SUBWAY TO SALLY - Köln, E-Werk


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Support: Coppelius
Konzert vom 03.11.07

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www.subwaytosally.com
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Wieder einmal ein ausverkauftes E-Werk und somit eine beachtliche Schlange im abendlichen Nieselregen. Zum Glück war der Presse Eingang kaum frequentiert, so dass es relativ schnell in die warme Stube ging. Nun ist es bereits das zweite Mal, dass die Zeitreisenden von Coppelius zusammen mit den nimmer müden Subway to Sally auf Tour gehen. Die Chemie scheint zu stimmen zwischen den beiden Bands und dass Coppelius ein cooler Opener sind, haben sie bereits beim letzten Mal mehr als eindrucksvoll bewiesen. So begann um 19.55 Uhr das Klassik Intro aus Tschaikowskys  Nussknacker. Bastille, Diener, Dirigent und Teilzeit-Sänger der illustren Band, schlurfte mit Stall-Laterne auf die Bühne und entzündete den bereitstehenden Candelabra und setzte so den Auftakt zur kommenden 40 Minuten Show. Den treuen Subway Jüngern also keine Unbekannten mehr, wurde der Sechser entsprechend und euphorisch empfangen. Denn so eigentümlich der Stil und die Instrumentierung im ersten Moment erscheinen, so schnell nehmen sie einen auch gefangen und ziehen in ihren Bann. Coppelius haben - das muss man ganz unumwunden sagen - einfach das gewisse Etwas. Dementsprechend legte man sich auch sofort voll ins Zeug, um erst einmal mit einem instrumentalen Maiden Cover die Herzen der Zuschauer zu erobern. Links Kontrabass, rechts Cello, in der Mitte die beiden heftig posenden Klarinettisten Max Copella und Comte Caspar. Drummer Nobusama (mit späterem Drum Solo) und der heftigst bangende Bastille vervollständigten das Bild. Heute ebenfalls großer Abend für die Jungs, die die Show für eine DVD aufzeichnen ließen. So legte man sich natürlich extra ins Zeug und bot eine feine, von Spielfreude geprägte Show. Immer wieder einmal Sprünge in den Kameragraben, um sich besonders fannah zu präsentieren. Mit „Murders In The Rue Morgue“ fand sich noch ein weiterers Iron Maiden Cover im Coppelius Set. Ein Gig, der Spaß machte, zumal das begeisterungsfreudige Kölner Publikum jeden der Songs mit tosendem Applaus belohnte. Wie immer nach dem regulärem Set und den somit aufklingenden Zugabe-Rufen wurde das Publikum auf Coppelius Art von Buttler Bastille darauf hingewiesen, dass es nicht Zugabe, sondern „Da capo“ heißen soll und muss. So erfüllten ohrenbetäubende Da Capo Rufe das E-Werk, die mit einem letzten Song (Urinstinkt) belohnt wurden. Großer Erfolg für die Zeitreisenden, die heftigst gefeiert wurden. Coppelius dürften sich sowohl mit ihrer Musik als auch ihrem Auftreten einen gesonderten gefestigten Status erspielt haben. Bravissimo würde ich einmal sagen.

Playtime: ca. 45 Minuten

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Setlist:
Intro
Transylvania
Schöne Augen
Operation
Creator
Time-Zeit
Murders In The Rue Morgue
Overtüre
I get Used To It
Urinstinkt

Sehr kurzer, erfreulich knapper Umbau und die wohl geilste deutsche Liveband enterte die Bühne. Kaum eine Band, die derart konsequent die Hallen beackert und einem trotzdem immer wieder das Gefühl gibt, dass genau dieser Abend etwas Magisches, ganz Besonderes ist. Ein solcher wurde auch dieser. Von Tourmüdigkeit keine Spur, sprang auch dieses Mal der Funke sofort - wie eigentlich auf allen Subway to Sally Gigs - sofort über. Ein wirkliches Phänomen, das nur sehr wenige andere Bands ihr eigen nennen dürften. Mit dem monstergeilen "Bastard" Album im Gepäck (welches nun sogar in die Top 10 eingestiegen ist) konnte dieser Abend gar nicht schief gehen. Und was für ein feines Album man im Gepäck hatte, zeigte man gleich mit den ersten vier Songs, die alle von "Bastard" stammten. “Canticum Satanae“ eröffnete den Set, gefolgt von ohrenbetäubenden Pyro-Explosionen und dem „Hohelied“. Wieder einmal (auch schon fast selbstverständlich) ein klarer, fetter Powersound und heftig hüpfende und klatschende Leider bis in die letzten Reihen. “Puppenspieler“ und „Unentdecktes Land“ wurden in die freudige Menge geprügelt und mit „Die Trommel“ (was ein geiler Song) bekam der Set den ersten Höhepunkt. Simon und Bodenski, mit Bauchtrommeln bewaffnet, stellten sich rechts und links vom Drumkit auf und trommelten synchron mit Drummer Simon-Michael den Song ein. Geile Sache, sowohl von der Optik als auch vom Sound. “Eisblumen“, der erste ältere Song, brachte unverhofft eine verzückte junge Dame auf die Bühne, die heftigst umworben von Eric eine Rose überreicht bekam. Ob die danach noch schlafen konnte? *lach*. “Falscher Heiland“ - Arme überall Arme, was für eine geniale Stimmung in der Halle. Gerade bei den textlich inhaltlichen Feuer-Songs immer wieder Flammenwände und Feuerspuck-Einlagen.

Zwar gab sich Eric Fish heute nicht ganz so redselig wie sonst, beherrschte und lenkte das Publikum aber wie immer souverän von der ersten Minute an. Ein geiler Song nach dem anderen wurde in das schwitzende Publikum gepölt. Selten ist mir eine so geniale hochwertige Band untergekommen. Sicherlich, Subway to Sally besitzen einen gewaltigen Sack an guten Songs, aber dieser Abend treib einem wirklich das Pipi in die Augen. Mit dem frenetisch gefeierten „7“ endete der reguläre Set. Die Zugabe mit den superb gewählten „Das Rätsel II“ und „Veitstanz“ war einfach nur göttlich und mit den Worten Bodenskis „Wenn wir je geahnt hätten, was wir vor 10 Jahren mit diesem Song anrichten würden.....würden wir es sofort wieder machen“ begann das unumgängliche Räuberlied. “Fatum“ und „Seemanslied“ beendeten diesen denkwürdigen 110 Minuten Gig. Was für ein Sound, was für eine geile Stimmung. Das magische Band zwischen Band und Publikum ist und bleibt wirklich einzigartig. Wieder einmal haben Subway to Sally ihrem Namen als fantastische Liveband alle Ehre gemacht und einen unvergesslichen Abend bereitet. Und wer nun beim Blick auf diese Setlist nicht heftigst schluchzend mit Tränen in den Augen nach den nächst möglichen Tourterminen schaut, hat selber Schuld, denn einen besseren Abend wird man für lange Zeit nicht haben können. So bin ich mir an dieser Stelle ziemlich gewiss, dass auch die folgenden Subway Shows vor ausverkauftem Haus stattfinden werden. Wer nicht dabei ist, sollte sich untersuchen lassen.

Playtime: ca. 110 Minuten

Setlist:
Intro
Canticum Satanae
Hohelied
Puppenspieler
Unentdecktes Land
Die Trommel
Eisblumen
Falscher Heiland
Sabbat
Es kommt ein Sturm
Feuerland
Wehe Stunde
Meine Seele brennt
Auf Kiel
Tanz auf dem Vulkan
Henkersbraut
Kleid aus Rosen
Sag dem Teufel
Ohne Liebe
Sieben
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Rätsel II
Veitstanz
Räuber
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Fatum
Seemannslied

                                                                                                                             Fotos: Martin Bothmann

Weitere Fotos vom Konzert findet Ihr in unserer Fotogalerie ... allerdings nur von Coppelius, da bei Subway To Sally die Technik versagte :-(