TESLA - Aschaffenburg, Colos-Saal


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Support: Châlice
Konzert vom 30.10.07

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www.teslatheband.com
www.chalice.de

Sehr lange ist es her, dass sich die US-Platinseller TESLA wieder in Deutschland blicken ließen. 1991 waren sie mit den Scorpions im Lande unterwegs und seitdem war’s nix mehr mit Livemucke der Amerikaner.

Als Support fungierte heute die Hamburger Melodicmetalband CHÂLICE. Leider hatten die Jungs an diesem Abend einen schweren Stand beim erwartungsvollen Tesla-Publikum. Kaum Reaktionen im proppevollen (ausverkauften) Colos-Saal zeigten eindeutig, warum die meisten heute Abend vor Ort waren. Die Band war keineswegs schlecht, bloß traf sie nicht unbedingt den Geschmack der meisten Anwesenden. Nach den Songs gab es zwar höflichen Applaus, aber Begeisterung sieht anders aus. In meinen Augen und Ohren haben die Jungs trotzdem einen soliden melodischen Gig abgeliefert, der vor anders vorbereitetem Publikum sicherlich mehr Zuspruch erhalten hätte. Nach 45 Minuten räumten sie die Bühne, um für den mit Spannung erwarteten Headliner Platz zu machen.

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Auch ich war mit richtiger Vorfreude und hoher Erwartung hier, sind 16 Jahre Tesla-Live-Abstinenz doch eine lange Zeit ;-) War der Sound bei CHÂLICE schon ganz gut und laut, so wurde nun noch ne Schippe draufgelegt. Wow, das war mal hart an der Schmerzgrenze. Der Einstieg ins Konzert war ein Gitarrenduell zwischen Frank Hannon und dem „Neuen“ Dave Rude, der mit seiner Bob Marley-Gedenkmütze aussah, wie ein Überbleibsel von den Stone Temple Pilots. Mit „Comin´ atcha live“ konnte die Band dann endlich kaum besser beginnen. Sofort war Alarm auf der Bühne und im Publikum. Wie trockene Schwämme sogen die Fans die Töne auf und bereiteten TESLA einen furiosen Empfang.

Warum diesem geilen Entre mit „Miles away“ eine Art Handbremse hinterher geschoben wurde, ist mir nicht ganz schlüssig. Zum Glück ging nach der Begrüßung durch Jeff Keith, der Aschaffenburg fast schon beim richtigen Namen nannte (Aschenburgh), die Zeitreise mit dem nächsten Knaller weiter: „Modern Day Cowboy“. Das ist genau das, was der Tesla-Fan 2007 braucht!

Frank Hannon spielte sich immer mehr in den Vordergrund, während Dave Rude fast geistesabwesend unter seiner Kopfbedeckung verschwand und kaum aktiv ins Stageacting eingriff. Auch Bassist Brian Wheat blieb eher im Hintergrund, um solide seine Arbeit zu verrichten. Kommen wir nun zum Frontmann par excellence, Jeff Keith. Dieser dürre Kerl mit seiner unvergleichlichen Reibeisenstimme macht einfach Laune. Und zwar gute Laune. Um nicht zu sagen, verdammt gute Laune. Cooles Acting, geile Vocals, feine Interaktion mit den Fans, lockere Sprüche: “Good evening Aschenburgh, how you´re  doing tonite? We´re doing just fine, thanks for askin´”. Es hatte ihn zwar keiner gefragt, aber gut zu wissen ;-)  Nach ein paar Songs nahm Mr. Rude dann seine Dunstkiepe ab und beteiligte sich endlich aktiv bei den abendlichen Bewegungsspielchen. Die umfangreichste Arbeit hatte Frank Hannon zu verrichten, denn zusätzlich bediente er noch Akustikgitarre und Keyboards. Ab und zu kam dann auch Dave Rude rüber zu ihm und sie lieferten geile zweistimmige Gitarrenparts ab, die live natürlich ein Ohrenschmaus sind ... wenn es die Ohren denn überlebten, diese brachiale Lautstärke. Einige Leute vor mir verließen kopfschüttelnd und auf die Ohren deutend den Colos-Saal. Tja, ohne Gehörschutz ist das nicht jedermanns Sache, ich kann’s verstehen. Aber ohne Gehörschutz auf ein Konzert zu gehen, ist dann allerdings auch wieder unverständlich…

Kurz vor der 2-Stunden-Marke wurden dann die Zugaben „Lil Suzie“ und „Edisons Medicine“ rausgehauen, um den Fans den letzten Stromschlag zu verpassen.

Ich muss gestehen, das war ein genialer Gig von TESLA, den ich so bei weitem nicht erwartet hätte. Hoffentlich dauert es nicht wieder 16 Jahre…

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Setlist TESLA:
Cumin´ Atcha Live
Miles Away
Modern Day Cowboy
Heaven´s Trail
Mama´s Fool
Changes
Hang Tough
Got No Glory
Walk Away
Freedom Slaves
Love Song
What You Give
Rock Bottom
Into The Now
Solution
Signs
Lil Suzie
Edison´s Medicine

                                                                                                                           Fotos: Stefan Hoidn

Weitere Fotos vom Konzert findet Ihr in unserer Fotogalerie
Fotos vom Konzert am 28.10. in Bochum (Britta Stippich) findet Ihr HIER

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