VÖLKERBALL - Düsseldorf, Stahlwerk

Verfasst von Martin Bothmann.

Konzert vom 24.10.15, Düsseldorf Stahlwerk

Kritik:

Bereits vor genau 4 Wochen ist die Bochumer Zeche aus allen Nähten geplatzt und auch das wesentlich größere Stahlwerk ist beachtlich gefüllt. Rammstein selbst erheben sich eher langsam aus dem langjährigen, selbsterwählten Dornröschenschlaf und meiden deutsche Bühnenbretter bisher weiterhin konsequent. Doch Abhilfe ist da. Völkerball rufen und die Massen strömen. Beachtlich wenn man bedenkt, dass hier lediglich eine Cover Band zum Partyabend lädt. Doch spätestens mit dem Aufschieben des Vorhangs und Blick auf die beachtliche Bühne, sowie dem ersten Zünden der Pyros weiß man, warum man heute Abend hier ist. Brachiale Riffs und eine optisches Feuerwerk lassen das Original fast ein wenig vergessen. Denn genau dies ist die Kunst. Eine fast 1:1 adaptierte Rammstein Show zu bieten, die keinen Hit auslässt und die Fans mit satter Spielzeit zu begeistern. Die Stimmung stimmt von der ersten Minute, die lediglich von gut 15 Arschgesichtern getrübt wird, die meinen, die ersten 10 Reihen zu ihrem privaten Moshpit umzugestalten. Sehr schade, dass keiner von euch an meinem Ellbogen zerschellt ist. Penner wie Ihr verderben nämlich sehr vielen Leuten einen stimmigen und schönen Abend. Doch das wäre eigentlich auch schon der einzige negative Eindruck dieses Gigs.

Die beiden emsigen Pyrotechniker sorgen für steten Feuerbeschuss während Völkerball einen mehr als langen Set (mit kurzer 20 minütiger Pause unterbrochen) so ziemlich jeden der Besucher glücklich gemacht haben dürften. Zwei aktuelle Heldmaschine Songs „Collateral, „Wer einmal Lügt“ im Set-Mittelteil bewerben zudem den eher schleppend verlaufenden Vorverkauf der gerade startenden Heldmaschine Tour. Verwunderlich, dass Heldmaschine es nur in kleine Clubs schaffen, wo doch gerade die beiden oben genannten Songs die meiste Stimmung und die größten Publikumsreaktion in der Halle nach sich trugen. Leute gebt den Jungs auch mit ihren eigenen Songs eine Bühne, denn nur so lassen sich auch Abende wie dieser finanzieren. So bleibt das Fazit: Völkerball sind als feste Cover-Institution von deutschen Bühnen nicht mehr wegzudenken. Satte Spielzeit, eine geile Show und brachialer Livesound sprechen klar für einen weiteren Besuch der emsigen Jungs. Völkerball sind ein Muss und werden dies auch nach Wiederkehr des Originals 2016 hoffentlich noch lange Zeit bleiben.

Setlist folgt....

Weitere Fotos von der Show gibt es >hier<