SUBWAY TO SALLY - Neu-Isenburg, Hugenottenhalle


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Support: COPPELIUS
Konzert vom 07.11.07

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Eins mal vorne weg: aufgrund der Tatsache, dass mein Kollege Martin am 03.11.07 schon beim Kölner Gig dieser Gruppierungen anwesend war, habe ich mal drauf verzichtet, die Setlisten auf irgendeine Weise zu ergattern. Und wenn ich sie mir in Martins Bericht anschaue, dürften sie auch identisch mit denen vom Neu-Isenburger Auftritt sein. Das wird zwar nicht die einzige Übereinstimmung mit meinem Bericht sein, aber fast!

Der Abend begann, wie meistens, mit einer gemütlichen Fahrt über die A3. Nein, ohne Witz, dieses Mal war es echt okay. Kein Stau, keine Rowdies, alles bestens. Ziemlich zeitig hatte ich dann die Tiefgarage unter der Hugenottenhalle erreicht und wie der Zufall es wollte, wurde doch gerade vor meiner Nase ein Parkplatz frei. Na, das war doch ein echt gelungener Start für einen gemütlichen Konzertabend, oder?

Pünktlich zum Beginn des COPPELIUS Auftritts stand ich direkt vor der Bühne und war echt gespannt auf die Band, von der ich bis dato noch nix gehört hatte. Nur durch Martins Bericht wurde ich echt neugierig auf diese Burschen. Aber was soll ich sagen, meinen Geschmack haben sie in musikalischer Hinsicht nicht getroffen. War mir doch etwas zu schrill, muss ich sagen.
Der Auftritt begann wie ein Theaterstück, und genau diese Atmosphäre hielt das Sextett bis zum Schluss. Bastille, Diener seines Zeichens, zuständig für Gesang, Triangel und Ansagen, machte seine Sache echt hervorragend. Die Sprache sehr geschwollen, aber immer mit Witz, war ziemlich gekonnt. Aber auch die anderen Bandmitglieder lieferten eine ganz besondere und gute Show. Sei es nun, den Titel „Schöne Augen“ mit einem blutgetränktem Verband über den Augen vorzutragen oder den Marsch von Comte Caspar mitsamt Klarinette durchs Publikum. Das hatte schon Klasse.
Aber alle schauspielerischen Qualitäten konnten nicht über diese schrille, gar nicht für meine Ohren taugliche Musik hinwegtäuschen. Der Song „Operation“ zum Beispiel ist schon hart an der Grenze des guten Geschmacks. Oder der MAIDEN Coversong „Murders In The Rue Morgue“ war doch völlig am Thema vorbei. Na ja, wie dem auch sei, das waren halt meine Eindrücke und dass die nicht unbedingt mit denen vom restlichen Publikum übereinstimmten, fiel mir schon während des Auftritts auf, wo doch die junge Dame vor mir meinte, wie süß der Butler Bastille sei. COPPELIUS hatten jedenfalls ihre Zuschauer fest im Griff und ernteten daher auch nach jedem Song begeisterten Beifall. Wenn man bedenkt, dass die Band mit zwei Klarinetten, einem Cello, einem Kontrabass und einem Schlagzeug auskommt, kann man aber auch ruhig den Hut ziehen. Auch wenn es mich musikalisch nicht so begeistert hat, waren die Jungs ein prima Anheizer für die Band, die da noch folgen sollte. Sollten COPPELIUS allerdings selbst mal auf Headliner Tour gehen, dann nur ohne mich. Sorry.

Nach verdammt kurzer Umbauphase (ja, es geht auch schnell, meinen Respekt dafür! Und Gott sei Dank reichte es für ein kleines Bierchen) begann schon das Intro einer der führenden Kapellen im Mittelalterrockbereich. Und dass SUBWAY TO SALLY dort auch hingehören, bewiesen sie auch wieder an diesem Abend. Hier bin ich wieder mit Martin einer Meinung, sie gehören wirklich zu Deutschlands geilsten Livebands. Schon schade, dass seinerzeit der Auftritt beim MITTELALTER ROCKT DIE BURG Festival aufgrund höherer Gewalten ausgefallen war, aber ich habe die Hoffnung, dass es in dem Rahmen auch noch mal klappen wird.
Gut, dass sich diese Formation mit ihrem neusten Werk wieder auf ihre Wurzeln besonnen und mit „Bastard“ ein absolut geniales Album an den Start gebracht hat. Und so war es auch nicht weiter verwunderlich, dass der Abend größtenteils unter diesem Banner lief. Es fehlten bei diesem Gig eigentlich nur drei der neuen Songs!
Nach dem Intro folgte das erste Lied „Canticum Satanae“ und schon wurde klar, dass an diesem Abend nicht auf Pyrotechnik verzichtet wird. Wie in Köln schon, wurde „Die Trommel“ sehr spektakulär vorgetragen, in dem sich Simon und Bodenski jeweils eine Trommel vor den Bauch spannten, um dann mit Schlagzeuger Simon-Michael im Takt zu spielen. Das klang nicht nur gut, es wurde sogar von den Lichtmenschen unheimlich gut in Szene gesetzt. Und auch die Tatsache, dass Eric heute wieder ein junges Mädchen während „Eisblumen“ auf die Bühne holte, um sie zu umschwärmen und ihr anschließend eine Rose zu überreichen, lässt mich feststellen, dass wohl jeder Konzertabend nach demselben Muster abläuft. Was der Sache natürlich keinen Abbruch tat, denn solche Elemente sind immer gut und die Aktion wird dem Mädchen wohl ewig im Gedächtnis sein.
Was man in Neu-Isenburg den ganzen Abend merken konnte, war das fiebern nach einem ganz bestimmten Track, und zwar nach „Räuber“. Immer und immer wieder wurde der Refrain angestimmt, bis es dann endlich so weit war und Bodenski die Einleitung dazu sprach und den Track mit der Nationalhymne gleichsetzte. Fantastische Atmosphäre und textsicheres Publikum bescherten einem eine regelrechte Gänsehaut.

Nach knappen zwei Stunden inklusive zweier Zugabenblöcke wurde dann ein sehr schöner Abend, den ich gerne in dieser Art wiederholen möchte, beendet. Und wie gesagt: Wen die Setlisten interessieren, sollten beim Martin spicken ;-)


                                                                                                                       Foto: Hans-W. Rock

Weitere Fotos vom Konzert findet Ihr in unserer Fotogalerie

 

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