AMORPHIS – Göteborg, Sticky Fingers

Konzert vom 08.03.16

Support: Omnium Gatherum, Poem

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AMORPHIS
OMNIUM GATHERUM
POEM

Running order:
20:10 – 20:45: Poem (35 Minuten) Wertung: 8,5/10
20:55 – 21:45: Omnium Gatherum (50 Minuten) Wertung 7/10
22:20 – 23:50: Amorphis (90 Minuten) Wertung 9,5/10

Einlass im Sticky Fingers war heute erst um 20 Uhr und bereits 10 Minuten später enterte das griechische Quartett POEM die Bühne vor zu diesem Zeitpunkt ca. 50 Zuhörern. Für mich bis dato vollkommen unbekannt, war ich alsbald gefangen in der atmosphärischen Musikwelt Poems irgendwo angesiedelt zwischen Mastodon und Tool. Präsentiert wurden sowohl Songs vom 2009er Debutalbum "The Great Secret Show" als auch vom im März erscheinenden 2ten Album "Skein Syndrome".
Der Sound war gut, die Lautstärke angenehm, und bei der Musik war vor allem der ausdruckstarke Gesang von Giorgos Prokopiou, sowie interessante Rhythmen und sphärische Jameinlagen hervorzuheben. Die Performance war etwas statisch und die Band taute eigentlich erst beim letzten Lied so richtig auf, was allerdings nicht weiter ins Gewicht fiel, denn die Musik hinterließ einen überaus positiven Eindruck!

Als nächstes standen die sechs Finnen von OMNIUM GATHERUM auf dem Plan. Für mich gab es auch hier den ersten musikalischen Kontakt mit dieser Melodic Death Metal Truppe, die teilweise doch sehr stark an Children of Bodom erinnert und ein wenig Selbständigkeit, vor allem in der ersten Hälfte des Sets, vermissen ließ. Bereits sieben Longplayer haben die Finnen auf ihrem Buckel plus eine EP und die Erfahrung spielten sie auch von Anfang an aus. Vor allem Frontmann Jukka Pelkonen wusste nicht nur mit seiner Stimme, sondern vor allem auch mit dem Publikum umzugehen. Der Sound war auch hier recht gut, wenn auch nicht ganz so klar wie bei Poem. Insgesamt ein guter Auftritt, dem ein wenig mehr Abwechslung sicherlich nicht geschadet hätte.

Setlist Omnium Gatherum:
Intro (These Grey Heavens)
1. The Pit
2. A Shadowkey
3. Skyline
4. Frontiers
5. The Unknowing
6. New Dynamic
7. The Great Liberation
8. Ophidian Sunrise
9. New World Shadows

Was der Headliner AMORPHIS abschließend ablieferte, kann ich einfach nur mit perfekt und wunderschön beschreiben. Allerdings will mir nicht in den Kopf, warum dieser Band der große kommerzielle Erfolg bislang verwehrt geblieben ist. Eine seit 1990 existierende Band, die sich ständig weiterentwickelt und unzählige Ohrwürmer im Repertoire hat, hätte auch heute Abend weit mehr als die schlussendlich ca 200 Leutchen verdient gehabt. Lirum larum, das finnische Sextett legte los, als wenn es heute einen musikalischen Oscar zu gewinnen gäbe und schaffte es gleichzeitig, eine intensive Verbindung mit den Fans herzustellen. Die großartige Musik stand dabei im Vordergrund und wurde hervorragend in Szene gesetzt vom Mann an den Lichtreglern und einer Videoleinwand. Latürnich sorgte das Bekenntnis von Sänger Tomi Joutsen, dass Göteborg eine wundervolle Stadt ist (die Band hatte nach dem Gig in Stockholm einen Day off und verbrachte zwei Tage in Schwedens zweitgrößter Stadt) ebenfalls für eine positive Grundstimmung. Nicht weniger als sechs Songs vom aktuellen Album "Under the Red Cloud" wurden präsentiert und begeistert aufgenommen. Auch das spricht eine deutliche Sprache und kolportiert das Selbstvertrauen in das aktuelle Schaffenswerk der Finnen, denn viele der seit Jahrzehnten etablierten Bands verlassen sich doch allzu oft und gerne auf die alten Gassenhauer, um jedwedes Risiko zu vermeiden.
Der Sound war brillant, die Stimmung super, die Setlist ausschließlich bestehend aus Highlights und es hätte gut und gerne noch eine Stunde so weiter gehen können. In diesem Bereich des Metal sind Amorphis für mich das A und O. Keine andere, mir bekannte Band schafft es, die Gegensätze von gutturalem Gegröle mit klarem melodiösen Gesang zu kombinieren. Nirgendwo anders höre ich die perfekte Symbiose von gleichzeitig glücklich und traurig machenden depressiven typisch finnischen Melodien, von denen man so schnell wie möglich erlöst werden will und die doch am liebsten unendlich lang repetiert werden sollen.

Setlist Amorphis:
1. Under the Red Cloud
2. Sacrifice
3. Bad Blood
4. Sky is Mine
5. The Wanderer
6. On Rich and Poor
7. Drowned Maid
8. Dark Path
9. The Four Wise Ones
10. Silent Waters
11. My Kantele
12. Hopeless Days
13. House of Sleep
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14. Death of a King
15. Silver Bride
16. The Smoke

Topp: Sound, Musik, Stimmung
Flopp: Im Grunde nur, dass Amorphis einen vielen höheren Status haben müssten und mehr als 200 Besucher verdient hätten.

 

Fotos: Dirk Hauer

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