ROCKFELS FESTIVAL - Loreley Freilichtbühne

Festival vom 07./08.08.15
Bands: HELLOWEEN, HAMMERFALL, SAXON, GOTTHARD u.v.a.

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LORELEY FREILICHTBÜHNE

Das nenne ich doch wirklich mal einen warmen Empfang! Und diese Aussage bezieht sich nicht nur - wie man annehmen könnte - auf die Außentemperaturen, die wir am Wochenende zu verzeichnen hatten, sondern auf die Art und Weise, wie hier alles rund um das Festival abgelaufen ist. Bereits der Kontakt zur Promoagentur im Vorfeld als auch mit dem Veranstalter waren absolut positiv und herzlich und so sollte sich das durch das gesamte Festival ziehen.

Apropos ziehen: Auch unsere Anreise zog sich durch teilweise Vollsperrungen ein wenig in die Länge - aber landschaftlich bekamen wir auf diese Art und Weise schon einiges geboten. Teilweise durch kleinere und größere Ortschaften, das letzte Stück ab Rüdesheim am Rhein entlang, vorbei am Binger Mäuseturm und irgendwann waren wir dann endlich da. Somit waren wir später vor Ort an als ursprünglich geplant, dafür aber direkt vor der "Haustür". Von außen lauschten wir leider nur noch den letzten Klängen von AXXIS, auf die ich mich sehr gefreut hatte. Am Einlass erhielten wir nicht einfach nur unsere Pässe, sondern zudem noch das "Rundum-sorglos-Paket" in Form einer kleinen Wundertüte mit Running Order, Festivalguide, Lanyard, Regenponcho, Getränkemärkchen. Das war das, was ich eingangs mit "warmem Empfang" umschrieben hatte. Sensationell!

Also, dann mal rein ins Vergnügen ... und das begann bereits mit einem Wiedersehen bzw. teilweise sogar erstem realen Aufeinandertreffen mit liebgewonnenen Menschen (Ihr alle wisst, wer gemeint ist!). Hatte etwas von einer großen Rock'n'Roll-Familienfeier in phantastischem Ambiente. Ich habe jede Sekunde dieses Wochenendes genossen und mich unglaublich wohl gefühlt ... vermute, ich strahlte die gesamte Zeit mit der Sonne um die Wette. Da wir in diesem Jahr das BYH erstmals aus zeitlichen und auch gesundheitlichen Gründen ausfallen lassen mussten, war bis zur Ankunft auf der Loreley das Motto: "Das ist unser Trostpreis" - noch am gleichen Abend und erst recht nach unserer Rückkehr von diesem phantastischen Wochenende lautete das Fazit: "Nein ... DAS hier ist / war der Hauptgewinn!"

Aber jetzt auch mal zu den Aktivitäten auf der Bühne ... Wie gesagt: Die ersten beiden Bands (SERIOUS BLACK und AXXIS) haben wir leider verpasst, weiter ging es dann nach einigen Verzögerungen (ca. 40 Minuten) mit DRAGONFORCE, die ihren Set erheblich kürzen mussten, um noch einigermaßen die Running Order einhalten zu können. Bekanntlich liegt in der Kürze ja auch die Würze. Kurz, frech und knackig fegten die Jungs über die Bühne bzw. Gee Anzalone zerlegte die Schießbude. Rasanter Melodic Power Metal. Das hat gnadenlos gefeuert, war eben auch genauso gnadenlos schnell vorbei. Schade ... Hätte man lieber den Herren Dudelsäcken RED HOT CHILLI PIPERS ein wenig von der Zeit gestrichen. Ich kannte diese Band zuvor gar nicht, wunderte mich nur über die vielen Schottenröcke, die auf einmal in allen Ecken hinter der Bühne zu sehen waren. Klar, der Name verrät das ja ... irgendwie ... aber irgendwie hätte ich eher mit einer Red Hot Chili Peppers Coverband gerechnet. Aber nein: Sie "coverten" querbeet alle möglichen Rocksongs. Also, das war mir offengestanden ein wenig zu viel "Gedudel" - somit die einzige, will nicht sagen negative, aber überflüssige Erfahrung im Rahmen dieses Festivals. Wenn schon Coverband, dann doch lieber als Opener oder auch als Rausschmeißer. Der Fairness halber will ich aber dazu anmerken, dass das meine ganz persönliche Meinung wiederspiegelt. Vor der Bühne feierten die Leute, die bis zu diesem Zeitpunkt leider noch nicht alle aus ihren schattigen Plätzchen gekrochen waren, die Band schon ziemlich ab.

So hieß es, noch ein paar schöne Gespräche führen und Kraftreserven tanken für meine beiden Tagesfaves ... PRETTY MAIDS und GOTTHARD (dass auch HAMMERFALL mich später ebenfalls völlig begeistern würden, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht!)

Dänen lügen nicht ... oder wie war das?! In jedem Fall sind PRETTY MAIDS éin Garant für geile Bühnenshows, erstklassige Performance und super Stimmung! Ronnie Atkins (voc.), die Saitenfraktion Kenneth Hammer (g.) und René Shades (b.), Keyboarder Mortan Sandager und Drummer Allan Tschicaja geben wieder 150 %. "Mother Of All Lies", "Rodeo", "Pandemonium",  "I.N.V.U", "Red, Got And Heavy", "Nuclear Boomerang", "Future World" ... endlos geil!!! Und NATÜRLICH dürfen auch die "Little Drops Of Heaven" nicht fehlen. Das waren knackige 60 (gefühlte 30) Minuten. Bands wie diese ... und die folgende ... dürften von mir aus in Endlosschleife auf der Bühne rotieren ... Gigantisch!

Und jaaaaaaaaaaaaaaa, wer mich kennt, weiß auch, wie sehr ich mich auf meine Lieblingsband gefreut habe ... ich kann's nunmal nicht ändern und ich wüsste auch nicht, warum ich das tun sollte! Die Musik, die Stimmung, das verhilft mir immer zu absolut guter Laune. "Bang, bang, bangin' around, bangin' around the world!" Der Refrain des Titeltracks des aktuellen Albums der Schweizer frisst sich in die Gehörgänge und macht einfach tierisch Spaß, live natürlich noch viel mehr! Und das ist genau das, was sie ausmacht: GOTTHARD sind eine unglaublich tolle Live-Band, die immer und immer wieder alles gibt und jede Show zu einer geballten Ladung Freude / Energie / Spaß werden lässt. Irgendwann werde ich auch noch den letzten Zweifler auf diesem Planeten überzeugt haben, sich eine ihrer Shows reinzuziehen! Ein bunter Potpourri aus alten und neuen Songs ("Ride On", "Hush", "Sister Moon", "What You Get", "Staaaaaaaaarlight" (huch, war da was?!), "Master Of Illusion", "Remember It's Me", "The Call", "Lift U Up", "Anytime Anywhere"), eine glänzend aufgelegte Band und diese unverwechselbare Spielfreude machten auch diese Show zu einem absoluten Highlight! Immer und immer wieder könnte ich mir das geben ... DANKE Nic, Leo, Freddy, Marc, Hena und Ernesto! 

Völlig ausgepowert wollte ich den Abend dann eigentlich eher gemütlich ausklingen lassen, wäre dann nicht noch der Hammer gefallen, denn Joacim kann's ;-) Nein, im Ernst: HAMMERFALL, die ich bislang eigentlich ein wenig - will mal sagen - stiefmütterlich behandelt hatte, bliesen hier dann engültig alles weg. Was eine geniale Perfomance und die Stimmung ... abartig gut! Das war ein absolut würdiger Headliner des ersten Festivalabends!!! Der tollen Lightshow folgten sodann noch ein paar Blitze am Himmel, aber alles blieb gut und Tag 2 konnte somit ohne Probleme an den Start gehen.

Ein wenig Regeneration zu Hause, ein wenig Proviant und eine liebe Freundin eingepackt und um 11.00 Uhr waren wir wieder "on the road", fast pünktlich zu BEYOND THE BLACK. Die Newcomerband trat ordentlich auf's Gaspedal, wirkte aber auf der großen Bühne zwar nicht "in the shadows", aber doch noch ein bisschen verloren. Dennoch freue ich mich sehr auf ein Wiedersehen, denn im November kommen sie dann in die Batschkapp. In der jungen Band steckt meiner Meinung nach sehr viel Potential.

MANTAR fielen aus - wenn ich das richtig verstanden habe, gab es Terminsüberschneidungen - somit blieb ein bisschen mehr Zeit für die anderen Bands ... wie BRAINSTORM aus dem Schwabenländle zum Beispiel. Auch so 'ne Band, die ich mir immer und immer wieder anschauen und mir den goldigen Dialekt auch sehr gerne anhören könnte. Andy B. Franck hat eine herrlich erfrischende Art, mit dem Publikum zu kommunizieren. Obwohl noch nicht wirklich viel Publikum vor Ort ist, gibt es hier kein Halten und der Band gelingt es, alle Anwesenden in ihren Bann zu ziehen. Da ist richtig viel Action auf der Bühne, es wird gebangt, was das Zeug hält und sämtliche Kracher ("Firesoul", "Fire Walk With Me", "Shiver", etc.) werden rausgehauen. Die Frage ans Publikum mit dem Song "How Do You Feel?" wird ganz eindeutig beantwortet: Die Stimmung ist 1 A. Aber wie sollte das auch anders sein? Eine phantastische Atmosphäre, ein mehr als geniales Venue - schließlich hat man hier im Amphitheater von jedem Platz aus einen tollen Blick auf die Bühne und die traumhafte Kulisse des Rheintals - tolles Wetter, eine erstklassige Auswahl an Bands, die bestens aufgelegt sind und ein feierwütiges Publikum.

Weiter geht's im Set mit PINK CREAM 69 - Sänger David Readman, die beiden Gitarristen Alfred Koffler und Uwe Reitenauer, Bassist Dennis Ward und Schlagzeuger Chris Schmidt haben eine ganze Menge Sahnestückchen aus ihrer bisherigen (nunmehr auch fast 30jährigen) Schaffensphase im Gepäck: "Keep Your Eye On The Twisted", "Hell's Gone Crazy", "Do You Like It Like That", "Talk To The Moon", "Welcome The Night" und selbstverständlich auch "Lost In Illusion". David hält regen Publikumskontakt (zweisprachig in Englisch und Badisch) und posed hier, was das Zeug hält. Die anderen Bandmitglieder - abgesehen von Alfred Koffler - halten sich hier eher ein wenig bedeckt. PC 69 sind für mich eher eine Band für erstklassige Clubkonzerte, weshalb ich mich schon sehr auf den 30.09. im Colos-Saal Aschaffenburg freue, nicht zuletzt, weil sie dann auch noch einen Support mitbringen, auf den ich live ebenfalls sehr gespannt bin: 21OCTAYNE! Ich glaube, in dieser Konstellation (Headliner + gemütliche Clubatmosphäre) geht noch viel, viel mehr ... und immer wieder kommen bei mir die Erinnerungen an das coolste Pinkie-Konzert in der KZV-Halle in Pirmasens hoch, das war einfach legendär!!!

Legendär war auch der Sieg der Finnen LORDI im Jahre 2006 bei der wohl sinnfreiesten Musikveranstaltung ever, dem Eurovision Songcontest. Was hab' ich mich damals gefreut! Das "Hardrock Halleluja" wurde zum absoluten Kult und ist natürlich auch heute der Song, der am besten ankommt. Die Monster sind einfach cool, sind absolut handzahm und wollen nur spielen :-) Das tun sie auch und die Setlist und die Bühnenshow sind Spaß pur:

Nailed By The Hammer Of Frankenstein
This Is Heavy Metal
Hardrock Hallelujah
Deadache
Blood Red Sandman
It Snows in Hell
He's Back - The Man Behind the Mask
The Riff
Sincerely With Love
They Only Come Out at Night
Devil Is a Loser
Scare Force One
Who's Your Daddy?
Would You Love a Monsterman?

Die armen kleinen Monstermänner müssen heute noch mehr als sonst in ihren Verkleidungen geschwitzt haben, aber sie haben restlos alles gegeben. RESPEKT! Und sie haben natürlich einen ganz klaren Vorteil: Nach dem Duschen und Trockenlegen erkennt sie (fast) niemand und sie können sich ganz ungestört unter's Volk mischen.

Ca. 18.30 Uhr gehen dann U.D.O. auf die Bühne. Der gelbe Ball am Himmel brennt nicht mehr allzu stark, die Bühne dafür umso mehr: Und dabei ist es egal, ob U.D.O-eigene oder ACCEPT-Songs gezockt werden, es geht richtig, richtig gut ab. Sänger Udo Dirkschneider, die Gitarristen Andrey Smirnov und Kasperi Heikkinen, Bassist Fitty Wienhold, Junior Sven Dirkschneider (wir kennen ihn noch, als er den Papa als kleiner Steppke mit Gehörschutz auf Tour begleitete) und Keyboarder Harrison Young (hello DORO-Family!) liefern hier wahnsinnig gut ab und rocken, als gäbe es kein Morgen mehr. Mit der Ära ACCEPT möchte Udo Dirkschneider nun endgültig abschließen und wird - nach einer ausgedehnten Tour unter dem Namen DIRKSCHNEIDER im kommenden Jahr wird er einen endgültigen Schlussstrich unter diese Schaffensphase ziehen. Zitat: "Ich habe nach wie vor riesigen Spaß, die Songs live zu singen. Sie gehören ja zu meiner Biografie und letztendlich auch zu meiner Stimme. Aber dennoch ist es im Leben eben auch mal an der Zeit, ein Kapitel abzuschließen. Es wurde so viel über ACCEPT geredet und so viel spekuliert. Ich gebe dazu nun mein finales musikalisches Statement ab und biete den Leuten die Chance, die Songs und mich noch einmal für die Dauer eines kompletten Konzertes gemeinsam auf der Bühne zu erleben. Es ist genügend hochkarätiges Material vorhanden, um eine zweistündige Setlist ohne Probleme zu füllen. U.D.O. sind seit mittlerweile 18 Jahren das, wo ich hingehöre. Dem möchte ich Tribut zollen."

Aber bis 2017 ist ja noch eine Weile hin und so durften hier und heute Kracher wie "Metal Heart" und "Balls To The Wall" (Mr. Lordi himself unterstützte die Band hier auf der Bühne) nicht fehlen. Doch wie bereits oben zitiert und an dieser Stelle bestätigt: U.D.O. haben auch tolles eigenes Material: "Decadent", "Blitz Of Lightning", "Speeder", "They Want More" - um nur einige zu nennen - wühlten sich durch die Gehörgänge und wurden frenetisch abgefeiert!

Und nun kam für mich die Band des Tages, auf die ich mich am allermeisten gefreut hatte: SAXON!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Da muss ich eigentlich gar nicht viel dazu schreiben, außer, dass das auch diesmal wieder EINE MACHT war. Wie macht er das nur, der gute Biff, muss ich mich immer wieder fragen? Er wird ja schließlich auch nicht jünger ... aber hey ... immer besser!!!

Und bleiben bei dieser Setlist noch Wünsche offen?

Motorcycle Man
Sacrifice
Power And The Glory
20,000 Ft
Battering Ram
Crusader
Heavy Metal Thunder
Princess Of The Night
Wheels Of Steel
Denim And Leather

Ja, sie hätte länger sein können und meinetwegen hätten SAXON heute auch gerne Headliner sein dürfen ... Den Abschluss ihrer 35-Jahre-Tournee bildete die heutige Show und somit haben sie alles gegeben. Alles? Ach was ... was gut ist, kommt wieder, denn schon bald füllen sie gemeinsam mit Urgestein Lemmy die Konzerthallen und feiern MOTÖRHEADS 40. Geburtstag! Und zuvor veröffentlichen sie noch ihre neue Scheibe "Battering Ram" (VÖ: 16.10.15). Wenn die genauso knallt wie der vorab veröffentlichte Titeltrack ... geil! Wir dürfen gespannt sein!

Mit HELLOWEEN, einer der erfolgreichsten deutschen Power Metal Bands um Sänger Andi Deris - Weiki Weikart und Sascha Gerstner an den Gitarren, Markus Grosskopf am Bass und Dani Löble am Schlagzeug - wurde das Festival würdig beendet.

Walls Of Jericho
Eagle Fly Free
Dr. Stein
My God-Given Right
Steel Tormentor
Waiting For The Thunder
Lost In America
If I Could Fly
Power
Medley Halloween / Sole Survivor / I Can / Are You Metal? / Keeper Of The Seven Keys
Future World
I Want Out

Nach wundervollen Eindrücken, geiler Musik, tollen Gesprächen, Rocken, Headbangen, Schwitzen, Spaß, geht's zurück in die Heimat. Erste Amtshandlung: SAVE THE DATE - das nächste RockFels steigt am 12. und 13.08.2016. Wir wollen und werden wieder am Start sein! Das war ein absolutes Highligt, tolles Billing und das alles an einem wunderschönen Fleckchen Erde. DANKE, DASS WIR DABEI SEIN DURFTEN!!! Den Veranstaltern wünschen wir, dass dieses Festival sich etabliert und es sich bis zum nächsten Jahr herumgesprochen hat, dass hier weltbeste Voraussetzungen für ein PREMIUM FESTIVAL vorhanden sind! Ich beende meinen kurzen Bericht mit dieser Geste von U.D.O.-Gitarrist Andrey:

(Foto: Sylvia Hoidn)

DAUMEN HOCH!!!!!!!!!!!!!!!

Weitere Fotos (Stefan Hoidn) findet Ihr in unserer >FOTOGALERIE<

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