VANDEN PLAS - Frankfurt, Spritzehaus


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Konzert vom 02.10.07

Homepage:
www.vandenplas.de

Zur Musik und Konzerten mancher Bands gelangt man einfach erst auf Umwege. So geschehen bei meinem ersten Aufeinandertreffen mit Vanden Plas. Diese Band näher vorzustellen ist eigentlich mehr als unnötig, da sie seit ihrem offiziellen Debüt „Colour Temple“ ’94 in der deutschen Prog-Szene nicht mehr wegzudenken und eigentlich das Aushängschild für Prog-Metal in Deutschland sind. So habe ich zwar von bisher fünf Studioalben des 5ers aus Kaiserslautern drei im Schrank stehen, jedoch sind die Momente, in denen ich diese musikalisch teils doch sehr komplexen Werke zu Hause konsumierte, bisher recht selten gewesen. Durch die steigende Zahl an Bands, die ihren Melodic Metal derzeit „verproggen“ und meine näheren Kontakte zum Hause Bazement, wo seit dem Jahr 2000 mit dem Live-Album „Spirit Of Live“ alle V P-Releases aufgenommen wurden, bot es sich an, dass ich mir zusammen mit dem Produzenten Markus Teske diese Show im Frankfurter Spritzehaus anschauen sollte. Da VP seit Jahren mit dem Spritzehaus verbandelt sind, dort zu ihren Anfangstagen auch schon des Öfteren gespielt haben und die Show eine Art Warm Up für das Prog Power Festival in den USA sein würde, zu dem die Band am Morgen danach fliegen sollte, war das hier eigentlich ein Pflichttermin. Meine Erwartungen weit übertroffen haben zunächst geschätzte 250 zahlende Gäste, die sich die gut 2-stündige Show ebenfalls anschauen wollten. Ich war ja schon oft im Spritzehaus, hab den Laden auch schon voll (nein, nicht ich war voll.. O.K., nüchtern gehe ich da eigentlich aber auch nie raus..) gesehen, aber das hier war der Knaller. Ausverkauft und Tür zu. Wer zu spät kam, konnte es sich bei milden Herbsttemperaturen draußen gemütlich machen. Diejenigen, die drin waren und vorne standen, brauchten sich nicht wegen evtl. fehlender Standfestigkeit zu sorgen, da ein Umfallen schlichtweg unmöglich war. An Fotos war hinsichtlich der Überfüllung des Ladens schlichtweg nicht zu denken. Wir im hinteren Bereich hatten da doch ein klein wenig mehr Beinfreiheit und kamen zudem so in den Genuss der ein oder anderen Gerstenkaltschale, die bei der doch an eine Sauna erinnernde Temperatur im Laden dringend nötig war. Als um 22.00 Uhr das Intro erklang, schien es, als sei es für das wartende Publikum die Erlösung. Mit „Free The Fire“ starteten die Mannen um Sangesgott Andy Kunz. Sein komplettes Stimmvolumen war leider nur zu erahnen, reichte aber auch so vollkommen aus. Trotz der bescheidenen Verhältnisse im Laden (die Lautstärke ist hier wegen der Nachbarschaft stark gedrosselt und akustisch gibt der Laden nicht all zu viel her) kann ich einen guten Sound bescheinigen, den Mischer Markus hinbekommen hat. Meine Güte, ich hab schon viele Konzerte gesehen, aber was hier von der ersten bis zur letzten Minute an Perfektion geboten wurde, war sensationell. Da stimmte wirklich fast alles punktgenau. Da ist es egal, auf welche Art von Gitarrensounds man steht, einem Stephan Lill zuzusehen bzw. -hören setzt nicht nur einen Musiker in wahre Verzückung. Ob gestochen scharfe Riffs, düsteres Geschredder, seine Technik, da passt einfach alles. Dies trifft auch auf seinen Bruder Andreas zu, den man ebenfalls als Perfektionist an den Drums bezeichnen kann. Während Thorsten Reichert (b.), bedingt durch den reduzierten Sound, mehr im Hintergrund agierte, kam Günter Werno mit seinen Keys doch zu mehr Gehör. Selbst hier stand mir als nicht unbedingt Keyboard-Fan ab und an der Mund offen. Die Show selbst teilte sich in zwei Sets, wobei in beiden die Albenhistorie durchweg bedacht wurde und im ersten Set sogar „You Broke The Sun“ vom Musical Abydos zu Ehren kam. Dass das aktuelle Album „Christ 0“ gleich mit fünf Songs auf der Setlist vertreten war, erklärt sich fast von selbst. Andy Kunz entpuppte sich sogar als Entertainer, was er zu Beginn des zweiten Sets unter Beweis stellte, als im vorderen Teil der Spritze die Lautsprecher ausfielen und er kurzerhand seinen Monitor in Publikum drehte und die Fans mit Mitsingspielchen bei Laune hielt, bis der Schaden behoben war. Überhaupt Mitsingspielchen mit Progfans – eigentlich fast unmöglich, oder!? Bei Vanden Plas geht so was, wie hier erlebt. Auch eine neue Erfahrung waren die Raucher, die schön brav schmachtend im Laden blieben und nur zur Setpause ihrem Bedürfnis nach Teer draußen nachkamen. Viel zu sehr begeisterte offenbar die Show, was auch ein paar „Fans“ ermutigte in Sprechchören nach „When The Wind Blows“ zu skandieren. Den Track gab es zwar nicht, aber dafür „Cold Wind“ vom „Beyond Daylight“-Album, das mit insgesamt drei Songs auch zu Ehren kam, tat es auch.  „Rainmaker“ beendete dann die Show und auch die lautstark geforderte Zugabe. Rischtisch schee wa des, gell!

Setlist:
Intro
Free The Fire              
Iodic Rain             
Silently 
Far Off Grace        
You Broke The Sun          
Shadow I Am 
January Sun 
How Many Tears
Christ O  
Healing Tree 
Cold Wind    
Postcard To God 
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I Can See                 
Rainmaker       

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