EQUILIBRIUM – Aschaffenburg, Colos-Saal


 

Konzert vom 01.10.15
Support: ELVENPATH

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EQUILIBRIUM
ELVENPATH

 
Nicht wenige Undergroundbands würden gerne mal im Colos-Saal als Support auftreten. ELVENPATH haben es geschafft und geben hier als Opener für 45 Minuten ihr Stelldichein. Wer die Band kennt erlebt heute einen etwas holprigen und leicht nervösen Start, eine ungeschickte Bühnenaufteilung (man hat den Schlagzeuger doch glatt hinter einem Sidebanner platziert) und die noch immer nicht perfekt sitzenden Positionswechsel während der Show. Aber egal, man ist hier auf die Bühne gegangen, um dem überwiegend Pagan- oder Death Metal orientierten Publikum den eigenen, heute etwas epischer ausgelegten Power Metal näher zu bringen und das klappt sogar recht schnell. Man trifft auf dankbare Metaljünger, welche das Frankfurter Quintett lautstark nach jedem Stück anfeuern und belohnen. Sänger Dragutin scheint das am meisten zu inspirieren, denn so agil wie hier hab ich ihn noch nicht erlebt. Ständig in Bewegung der Bursche und sucht das Bad in der „Menge“, cool. Hier wirkt nichts gekünstelt oder geschönt, die Band legt pure Leidenschaft an den Tag und hat ihren Spaß mit den Zuhörern. Bei „Guardians Of The Underground“ ruft Gitarrist Till sogar zu einer Wall Of Death auf und teilt tatsächlich den Colos-Saal wie damals Petrus den See. Ok, er drittelt. Die meisten verziehen sich nach hinten und schauen zu, wie sich gut 40 Hansels die Köppe einrennen wollen. Unterm Strich ein guter Einstand in meinem 2. Wohnzimmer.


EQUILIBRIUM unterbrachen aktuell ihre Arbeiten am neuen Album, um ein paar Shows im Herbst zu spielen. Bassistin Jen Majura war nicht mit am Start, sondern wurde durch Claudio Quarta von HAGGARD ersetzt, der auch schon die letzten Shows (u. a. in Russland) gespielt hatte. Inwieweit Majura nach ihrem Einstieg als Gitarristin bei EVANESCENCE und ihrer Stammverpflichtung bei KNORKATOR den Bayern noch zur Verfügung steht, bleibt abzuwarten. Doch auch ohne sie wurden knapp 150 Zahlende über gut 1 ½ Stunden gut unterhalten. Auch wenn der einstige Pagan-/Death Metal der Band aktuell mehr in Richtung Mainstream geht und auf dem aktuellen Album „Erdentempel“, das auf der heutigen Setlist klar im Vordergrund stand, mehr Epic und Polka behaftete (Sauf)Lieder zu finden sind, kann man noch auf genug Interessierte zurückgreifen. Dass die Merchmaschinerie der Band ebenso gut läuft, war an den zahlreich vertretenen verschiedenen Shirtmotiven der Getreuen zu erkennen. Tja, und die wurden mehrheitlich von Hessen als Unterfranken getragen, wie Sänger Robert „Robse“ Dahn per Handzeichen abgefragt hatte. Über Robses Inhalte seiner Ansagen in Sachen Hartz IV und Ossis (vom Dialekt her ist er ja selbst einer) konnte man geteilter Meinung sein und sind für mich hier kein Thema, zumal sie für den einen oder anderen Lacher sorgten. Tja, und wenn die Herren Dahn und Berthiaume (Rene, git.) zu einer Wall of Death aufrufen (direkt vor „Karawane“), dann gibt’s auch eine im Rahmen der begrenzten Möglichkeiten.
Ich als Live-Neuling in Sachen EQUILIBRIUM fühlte mich hier durchgängig gut unterhalten, hätte mir gerne auch noch den einen oder anderen älteren Song gewünscht, aber man kann eben nicht alles haben. Der Sound war gut, so dass man die Texte (in deutsch und englisch „gesungen“) gut verstehen konnte und einem gar nichts anderes übrig blieb, als sich von der guten Stimmung anstecken zu lassen.

Setlist EQUILIBRIUM:
Ankunft
Was lange währt
Waldschrein
Freiflug
Unsrer Flöten Klang
Wirtshaus Gaudi
Met
Skyrim
Wingthors Hammer
Karawane
Der ewige Sieg
Wellengang
Apokalypse
Unbesiegt
Blut im Auge
Aufbruch

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