PINK CREAM 69 – Aschaffenburg, Colos-Saal
Konzert vom 30.09.15
Support: 21 OCTAYNE
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PINK CREAM 69
21 OCTAYNE
Wenn du beim Einchecken kurz nach Öffnung des Colos-Saal gleich am Kassentresen dran kommst und im Konzertsaal die Stehtische bemerkst, dann kannst du davon ausgehen, dass das stattfindende Konzert eine entspannte Geschichte mit nicht all zu viel Gedränge wird. So erlebt am heutigen Abend. Ein tolles Package stand auf dem Programm. Ebenso eine zu erwartende musikalische Vollbedienung für den Fan, aber eben wieder mal ein schlecht besuchtes Konzert aus dem Genre des Melodic Metals bzw. Hard Rocks. Wo soll das noch hinführen?
Absolut unverständlich, denn mit 21OCTAYNE stand eine aufstrebende Band als Opener auf der Bühne, die heuer bereits zum dritten Mal hier gastierte und in ihren Reihen namhafte Musiker beheimatet. Neben Denker und Lenker Hagen Grohe (voc., JOE PERRY PROJECT) steht hier Marco Wriedt (git., Ex-AXXIS) und sitzt dahinter Alex Landenburg (dr., u. a. LUCA TURILLI's RHAPSODY), die sich für dieses Showcase mit Bassist Dominik Louis komplettierten. Ich selbst hatte 21O im letzten Dezember als Support für URIAH HEEP erstmals gesehen, konnte mich aber mit dem modernen, teils leicht progressiv angehauchten Rock damals nicht wirklich anfreunden. Ganz anders heute. Das Quartett, welches gleichzeitig den Release ihres 2. Longplayers „2.0“ hier feierte, klang wesentlich melodischer, nicht mehr so sperrig und viel flüssiger als damals. Mit der gleichen Spielfreude wie vor einem ¾ Jahr gelang es ihnen auch, einen großen Teil des zum Ende des 50-minütigen Sets auf gut 100 Gäste angewachsenen Publikums auf ihre Seite zu ziehen. Mich hatten sie ab „When You Go“ gefangen, denn diesen Song fand ich schon als vorab veröffentlichtes Video klasse und live kam der noch viel besser. Von dieser Band wird man bestimmt noch hören bzw. sie öfters sehen. Wäre schade, wenn’s nicht so wäre.
Das Gefühl hängender Mundwinkel kennen die Herren von PINK CREAM 69 im Colos-Saal bereits. Ich kann mich noch an eine Show hier erinnern, wo nach dem Support (FREEDOM CALL) plötzlich die Hälfte der Gäste weg war und man noch vor ca. 150 Verbliebenen spielte. Auch heute waren es nicht mehr Zuschauer als damals. Die jedoch machten über das 90-minütige Set mehr Lärm, als 400 Leute bei manch anderer Band an gleicher Stelle. Schnell waren die hängenden Mundwinkel bei dem Quintett Geschichte und man hatte auch Spaß auf der Bühne. Die Jungs zockten, als wäre der Laden ausverkauft. Frontmann David Readman interagierte mehr denn je mit dem Publikum und hatte sogar den ein oder anderen Lacher am Start, was vielleicht auch daran lag, dass er diesmal mehr in Deutsch als in Englisch kommunizierte. Die Setlist ließ für mich keine Wünsche offen, denn man hatte in diesem Classic-Set eigentlich alles am Start, was man sich von den Pinkies auf einem Konzert so wünscht. Selbst einen Akustik-Part über drei Songs, bei dem die Herren Koffler (git.) und Ward (b.) pausieren durften, kam gut an und lud zum Mitsingen und Mitmachen ein. Rückblickend auf den Eindruck am Einlass passten die Bistrotische heute sogar ins Bild. Vor der Bühne konnte abgehen wer wollte, und etwas weiter hinten hatte man die Möglichkeit, sich diese Zeitreise entspannt beim Getränk seiner Wahl am Stehtisch zu geben.
Pech für diejenigen, die jetzt wieder sagen werden: „Ach, hatte ich gar nicht auf dem Schirm“ oder ähnlich. Wenn’s den Bands nicht was bringen würde, wäre mein Tipp: Bleibt auch zukünftig mit eurem Arsch daheim auf der Couch kleben. Dann haben die Anwesenden mehr von den Musikern nach der Show, die sich zahlreich unter ihre wahren Fans mischten.
Setlist PC 69:
Keep You Eyes On The Twisted
Hells’s Gone Crazy
Special
Lost In Illusion
Talk To The Moon
Break The Silence
Do You Like That
No Way Out
The Tide (a)
Better Days (a)
One Step Into Paradise (a)
The Spirit
Livin In America
Wasted Years
Welcome
Seas Of Madness
Children Of The Dawn
Shame On You
Fotos © by Hans-W. Rock --->hier< gibts noch mehr Bilder