DIE ÄRZTE - Frankfurt, Festhalle


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Konzert vom 26.11.07

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              Die beste Webseite der Welt zu Gast bei der besten Band der Welt

Das ist nun wohl so einpaarundzwanzig Jahre her, dass ich zum ersten Mal von den ÄRZTEN gehört habe. Und zwar war das damals eine LP (ihr wisst schon, die großen runden Dinger aus Vinyl, die man auf einem Plattenspieler bei einer Geschwindigkeit von 33 abgespielt hat), auf dem der Song „Der Kleine Astronaut“ vertreten war. Das Ganze hat sich bei nem damaligem Kumpel daheim abgespielt. Wir hatten uns prächtig darüber amüsiert und waren somit Fans der ersten Stunde. Nur, was soll ich sagen, diese Platte habe ich bis heute noch nicht wieder entdeckt, nicht mal in der Diskografie auf der Bandhomepage. Wat solls, die Achtziger wurden jedenfalls ständig durch die Musik dieser fantastischen Band begleitet. Beim Hören ihrer Platten, die ich natürlich auf Kassette kopiert hatte (ja, auch so etwas gab es damals schon, aber ich wollte die Musik ja auch im Auto genießen und da liefen die Platten halt ziemlich schlecht), war immer gute Laune garantiert. Dann kam aber Ende der Achtziger der erschreckende Split der Band, welcher bis 1993 anhielt. Aber seit dem Comeback geben DIE ÄRZTE Vollgas und der Erfolg gibt ihnen Recht. Auch die neue CD „Jazz Ist Anders“ passt wieder voll ins Bild und ist absolut genial. Wie dem auch sei, ich habe es die ganzen Jahre nicht geschafft, die beste Band der Welt mal live zu erleben.
Nun war es endlich soweit. Ich hatte die ganze Zeit dafür gebetet, dass auch ja nix dazwischen kommt und der Abend reibungslos verlaufen möge. Und so war es dann auch. In dieser Befürchtung und aufgrund der Tatsache, dass ich nie der Pünktlichste bin, war ich zeitig daheim losgefahren. Aber die ganze Angst war unbegründet, denn die Autobahn war frei und es gab im Messeturm Parkhaus noch reichlich Parkplätze, die sogar für den Konzertsondertarif von 10,00€ relativ günstig waren.
Trotz alledem war die Festhalle schon prall gefüllt. Da ich ne Karte für den ersten Rang hatte, konnte ich das Geschehen in der Halle prächtig verfolgen. Man hatte vorsorglich schon zwei Wellenbrecher eingebaut, um Schlimmeres zu verhindern, obwohl Bela B dennoch während des Konzerts die Menge drum bitten musste, aufeinander aufzupassen. Tja, bei soviel Action ist Rücksicht ein unverzichtbares Gebot. Die Laune der ausverkauften Festhalle war verdammt gut, so dass sogar der Auftritt der Lichttechniker für Jubelschreie und tobenden Applaus gesorgt hat. Insbesondere der zweite Techniker hatte das Publikum voll auf seiner Seite, hatte er doch die lebendige Fahne vorgeführt.
Die Bühne war mit einem schwarzen Vorhang verhüllt, welches lediglich das Bandlogo (das ä mit den drei Punkten) auf sich trug. Und so war es auch noch, als DIE ÄRZTE den ersten Song „Himmelblau“ spielten, denn erst beim letzten Yeah fiel der Vorhang. So standen sie nun dort, Bela im rosa Anzug, Rod im dunklen und Farin ganz leger mit Jeans und T-Shirt. Was bei den ÄRZTEN so fantastisch ist, ist, dass ihre Shows immer alles andere als langweilig sind, da sie nicht nur ihre Songs zum Besten geben, sondern auch durch ihre Unterhaltungen untereinander und auch mit dem Publikum ihren unverwechselbaren Humor zum Ausdruck bringen. Und so ist es auch ziemlich schwierig, hier jeden gemachten Spaß wiederzugeben. Da wurden Späße über Frankfurt und die Rivalität zu Offenbach gemacht, natürlich wurden auch politische Kommentare zur deutschen Innenpolitik gemacht und so weiter, und so weiter. Es ist auch interessant, welche La-Ola-Wellen die drei sich haben einfallen lassen. Da gab es die stille Welle, die Welle von hinten nach vorn, eine Welle mittels Licht (egal ob Feuerzeug, Handy oder Taschenlampe, alles wurde genutzt), eine Buh-Welle und eine Welle mit erhobenem Mittelfinger. Langweilig wurde es zu keiner Sekunde und ständig wurde das Publikum miteinbezogen. Zum Lied „Unrockbar“, zum Beispiel, ging jeder (na, fast jeder) in die Hocke, um zum Refrain aufzuspringen. Das sah von der Empore sehr beeindruckend aus, so viel kann ich euch verraten. Zum neuesten Hit „Junge“ wurde von den ÄRZTEN eine Wall Of Death verlangt. Bedingt durch die zwei Wellenbrecher entstanden dann sogar drei. Solche Geschichten kannte ich bisher nur von Metalcore Konzerten, muss aber sagen, dass so etwas auch auf ÄRZTE Konzerten funktioniert. Es war sowieso faszinierend, was da so vor der Bühne abgegangen ist. Pogo in Reinkultur war dort angesagt, so dass man das eine und andere Mal traurig sein konnte, auf dem Rang zu stehen. Das war aber auch schon der einzige Unterschied zwischen den Rängen und dem Innenraum, denn die Stimmung war in der gesamten Halle auf einem ultrahohen Level.
Musikalisch wurden sämtliche Register gezogen und jede Bandepoche wurde berücksichtigt. Mir als altem Sack war natürlich der so genannte Achtzigerblock sehr gelegen. Da kommen immer alte Erinnerungen hoch und die Texte sitzen heute noch wie seinerzeit. Die Aktion mit einem Wunschlied war einmalig. Da wurde eine Schreibtafel für Kinder an eine kurz bevor bestimmte Person im Publikum gereicht. Darauf durfte sie ihren Lieblingstitel schreiben, der dann sofort in die Tat umgesetzt wurde. An diesem Abend hatte sich ein junges Mädchen für „Friedenspanzer“ entschieden. Ich hätte an dieser Stelle zwar gerne ein anderes gehört, aber man kann ja nun mal nicht alles haben, gell? Ich denke sowieso, dass es sehr schwer sein muss, eine Setlist zusammenzustellen, die die meisten zufrieden stellen dürfte. Jedem kann man es nicht recht machen und wenn es die ÄRZTE trotzdem versuchen würden, müssten sie wohl ne komplette Nacht durchspielen. Hätte aber nix dagegen ;-)
So haben sie knappe drei Stunden gespielt und die meisten meiner speziellen Wünsche erfüllt. Begonnen hatten sie den Abend um 20:10 Uhr und verabschiedet wurde sich um kurz nach 23:00 Uhr. Und so lohnt sich doch jeder investierte Euro. Ich jedenfalls lass nicht wieder soviel Zeit bis zum nächsten ÄRZTE Termin verstreichen, darauf gebe ich Brief und Siegel. Schade nur, dass auch das kommende Zusatzkonzert in Frankfurt am 03.12.07 ausverkauft ist, denn ich hätte nix gegen eine Auffrischung.
In diesem Zusammenhang muss ich mal ein großes Lob an den örtlichen Veranstalter, und zwar an die Batschkapp, loswerden. Der Abend war echt super organisiert und verlief reibungslos. Da sieht man, dass sie nicht nur in ihrer Location alles im Griff haben, sondern auch die größten Hallen meistern können. Großen Dank auch an das Plattenlabel der ÄRZTE, Hot Action Records und insbesondere an Benno, denn die Zusammenarbeit hat bestens geklappt. Jederzeit wieder! Besten Dank für einen ganz besonderen Abend!!! 

                                                                                                                      Pressefoto Die Ärzte

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