieder Richtung Moshpit und dem nächsten heran fliegenden Ellbogen gerichtet war. Ein wenig mehr Rücksicht wäre hier also angebracht. Auch hier nutzt man von Bandseiten die eher kleine Bühne angemessen, legt mit kurzen kernigen Ansagen immer wieder ein Brikett nach, um die Fan-Glut am Kochen halten und ballert Hit um Hit in die seligen und völlig verschwitzen Gesichter. Mit einer Spielzeit von gut 95 Minuten erfüllt man gängige Standards, fordert mit dem Rausschmeißer „Leck Mich“ auch den letzten Stinkefinger des Clubs ein und tauscht nach Ende des Sets viele Handshakes und lässt die Distanz fallen.
Fazit: Wer heute mit trockenen Shirt nach Hause ging hatte wohl den Versager Platz direkt neben dem Ausgang. Die Setlist hat völlig überzeugt und das Banddouble hat gerockt bis der Arzt kommt. Wer kochend heiße Live-Atmospäre spüren möchte, der kommt um HÄMATOM wohl nicht herum. Blaue Flecken inklusive.
Setlist Hämatom:
Leichen pflastern Unseren Weg
Sturm
Ahoi
Man muss nicht Sterben um in der Hölle zu sein
Es ist nicht alles Gold was glänzt
Kids
Auge um Auge
Totgesagt doch neugeboren Teil 3
Säulen des Wahnsinns
Teufelsweib
Schutt und Asche
Neandertal
Sing
Eva
Seelenpiraten
schwarz zu Blau
Alte Lieberostet nicht
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Remmidemmi
Leck Mich