TAUNUS METAL FESTIVAL - Oberursel/Ts., Burgwiesenhalle
Festival vom 10./11.04.15
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TMF
Das 'Taunus' wie es in Kurzform gern liebevoll von uns genannt wird, fand wieder am letzten Wochenende in der Burgwiesenhalle Oberursel, Burgwiesenhalle am Himmrich im Taunus (Südhessen) statt und präsentierte ein interessantes, gern zu besuchendes Billing besonderer Art.
Heute sind wir leider zeitlich stark in Verzug. Dadurch, das wir dringend etwas ganz wichtiges besorgen müssen, und der Weg zum Saturn vom Bahnhof aus mit dem schweren Gepäck weiterals gedacht ist, kommen wir erheblich später als geplant in Oberursel vor der Burgwiesenhalle an, was uns persönlich gewaltig wurmt (!), zumal mir auch noch eine pfundschwer auf den Magen drückende Privatangelegenheit zu schaffen macht, mit der ich zunächst einmal fertig werden muss. Beim nächsten Mal, soviel sei versichert, wird es nicht noch einmal so spät, das sei geschworen!!!
1. Tag: Taunus-Metal-Festival-Freitag, 10.04.15
NOCTURNAL WITCH
Das zwischen infernalisch rasend und richtig satt in den Hintern tretend fetter Midtempobrücken inklusive kräftig an den Hörnern packender Grooves geradlinige Blackmetal-Thrash-Geballer weiß zu überzeugen. Im Vorraum noch ehe wir die Halle betreten, dröhnt uns das Gerumpel schon entgegen. Schade, das wir nicht mehr viel davon mitkriegen, weil wir zunächst noch einige Leutchens begrüßen und in die Halle kommen als die Band mit ihrem Set schon am Ende ist. Nach dem was uns viele bestätigen, die zuvor schon in der Halle waren, sollen NOCTURNAL WITCH eine starke Vorstellung gegeben haben, also lassen wir das ruhig mal so stehen.
HELLISH CROSSFIRE
Auf die ebenfalls in Richtung Black Metal-Thrash gehenden nach dem 1985er Hellish Crossfire-Album der Hamburger Powerspeedcrew IRON ANGEL benannten Nürnberger Blackmetalthrasher HELLISH CROSSFIRE freuen wir uns dann umso mehr. Ein kleiner, der Band treu zugetaner Fanblock hat sich zwecks Unterstützung in den vorderen Reihen platziert. Die Lichtanlage bietet eine für's Auge wohltuend geeignete Optik , ein gut abgemischter Sound trägt ebenfalls dazu bei, das bewegliche Stageacting des motivierten Vierers passend wiederzugeben. Drums, Bass und Gitarren besitzen den erforderlich druckvollen Sound, wodurch das ruppig derbe Oldschool-Blackmetal-Thrashgebretter effektiv zur Geltung kommt. Thomas Werner verfügt über das nahezu direkt an POSSESSED heran reichende, sowohl heißere Blackmetal-Thrash als auch rau kehlig tiefe Deathmetalgrowls austeilende Zerstörer-Organ. HELLISH CROSSFIRE feuern ein brutal räudig unbarmherzig tough mitten auf die Zwölf gehendes Paket intensiv nach POSSESSED, SLAYER, VENOM, frühen SODOM/KREATOR duftenden Oldschool-Blackmetalthrash aus den Verstärkern, da kommen sofort Erinnerungen an Scheiben wie Pleasure to Kill, The Seven Churches, Show No Mercy, Reign in Blood, Obsessed by Cruelty, Persecucion Mania, Black Metal, Welcome to Hell und und und... in mir hoch, weshalb auch kräftig die Mähne geschüttelt wird. Allein die treffsicher zu Granaten vom Typ „Glorify the Sin“, „Conquerors of Black Souls“, „Hallowed in Fire“ oder „Night of the Possessed“ gewählten Pseudonyme 'Iron Tyrant' 'Iron Incubus' oder 'Evil Possessor' des Vierers belegen für's Fanklientel deutlich, das die Nürnberger HELLISH CROSSFIRE genau dort weiter machen, wo POSSESSED, VENOM, SLAYER, KREATOR und SODOM aufhörten.
Im fleißig supportenden Fanblock sieht man amtlich die Matten fliegen. Schade, das es mit dem als Zugabe gedachten SODOM-Cover „Christ Passion“ nichts wird, weil die Pausenmusik leider etwas zu früh einsetzt, zumal sich die Spielzeit vorheriger Bands nach hinten verschob, was dem Unternehmen einen gewaltigen Strich durch die Rechnung macht, weshalb es nicht mehr rechtzeitig klappt. Diesbezüglich gilt jedoch: Es gibt immer ein nächstes Mal, - Gelegenheit kommt bestimmt!
Die folgenden gut fünfzehn Minuten Überbrückungspause gehören ICED EARTH-Klängen; bevor DESASTER zum Sturmangriff blasen, ist zunächst eine Kleinigkeit Essen und Trinken angesagt. Döner, Salat, Cola, Fanta, Wasser, und Currywurst/Pommes müssen unbedingt sein. Nachdem in zügiger Eile gespeist wurde, begeben wir uns im Eilschritt zur Location marschierend erwartungsvoll in die erste Reihe. DESASTER wollen wir heute auf gar keinen Fall verpassen! Da gibt’s noch einmal so richtig volles Brett auf die Mütze, vor allem, wenn der Freitag-Headliner DESASTER heißt! Die Koblenzer wollen überhaupt nicht so groß werden, wie KREATOR & Co., sondern stets im kleinen aber feinen Rahmen des echten Schwermetall-Undergrounds bleiben, was der für die Extrem-Metalszene so immens wichtige Vierer auf der Bühne eindrucksvoll bestätigt! Spätestens damit stellt sich die Frage: Warum werden eigentlich immer nur KREATOR, SODOM und DESTRUCTION genannt? Nichts gegen alle drei Oldschool-Thrash-Institutionen, an deren Verdienst für den Thrashmetal es überhauptnichts zu rütteln gibt, doch eines muss endlich auch mal gesagt sein: DESASTER haben es mindestens ebenso verdient, als Brückenbauende Institution genannt zu werden. Was bei dem sympathischen Vierer besonders hervorsticht ist der Fakt, das sie die immense Heavyness von CELTIC FROST mit den schwarzmetallischen Wurzeln der frühen BATHORY verbinden, das ganze noch mit einer kräftigen Portion Thrash anreichern, und zu einem völlig ureigenen Rezept verarbeiten. Eine Band, die es sich erlauben kann, aus purem Jux just for Fun DEEP PURPLE Klassiker wie „Smoke on the Water“ oder „Black Night“ anzuspielen, dabei so manch überzeugtem Extremhärtner ein anerkennendes Lächeln abringend, verdient Respekt!
DESASTER
Kommen wir zum Headliner, der sich keine Blöße gebend, über ein Dutzend ruppig brachiale Oldshool-Blackmetalthrashkellen verteilt. Keine Keyboards, kein Orchester, keine Flöten, und erst recht kein Kitschkommerz-Quotenelsengeträller, sondern 100 % Oldschool direkt von der Basis, ungeschliffen roh geradlinig derb mitten auf's Fressbrett! So klingen nur DESASTER! Die Koblenzer können mittlerweile aus einer Vielzahl Extremmetalklassikern aus dem Vollen schöpfen. Den Auftakt eines abwechslungsreichen Headlinergigs markiert das zwischen Sodom, Kreator, Celtic Frost und Bathory angesiedelten Schlachthymnendoppel „Satan's Soldier's Syndicate“ und „Devil's Sword“, womit sich die eingeschworene Extremhärtnerschaft gleich mal richtig warm bangt. „The Splendor of Idols“ vom aktuellen DESASTER-Album The Art of Destruction beginnt schleppend sich schrittweise in Sachen Rhythmik und Geschwindigkeit steigernd massig intensives Früh-BATHORY/CELTIC FROST/HELLHAMMER-Flair transportierend. Es folgen knapp zweieinhalb Minuten Hochgeschwindigkeitsgeschredder, - „Sacrilege“ lässt ungeschliffensten HELLHAMMER-Spirit zu Demozeiten in roher Form von der Kette, während mit der folgenden, (schwer von SLAYER's 80er-Phase zu Reign in Blood-Zeiten beeinflußten) alles wegfegenden Abrissbirne „Nighthawk“ erneut keine Gefangenen gemacht werden. „Teutonic Steel“ entfesselt wie gewohnt rauen Charme früher BATHORY/CELTIC FROST, der zum tiefkehligen Mitgrölen einlädt. Die von frostklirrend nordischem Schwarzheimer-Flair (wobei Frontmann Sataniacs heißeres oft spottendes Organ besonders zur Geltung kommt) nur so wimmelnde von schleppendem Groove geprägte Kult-Hymne wird auf ewig Bestandteil im Set des bissigen BlackMetalThrash-Vierers bleiben! Zahlreiche Mähnen kreisen wirbelnd im Takt. Sataniac (Gesang), Odin (Bass), Tormentor (Drums) und Infernal (Gitarre) alias DESASTER sind - unabhängig ob live oder im Studio - eine alles plättende Walze, die sowohl reine Thrash/Death- als auch Blackmetalbands im Dutzend an die Wand fährt! Mit „Phantom Funeral“ hat eine weiterer Schlachtruf vom aktuellen Werk 'The Arts of Destruction' in den Set gefunden, zu dessen Inhalt sich die treue KREATOR-, SODOM-, CELTIC FROST, HELLHAMMER,- VENOM-, SLAYER, (ganz frühe) BATHORY-Anhängerschaft unaufgefordert exzessiver Headbangeraktivität hingibt! Das rasende, sowohl dem gleichnamigen Fanclub als auch allen DESASTER-Fans gewidmete Blackmetal-Thrash gemetzel „Hellbangers“, (ebenso unverzichtbar wie „Teutonic Steel“) gehört zum Standard Live-Inventar des Koblenzer Vierers. Zum intensiv POSSESSED- frühe BATHORY/CELTIC FROST lastigen Highspeedinferno „In a Winter Battle“ kreisen wieder zahlreich Köpfe, ein ganzes Meer bestehend aus Langhaarmähnen befindet sich in takt sicherer Dauerrotation. Bei der anschließenden Zugabe zeigen sich DESASTER alles andere als kleinlich. Den Zugabeteil beschließen die in fettem Früh-SODOM/KREATOR-Groove mit unbändiger POSSESSED-Heavyness kombinierten, über die Köpfe der Blackmetalthrashanhängerschaft hinwegrumpelnden Oldschoolthrashwalzen „Metalized Blood“ und „Witchcraft“, womit DESASTER im Rahmen eines beeindruckenden Gigs ihre Sonderstellung als wichtiges Bindeglied für die Extremhärtnerszene weltweit unterstreichen!
Hier nocheinmal die Setlist vom Freitags-Headliner:
Satan's Soldiers Syndicate
Devil's Sword
The Splendour of Idols
Sacrilege
Nighthawk
Teutonic Steel
The Clerics Arcanum
Phantom Funeral
Hellbangers
In a Winter Battle
Zugabe:
Metalized Blood
Witchcraft
Nachdem DESASTER (welches keines war) ihren Set beendet haben, bleibt noch ein wenig Zeit für den gemütlichen Plausch in vertrauter Runde, während sich am Tisch gegenüber eine Fans Wettbewerbe im Armdrücken liefern. Manch aufdringliche Individuen wollen sich ganz dreist Zugang nach oben in die Gästezimmer der Musiker verschaffen und bekommen gesunder maßen ihren Einlauf verpasst. Dort oben hat keiner etwas zu suchen, diese Zimmer sind nur für die Musiker bestimmt!
Danke Andi Freitag und T.M.F.-Team, das auch wir in den Genuss kamen, diese immer und überall sehenswerte Oldshool-Blackmetalthrash-Institution zu erleben! Wenn man so will, repräsentiert vor allem die Einstellung einer Combo wie DESASTER perfekt den Geist des Taunus-Metal-Festivals: Es hebt sich dadurch von anderen Festivals ab, weil gerade kleinere Bands, die nurselten bis kaum in den Genuss von Auftritten kommen, unter absolut fairen Rahmenbedingungen die Möglichkeit erhalten, sich einem speziell auf sie zugeschnittenen Publikum zu präsentieren. Das Gastspiel im Taunus hat schon vielen Bands wohlgetan, die später wesentlich größer wurden.Auf dem T. M. F. regiert der pure Underground. Kommerzdenken ist hier so fehl am Platze, wiedie berühmte Lila-Kuh von Milka auf dem Jupiter. Wer hier meint mit SABATON, FREEDOM CALL, EDGUY, IN FLAMES, GAMMA RAY, SEPULTURA und ähnlichen Träumereien zu kommen, liegt völlig falsch. Das mag vielleicht irgendwohin gehören, aber definitiv nicht auf's Taunus-Metal-Festival!
2. Tag : Taunus-Metal-Festival-Samstag, 11.04.15
Gegen Mittag wird gleich mal gefrühstückt, dabei empfiehlt sich immer, die Aktion „Frauen helfen Frauen“ zu unterstützen. Es geht doch nichts über ein halbes Nutellabrötchen zum Frühstück, dazu ein Kaffee oder ein Brötchen mit Bockwurst und meine Akkus laden sich allmählich auf. Die 1000-Taschenaktion bietet heute etwas feines. Mit der Einstellung „Mal schauen, was die Krabbelkiste bereithält“, offenbart sich mir eine Überraschung angenehmer Art. Ein Euro pro Tasche – da kann und darf man gewissenhaft zugreifen! Auf dem Tisch liegt ein geringfügige Spuren des Gebrauchs aufweisender Treckingrucksack, nach kurzer Überlegung nehme ich den und stelle fest, es hat gepasst. Der silbernen komplett mit Totenschädeln verzierten Damenhandtasche im XXL-Format hingegen kann ich bei aller freundlichen Unterredung mit den Damen so gut wie nichts abgewinnen. Das Behältnis im typischen Emostil ist eher ein kleiner Minikoffer, statt einer Tasche, kaum für Erwachsene wohl eher für Teens geeignet, weshalb ich trotz freundlichem Zuredens der wie immer zuvorkommenden Damenriege die silberfarbige Stilblüte des Kitsches an mir vorbei gehen lasse.
BLIZZEN
Nach dem Frühstück topfit, meine Freundin schläft noch, zieht es mich sofort in die Halle. Weckte der Name BLIZZEN erst vor kurzem reichlich Aufmerksamkeit durch Berichterstattungen (u. a. im Deaf Forever-Magazin) bietet sich mir im Rahmen des Taunus-Metal-Festivals nun Gelegenheit, mir selbst ein Bild von der Band zu machen und zu schauen, ob die Band ihren Vorschußlorbeeren gerecht wird. Schade, das sich noch nicht so viele Leute in die recht spärlich gefüllte Halle trauen, was eventuell der frühen Mittagszeit geschuldet sein mag. BLIZZEN starten pünktlich ihren Set. Was ich dabei zu hören, headbangen und sehen bekomme, gefällt. Der talentierte Südhessen-Vierer geht geradlinig direkt zur Sache, ist nicht nur an den Instrumenten fit, sondern liefert auch das zur Musik exakt passende Stageacting. Der Vierer spielt eine richtig packende irgendwo zwischen ACCEPT/JUDAS PRIEST und ENFORCER/SKULLFIST liegende Mischung klassischen Heavy Metals, die gleich auf Anhieb den Maniac in mir weckt. „The World Keeps Still“ „Strike the Hammer“, der zum Fäustrecken prädestinierte Groover „Time Machine“ und ein knackig rockendes Zugabestück „Gone Wild“ bestätigen: Vorahnung und erster Eindruck haben nicht getäuscht. Nach dreißig im Blitztempo vorüber ziehenden Minuten puren Heavy Metals in Reinkultur freue ich mich umso mehr auf's Review! Kaum enden wollende „Blizzen, Blizzen, Blizzen“-Schlachtrufe einer kleinen Handvoll Gäste zeigen, das BLIZZEN zu den größten Newcomerhoffnungen auf dem klassischen Sektor hierzulande gehören, die man als Nachfolger von Combos wie den Canadian-Steel-Verfechtern STALLION und Konsorten künftig fett auf der Rechnung haben sollte. Prima!
METALL
Auch die zweite Band im Billing will ich auf keinen Fall verpassen. METALL wecken ein Stück purer Ostalgie. Solch rar gesäte Edelperlen finden sich selten, - auf dem T.M.F. bekommt man sie geboten! Die Burgwiesenhalle ist zur Mittagszeit schwach besucht, immerhin finden während die Band auf der Bühne steht, wenigstens zwei Dutzend Leutchens den gar nicht mal so weiten Wegin die Halle, um sich auf den dreiviertelstündigen Ostalgietrip einlassen. Nicht jeder ist mit dem unorthodoxen aus klassischem 70er-Hardrock und 80er-Heavy Metal bestehenden Songmaterial vertraut. METALL gehören zu jener Sorte Bands, die man zumindest einmal gesehen haben sollte. Handwerklich sind METALL nicht schlecht. Deren Gig zeigt, das Bands aus Ostdeutschland gar keinen Deut schlechter waren als Westdeutsche Bands, mindestens ebensoviel Groove und bei aller Heavyness auch ein feines Händchen für Melodien besaßen. Teilweise fließen in den Gesang abrupt heißere stark Blackmetal verdächtige Schreie in deutsch gesungenen Songperlen wie „Ride On“, die (als eines der wenigen als Video veröffentlichte) Motorradfahrer-Hymne „Easy Rider“ oder „Crimson King“ mit ein. Nach Ablauf der regulären Spielzeit wird von einer kleineren auf METAL(L) geeichten Fanschar Zugabe verlangt. METALL nehmen sich die fünf Minuten gern, geben bei „Made of Metal“ noch einmal alles und nutzen konsequent ihre Möglichkeit, um sich würdig mit verdientem Applaus bedacht, zu verabschieden. Ganz solide mit nostalgischem Wert.
THE CLAYMORE
sind an der Reihe, den Stimmungspegel nachdem es zunächst recht leer, verhältnismäßig ruhig in der Burgwiesenhalle blieb, deutlich zu heben, was den Melodic-(Prog)-Powermetallern aus Castrop-Rauxel (ganz vorsichtig ausgedrückt) als vermeintlich kommerziellste Band im Billing erwartungsgemäß gelingt. THE CLAYMORE sind trotz ihrer bisher recht wenig veröffentlichten Tonträger eine Bühnenerfahrene Truppe. Die fünf erledigen ihren Job auf der Bühne hervorragend, womit sich auch die klassische Heavy Metalfangemeinde, nach einem herben, fast ausschließlich Blackmetal-Thrash gewidmeten Festival-Freitag auf ein echtes Sahnebonbon freuen darf. Der ausgelassene Stimmungspegel spricht für sich. Die rot leuchtenden Bünde von Christian Köhle's Bassgitarre sind ein Blickfang. Der Hochtongesang von Shouter Pan weiß zu gefallen. Im Gegensatz zu schon oft gehörtem relativ simplen Textgut, legen THE CLAYMORE hohen Wert auf anspruchsvolle Thematiken aus den Bereichen Fantasy, Philosophie, Theologie. Was FREEDOM CALL oder SABATON können, beherrschen THE CLAYMORE trotz geringerer Bekanntheit ebenso gut. Hymnenfaktor, krachende Gitarren, filigrane Rhythmus- und Tempowechsel, fesselnde Leadsoli, wuchtiges Powerdrumming, prickelnde Melodien sind bei THE CLAYMORE jederzeit vorhanden. Schade, das die 45 Minuten, noch ehe sie richtig begannen, vorüber sind!
Warum kriegt es laut Veranstalter der ortsansässige Fußballverein eigentlich nicht gebacken, obwohl im Vorfeld speziell darauf hingewiesen wurde, den Spielplan so zu legen, das ausgerechnet am Sonntag nach dem T.M.F. einfach mal kein Fußballspiel stattfindet? Gute Frage, nächste Frage...
Das Wetter ist heute wechselhaft. Kam gegen Mittag noch strahlend die Sonne raus, hat sich nun eine sich zuziehend graue Wolkendecke am Himmel gebildet, die Temperaturen sinken, zeitweise regnet es. Am Nachmittag erlebt der Dönermann eine böse Überraschung als das Dach von einer heftigen Windböe erfasst, beinahe wegfliegt! Mit vereinten Kräften gelingt es dem zuverlässigen T.M.F.-Team schließlich, den Stand vor darauffolgend weiteren kräftigen Windstößen zu sichern. Somit ist noch bis kurz nach dem Auftritt der letzten Band für's leibliche Wohl gesorgt. Vorbildlich!
GENGIS KHAN
Mit den Italienern GENGIS KHAN präsentiert sich ein echter Geheimtipp in der Burgwiesenhalle auf den man schon im Vorfeld gespannt sein durfte, wie sich die Truppe auf dem Taunus-Festival präsentiert. GENGIS KHAN schlagen sich wacker mit ihrem klassischen Gemisch aus Hardrock, Glamrock, Heavy Metal, NWOBHM sowie auch vereinzeltem Speed n' Roll-Anteil. Hinsichtlich Stageacting wirken sie doch phasenweise hüftsteif, ansonsten erfüllen GENGIS KHAN sämtliche in sie gesetzten Erwartungen bravourös. Je länger das italienische Trio auf der Bühne steht, desto besser wird es. Groovemonster vom Typ „Into the Fire“, das hymnische „On and On“ mit coolem Refrain („Looking on all my Shoulders, On and On, with the Monkey on my Back“), „1984“ (In Tokio) oder „She's got the Power“ können vor anfangs kleinem, sich ab Hälfte der Spielzeit beständig neugieriger werdenden, mit jedem Song sich zunehmend vergrößerndem Publikum bestehen, der tolle Glamrockfetzer „Dr. Midnight“ wird ebenfalls gebracht, das ist purer 80er-Hard n' Heavy, der seine Fans in der Burgwiesenhalle begeistert. Immerhin zucken ab Hälfte der Spielzeit zahlreich in die Luft erhobene Fäuste nach oben, während es in punkto Headbanging seitens der Langhaarträgerfraktion reichlich verhalten zugeht. Trotz einer an sich guten zum Ende mit viel Applaus bedachten Show tun mir die drei sich auf der Bühne abrackernden Italiener schon etwas leid. GENGIS KHAN sollten öfter Live spielen, damit ihnen das gebührende Maß Aufmerksamkeit zuteil wird, welches eine so ehrlich auf der Bühne arbeitende Band verdient!
BULLDOZING BASTARD
Kurz vor dem Auftritt der nächsten Band bietet sich dem Redakteur ein völlig umgekehrtes Bild. Statt Gruppenweise die Halle zu verlassen strömen die Leute paradoxerweise in Scharen hinein! BULLDOZING BASTARD sind genau die Sorte ungezügelt roh, dreckig laut aufschlagender Bastard aus VENOM, SODOM, BATHORY, TANK und WHIPLASH gekreuzt mit dem räudigen Straßenflair von MOTÖRHEAD der keinerlei Gefangenen macht. Ständig zwischen derbem Blackspeed, Rock n' Roll und etwas Punk pendelnde Nummern wie „Mayhem without Mercy“ killen ausnahmslos! Allein der Kontrast der zwei blutroten Explorer Gitarren mit dem in schwarz gehaltenen zur Genüge an Lemmy erinnernden Outfit der Band wirkt optisch beeindruckend authentisch genug. Rebellisch, dreckig, hundsgemein, exakt so und keinen verflixten Deut anders, kommen BULLDOZING BASTARD auf der Bühne rüber. Stefan „Genözider“, (u. a. auch bei QUINTESSENCE und OBSESSÖR, früher bei GENOCIDE, HELLHUNT, OMEGA und dem BULLDOZING BASTARD Vorgänger BEER PRESSURE tätig), seines Zeichens Sänger und zugleich Gitarrist des obskuren Trios besitzt genau das dreckig rotzige krankhaft heißere, von purem Wahnsinn befallene häufig in unmittelbare Nähe zu VENOM-Fronter Cronos rückende Organ für solcherart Mucke, das vielen Frontmännern auf dem Blackspeed n' Roll-Sektor häufig fehlt. Zusammen mit seinem Bassisten „Irön Kommander“ und dem kräftig sein Schlagzeug verprügelnden Drummer bildet der Frontmann ein brutal die Bühne rockendes Enterkommando! Im Publikum und auf der Bühne – (zu „Go fuck Yourself“ stürmen mehrere Fans die Bretter, um wohlwollend von der Band unterstützt, die ihre Pappenheimer kennt, heißer kehlig brüllend Mittelfinger zeigend in plakativer Weise den primitiven Assiproll rauszukehren, ) - geht’s mächtig rund, sämtliche Mähnen im Saal bewegen sich unabhängig dessen in fleißiger Dauerrotation bis kein Auge mehr trocken bleibt! Gitarre, Bass und Schlagzeug fungieren wie eine bestens geölte Maschine. BULLDOZING BASTARD kicken gewaltig Ass! Sämtliche Bühnenposen des räudigen Trios zeigen, wer dafür Pate gestanden hat. Das ein MOTÖRHEAD-Cover nicht fehlen darf, versteht sich beim Detmolder Trio beinahe von selbst. Fronter Stefan kündigt die Überraschung mit folgenden Worten an: „Das nächste Stück ist zum Glück nicht von uns!“ Entsprechend brutal donnert „The Hammer“ seinem großen Vorbild gemäß krachend aus den Verstärkern. Der Redakteur dieser Zeilen bangt fleißig mit. Keine Frage, diesem wilden auf der Bühne nichts als verbrannte Erde hinterlassenden Detmolder Haufen können sich echte MOTÖRHEAD-, SODOM-, TANK-, BATHORY-, VENOM und WHIPLASH-Fans überhaupt nicht entziehen! Ein für zarte Gemüter unverdaulicher, für echte Rocker umso willkommenerer Brocken, der alle vorherigen Bands heftig überrollend, an die Wand gespielt hat. Nach dem beeindruckenden Gastspiel ist (m)ein Tonträger Pflicht. MOTÖRHEAD/ SODOM/ TANK, VENOM/BATHORY-, WHIPLASH-Fans aufgepasst: BULLDOZING BASTARDS, den Namen solltet ihr euch unbedingt merken!
Hell (Fu..in') Yeah!
ELVENPATH
Ein wenig Powermetal gefällig? Zeit für ELVENPATH! Wer dachte, das nach dem grandios die Bühne zertrümmernden Dortmunder Trio Bulldozing Bastard überhaupt nichts mehr käme, sieht sich immens getäuscht. Die Frankfurter Powermetaller ELVENPATH haben ein Heimspiel, sind live mindestens einen ganzen Tick schneller als im Studio und rocken die Bühne grandios! Der gesamte Fünfer sprüht vor Spielfreude, das Heimspiel in allen Zügen genießend, liefert einen phänomenalen Gig ab. Nummern vom Kaliber „Mountain of Sorrows“, „Battlefield of Heaven“, und „Into the Future“ garantieren druckvollen Melodic-Powerspeed, dargeboten auf oberstem Topniveau! ELVENPATH-Vocalist Dragutin singt mit soviel Hingabe, Mimik und Gestik stimmen ebenfalls. Der ausdrucksstarke Sänger dessen ungemein flexibles Stimmvolumen phasenweise zwischen (WOLFSBANE/BLAZE/Ex-IRON MAIDEN-Sänger Blaze Bayley und einer ganzen Reihe Sänger aus dem Truemetal und Teutonenstahlgenre erinnert, entfaltet live wie im Studio enorme Qualitäten, das ist schon eine Klasse für sich. Die Gitarrensektion liefert sich ein packendes Duell nach dem anderen, der Bass klackert in treibendem Takt, das Schlagzeug entwickelt genug Power, die Vorderleute ständig zu Höchstleistungen anzutreiben. So beweglich, druckvoll melodisch, gleichermaßen heavy gehen die Lokalmatadoren zu Werke. Das Publikum vor der Bühne feiert und bangt sich geradezu in einen Rausch! „Guardians of the Underground“ entpuppt sich gegen Ende einer Traumvorstellung als unverzichtbar (ge)wichtiger, noch einmal sämtliche Kräfte mobilisierender Livehammer, (Sahnehymne!). Den Abschluß einer grandiosen Darbietung bildet die speziell für den Taunus-Metal-Fanclub geschriebene von allen ELVENPATH-Fans im totalen Feierrausch (vor der Bühne herrscht akuter Ausnahmezustand!) mitgesungene True-Metal-Hymne „Wild Boars of Steel“, in deren Rahmen das Band-Maskottchen als Eber verkleidet die Bühne erklimmt. Zwar ist es heute nicht der Taunusmetalchor, doch immerhin einer aus dem Taunus-Metal-Fanclub, der seinem Verein Ehre erweist. Die „Wilde Sau des Stahls“ erklimmt die Bühne, mit ihm freut sich das Publikum! In der Halle herrscht eine superbe, nicht mehr zu steigernde Atmosphäre. ELVENPATH-Gitarrist Till macht eine Ansage, dankt dem Publikum über soviel geballte Resonanz freuend, erntet dafür einen tosenden Beifallssturm. Der Gitarrist steigt von der Bühne herunter um von schwitzenden umringt, zusammen mit dem Publikum abzuhotten, ehe der Gitarrist wieder auf die Bühne zurück muss. Minutenlang anhaltende ELVENPATH, ELVENPATH-Sprechchöre hallen durch die Location. Die Frankfurter haben einen Wahnsinnsgig in der Burgwiesenhalle hingelegt, was auch Kollege Mike als wir ihn danach treffen, bestätigt.
Dieser phantastische Auftritt unter zusätzlicher Berücksichtigung der Tatsache, das ELVENPATH mit „Pieces of Fate“ vor kurzem ihr bis dato stärkstes Album veröffentlichten, belegt deutlich: ELVENPATH können zum einen die Lücke zwischen BLIND GUARDIAN und ORDEN OGAN füllen, zum anderen haben sie es verdient, in einem Atemzug mit mit Größen wie REBELLION, WIZARD, GRAVE DIGGER, IRON SAVIOUR genannt zu werden, auf deren Stufe sie stehen.
Nach dem ELVENPATH-Auftritt sind wir zunächst einmal völlig platt. Zeit, für Orangensaft und Wasser, um den leck geschlagenen Vitaminhaushalt bedarfsweise wieder auszugleichen.
METAL LAW
Bei METAL LAW darf sich endlich die auf True Metal eingeschworene zahlreich versammelte MANOWAR/WIZARD/MAJESTY-Abteilung in aller Form austoben. Zwar sind METAL LAW nicht MANOWAR, doch im Grunde ist das wurscht, irgendwie wurzelt deren Geist auch in ihnen. Zumindest klingen die Berliner den Genregründern des Öfteren recht ähnlich, am für's Genre üblichen Schlagwortrepertoire besteht ebensowenig Mangel: Thunder, Steel, Fight, Kill, Metal, King, Sword... True-Metal-Hymnenfutter hat der Vierer zur Genüge im Koffer. METAL LAW sind uns schon vorher ein Begriff, deren Liveauftritt ist ein Erlebnis. Sänger/Gitarrist Karsten Degling und Mario Bergfelder bilden ein gut harmonierendes Duo an den Äxten, Basser Gino Cutolo gesellt sich des öfteren hinzu, die Posen der Langholzfraktion wirken einstudiert. Drummer Maximilian Schulz sorgt für ausreichend viel Druck am Schlagzeug. Auf übermäßigen Bombast wird verzichtet, sich auf das mindeste konzentriert. Chorgesänge sind an passender Stelle platziert. Wir Fans bilden eine Kette, singen, grölen, bangen gemeinsam im Takt zu den Truemetalperlen „Thundergod“, „Hellride of Steel“,„Between Dark and Light“ und „In Metal We Trust“. Ich nicke ihm zu. Die Resonanz im Publikum, das eifrig mitsingend, von der Band schwer angetan Hörnergabel zeigend reichlich Applaus spendet, sagt alles. METAL LAW überzeugen auf ganzer Linie. Ja. So mögen wir unseren True Metal! Ein etwas zu kurz geworfenes Gitarrenplektrum landet vor der Absperrung. Mein mitbangendender Kumpel neben mir bittet Bassist Gino, er möge ihm das Plektrum nach Ende derShow übergeben (den Wunsch wird später entsprochen), doch zunächst verlangt die METAL LAW mit reichlich Hingabe unterstützende Truemetalfangemeinde von der Band unbedingt noch eine unverzichtbare Zugabe, die sie zum gelungenen Abschluß in Form der zum Mitsingen geradezu prädestinierten Bandhymne „Metal Law“ serviert bekommt! Nach der Truemetalvollbedienung wird ein wenig relaxt, ehe es anschließend kontrastreich weiter geht. Gut gemacht, METAL LAW!
MACBETH
Die Thüringer MACBETH sind bestes Beispiel dafür, das in deutsch gesungener Heavy Metal mit extrem schwer unter die Haut gehendem Textinhalt düsterer Art eine ganze Masse von Leuten zum abgehen bringt, wenn er intensiv druckvoll rüber gebracht wird. An Leidenschaft mangelt es ihnen jedenfalls nicht. Das Publikum singt die stellenweise richtig extrem Gänsehaut auslösenden Texte der Thüringer fließend mit und rockt sich bei Nummern der Stilprägung „Hunde wollt ihr ewig leben“, „Gotteskrieger“, „Wiedergänger“ oder „Totentanz“ zusammen mit der sich kontinuierlich steigernden Band sogar in einen wahren Rausch. Auch diesmal viele Matten auf Fliegerkurs, welch prächtiger Anblick! MACBETH zählen zu den Gewinnern des Taunus-Festivals 2015, zumindest ist die Band ihrer Mimik nach zu urteilen alles andere als enttäuscht als sie die Bühne verlässt.
DUST BOLT
Die letzte Band ist mir bislang soviel muss ich gestehen, bislang nur vom Hören-Sagen ein Begriff gewesen (was sich spätestens während und nach dem Auftritt grundlegend geändert hat) und so was von unglaublich, das mir der Gig selbst einige Tage danach in Eindrucksvoller Erinnerung bleibt. Bei dem sich zu nächtlicher Stunde in der Halle und auf der Bühne bietenden Anblick kommt einem sofort folgender Gedanke in den Sinn: Genau wie ANTHRAX und EXODUS in jüngeren Jahren! DUST BOLT haben sich überwiegend voll und ganz auf die 80er-Bay Area-Thrash-Hochphase eingeschossen. DEATH ANGEL, VIOLENCE, FORBIDDEN und EVILDEAD kristallisieren sich ebenso heraus. Des öfteren zu lesende Vergleiche mit europäischen Thrashbands erweisen sich als Bullshit. DUST BOLT sind treibender Bay Area-Thrash ohne Eurozusatz, Punkt, aus! Kein Wunder, das die Jungs mit „Future Shock“ auch ein brutal heftiges EVILDEAD-Cover auf der Pfanne haben. DUST BOLT spielen einen mörderischen Set kompromisslosen Oldschool-Thrashs, der einfach abnorm groovend ungezügelt straight mitten auf die Fresse geht! Die Jungs aus Landsberg/Lech spielen ein mächtig auf's Geweih drückendes Brett, beweisen recht eindrucksvoll, das es hierzulande weitaus mehr auf dem Thrashsektor gibt als nur die großen vier. DUST BOLT haben in Sachen Livepräsenz das Zeug, es mit der internationalen Thrashelite aufzunehmen. Wahnsinn, wie quirlig und mit wieviel Irrwitz und welch halsbrecherischer Action die Gitarristen mit den arschlangen Mähnen über die Bühne hüpfend rasen, (der Begriff Toben wäre freilich untertrieben) dabei gekonnt posen wie Profis, - Flummibälle sind nichts dagegen! Die Jungs fahren eine derart intensiv drückende Soundwand bei Schädelspaltern wie „Soul Erazor“, „Living A Lie“, „Children of Violence“, „Toxic Attack“ unddas im Liveset stets präsente „Agent Thrash“, denen haufenweise krachende Groovewechsel innewohnen, das es permanent kracht, röhrt, scheppert und knallt. - Hammer! Eine solch arschtight dichte, überdimensional kompakt alles bis zum ultimativen Geht-nicht-mehr niederdrückend fett groovende Pervormance inklusive mächtig durchdringender Wall of Sound habe ich schon lange nicht mehr von einer Roadcrew des vergleichsweise zur Musik von DUST BOLT passenden US-Thrashsektors erlebt. Ok bei HAVOK und WARBRINGER vielleicht, - doch die sind weder präsent noch stehen sie in irgendeiner Form zur Debatte. Unglaublich, was DUST BOLT auf der Bühne leisten! Sänger Lenny stachelt ständig das extrem auf die Band schwörend abgehende Publikum an. Schlagzeug, Bass und Gitarre entfachen unglaublich viel Druck, Akkordfolgen werden serienweise in Schwindel erregender Fingerfertigkeit bei immensem Härtegrad rauf und runter gespielt. DUST BOLT sind ein Abräumkommando, pure Live-Energie, geschaffen für jeden Pit! Ganz großes Kino, krönender Abschluß eines vielseitigen, queerbeet gemischten Festivalsamstages in Oberursel. Das Quartett läßt gar keinen Zweifel daran. Für diese Formation bedeutet Ruhe soviel wie Stillstand. 60 Minuten Dauerpower am Stück mit zertifizierter Nackenbrechergarantie! DUST BOLT ziehen ihr Ding kompromisslos bis zum Schluß durch und stehen, - wie an den Reaktionen einer bis zur äußersten körperlichen Schmerzgrenze headbangenden sich restlos auspowernden Anhängerschaft ersichtlich, - in der Gunst des T.M.F.- Publikums ganz weit oben. Agent Thrash hat seine Mission erfüllt. Der Headliner wurde seiner Position mehr als amtlich gerecht. Wenn es der Band gelingt, ihr momentanes Level zu halten, sollten sich etablierte Thrashcombos extrem warm anziehen, wenn der Name einer gewissen Band im Vorprogramm folgende acht Buchstaben trägt: DUST BOLT !
Unsere Highlights hießen: DESASTER, HELLISH CROSSFIRE, BLIZZEN, GENGIS KHAN, BULLDOZING BASTARDS, ELVENPATH, METAL LAW, MAC BETH und DUST BOLT.
Das ist nur einer der Vorzüge vom Taunus-Metal-Festival. Wo bekommt man solch ein rar gesätes, tief im Underground verankertes Billing live zu sehen? Das T.M.F. gehört inklusive angenehmer Location zum kleinen Preis von lediglich 25 Euronen für volle zwei Tage puren Heavy Metals zu den immer gern besuchenswerten Festivals. Wer schon nicht viel Geld hat, dem bietet sich auf dem Taunus-Metal-Festival die Chance für ein tolles Wochende mit 100 % Preis-Leistungsverhältnis!
Ein dickes Lob für Unterkunft, leckeres Essen, reichlich zu Trinken, eine sauber durchgeführte Organisation in kampferprobter Location mit dem wie immer berechtigten Müllpfand und ein alles in allem wieder prächtig organisiertes Kleinfestival mit lohnenswertem Bandbilling muss Andreas „The Law“ Freitag und seinem jederzeit hilfsbereiten TEAM vom Taunus Metal-Fanclub gezollt werden. An dieser Stelle sei wieder für ein äußert vielseitig erlebnisreiches Festivalwochenende gedankt, wie man es in der Form wirklich nicht überall geboten bekommt. Soviel Aufwand, Mühe und Arbeit wie die Mannschaft vom ausrichtenden Taunus-Metal-Fanclub in die reibungslose Organisation einschließlich Ablauf dieses gelungenen Kleinfestivals hinein steckt, sollten sich andere Veranstalter erst einmal geben. Das verdient Respekt und Anerkennung. T.M.F.-Team: Ihr seid die Besten!!! Die Festivaltaugliche Bandauswahl liess keinen Wunsch offen, etwas wirklich grottiges oder schlechtes war aus unserer Sicht nicht dabei. Wir sehen uns wieder, im nächsten Jahr!
Fotos: Michael Toscher und Melissa Hart