VOODOO CIRCLE – Mannheim, 7er Club
Konzert vom 10.03.16
Supp.: MAD MAX
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VOODOO CIRCLE
MAD MAX
Wenn der Hard Rock Fan einen entspannten Musikabend verbringen möchte, dann sind Konzerte von VOODOO CIRCLE in der Regel die geeigneten Veranstaltungen dafür. Nachdem die eigentliche VC-Tour im Spätherbst 2015 auf jetzt verschoben wurde, änderte sich auch der Special Guest und der hat es mir Nörgler heute mal richtig gezeigt.
Seit es MAD MAX gibt, und das sind jetzt auch schon mehr als 30 Jahre, waren deren Musik nie so mein Ding. Auf Konzerten oder Festivals liefen sie bei mir von daher auch immer nur so nebenher. Erst als im letzten Jahr Hutch Bauer (EVIDENCE ONE, FRONTLINE) als neuer Bassist bei den Münsteranern eingestiegen war, begann ich, mich näher mit dem Quartett auseinanderzusetzen. Treffenderweise veröffentlichten sie Ende 2015 mit „Thunder, Storm And Passion“ ein Best Of-Album, auf dem die Songs neu eingespielt wurden. Hier und auch schon bei seinen vergangenen Live-Aktivitäten bei MICHAEL SCHENKER war mir aufgefallen, dass Michael Voss nicht mehr ganz so hoch sang, aber auch musikalisch wurden sie rockiger, und genau das war es, was mich hier im 7er aufhorchen ließ. Voss war stimmlich hervorragend unterwegs, die Songs wurden völlig relaxt gespielt und rockten amtlich. Hier und da ein kleines knackiges Gitarrensolo von Voss, der so nebenbei Entertainerqualitäten bei seinen Ansagen offenbarte (die Bandvorstellung hätte einen Stand Up Comedian Award verdient), satte Chöre von Jürgen Breforth (git.) und Bauer, dazu noch ein sehr guter Sound, der auch das Drumming von Axel Kruse (Ex-JADED HEART) schön hervor hob, einem aber nicht die Ohren wegblies. Kurzum eine kurzweilige Stunde Vollgasrock durfte Mannheim heute erleben, wo selbst das eher schnulzige „Hearts On Fire“ abgefeiert wurde. Meine Herren, den lautstarken Applaus hattet ihr euch redlich verdient.
Setlist MAD MAX:
Burning The Stage
Heroes Die Lonely
Fly Fly Away
Rollin' Thunder
Night Of Passion
Thoughts Of A Dying Man
Never Say Never
Hearts On Fire
Loney Is The Hunter
Stormchild
Gespannt war ich auf VOODOO CIRCLE, wie sie die aktuell aufgestellten Hürden meistern würden. Mit Francesco Jovino (Ex-U.D.O.) sollte ich zunächst den „neuen“ Drummer auch endlich mal zu sehen bekommen. Mat Sinner (b.) hatte kurz vorm Start der Mini-Tour seine Teilnahme wegen anderer beruflicher Verpflichtungen offiziell abgesagt, und mit Ufo Walter (RANDY HANSEN PROJECT) wurde ein Bassprofi präsentiert, den viele Anwesende jedoch nicht kannten. Kurzfristig nicht zu ersetzen allerdings war die 2. Stimme und Keyboarder Alessandro Del Vecchio, der nach einen Autounfall vor ein paar Tagen schwerere Verletzungen davongetragen hatte, die es ihm nicht ermöglichten, die Auftritte zu spielen, erklärte Bandchef Alexander Beyrodt hierzu kurz nach Beginn der Show. Man habe intern aber entschieden, die Termine auch so zu spielen, um eben die Tour nicht ein weiteres Mal verschieben oder gar canceln zu müssen. Der Bandkenner konnte aber schon erahnen, was sich in den nächsten 100 Minuten auf der Bühne abspielen würde. Improvisation und eine Art kleine Jam Session waren hier und da angesagt. Frontmann David Readman legte sich mehr denn je ins Zeug, um die fehlende und unterstützende Stimme aus dem Hintergrund zu kompensieren und holte hierbei an der einen oder anderen Stelle auch mal die Gefühlskeule raus. Ab und an fand er dabei Unterstützung durch seinen Bassisten. Und der war für mich an dem Abend die Wundertüte schlechthin. Freundlich, locker und aufgeschlossen im Vorgespräch und auf der Bühne ein ultracooles Groove Monster. Seinem Bassspiel uneingeschränkt zu lauschen, wurde durch den Soundmann besonders ermöglicht, der einen klar differenzierten Sound hinzauberte, von dem auch Alex Beyrodt zehrte. Ohne sich in seinen Soli zu verlieren, entlockte dieser seiner Strat und der Paula wieder einmal wahnwitzige Tonfolgen. Die Musiker hatten hier das Bestmögliche aus der gegenwärtigen Situation gemacht. Ohne viel Schnickschnack und Showgedöns konzentrierten sie sich aufs Wesentliche, verloren aber auch bei gelegentlichen Jameinlagen („On My Way“) nicht den Faden. Lobenswert muss ebenfalls erwähnt werden, dass auf ausschweifende Soli einzelner Akteure verzichtet wurde. Das zahlreich vertretene Publikum war dankbar und feierte Stücke wie das balladeske, akustische „Alissa“ oder „Tears In The Rain“ (wie WHITESNAKE in ihren besten Zeiten) einfach nur lautstark ab. Man könnte jetzt weitere Songtitel nennen, die ähnlich oder gleich gut gespielt oder beklatscht wurden, was ich mir aber verkneife. Ich spreche mein Lob über das geleistete Gesamtpaket des Abends aus und bin geneigt zu behaupten, dass hier heute Abend keiner nach Hause ging, dem es nicht gefallen hat, was beide Bands da geboten haben.
Setlist Voodoo Circle:
Heart Of Babylon
No Solution Blues
Heartbreaking Woman
Heart Of Stone
Rhythm Of My Heart
King Of Your Dreams
Trapped In Paradise
Alissa
Watch & Wait
Tears In The Rain
Blind Man
Cry For Love
Graveyard City / Rock’n Roll
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Devil’s Daughter
Devil Takes Me Down