POWERWOLF - Frankfurt, Batschkapp
Konzert vom 01.04.16
Support: BATTLE BEAST / SERENITY
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Zwar nicht zum ersten Mal im Rhein-Main-Gebiet, aber doch zum ersten Mal in Frankfurt gastierten POWERWOLF auf ihrer „Blessed & Possessed“-Tour in der fast ausverkauften Batschkapp. Trotz der frühen Einlasszeiten (nein, 17:15 Uhr war kein Aprilscherz) war die Halle bereits nach einer Stunde proppenvoll, und sogar zur Empore waren die Zugänge geöffnet. Einer Metal-Party im großen Stil stand also nun nichts mehr im Wege.
Leider hatten die inzwischen nur noch als Quartett agierenden Jungs von SERENITY lediglich eine halbe Stunde zur Verfügung, um ein paar Songs ihres aktuellen Albums „Codex Atlanticus“ vorzustellen, wobei der Opener „Follow Me“ auch live den geeigneten Startschuss abgab. Eine entspannte und gut gelaunte Truppe zündete von Anfang an den Funken beim abfeierwilligen Publikum, das dann bei „Legacy of Tudors“ zur ersten Hochform auflief und mit dem nachfolgenden Ohrwurm „Velatum“ übergangslos weiterrocken konnte. Das war Symphonic Metal vom Feinsten, gespickt mit auflockernden Ansagen von Frontsympath Georg Neuhauser , und die Zeit verging wie im Flug. Super Auftakt des Abends, der gerne hätte länger dauern dürfen.
Als nächstes gehörte die Bühne dem finnischen Power-Metal-Sextett BATTLE BEAST. Und Metal-Röhre Noora Louhimo ließ mit ihrem Startsong „Let It Roar“ nicht die geringsten Zweifel über die Marschrichtung der nächsten Dreiviertelstunde aufkommen. Dem blonden Packen geballter Sprengstoff, der sich da vorne auf der Bühne zusammen mit ihren Bandkollegen austobte, konnte sich keiner entziehen, und so wurde gehüpft, gesprungen und geklatscht, dass die Halle bebte. Ob beim synthie-pop-lastigen „Touch In The Night“ oder der stampfende Groove von „Black Ninja“ – die Songs wurden durchweg abgefeiert, und begeisterte Rufe nach der „Metal-Queen“ waren unüberhörbar. So kam auch die Aufforderung ans Publikum beim letzten Song, die Kontrolle zu verlieren, eigentlich viel zu spät, denn „Out Of Control“ war dieses schon längst. Zum Abschluss wurde Keyboarder Janne Björkroth noch mit einer Flasche Bier gefüttert – die skandinavische Vorliebe für das deutsche Nationalgetränk ist ja hinreichend bekannt.
Und dann endlich schlug die von ihren Jüngern lang herbei ersehnte Stunde der Wölfe: Sakrales Bühnenbild, düstere Atmosphäre, und unter einem fulminanten Lichtergewitter donnerten POWERWOLF mit „Blessed & Possessed“ über die Bühne. „Priester“ Attila Dorn eröffnete seine Heavy-Metal-Messe, und die ergebene Gemeinde folgte ihm aufs Wort. Es war schon ein beeindruckendes Bild, von der Empore aus das Meer aus Armen zu sehen, das sich fast unablässig die ganze Show hindurch der Band entgegenstreckte, während eine Hymne nach der anderen über die bangenden Köpfe hinwegschallte - „Coleus Sanctus“, „Amen & Attack“, „Army Of The Night“. Die Wölfe zeigten ihre Power. Zwischendurch gab Attila kleine unterhaltsame Anekdoten zum Besten, die auch geschickte Überleitungen zum nächsten Song darstellten, wie bei „Resurrection by Erection“ (in welches Körperteil eine Biene ihren Stachel in dieser Geschichte versenkt hatte, mag hier der jeweiligen Vorstellungskraft des geneigten Lesers überlassen bleiben). Dem erkrankten „Greywolf“ Matthew, hervorragend vertreten durch Markus Pohl (MYSTIC PROPHECY, SOULDRINKER) mit seinen sehenswerten und unverkennbaren Posings an der Gitarre, wurde eine Videobotschaft via Smartphone mit Genesungswünschen aus Frankfurt geschickt. Und auch sonst bekam das Publikum genügend Gelegenheit zur Beschäftigung: So wurden brav die vorgegebenen Tonfolgen für „Armata Strigoi“ nachgesungen, was einem beeindruckten Attila ein spontanes „Hammer!!“ entlockte, weil wohl alle Töne getroffen wurden. Dann wurde mittels eines kleinen Matches zwischen Keyboarder Falk Maria Schlegel (der imaginäre Tennisbälle aufschlug) und Attila (als imaginärer Fußballschütze) die „lautere Hälfte“ der Halle ausgekämpft, und schließlich schaffte es der Herr und Meister sogar, dass sich der gesamte Innenraum hinkniete. Mit „Lupus Dei“ und dem gemeinsamen Bekenntnis, vom Metal besessen zu sein, endete schließlich zunächst nach 85 Minuten eine mitreißende Show. Doch züngelnde Feuerstreifen auf der Bühne versprachen dem begeisterten Publikum eine Fortsetzung, die auch in drei weitere Songs als Zugabe mündete, sowohl vor als auch auf der Bühne noch mal alles gegeben wurde und wie immer in „All We Need Is Blood“ ihren finalen „blutrünstigen“ Abschluss fand. Vielen Dankeschön!
Setlist Powerwolf:
Blessed & Possessed
Coleus Sanctus
Amen & Attack
Sacred & Wild
Army Of The Night
Resurrection by Erection
Armata Strigoi
Dead Until Dark
Let There Be Night
Werewolves of Armenia
Saturday Satan
In The Name Of God
We Drink Your Blood
Lupus Dei
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Sanctified With Dynamite
Kreuzfeuer
All We Need Is Blood