WITHIN TEMPTATION - Köln, E-Werk


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Support: The 69 Eyes, Delain
Konzert vom 10.10.07

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Hui, die Schlange vor dem Kölner E-Werk war beträchtlich und der Einlass erfolgte pünktlich, aber sehr, sehr langsam. Einen ersichtlichen Grund für die schnarchigen Kontrollen am Eingang schien es nicht zu geben und so füllte die Halle sich eher langsam, aber stetig.

Pünktlich um 20 Uhr begann Delain dann auch auf deutschen Bühnenbrettern Präsenz zu zeigen. Nachdem das bereits 1 Jahr alte "Lucidity" Album ja endlich auch in unseren Regalen steht und die Holländer ja bereits auf eine beachtliche Liste an Auftritten innerhalb von Holland zurückblicken können, begann der Gig souverän. Wenn auch lange nicht so zurückhaltend wie in Berlin, wo die junge, vom Projekt entwachsene Band noch arge Berührungsängste zu haben schien. Scheu und schüchtern wusste keiner so ganz, wo er hingehört. Heute in Köln hingegen alles ganz anders, wie ausgewechselt. Spielfreude, Interaktion mit dem Publikum und der Spaß am Spielen brachte das Eis schnell zum Schmelzen. Auch Charlotte erwächst in ihrer Aufgabe als Frontfrau immer mehr. Sicheres Auftreten und ihr feiner klarer Gesang haben auch diesen Auftritt zu einem kleinen Triumphzug werden lassen. Wie bereits in Berlin stand der Sound wie eine Eins. Within Temptation, die ja immer recht großzügig mit dem Soundcheck ihrer Support Bands umgehen, schienen auch diesmal wieder in Geberlaune. Zweiter ausschlaggebender Grund wohl auch Martijn Westerhold (Ex - Within Temptation), der Bruder von WT Klampfer Robert Westerhold. Guter Sound bleibt eben in der Familie. Die Setlist gut gewählt, zeigte sich auch hier, dass das Projekt Delain schon lange von der Band Delain abgelöst wurde. Der Wegfall der Gastsänger und Musiker fällt kaum noch ins Gewicht, zumal Gitarrist Roland Landa alle männlichen Parts mit Bravour übernahm, auch wenn er sicherlich einem Marco Hietala nicht das Wasser reichen kann. So wurde vor allem das druckvolle "The Gathering" zum Set Highlight. Der Sound und Hit-Auftritt dürfte Delain auch an diesem Abend wieder eine Menge neuer Freunde gebracht haben. Eine feine Geste auch von Sharon del Adel, während des Gigs auf die Bühne zu kommen und Parts von "See Me In Shadows" zusammen mit Charlotte im Duett zu singen. Ein guter Auftritt, der leider viel zu schnell vorbei war.

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Playtime: ca. 25 Minuten

Setlist:
Silhouette Of A Dancer
Shatterd
Frozen
See Me In Shadows
The Gathering
Pristine


21 Uhr. Nach unnötig langem Umbau, aber wohl fest in den Klauen des Zeitplans, bestiegen die Finnen von The 69 Eyes die Bühne, die eine beachtliche Anzahl an treuen Fans mitgebracht hatten. Haben mich die Jungs auf ihrer letzten Headliner Tour nicht wirklich überzeugen können, waren die 5 Kuttenträger diesmal wie ausgewechselt. Leck mich in der Tasche, was für ein brachialer Killer Sound, der sich im Laufe des Sets zu wahren Sound Mauern auftürmte. Als wäre das nicht schon zu schön um wahr zu sein, wurde noch eine Best Of Tracklist geboten, die keine Hose trocken ließ. Was für ein Glücksgriff, die Jungs kurz vorher noch zu verpflichten. Mittelpunkt der Band wieder ganz klar Sänger Jyrki, der anfangs immer ein wenig steif und ungelenk über die Bühne latscht oder seltsam a-rhythmisch den Bühenrand beackert. Doch auch er wurde mit jedem Song sicherer und bewegungsfreudiger. Nun, zumindest seine in die Augen hängenden Haare dürften einer Orientierung auf der Bühne sicherlich nicht wirklich dienlich sein. Finde es eh immer wieder amüsant, was Leute so im Allgemeinen als Frisur bezeichnen, obwohl es heute ja echt mal ging. Für mich sah das immer schon so aus, als wäre da vor einigen Tagen ein kleines, schwarzes, pelziges Tier auf seinem kopf gestorben. Nun, der Rat für eine Frisurberatung sei hier nur mal nebenher gegeben, denn im Mittelpunkt stand ja schließlich die Musik und nicht irgendwelche Dinge auf Jyrkis Kopf. Einzelne Songs hervorzuheben fällt schwer, dafür war die Auswahl zu edel und gut. Erwähnenwert vielleicht, dass alle Keys und Samples vom Band kamen, was so einem Auftritt immer etwas an Authenzität nimmt. Eine Marke für sich dürfte auch der vollkommen hyperaktive Jussi hinter den viel zu tief eingestellten Drumkit sein. Durch die leicht zum Hahnenkamm aufgestylten Harre und seinen unkonventionellem Drumstyle  kommen Vergleiche zu einem zappelnden Hühnchen nicht von ungefähr. Auch wenn sein Rücken diese Art des Drumming sicherlich nicht ewig mitmacht, spielt er doch einfach fein und ungeheuer druckvoll. Die Spielfreude wuchs von Song zu Song und selbst Bewegungskrüppel Bazie zeigte leichte Ansätze von Körpertätigkeit. Zwar sind solche Aktionen wie das Besteigen des Drumkit, der Ur Schrei von Jussi oder das gemeinsame Kreiseln mit Gitarrist Timo einstudiert und in keinster Weise spontan, aber braucht man Spontanität bei einem solch fetten, geilen Set!?
Und so stellte sich auch so etwas wie maßlose Enttäuschung ein, als nach gerade mal 40 Minuten bereits alles vorbei war. Zwei Bands, zweimal ein Brett. Kann man das noch toppen!?

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Playtime: ca. 40 Miuten

Setlist:
Intro Lost Boys
Devils
Never Say Die
Dance D´Amour
Ghosts
Feel Berlin
Sisters of Charity
Brandon Lee
Perfekt Skin
Lost Boys
Ghost Outro

22.15 - eine erneute Verschiebung des Zeitplans um 15 Minuten machte das Warten erneut zur Geduldprobe, zumal bereits auf der gesamten Tour in den Umbaupause immer und immer wieder die selbe CD läuft. *Pock Pock* Hat da wer von Mama nur eine CD mit auf die Reise bekommen?
Unter frenetischem Jubel enterten dann schließlich die Bombast Metaller die Bühnenbretter. Der Sound wurde Within Temptation like innerhalb von Sekunden auf Nackenbrecher Qualität gedreht. Doch was ist neu anno 2007? Als erstes einmal die doch recht abgespeckte Bühnendeko, die außer aus 2 geflügelten Löwen nur aus vier großen, hohen Feuerschalen (die im zweiten Teil des Sets brennen sollten) bestand. Zwei verschnörkelte, mit Ranken versehene, erhöhte Plexiglas Boxen, auf denen Drums und Keys thronten und das war's. Den doch recht bedingten Platzverhältnissen des E-Werk waren zudem schon die beiden kleinen Rampen rechts und links sowie die Mittelrampe zum Opfer gefallen. Dieses eher enge Zusammenrücken tat sowohl der Gesamtoptik sehr gut, mehr aber noch dem in Berlin recht spärlichen Licht. Das Ganze wirkte nun viel dichter, kompakter und immens stimmungsvoller. Nun verdiente die Lightshow ihren Namen wenigstens. An dieser Stelle einen schönen Gruß an den Oberrang, denn bereits mir hatten die gelben, super scheiße eingestellten Scheinwerfer munter die Netzhaut von den Augen geschält. Stimmungsvolle Filme auf dem Backdrop (Scherenschnitt einer Stadt mit Wasserspeiern) sorgten für optische Abwechslung - seien es Einspielungen aus dem Computerspiel "Spellborn" oder Keith Caput virtuell zum Duett auf die Bühne zu holen. Das Stroboskoph Licht heute etwas zurückgefahren (was ein Glück, die haben wohl nicht alle auf die Bühne gepasst), war das Zuschauen in Köln um Längen erträglicher. Das ständige Geblitze in Berlin raubte einem nach einer Weile nämlich echt den Nerv, zumal die Dinger alle dilletantisch schlecht ausgerichtet waren. Punkt für Köln also. Auch Pyros gehörten auf der Herbst Tour der Vergangenheit an. Lediglich die vier Feuerschalen wurden mit dem Beginn von "See Who I Am" entzündet und brannten dann für 5-6 Tracks. "Angel" und das Live supergeile "Hand Of Sorrow" (man, wie ich dieses geile Soli liebe) waren echte Live Highlights. Die Band präsentierte sich gewohnt: Sharon mit ihren ständig kreisenden Armen und Verrenkungen, Robert mit seinem Schlendergang und wilden Gitarren Gepose oder Ruud, der öfters mal den Bühnenrand suchte,  um sich zu präsentieren. Große Überraschungen blieben bis auf leichte Umstellungen in der Setlist aus. Logischerweise muss man fast sagen, denn auch Within Temptation waren noch nie eine Ausgeburt an Spontanität. Freude meinerseits darüber, dass man "Jane Doe" nun in den Zugabenteil aufgenommen hatte. Ein geiler Live Song, den ich in der Columbia Halle schmerzlich vemisst hatte. Alles in allem ein sehr solider und soundmäßig sehr starker Gig. Über die Setlist lässt sich wenig streiten, kleinere Umstellungen hier und da fallen aufgrund der durchweg hochwertigen Songs gar nicht erst auf. Within Temptation können Hit mäßig eben aus den Vollen schöpfen. Und so ging nach knappen 95 Minuten ein gelungener Konzertabend zu Ende.

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Playtime:  ca. 95 Minuten

Setlist:

Our Solemn Hour
The Howling
Jillian
Stand My Ground
Forsaken
The Cross
What Have You Done
The Heart Of Everything
Mother Earth
See Who I Am
Angels
Hand of Sorrow
All I Need
The Truth Beneath The Rose
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Deceiver of Fools
Jane Doe
Restless
Ice Queen

PS: Falls irgendwer in der Kölner Innenstadt kein Taxi bekommen konnte, dem sei gesagt: Die standen ALLE vor dem E-Werk ;)


                                                                                                                           Fotos: Martin Bothmann

Weitere Fotos vom Konzert findet Ihr in unserer Fotogalerie.