BATTLE BEAST - Siegburg, Kubana

Konzert vom 10.12.15 - Siegburg, Kubana
Supports: ALPHA TIGER, THE ORDER OF CHAOS

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BATTLE BEAST
ALPHA TIGER
THE ORDER OF CHAOS

Kritik:

Gemütliches Sit In im urigen Restaurant vor Konzertbeginn ist im Kubana eigentlich schon zwingender Usus. So auch heute. So bevölkern fast nur schwarze T-Shirts die Tische. Schnell ein Salätchen gegen den dicken Bauch und ein alkoholfreies Pils, das man sich selbst nach neuen Braurezepten noch lecker denken muss. Lang lebe die Macht!
Aber ich schweife ab. Es wird 20 Uhr bis The Order of Chaos die Bühne entern. Bisher kannte ich die kanadische Combo nicht. Und nach diesem Auftritt ist der Drang, den Fünfer in Zukunft etwas aufmerksamer zu verfolgen, auch nicht unbedingt gestiegen. Technisch sehr anspruchsvoller US Metal, der bei dem matschig, breiigen Sound völlig undifferenziert untergeht. Das berstende Schlagzeug dominiert und auch Sängerin Amanda kann nicht wirklich auf ihre sanglichen Livequalitäten verweisen. Dabei besitzt das Kubana eigentlich normalerweise ein recht gutes Soundbild mit dem richtigen Mann an den Reglern. Mit Blick auf das Mischpult ist der Schuldige schnell ausgemacht. Battle Beast´s Janne steht hier nämlich völlig verschüchtert und ehrfürchtig einen halben Meter vor den vielen Reglern und scheint in Andacht erstarrt. Gut, so wird das natürlich nichts. Auch die Lightshow, die viel zu tief eingestellt alle paar Sekunden ein neues Netzhautmuster auf die Augen brannte, nervte auf Dauer. Da man selbst die Ansagen kaum verstand, ist mir der Grund nicht bekannt warum The Order of Chaos hier nur als Rumpfmanschaft aufschlugen. Beachtlich allerdings, dass Alpha Tiger hier wie selbstverständlich eingesprungen sind. So schwang Drummer David den Bass und Basser Dirk die Gitarre. Beachtlich, sich in eine sehr komplexe Musik so schnell einzuarbeiten. Hut ab. So kommen The Order of Chaos auf recht stattliche 45 Minuten Spielzeit und das Fazit kann man anschauen, muss man aber nicht. Es wird 20.55 und Alpha Tiger eröffnen ihren Set. Immerhin sind zwei der Jungs ja schon auf Betriebstemperatur. Die Soundqualität geht hier merklich nach oben, die Gitarren gewinnen an Format und die Unterstützung des Publikums steht von der ersten Minute. Größte Änderung bei Alpha Tiger ist nach Abgang von Ex Sänger Stephan der frische Ersatz Benjamin. Nun mag ich dem quirligen Sympathen ja einen gewissen Charme zusprechen, wer aber bitte hat ihm mal gesagt, dass er singen kann? Hohe Parts seines Vorgängers verkacken eigentlich ständig und auch sonst ist das Gesangsbild mehr als unsauber. Schade eigentlich denn, gerade musikalisch haben die Freiberger in letzter Zeit stark zulegen können. Auch kommt der Maiden-lastige Double Leads Sound ganz hervorragend bei den Anwesenden an. 7 Songs und weitere 45 Minuten später weiß man, Alpha Tiger sind weiterhin eine fette Liveband, haben sich aber am vakanten Sängerposten nicht wirklich verbessern können.

Setlist Alpha Tiger:

Lady Liberty
From Outer Space
Long Way Redemption
We won´t take it Anymore
Identity
Karma
Black Star Pariah

Es wird 22 Uhr und das Warten auf Battle Beast ist beendet. Die Finnen touren ja nun bereits seit dem Frühjahr fast schon manisch durch Europa und schließen diesen Tourexzess nun erfolgreich mit eigener Headliner Tour ab. Das Auftreten ist energetisch und spielfreudig. Vor allem Sängerin Noora scheint das Tourleben gut getan zu haben. Zur echten Metal Diva herangewachsen herrscht sie sofort über die Masse, befeuert mit Gesten die Stimmung oder verzückt einfach nur mit ihrer geilen (auch live perfekten) Reibeisenstimme. Da Battle Beast eigentlich keinen schlechten Song am Start haben, spielt die Songauswahl und Reihenfolge am heutigen Abend eigentlich kaum eine Rolle. Man bolzt mit ansprechenden, recht lauten (wieso schrie hier eigentlich ständig jemand „Lauter“? Tabletten nicht genommen oder was?) Sound Hit um Hit unter das Volk. Dabei hält man perfekt die Waage aus groovenden und schnelleren Stücken. Auch hier kommen die poppigeren Songs, die Hauptsongwriter Anton im Frühjahr ja zum Abgang bewegt haben, erstaunlicherweise ein weiteres mal am besten an. Sparen hätte man sich allerding die eher albern gestalteten Soli und die unnötigen, wohl bei der Sabbaton Tour abgeschauten Trinkspielchen der Jungs. Den Mist braucht echt keine Sau, denn das Finnen saufen können, gehört ja quasi eh zur Allgemeinbildung. Das muss ich nicht in peinlicher Atmosphäre auch live noch sehen. Die Spielzeit verfliegt und unter dem Strich bleibt das Fazit, dass Battle Beast bereits im Frühjahr Headliner Qualitäten besaßen, diese nun aber endlich auch einmal zur Gänze ausspielen konnten. Knappe 90 Minuten Spielspaß, gute Laune und eine Songauswahl, die über jeden Zweifel erhaben war. Ab ins Studio mit euch. Wir sehen uns nächstes Jahr wieder. Rating 8 von 10

Setlist Battle Beast:

Far Far Away
I Want the World..and everything in It
Out on the Streets
Let it Roar
Into the Heart of Danger
Neuromancer
Black Ninja
Guitar, Keyboard, Drum Solo
Madness
Touch in the Night
Sea of Dreams
Unholy Saviour
Iron Hand
Show Me how to Die
Enter the Metal World
Out of Control

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